Btr. gleitsichtgläser

Liebe/-r Experte/-in,

ich wäre dir für deinen ratschlag sehr dankbar!

g-s-g werden gebraucht. ich schieb das schon lange vor mir her, aber nu jeht et nich mehr ;-(

bin 50, sitz viel vorm monitor, fotografiere. 1,6er dicke sollte reichen, bei ca. -5dio, aus glas (wegen kratzfestigkeit), in vorh. gestell. ich frage mich (und hiermit dich), wie ich eigentlich erkennen kann, welche gläser ich schließlich in der brille habe. woher weiß ich, ob ich die teureren tatsächlich habe, zu denen mich der optiker überredet? und: welche marke, sorte nehmen? wo bekomm ich sie grad am günstigsten? wer gibt mir auch ohne presseausweis einen fairen preis/rabatt? alles fragen, die bei einer paar-hundert-euro-investition einfach drängender sind als bei normalgläsern…

ich grüße herzlichst!

Hallo,

wie Du warscheinlich schon bemerkt hast ist das Thema etwas komplexer :smile:
Schön wäre gewesen, Deine komplette Verordnung/neue Werte/Größe der Fassung zu kennen aber ich versuchs mal „per Ferndiagnose“, Absatzweise:
-bin 50, sitz viel vorm monitor, fotografiere
Du wirst bei -5,0 und 50 Jahren ca. 2 - 2,25 dpt Addition brauchen, ohne Deine Fassung zu kennen, nimm bitte ein „verkürztes“ Gleitsichtglas um einen schnelleren Stärkeanstieg zu bekommen (besser bei PC-Arbeit) und um beim Fotografieren einen möglichst großen Fernbereich in den Gläsern zur Verfügung zu haben („verkürzte“ GSG=größerer Fernbereich in der Peripherie; unabhängig von „guten“ oder „teuren“ Gläsern; dazu gleich mehr)
-1,6er dicke sollte reichen, bei ca. -5dio, aus glas (wegen kratzfestigkeit),
Reden wir Klartext: wenn Du Dir keine höherbrechenden Gläser als 1,6 leisten kannst, nun gut, dann ist das besser als nichts, 1,7 sollten es schon sein wenn das Budget es irgendwie erlaubt, Du hast nunmal hohe Stärken und heutzutage muss man nicht mehr mit Flaschenböden rumlaufen. Kunststoff wäre teurer aber 50% leichter…
-wie ich eigentlich erkennen kann, welche gläser ich schließlich in der brille habe
Jedes GSG hat feine Lasergravuren, daraus kann zB der zuständige Innungsmeister (an den kannst Du Dich kostenlos wenden) sehen, welches GSG in Deiner Brille steckt.
-teureren tatsächlich habe, zu denen mich der optiker überredet?
Was sind denn die „teuren“???
Es gibt am deutschen Markt (lt. Zeitschrift „Augenoptiker“) z.Zt. über 350 (!!) verschiedene GSG-Typen, davon kosten im Einkauf welche weniger als ein Big-Mäc-Menu.
Jetzt gehst Du zu Optiker A, der empfiehlt Dir das aktuell „beste Gleitsichtglas“ (natürlich von „seinem“ Hersteller, sprich da, wo er seinen Abschluß und somit die besten Einkaufskonditionen hat) für 200,- € (nur als Beispiel). Leider hat Optiker A seinen Abschluß bei einem „Hersteller“, der uralte Blanks (=Glasrohlinge) einkauft und Du bekommst zwar „das beste Glas“ dieses Herstellers, aber faktisch ein völlig veraltetes Billigglas…
Zum Vergleich Optiker B, der Dir das „beste“ Glas seines (forschenden) Glashestellers anbietet (Essilor, Seiko, Hoya, Rodenstock, Zeiss), da kostet das Glas dann 450,-€, ist aber leider vom Sehkomfort nicht im geringsten mit dem anderen zu vergleichen…

Optiker B ist nicht teurer, Du hast Äpfel mit Birnen verglichen! :smile:

-zu denen mich der optiker überredet?
Wenn er Dich „überredet“, wechsel den Optiker, wenn Dich mit den zahlreichen Beweisen (Glasdickenvergleich, Programme zum Vergleich der Sehfelder etc.) „überzeugt“ bist Du richtig!

