BU abschließen trotz vermutlicher Depression

Hallo zusammen,
ich bin sehr verunsichert, ich bin nun endlich zum Arzt gegangen und habe um einen Termin beim Therapeuten gebeten, da ich selber mit gewissen Dingen nicht mehr klar komme (Stimmungsschwankungen, schlechte Laune, sehr viel Stress, fast täglich Heulatacken, Abschottung von sozialen Kontakten etc.).

Der Arzt hat mir eine Überweisung mit der Beschreibung"Drohendes Erschöpfungssyndrom" geschrieben. Der Termin ist erst am 14.8.

Kann ich vorher noch eine BU abschlißen, auch wenn sich am Termin Depressionen etc herausstellen sollten oder ist es durch dei Überweisung schon zu spät? Müsste ich dieses angeben im Fragebogen?
Ich weiß selber noch nicht ob es wirklich schon eine Depression ist, aber ich denke die Versicherungen schauen im BU-Fall doch genau hin oder?

Ich bin selbstständig und hätte sonst niemanden, der mich finanziell auffängt.

Ich wäre super dankbar über Antworten!

Gruß,
Marie

Hallo Marie!

Da haben wir ja was gemeinsam ;(
Kann da ein Liedchen von singen. Aber egal, nun zu deiner Frage:
Du warst beim Arzt und hast um einen Therapeutentermin gebeten. Die hier aufgezählten Facetten deines Leidens wirst du dem Arzt ja sicher auch in dieser Form aufgezählt haben. Somit werden sie ihren Weg in deine Patientenakte dort gefunden haben.
Die Gesundheitsfragen im Antrag sind wahrheitsgemäß zu beantworten! Dort wird nach aktuellen Erkrankungen usw. gefragt, aktuell bist du bereits in ärztlicher Behandlung (auch schon vor Beginn einer Therapiemaßnahme).
Man stelle sich vor du schließt heute, 02.08. einen Vertrag mit Vers.-beginn 01.09. ab, der Leistungsfall tritt irgendwann ein. Die Versicherung holt sich Arzberichte ein und sieht, dass bereits vor Antragsstellung dort was war…
Wünsche dir alles, alles Gute. Wenn es dir hilft lass dich drücken!
LG

Kein Versicherer versichert ein brennendes Haus!

Guten Tag,

um es einfach und kurz zu machen, es ist zu spät.

Das Haus was schon brennt, will keiner mehr versichern.

Beim BU Antrag sind Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Wenn etwas vergessen/verschwiegen wird, kommt irgendwann die Wahrheit ans Licht. Alle Ärzte und die Krankenkasse werden befragt. Die Versicherung wird den Vertrag nicht erfüllen wollen.

Dann heißt es wieder, die BU Versicherer wollen nicht zahlen.

Alles Gute
Georg

Hallo,

selbstverständlich können wir nicht so tun als hätten wir von Ihren Terminen nichts gewußt und ich will und darf Ihnen auch keine sehr großen Hoffnungen machen - aber wir können und müssen auf jeden Fall eine Risikoanfrage stellen. Da ich Makler bin habe Versicherungen die das in Ihrem Fall zumindest prüfen. Da jedoch noch kein endgültiger Befund vorliegt gibt es zumindest noch eine Chance, da Sie Ihre Symthome unter Umständen durch eine Kur, Yoga, Sport oder was auch immer - wieder in den Griff bekommen.
Es könnte sein, dass Sie nach dem Termin ein Attest benötigen - versuchen sollten wir eine Anfrage auf jeden Fall - denn wenn Sie es jetzt in den Griff bekommen, was ich Ihnen von Herzen wünsche - es könnte wiederkommen - und dann sind Sie abgesichert - vorrausgestzt nachtürlich Ihr Antrag wird angenommen.

Ihr

Kajetan Brandstätter
www.assek24.de

Der Arzt hat mir eine Überweisung mit der
Beschreibung"Drohendes Erschöpfungssyndrom" geschrieben. Der
Termin ist erst am 14.8.

Kann ich vorher noch eine BU abschlißen, auch wenn sich am
Termin Depressionen etc herausstellen sollten oder ist es
durch dei Überweisung schon zu spät?

Da Sie bereits bei einem Arzt waren und ihre Beschwerden dort angegeben haben, werden Sie in einem BU-Fragebogen zu Ihren Vorerkrankungen diese Symptome etc. auch angeben müssen, sonst riskieren Sie ihren Versicherungsschutz im Leistungsfall zu verlieren.

Es dürfte deshalb zu spät sein, sich über eine BU gegen Depressionen, Burnout-Syndrome o. ä. als Grund für eine Berufsunfähigkeit absichern zu lassen.

