Hallo Leute… Ich bin neu hier, und suche Leute, die schonmal einen Brunnen gebohrt haben, egal mit welchem Bohr Verfahren, und die sich mit mir austauschen wollen.
Ich habe bereits 10 Brunnen gebohrt, mit einem selbstgebauten Brunnenbohrer, (Trockenbohrung)15cm Durchmesser, maximale Tiefe bis jetzt: 8Meter. Jetzt will nebenbei ein bißchen Geld verdienen, und mir einen Professionellen Brunnen-Bohrer bauen. Ich habe schon viel überlegt, gesucht, und stoße immer wieder auf das Wort Spühlbohrverfahren. Kann mal jemand erklären was das genau ist, und wie das genau funktioniert? Weil wie gesagt, ich kenne nur Trockenbohrung, und bin bis jetzt damit auch immer gut zurecht gekommen.
Würde mich freuen, wenn jemand antwortet, oder mit mir per Email in Kontakt treten würde. Um vielleicht Ideen, Erfahrungen auszutauchen.
MfG Dieter
Hi,
(…)
Spühlbohrverfahren.
Das funktioniert ausschliesslich in gesteinsfreien Gegenden.
Im Prinzip hält man einen etwas stärkeren Gartenschlauch in das Loch, löst die Erde mit dem Wasserdruck und pumpt das erdige Wasser hoch. Gleichzeitig schiebt man das Brunnenrohr nach.
Ohne deine Erfahrung schlecht machen zu wollen:
8 Meter sind gerade mal eine Spielerei.
Derartige Brunnen halten nicht sehr lange.
Und in felsigem Grund kommst du mit selbstgebasteltem Bohrer sowieso nie auf einen grünen Zweig.
Ich denke, ohne mehrere 10.000 Euro Anschaffung kannst du das vergessen.
Gruss,
Hallo,
Ohne deine Erfahrung schlecht machen zu wollen:
8 Meter sind gerade mal eine Spielerei.
Derartige Brunnen halten nicht sehr lange.
das hängt doch wohl eher von den örtlichen Gegebenheiten und der Ausführung des Brunnens ab als von dessen Tiefe.
Gruß, Niels
Hmmm… das meine ich eigentlich auch.
Ich habe halt bei Ebay schon viele Selbstgebaute Brunnenbohrer gesehen, die haben alle eine Art Bohrkrone unten dran. Und oben so ein „Spühlkopf“. Und die Leute schreiben es geht ziemlich gut. Ich kenn das halt nur manual. Brauchte immer so 2 Tage bis ich auf Wasser gestoßen bin. Dann ein 150er Abfluß Rohr rein, dann hab ich immer noch mit nem „Plunsher“ 2 Meter im Wasser mir einen Hohlraum geschaffen. (das ist Knochenarbeit).Und das Rohr geht dann immer tiefer runter. Unten hatte ich es mit der Flex eingeschlitzt, das das Wasser gut bei kann. Und bis jetzt ist mir noch kein Brunnen tot gegangen. Der Vorteil ist halt wenn mal was dran sein sollte, kannste ohne große Probleme das Gestänge, oder den Schlau, oder die Tauchpunpe rausziehen, und nochmal mit dem Plunsher Sand abtransportieren. Ist aber bis jetzt noch nicht vorgekommen. Bei 2 mußte ich schon viel Pumpen, weil er ständig leer gesaugt wurde. Doch nach 2 Tagen, hatten sich die Adern so geöffnet, das er 12 Stunden am Stück ohne Probleme Wasser gab, und nie wieder leer wurde… Und durch die Pumpe läuft schon was durch… Ich dachte halt wenn ich auf keinen Felsen komme, und nur so „Faust“ große Steine, die ich mit der Spirale nach oben bekomme, kann das doch nicht das große ding sein…
Doch was ich eigentlich hören wollte ist, das bei einem Spühl-verfahren man doch noch einen Zusatz braucht, oder wie stabilisiert sich das Rohr? ich versteh das ganze System nicht. Die Öffnung des Brunnens muß ja auch mindestens 100mm haben. Denn sonst bekomme ich ja keine Saugpumpe rein. Und was bringt mir ein, sagen wir mal 2" großes Loch, was vielleicht 20 Meter tief ist, wenn ich eh nur maximal 9 Meter ziehen kann, denn da reißt ja laut literatur die Wassersäule ab. Und was das für ne Sauerei ist, wenn da mit druck die Ganze erde hoch gespühlt wird. Wer hat das denn schonmal gemacht?