-wo bekomm ich sie grad am günstigsten? wer gibt mir auch ohne presseausweis einen fairen preis/rabatt?
Wenn es Dir rein um den Preis geht: hier im Ruhrgebiet gibt es Angebote über eine komplette GSG mit Fassung für 69,-€ nur die technisch aktuellsten Gläser wirst Du für den Preis nicht bekommen :wink:

Lass Dich mal von einem Optiker beraten, der den Namen seines Herstellers und auch den Glastyp offen benennt, von „das ist das beste und tollste Glas aber ich darf leider nicht sagen wie es heißt“ hast Du nichts.
Wegen Gewicht und Ästhetik rate ich zu Kunststoff, 1,67 oder 1,74, möglichst von einem der o.g. forschenden Hersteller (Essilor, Seiko, Hoya, Rodenstock, Zeiss), wenn s denn unbedingt Glas sein muss nimm bitte 1,7er!

Lieben Gruß!

oddassy: klasse! danke erstmal für deinen support!

ich trage nach: :Werte/Größe der Fassung: ca. 38 x 50

wenn Du Dir keine höherbrechenden Gläser
als 1,6 leisten kannst, nun gut, dann ist das besser als
nichts, 1,7 sollten es schon sein wenn das Budget es irgendwie
erlaubt

ich hab halt jetzt 1,6er und kein problem damit …

ich habe ja eben von fairem preis geredet, nicht vom billigsten. aber auch nicht von den technisch aktuellsten. dann müßte ich eins von den teuer ausgemessenen und angepassten zeissen nehmen; aber deren high-end passt eben auch nur unter optimalen bedingungen. meine augen sind immer ein bißchen anders, morgens, abends, bei regen anders als bei sonne, bei guter laune anders als bei schlechter etc. ich halte das deshalb für übertrieben. insbesondere angesichts der beschränkten lebensdauer! ich suche den gesundheitlich und finanziell besten kompromiss.

die von dir genannten firmen: welche macht ein solches glass am günstigsten? mir erscheint zb ein nikat 1,6 protop für 205e (x2) ziemlich teuer, auch wenn es noch viel teurere gibt …

dank + gruß!

Liebe/-r Experte/-in,

ich wäre dir für deinen ratschlag sehr dankbar!

Hallo,
die „paar Hundert Euro“ müssen keineswegs sein. Ich bin kein "Marken"fetischist und liefere meinen Kunden Gläser einer kleinen Firma vom Niederrhein. Hier kosten 1,6er Mineralgleitsichtgläser inkl. Vollentspiegelung und CleanCoating 379 Euro/Paar. Für Spitzengläser des Hauses versteht sich.
Tja, woran erkennt man die? An winzigen Gravuren innerhalb des Glases, anhand derer der Optiker Rückschlüsse ziehen kann auf Glasart, Stärke und Zentrierung.
Diese Gravuren sind aber bei jedem Hersteller und bei jedem Glastyp anders. So zeichnet Essilor ein stilisiertes Auge, Zeiss benützt das „Z“, aber es gibt auch Rauten, Vierecke, Sterne usw.
Ein 1,6er Glas kann dann zusätzlich eine „6“ graviert haben oder ein Kürzel der Glasbezeichnung wie das „EX“ bei „Ormex“ von Essilor.
Wenn der Kunde diese Gravuren überhaupt findet und erkennt, kann er in einem Optiker-Forum oder bei wer-weiß-was nachfragen, was die Gravuren bedeuten.
Ich denke aber, das Misstrauen ist unnötig, da die meisten Kollegen (wie ich auch) ein Umtauschrecht bei Unverträglichkeit einräumen.
Viiiiel wichtiger ist ohnehin, eine geeignete Fassung auszuwählen, die auch fachgerecht angepasst wird (und werden kann)
Zum Rabatt:
Wer in der Augenoptik heutzutage von vornherein einkalkulieren muss, „Rabatte“ geben zu müssen, wird diese einkalkulieren.:wink:
Wir geben allenfalls noch einen Barzahlungsnachlass, da wir bereits an der Schmerzgrenze kalkulieren.