Aber versuchen sollten Sie es dennoch ganz schnell. Gehen Sie zu einem unabhängigen Versicherungsvermittler, der Probe-Anträge bei verschiedenen BU-Versicherern stellen kann und beantworten Sie die Fragen zu Vorerkrankungen vollständig und korrekt und machen Sie sich Kopien von ihren Angaben in den Fragebögen.

Dann schauen Sie, ob eine Versicherung anbeißt und zu welchen Konditionen bzw. mit welchen Aufschlägen bzw. Ausschlüssen. Dann schließen Sie ab, wenn Sie noch zu für Sie akzeptablen Konditionen versichert werden können.

Den Termin am 14.8. (bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten vermutlich?) verschieben Sie bitte unbedingt, bis Sie versichert sind und die erste Rate der Prämie bezahlt haben. Das ist wichtig! Erst dann gehen Sie zu dem Überweisungstermin.

Plan B: Alternativ könnten Sie den Besuch beim Arzt wegen der vermuteten Erschöpfungszustandes auch verschweigen. Bedingungen: A. Sie sind vorher noch nie bei diesem Arzt gewesen. Es war der erste und einzige und auch gleichzeitig Ihr letzter Besuch dort. B. Sie dürfen die Rechnung dafür auf keinem Fall bei Ihrer Krankenversicherung einreichen und müssen diese selbst aus eigener Tasche bezahlen.

War es dagegen ein Ihnen bekannter Arzt, bei den Sie schon häufiger waren, könnte eine BU-Versicherung darauf bei einer Leistungsprüfung stoßen, selbst wenn Sie diesen Arzt verschweigen würden. Denn die BU-Versicherer wenden sich evtl. auch an Ihre Krankenversicherung und prüfen alle Ihre Diagnosen der letzten Jahre.

Hallo Marie,

die Diagnose wurde durch den Arzt festgehalten und Sie haben darauf hin eine Überweisung zu einem anderen Arzt erhalten. Wenn Sie jetzt eine BU abschließen wollen, müssen Sie das auf jeden Fall angeben. Die Diagnose ist aktenkundig. Ganz sicher werden die Versicherer nach einem Ergebnis der Behandlung fragen und zum jetzigen Zeitpunkt einen Antrag ablehnen oder zurückstellen. Ich würde daher aktuell keinen Antrag stellen, denn mit dem Antrag werden *trotz Datenschutz!* Ihre Daten gespeichertund Sie müssen bei zukünftigen Anträgen auch angeben, ob frühere Anträge abgelehnt oder zurück gestellt wurden.

Das gilt neben einer Berufsunfähigkeitsversicherung auch für Krankenversicherungen, z.B. eine Krankenhauszusatzversicherung.

Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle erstmal alles Gute. Schade, dass ich keine positive Antwort geben kann…

Viele Grüße

Marco Schneider

Hallo zurück,

da bin ich leider überfragt. Das geht eher Richtung Sozialrecht oder Versicherungsrecht.

Ich würde vermuten, dass die Diagnosestellung für die Überweisung durchaus schon angegeben werden muss.

Vorsichtshalber würde ich mir in dem Punkt rechtliche Beratung einholen ( es gibt auch im Internet anwältliche Beratung die Kostengünstig ist)

Evtl. kann auch ein Sozialverband in dieser Sache weiterhelfen. Z.B. Sozialverband Deutschland oder VDK…

Alles Gute!

Die Versicherung fragt nach, wird nicht klappen

Hallo Marie,

m.E. wärst Du schlecht beraten, wenn Du dies verheimlichst. Du geräst in die Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht, zumal Du schon in ärztl. behandlung bist. Die Konsequenz wäre, Aufhebung des BU-Vertrags von Anfang an.

Bei solchen Anfragen starte ich (Makler) bei meinen Kunden immer einen „Probeantrag“.

Dies empfehle ich Dir auch.

B.G. Detlev Eschemann

Hallo Marie,
vermutlich würde die Versicherung im Schadensfall nicht zahlen. Bei der Antragstellung müssen aktuelle Behandlungen angegeben werden (und dann wird vermutlich der Arzt angeschrieben und muß Auskunft geben). Im Normalfall wird dann entweder ein Vorschlag mit erhöhtem Beitrag erstellt oder abgelehnt. Aus Sicht der Versicherung völlig logisch: Wer will sich schon ein schlechtes Risiko einkaufen? Immerhin wollen die Versicherungen Geld verdienen.
Probiere es einfach und dann schau, was passiert. Gib aber auf jeden Fall die aktuellen Behandlungen an, sonst wird im Schadensfall nicht geleistet. Und wenn, dann nur einen Risikotarif, keinen mit Ansparfunktionen (wegen § 89 VAG).
MfG JOs

Hallo Marie,
die Rechtslage ist sehr unsicher, zumal die Versicherungen, meiner Meinung nach, oft zum eigenen Vorteil und somit zum Nachteil des Versicherten handeln, wenn sie ihn einmal unter Vertrag haben.