Dank euch schonmal für die Hilfe und Beiträge, die schon geschrieben wurden.
Hallo!
Komische Brunnen habt ihr…
kann ich mir garnicht vorstelen, dass die genug Wasser bringen, bei dem kleinen Durchmesser ??
Unser Brunnen ist schon uralt, ich hab den vor Jahren wieder in Ordnung gebracht.
Nachdem ich den ganzen Müll, den mal jemand eingefüllt hat, entfernt hatte,
fand ich eine runde Wandung aus hartgebrannten Ziegeln vor.
Nur geschlichtet.
Durchmesser ca. 1 m, 3,50 m tief.
Warscheinlich ist der mal oben eingefallen,
oben die letzten 2 m sind Betonringe.
Der Wasserstand ist so ca. 1,20, da ist dann ein Überlaufrohr, welches in die Kanalisation führt.
Andere Leute haben sich so einen Betonring in den Garten gelegt,
und darin nach unten gegraben.
So dass der Ring in das Loch rutscht. Dann den nächsten Ring drauf, und immer so weiter.
Ein Bekannter hat das in seinem Keller bis auf 8 m Tiefe gemacht.
(aber derjenige ist auch nicht ganz normal)
Grüße, Steffen!
hallo Dieter,
ich hab das selbst nie gemacht, aber erlebt, etwa 1986. Ein großer schwerer Lastwagen…hintendrauf die Riesenapparatur des Bohrers fest montiert, es wurde vom Laster aus gebohrt … beim Bohren wurde zugleich mit Wasser gespült, dem eine Substanz wie mergeliger Lehm oder lehmiger Mergel beigemischt war, „zum Schmieren“, sagte der Brunnenbauer. Der ganze Boden bebte während des Bohrens, das durch eine Art riesigen Zylinderstifts hämmernd durchgeführt wurde. Die Schmiersubstanz verbreitete sich in der ganzen Umgebung auf der Oberfläche, quoll aus dem Bohrloch heraus. Sei nicht bodenschädlich, wurde mir versichert, das stimmte auch, wie sich später zeigte. - Der Brunnenbauer war in Heide/ Holstein ansässig und sei der größte Sl-Holst.'s.
Mehr kann ich Dir nicht sagen. Das Ergebnis übrigens war nicht ein Brunnen alter Art, wo man den Stein fallen hört nach 10 min. oder so, sondern ein bis in große Tiefe reichendes Rohr. Kam aber viel Wasser durch. Gruß, I.
Hallo,
hallo Niels,
es ist nur inzwischen schon lange nicht mehr so sehr sinnvoll, 8m-Brunnen zu bauen, weil das Wasser darin weder hygienisch noch chemisch sehr gut ist. Weder für Menschen geeignet (als Trinkwasserbrunnen sind so flache glaube ich sogar verboten) noch so besonders gut für Garten, weil die Spritzmittel der Landwirtschaft Jahr für Jahr tiefer in den Boden einsickern und das Wasser sie in sich trägt. Wenn man Gartenwasser will, besser Zisternen bauen und Regenwasser sammeln, finde ich. Gruß, I.
Hallo Dieter,
was ich hier so lese versetzt mich doch in arges Erstaunen.
Also auf folgende Dinge kommt es an.
Geologische Lage des Ortes wo Du bohren/spülen willst. Ton oder Felsig ist schon mal ganz schlecht.
Du mußt schon wissen in welcher Tiefe sich ungefähr eine Wasserader befindet. (Nachbargrundstücke etc.)
