Bsirske - mal wieder einer

Von mir kannst Du nicht sprechen. Ich habe weder einen Stein
geworfen noch eine Keule herausgeholt.

OK, ich sprach eher von der Pressemeldung und der allgemeinen Reaktion darauf.

Aber vielleicht können wir uns trotzdem für einen
Moment auf die Aufsichtsräte konzentrieren.

OK

Es geht nicht um Gewerkschafter. Die sollen mit ihren
Mitgliedern ausdiskutieren, wieviel Luxus ihnen von den Mitgliedsbeiträgen
ermöglicht werden soll, die eigentlich als Vorauszahlung für
die Streikgelder gedacht sind.

Der Luxus kommt ja von den eigenen Bezügen, von denen noch der Größte Teil an die Gewerkschaft abgeführt wird.

Ein Aufsichtsrat ist kein Mitarbeiter, er ist ein Teil eines
Organs. Das ist ein erheblicher Unterschied und aus diesem
Grunde stellt sich die Frage, warum derartige Vergünstigungen
sein müssen.

Das ist hier die Frage, betrifft aber den gesamten Aufsichtsrat, was du sicher auch meinst.


Warum aber muß man externe Gewerkschaftsmitglieder in
den Aufsichtsrat wählen, anstatt Mitarbeiter zu nehmen, die
den Laden und die Meinung der Mitarbeiter kennen?

Weil die vielleicht eine andere Ausbildung haben, vielleicht als Jurist oder (nunja, als Politologe…).

Sie kennen das Unternehmen und die
Mitarbeiter nicht, sollen aber das Unternehmen kontrollieren
und die Interessen der Mitarbeiter vertreten.

Wenn die ihre Arbeit vernünftig machen, sollten sie die Lage schon kennen. Dazu muss man nicht aus dem Betrieb kommen.

Du meinst, der Vorstandsvorsitzende einer AG sollte
Alleinherrscher sein?

Wenn Du das meinen Ausführungen entnommen hast, hätte ich wohl
besser mit einer Wand geredet.

Deshalb war der letzte Satz ‚Was wären denn die Alternativen?‘
nicht bloss als rhetorische Floskel gemeint.

Gruß
Torsten

Es geht nicht um Gewerkschafter. Die sollen mit ihren
Mitgliedern ausdiskutieren, wieviel Luxus ihnen von den Mitgliedsbeiträgen
ermöglicht werden soll, die eigentlich als Vorauszahlung für
die Streikgelder gedacht sind.

Der Luxus kommt ja von den eigenen Bezügen, von denen noch der
Größte Teil an die Gewerkschaft abgeführt wird.

Das verstehe ich jetzt nicht. Gewerkschaftsfunktionäre bekommen ein durchaus ansprechendes Gehalt von den Gewerkschaften. Warum sollten sie das wieder abführen? Oder meintest Du die Bezüge als AR? Was die damit machen, ist eigentlich wurscht. Ich wollte darauf hinaus, daß sie die Höhe ihres Gehaltes,d as sie von der Gewerkschaft beziehen, mit den Arbeitnehmern ausmachen müssen, da das Gehalt aus des den Gewerkschaftsmitgliederbeiträgen bezahlt wird.

Ein Aufsichtsrat ist kein Mitarbeiter, er ist ein Teil eines
Organs. Das ist ein erheblicher Unterschied und aus diesem
Grunde stellt sich die Frage, warum derartige Vergünstigungen
sein müssen.

Das ist hier die Frage, betrifft aber den gesamten
Aufsichtsrat, was du sicher auch meinst.

Natürlich. Ein Aufsichtsratsmitglied soll den Vorstand kontrollieren. Die Notwendige Objektivität geht verloren, wenn der AR zusätzliche Vergünstigungen erhält, die der Vorstand genehmigt. Das Volkswagen-System hat genauso funktioniert, auch wenn es in dem Fall der Betriebsrat war, der beeinflußt werden sollte.

Warum aber muß man externe Gewerkschaftsmitglieder in
den Aufsichtsrat wählen, anstatt Mitarbeiter zu nehmen, die
den Laden und die Meinung der Mitarbeiter kennen?

Weil die vielleicht eine andere Ausbildung haben, vielleicht
als Jurist oder (nunja, als Politologe…).

Nein, das hat damit zu tun, daß in den meisten großen Unternehmen Listenwahlen stattfinden. In den Listen finden sich regelmäßig Gewerkschaftsfunktionäre auf den vorderen Plätzen, die im allgemeinen keine Ausbildung haben, die sie dazu befähigen würde.

Sie kennen das Unternehmen und die
Mitarbeiter nicht, sollen aber das Unternehmen kontrollieren
und die Interessen der Mitarbeiter vertreten.

Wenn die ihre Arbeit vernünftig machen, sollten sie die Lage
schon kennen.

Das ist eine realitätsferne Annahme.

Du meinst, der Vorstandsvorsitzende einer AG sollte
Alleinherrscher sein?

Wenn Du das meinen Ausführungen entnommen hast, hätte ich wohl
besser mit einer Wand geredet.

Deshalb war der letzte Satz ‚Was wären denn die Alternativen?‘
nicht bloss als rhetorische Floskel gemeint.

Der Staat regelt unendlich viele Details in diesem Lande, um die er sich eigentlich gar nicht kümmern müßte. Die Kontrolle der Unternehmen überläßt er hingegen einer inzestiösen Gruppe von mit Interessenkonflikten belasteten Frühstücksdirektoren. Seit ungefähr vier Jahren gibt es die DPR, die Deutsche Prüfungsstelle für Rechnungslegung, die sich die Jahresabschlüsse der kapitalmarktorientierten Unternehmen anschaut und auf Mängel bzw. Regelverstöße untersucht.

Für Aufsichtsräte stelle ich mir etwas ähnliches vor, d.h. mindestens ein Aufsichtsrat wird von einer zentralen (nicht zwangsläufig staatlichen) Stelle gestellt und überwacht den Aufsichtsrat hinsichtlich ordnungsgemäßer Arbeit, Einhaltung von internen und externen Regeln und Interessenkonflikte. Dieser „Superaufsichtsrat“ wird nicht von dem Unternehmen bezahlt und auf einen begrenzten Zeitraum ernannt. Über die Kompetenzen bei aufgedeckten Verstößen müßte ich mir noch Gedanken machen, aber so in der Art sollte das funktionieren.

Gruß
Christian