Ich habe auch als Selbständige Übersetzerin, eine Berufunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Vorausgesetzt war, dass die letzten 5 Jahre vor Vertragsabschluss beschwerdefrei waren.
Ich leide an chronische Depression. Als ich nach der 3. Depression meinen Anspruch geltend gemacht habe, wurde die BU-Rente abgelehnt, mit der Begründung, ich wäre in dem 5-jährigen Zeitraum wegen mehrmaliger Kopfschmerzen behandelt worden (nach Angabe der Krankenkasse)und dies müsste mal zum Bereich der Depression zählen !!! Also hätte ich falsche Angaben gemacht - Trotz Beschwerde und nach einer Beratung bei einem Fachanwalt für Versicherungsrecht wurde mir geraten, nicht weiter gegen die Versicherung zu kämpfen, die bei so etwas immer den längeren Arm und die größere Rechtsabteilung hat.

Solltest Du es trotzdem wagen (was ich gut fände) musst Du alle Angaben über Deinen Gesundheitszustand machen und diese protokollieren oder in Anwesenheit eines Zeugen tätigen.

Vielleicht könntest Du, wenn Du genügend Kraft hast, einen versicherungsunabhängigen Berater - die gibt es - aufsuchen oder auch einen Fachanwalt.

Ich wünsche Dir sehr viel Geduld und Glück. Vielleicht ist alles auch stressbedingt.
Ganz viel Grüsse. - Jacqueline

Bei Fragen bitte einfach wieder melden

Hallo zusammen,
ich bin sehr verunsichert, ich bin nun endlich zum Arzt :gegangen und habe um einen Termin beim Therapeuten gebeten, da :ich selber mit gewissen Dingen nicht mehr klar komme :frowning:Stimmungsschwankungen, schlechte Laune, sehr viel Stress, :fast täglich Heulatacken, Abschottung von sozialen Kontakten
etc.).

Der Arzt hat mir eine Überweisung mit der
Beschreibung"Drohendes Erschöpfungssyndrom" geschrieben. Der
Termin ist erst am 14.8.

Kann ich vorher noch eine BU abschlißen, auch wenn sich am :Termin Depressionen etc herausstellen sollten oder ist es durch dei Überweisung schon zu spät? Müsste ich dieses angeben :im Fragebogen?
Ich weiß selber noch nicht ob es wirklich schon eine
Depression ist, aber ich denke die Versicherungen schauen im
BU-Fall doch genau hin oder?

Ich bin selbstständig und hätte sonst niemanden, der mich
finanziell auffängt.

Ich wäre super dankbar über Antworten!

Gruß,
Marie

Hallo Marie,

meiner Einschätzung nach ist es leider jetzt schon zu spät, da Du in den Gesundheitsfragen angeben musst, welche Diagnosen bei deinem letzen Arztbesuchen gestellt wurden. Normalerweise wird das für die letzten 5 Jahre angefragt.

Solltest Du das nicht angeben, verstößt Du gegen deine vorvertragliche Auskunftspflicht und der Versicherer muss im Leistungsfall nicht mehr leisten.

Viele Grüße und gute Besserung

Christoph

Hallo Marie,

mit versicherungstechnischen Dingen kenne ich mich leider gar nicht aus.
Hoffe, Du bekommst von anderen bessere Antworten.

Wünsche Dir alles Gute!

Viele Grüße Petra

Hallo Marie,
sorry komme erst heute vom Urlaub zurück.
Termin mit Therapeuten ist erst mal gut. Würde mit ihm auch klären mit BU.Bedenke aber das auch die Ihre Fristen haben, ab wann die BU gilt. Es ist ja außerdem noch keine Diagnose gestellt , das es eine Depression ist. Burn out ist ja wohl wieder eine andere Baustelle.
Vermeide auf jeden Fall weiteren Stress.
Ganz wichtig ist das Du schlafen kannst, notfalls mit Absprache mit dem Arzt zur Überbrückung mit Schlaftabletten.
Sei offen und verheimliche nichts, bringt Dir nur wieder Stress.
Gehe davon aus, dass es Dir auch wieder gut geht.
Habe selber zwei schwere Depressionen hinter mir.
Heute geht es mir so gut wie nie zuvor.
Vielleicht gibt es bei Dir auch am Ort eine Burnout oder Deprigruppe ?
„Wenn man nur Hindernisse sieht, verliert man das Ziel aus den Augen.“
Sehe also das Ziel das es Dir wieder gut geht vor den Augen- nicht die Hindernisse die Dir im Moment im Wege stehen.
Gruß Mike
Was machst Du beruflich ?