Für welche Zwecke soll der Brunnen sein? Für die normale Garten/Hauswasserversorgung reicht ein 1 1/4- 2" Zoll Brunnen locker aus. Wenn Du einen landwirtschaftliche Beregung betreiben willst brauchst Du locker ein 100er Rohr. (Wirst Du wohl nicht so ohne weiteres bewältigen können.) )
Also ich wohne auf dem platten Land und wir haben hier zwischen 5 & 8 Mtr. die besten bedingungen.
Das Spülverfahren läuft folgendermaßen ab. Mit einer 1 1/4 Zoll Lanze und und ca. 5 Bar Druck die Lanze in den Boden spülen. Dabei die herausgespülten Schichten beobachten. Wenn feiner Kies kommt hast Du die idealen bedingungen gefunden und der Brunnen kann dort stehen bleiben. Dann schiebst Du das Brunnenrohr neben der Spüllanze hinunter und fertig. Wir spülen hier bei uns jedes Jahr so ca. 40 St. hinunter. Allerdings machen wir das mit der Feuerwehr und eben einer entsprchenden TS. Bessert unsere Kameradschaftskasse enorm auf.
Und übrigens: Wir haben hier mancherorts Stellen wo die Wasserqualität besser als das Stadtwasser ist. (Labortechnisch untersucht!)
Spülen mit einem Gartenschlauch— hm mag ja gehen wird aber wohl ziemlich lange dauern und wohl nur auf Sandböden gelingen.
Gruß
Alex
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Hallo,
es geht mir mehr um den Ausdruck „hält nicht lange“. Was hält da nicht lange? Unser 4-Meter-Brunnen (ca 30 cm Durchmesser) ist sonstwie alt. Da ist es kein Problem massenweise Wasser zu entnehmen (1200 Liter/h ohne Zeitbegrenzung).
Ob das Wasser in einer Zisterne besser ist? Wo alle Luftschadstoffe konzentriert hineingewaschen werden?
Gruß, Niels
Andere Leute haben sich so einen Betonring in den Garten
gelegt,
und darin nach unten gegraben.
So dass der Ring in das Loch rutscht. Dann den nächsten Ring
drauf, und immer so weiter.
Ein Bekannter hat das in seinem Keller bis auf 8 m Tiefe
gemacht.
(aber derjenige ist auch nicht ganz normal)Grüße, Steffen!
Dann bin ich auch nicht normal.
Das mit den Betonringen funktioniert einwandfrei.
Das verdient wenigstens noch die Bezeichnung „Brunnen“.
hallo Niels,
vielleicht wohnst Du gerade in einer besonders felsigen Gegend und das Wasser kommt durch eine Spalte, aber eigentlich aus großer Tiefe?
Ich würde sowas zu klären versuchen. So flache Brunnen wie Deiner wären sonst „Oberflächenbrunnen“. Darin können Salmonellen und andere Keime sein.
Was den „Eintrag“ der Landwirtschaft angeht: in den letzten Jahrzehnten sind unendliche Mengen an schädlicher Chemie in die Böden gelangt, DDT, Lindan, andere. Manche inzwischen verboten - andere „harmlos“. Da man diese Stoffe meist nie an Menschen oder auch nur an Warmblütlern, meist aber überhaupt nicht auf ihre Giftigkeit untersucht hat ( !!! ), weiß man bis heute nicht, welche Folgen sie haben. Darum drehte sich das kürzlich in der EU verabschiedete Chemiegesetz, das den Umweltschützern allerdings (aus guten Gründen) zu wenig konsequent gelungen ist.
Sicherheitshalber tief bohren - die Umwelttechniker kennen die „Frontlinie“, in der welche Stoffe inzwischen in welche Bodentiefen eingedrungen sind.
Ich persönlich bevorzuge demgegenüber das, was im Regen runterkommt. Aber das kommt sicher auch auf die Gegend an. In der Nähe einer Müllverbrennungsanlage …
Jedenfalls aber: Glückwunsch zu Deinem Brunnen, wenns ein Felsquellbrunnen ist! Gruß, I.