Übrigens: Einem Schreibtisch- bzw. Computermenschen empfehle ich dringend einen Supershort-Glastyp, den es allerdings nur aus Kunststoff gibt. Man muss erheblich weniger das Genick verrenken.
Noch etwas: Wer beruflich am PC sitzt, hat ANspruch auf einen Zuschuss vom AG (nach BAP-Verordnung googeln)

hi morgan!

ist die marke ein geheimnis? um die 400 kommen also scheinbar IMMER rum…? die fassung, die ich seit 15 jahren trage, gefällt mir besser, als alles, was ich für unter 250e gefunden habe, ich behalt sie noch 15 jahre :wink:

wenn ich, der ich sucher und lupen an die brille knalle, kunststoff nehme, halten die gläser nicht 4, sondern nur 2 jahre. ich will kein plastik. was nehm ich da alternativ? merci!

ist die marke ein geheimnis?

ich will kein plastik. was nehm ich da alternativ?

Nein, die Marke ist kein Geheimnis. Es handelt sich um die Fa. Wetzlich in Viersen. Grundsätzlich kann jeder Kollege Gläser von Wetzlich bestellen, aber die dicken EK-Rabatte, die dann günstige Preise erst möglich machen, bekommt man halt nur als Vertragspartner von Wetzlich. Ich könnte dir evtl. helfen, einen Kollegen vor Ort zu finden, der mit Wetzlich arbeitet. Ich müsste halt wissen, wo dein Zelt steht.
Gleiter mit 1,6er Brechungsindex sind wahrscheinlich nirgends preiswerter zu bekommen. Mit (normalem) 1,5er Index gibts die Dinger aber schon deutlich günstiger.
Wenn also die Dicke der Gläser nur die zweite Rolle spielt, kannst du dir eine Menge Geld sparen, indem du die 1,5er Gläser wählst. Gute Gläser kosten dann inkl der angesagten Beschichtungen nur 179 bzw. 199 Euro bei mir.
Das „Gefallen“ der alten Fassung ist die eine Seite, aber die Fassung muss mit einem Gleitsichtglas den richtigen Sitz garantieren. Abstand zum Auge, Neigung zur Senkrechten(!), Scheibenhöhe, stabiler Sitz sind sehr wichtige Aspekte dabei.

Hallo iluminus,
solche Fragen beantworte ich im Stundentakt.

  1. Für Gleiter bitte eine möglichst kleine (Glasbreite ca.43mm) und möglichst hohe (Glashöhe ca.33mm) Brille wählen.Mit dem 1,6er Glas hast Du völlig recht, das ist hier das Beste.
  2. Gleiter haben alle an den gleichen Stellen (ca.4mmunterhalb der Augenposition und dann jeweils 17mm nach rechts/links mehrere kleine Markierungen, die den Hersteller, das Material, die Lesestärke („Addition“)sowie den Glastyp verraten.Wer sich hier betrogen fühlt, kann das problemlos nachprüfen lassen.
    3.Am PC empfehle ich eher entweder eine Lesebrille für die PC-Entfernung oder sogenannte PC-oder indoor-Gleiter,weil die Nahzonen größer und vor allem dort sind, wo man sie braucht. Das „normale“ Gl.Glas ist eher für Menschen, die sich bewegen, also draußen.
    4.Die meisten wirklich guten Gleiter werden aus Kunststoff hergestellt.Ist heutzutage besser. Ich habe am meinen Canon A1 Gummimuscheln am Okular.
    5.Billig-Gleiter sind meist sehr schlecht.Gute gibt´s von fast allen Herstellern. Für jemanden mit Deiner Glasstärke sind jedoch die Spitzen-Gläser (z.B. Hoyalux ID mystyle oder Zeiss individual…) eher „übermotorisiert“. Wäst Du mein Kunde, würde ich am PC die Lesebrille…oder das Hoyalux TACT SHV(bei uns stck.250.-) und als Gleiter das Hoyalux Summit Pro SHV (bei uns stck.330.-)empfehlen.SHV ist die zur Zeit beste und robusteste Entspiegelung auf 1,6er Kunststoff.Unbedingt drauf achten.
    Glas-brillengläser gehören (meiner Meinung nach)ins Museum.

