Brutaler Tierarzt?

Liebe Tierfreunde,
unser Katerchen mußte aufgrund eines Unfalls eingeschläfert werden. Sein Rückgrat war gebrochen. Obwohl er abends gegeben 22 Uhr zum TA gebracht wurde, hat dieser ihn nur kreislaufmäßig stabilisiert, weil er unterkühlt war, aber nicht geröntgt. Die Verletzung war augenscheinlich, auch für einen Laien. Erst am nächsten Vormittag hat er ihn durchleuchtet und die Verletzung festgestellt. Was mich am meisten schockiert: er hat ihm die Todesspritze direkt ins Herz gegeben, aber Katerchen hat mindestens noch 3 - 4, vielleicht sogar 5 Minuten geatmet. Vielleicht war mein Wahrnehmungsvermögen etwas getrübt, aber ich fand die Zeit unsagbar lang. Er ist in meinen Händen gestorben.
Hat der TA richtig gehandelt?
Danke für Euere Antworten
Jossi

Hallo Jossi,

Normalerweise werden die Tiere erst narkotisiert, wenn sie dann in den tiefsten Träumen schlummern wird die Spritze gesetzt. Dies geschieht normalerweise dann direkt ins Herz. Sollte er sie vorher nicht narkotisiert haben dann ist das m. E. ein Fall von Tierquälerei.
Frage mal ganz unverbindlich bei einem anderen Tierarzt oder dem Amtsveterinär nach. Diese geben gerne Auskunft.

Steffan

Es war ein Venenkatheder gelegt am Hals …

Hallo Jossi,

… hat dieser ihn nur
kreislaufmäßig stabilisiert, weil er unterkühlt war, aber
nicht geröntgt. Die Verletzung war augenscheinlich, auch für
einen Laien.

ob die Schwere der Verletzung ohne weitere Untersuchungen zu erkennen war, kann ich nicht beurteilen.
Ansonsten kann es durchaus sinnvoll sein, den Schwerverletzten erst mal zu stabilisieren, bevor weiterführende Untersuchungen vorgenommen werden.

Was mich am
meisten schockiert: er hat ihm die Todesspritze direkt ins
Herz gegeben, aber Katerchen hat mindestens noch 3 - 4,
vielleicht sogar 5 Minuten geatmet.

Die meisten Tierärzte euthanasieren inzwischen mit Barbiturat. Das hoch überdosierte Narkosemittel wird üblicherweise bei Katzen und anderen kleinen Haustieren intrathorakal (in den Brustkorb) appliziert, da die intravenöse Verabreichung für derartige Patienten enormer Stress sein kann. Eine vorherige Sedation ist i. d. R. nicht nötig und würde gerade bei Katzen u. U. sogar zu einer paradoxen Reaktion führen.

Vielleicht war mein
Wahrnehmungsvermögen etwas getrübt, aber ich fand die Zeit
unsagbar lang.

Es dauert unterschiedlich lange, je nachdem, wie schnell das Narkosemittel aufgenommen und verstoffwechselt wird; meist zwischen einer und 5 Minuten.

Hat der TA richtig gehandelt?

Zumindest was die Euthanasie betrifft, vermutlich schon. Den Rest kann man aus der Ferne nicht beurteilen.

Gruß

Johnny

Hallo Steffen,

Normalerweise werden die Tiere erst narkotisiert, wenn sie
dann in den tiefsten Träumen schlummern wird die Spritze
gesetzt. Dies geschieht normalerweise dann direkt ins Herz.
Sollte er sie vorher nicht narkotisiert haben dann ist das m.
E. ein Fall von Tierquälerei.

das trifft für die Euthanasie mit T61 zu.
Zumindest im Kleintierbereich wird inzwischen hauptsächlich Barbiturat verwendet, welches intrathorakal oder intravenös verabreicht wird. Die Patienten fallen dadurch in eine tiefe Narkose, aus der sie nicht mehr erwachen.
Eine vorherige Sedation ist i. d. R. unnötig, kann u. U. sogar eine paradoxe Reaktion hervorrufen - das möchte kein Patientenbesitzer erleben.

Gruß

Johnny