Brustwarzen von Männern

Hallo,

ich bin nicht sicher, ob ich hier richtig bin… hoffe es aber.

Wir haben gestern überlegt, warum Männer auch Brustwarzen haben. Sind das rudimentäre Reste aus Zeiten, wo Männer auch stillen konnten? (Klingt saublöd, ich weiß). Und wenn nein, wozu sind Brustwarzen bei Männern gut? Was hat sich die Natur dabei gedacht?

Neugierig:

Anja

Hallo, Anja,
ganz einfach. Die Brustdrüsen sind bei beiden Geschlechtern gleich angelegt. Erst durch die hormonelle Stimulation in der Pubertät wird bei dem einen Geschlecht die Ausbildung unterdrückt, beim anderen gefördert.

Gruß
Eckard

Liebe Anja,
die Ursachen dafür liegen in einem frühen Stadium der Schwangerschaft. Brustwarzen werden bei allen Menschen bereits zu einem Zeitpunkt angelegt, zu dem die primären Geschlechtsmerkmale noch nicht ausgebildet sind. Zu Beginn des 3. Schwangerschaftsmonats gibt es ein embryonales Genitale, aus dem unter Einfluss männlicher Hormone ein Penis wird, unter dem weiblicher die Klitoris. Da aber die Brustwarzen zu dem Zeitpunkt, zu dem die Geschlechtshormone zu wirken beginnen, bereits „vorgeformt“ sind, haben beide Geschlechter sie.
Grüße, Christiane

Hallo !

Brustwarzen bei Männern

Im frühesten Entwicklungsstadium sind männliche und weibliche Embryonen gleich.

Wenn der Fötus vom Vater ein Y-Chromosom mitbekommen hat, wird ein hormonelles Signal erzeugt. Die Schamlippen verschmelzen zu einem Hodensack, die Gonaden werden zu Hoden und am Ende wird ein männliches Wesen daraus. Ohne dieses Signal läuft alle Entwicklung auf ein Mädchen hinaus.
Die Symmetrie männlicher und weiblicher Anlagen zeigt sich beim Erwachsenen in einer Vielzahl von Strukturmerkmalen. Und so besitzen Männer Brustwarzen, weil diese eben bereits angefangen haben sich zu entwickeln, bevor das Signal zum „Umschalten“ auf die männliche Ausprägung empfangen wurde. In den meisten Fällen wird damit die Ausbildung von Brüsten gestoppt, aber die Brustwarzen werden nicht wieder zurückgebildet.

mfgConrad

Hi,

Wir haben gestern überlegt, warum Männer auch Brustwarzen
haben. Sind das rudimentäre Reste aus Zeiten, wo Männer auch
stillen konnten? (Klingt saublöd, ich weiß). Und wenn nein,
wozu sind Brustwarzen bei Männern gut? Was hat sich die Natur
dabei gedacht?

Noch mehr zum wundern:

Ursprünglich sind es nicht nur zwei Brustwarzen, sondern „Milchleisten“ (vergl. mit Hunden oder Katzen!), und mitunter haben auch Menschen noch eine verkümmerte dritte Brustwarze. Sieht ein bischen aus wie ein Leberfleck, ist aber deutlich keiner.

Zu den Anlagen und der Geschlechtsdifferenzierung haben die anderen ja schon was geschrieben, im Archiv findest Du dazu noch mehr.

Gruß,

Malte

Auch hallo.

Eine Quelle zum Nachlesen ist auch zeit.de/stimmts: http://www.zeit.de/2004/22/Stimmts_22

mfg M.L.

wie wäre es ohne?
Halllo!

Ich finde auch, dass Männer ohne Brustwarzen irgendwie komisch aussehen würden XD Oder nicht?

(Ok, hätten sie nie welche gehabt, hätten wir uns auch dran gewöhnt… schon klar…)

Grüße

Laralinda

Hallo Anja,

Wie schon angedeutet wurde, versucht die Natur alles möglichst einfach zu machen.

Die Grundbaupläne für Männlein und Weiblein sind deshalb identisch.
Damit konnte die Natur erreichen, dass die Geschlechtsmerkmale auf einem einzigen Chromosom Platz finden.

Ein weiteres technisches Problem besteht darin, dass ja alles mit nur einer „universal“ Zelle beginnt. Diese muss sich ja erst durch Zellteilung vermehren, bevor sich dann die einzelnen Zellen differenzieren, bzw. spezialisieren können, um dann z.B. ein bestimmtes Hormon zu produzieren, welches den weiteren Bauablauf dann steuern kann. Die endgültige Differenzierung zwischen Weiblein und Männlein findet zudem erst mit der Pubertät statt, da manche Zellen erst dann ihre wirkliche Arbeit aufnehmen und die geschlechtsspezifischen Hormone in der entsprechenden Zusammensetzung produzieren.

Die Natur hat aber auch noch andere Methoden entwickelt. Bei den Bienen wird der Unterschied zwischen Arbeiterin und Königin durch das Futter festgelegt.

Dann gibt es noch eine Fischart, welche eigentlich nur Weibchen produziert. Das Männchen hält sich einen Harem und sorgt bei den Weibchen dauernd für Stress. Durch die Stresshormone, bleiben die Weibchen Weibchen. Kommt das Männchen „abhanden“ fehlt der Stress und die entsprechenden Hormone, wodurch sich die Weibchen zu Männchen umentwickeln können. Ein Weibchen sorgt dann wieder für genügend Stress im Harem und entwickelt sich zum Männchen …

Praktisch bringt eine überflüssige Anlage für einen Busen keine Nachteile. Diese beim Männchen ganz zurückzuentwickeln oder schon deren Anlage zu verhindern, würde den ganzen Bauplan wesentlich komplizierter und damit auch Störanfälliger machen. Ein Fehler wäre z.B., dass der Busen auch bei einem Weibchen weggelassen wird, was dann zum Austerben dieser genetischen Variante führen würde, wenn wir die heutigen technischen Möglichkeiten einmal weglassen und nur die Möglichkeiten der Natur zu Grunde legen.

MfG Peter(TOO)

ein ganz…
herzliches Danke,

Eure Antworten sind sehr aufschlussreich!

Einen schönen Sonntag noch,

Anja

Servus,

wozu sind Brustwarzen bei Männern gut?

das ist eine Art Kaltstartautomatik. Aber sag nicht, dass Du das nicht gewusst hast…

In diesem Sinne

MM