Gruß

Detlef Michel
www.meistermichel.de
Der Preis ist hoch, weil auch diese Produkte wirklich individuell hergestellt werden.Und weil die Beratung und die Nachsorge durch den Optiker auch umfangreicher ist als bei normalen Brillen. Das ist schließlich eine Dienstleistung, die auch bezahlt werden will (und bei Nicht-Kauf sogar gar nicht bezahlt wird…).

nachtrag 2: mein zelt steht in berlin.

lieber detlef, auch dir dank für die sehr informativen aussagen! das mit der zweiten brille (auch das noch? bitte nicht!) erinnert mich an einen museumsbesuch letztens: ein freund hatte grad seine sauteure erste g-s-b bekommen. um die details eines kupferstichs würdigen zu können, mußte er sie wie ich meine alte standardbrille abnehmen - der nahbereich reichte bei ihm auch jetzt nicht näher als 50cm. solche erfahrungen sind es, die es mir so schwer machen, mich zu entscheiden.

ist es denn tatsächlich quasi unmöglich, zu einem halbweg zivilen preis (nur zur erinnerung: 330x2x2= 1320,- DM nur für ein paar gläser mittlerer qualität! - ich trage seit mehr als einem dutzend jahren prima einstärkengläser, die damals mit fassung unter 200mark gekostet haben!) gläser zu bekommen, mit denen ich autofahren kann, die landkarte auch noch bei schwächerem licht lesen, am pc auf armlänge und auf der mattscheibe der fachkamera mit der lupe gucken kann? naja, letzteres gerne auch über den rand der brille …

ich steh auf glas übrigens, weil es kaum mal verkratzt, selbst wenn’s runterfällt, und das kommt bei mir beim arbeiten gel. vor. und weil es dünner ist. eure empfehlung dafür? apropo: wieviel dicker/schwerer ist denn wohl ein 1,5er ggb. dem 1,6er?

danke, fachleute - ganz tolles team hier!

herzliche grüße + einen schönen tag noch!

Also das 1,5er Glas 0der auch der 1,5er Kunststoff gehören verboten.
Das 1,6er Kunststoffglas ist nicht dicker als das normale Glas, sondern dünner.Glas gibt´s aber auch in 1,6, lässt sich aber nicht so gut putzen.
Leider gibts keine „Gummilinse“. Ich persönlich trage seit 5 Jahren Gleitsichtgläser und benutze die eigentlich für alles.Nur für feinste Arbeiten habe eibe Lupenbrille und für andere nah-Aufgaben eine etwas stärkere lesebrille.Du kannst ja für´s Faden einfädeln Deine brille einfach abnehmen, Lob der Kurzsichtigkeit.

Preiswert angebotene Gläser kann man ja mal probieren, aber dann geht doch einiges an lebensqualität verloren.
Probier doch erstmal ein Paar gute Gleiter, da muß man sich eh erst ein paar Tage dran gewöhnen, vielleicht reichen die ja schon. Und, wirklich, Kunststoff ist besser, leichter, dünner, DURCHSICHTIGER als Glas, allerdings nur das EYAS-Material der Firma HOYA.Meine Güte, und wenn man etwas vorsichtig damit ist, auch alltagstauglich. Einen Laptop macht man schließlich auch nicht mit ´nem Dampfstrahler sauber…Viel Glück dann noch

ich verstehe nicht, wie ich hier eine ergänzung posten kann, ohne an direkt detlef zu senden. also ggf. sorry dafür!

nach fast anderthalb jahren kleiner erfahrungsbericht: ich habe schließlich folgende gläser für mein vorhandenes gestell geordert:

zeiss hc gs fbl set 65/70 gradal topE (add2.00 H24.0)
(vielleicht mag jemand mir mal diese ganzen kürzel auf meinem brillenpaß erläutern. wohl intern ist über „PD“ 34.0/33.5 angegeben)

die erste lieferung flog bald in die tonne: man hatte mir 0.25 dio auf beiden augen zuwenig berechnet, in der ferne wurde es nicht wirklich scharf. - ich hab mich insgesamt dran gewöhnt. ich bin aber von dem schärfebereich etwas enttäuscht. ich frage mich konkret, wie klein dieser erst bei den billigen gläsern ist, wenn ich schon bei meinen (die auf ungefähr 600/paar kamen) beim autofahren zb. um ein schild lesen zu können dauernd den focuspunkt suchen muß. es ist auch ganz schön gewöhnungsbedürftig, nach unten (blick aus dem höherliegenden fenster) nicht mehr scharfstellen zu können, ohne sich mit dem kinn ein loch in den brustkasten zu bohren :wink:

naja, so wird man immerhin frühzeitig darauf gebracht, daß älter werden kein vergnügen ist. immerhin kann ich so überhaupt noch ganz gut gucken. aber was unangenehm und lästig bleibt ist das permanente schärfepunkt-suchen.