BU: Wie zuverlässig ist Morgen & Morgen?

Hallo liebes Forum!

Ich bin völlig verunsichert! Fange im November an zu arbeiten und möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen (schon wegen meiner Verantwortung als Alleinverdiener für meine Frau und unsere zwei Kinder).

Versichern möchte ich 3.600 Euro monatlich, beim Überschusssystem habe ich einen Sofortrabatt gewählt.

Meine Hausbank war mal die Deutsche Bank, also bin ich zunächst zur Zurich Dt. Herold (die sind wohl mit denen verbunden). Deren Angebot von rd. 192 Euro monatlicher Beiträg schien mir aber recht hoch, also habe ich übers Internet einen Versicherungsvergleich gestartet und kam daraufhin zu einem Finanzberater, der für meinen Bezirk zuständig ist. Bei seinem Vergleich ist herausgekommen, dass 21 Versicherungen billiger sind als die Zurich und mehr als die Hälfte davon angeblich auch „bessere Versicherer“ sind. Der Volkswohlbund möchte nur rd. 142 Euro im Monat von mir. Dieser Vergleich basiert auf einem Rating von Morgen & Morgen. Der Volkswohlbund hatte hier genauso wie die Zurich Dt. Herold die Maximalbewertung (fünf Sterne).

Mit dem (beitragsmäßig) schlechten Abschneiden seines Arbeitgebers habe ich den Vertreter der Zurich Dt. Herold konfrontiert. Der meinte sofort, dass „bei Morgen & Morgen herauskommt, was man herausbekommen will“ und dass „der Versicherungsmakler den Volkswohlbund nach ganz oben haben wollte, weil die sehr hohe Provisionen an ihre Makler zahlen“.

Hallooooo??? Geht’s noch??? Was ist denn hier los, habe ich mir gedacht. Wem soll man denn da noch trauen? Der Makler bezeichnet sich doch als „unabhängig“ und will mir doch die für mich beste Versicherung vermitteln und nicht die für ihn beste oder?

Hat jemand da Einblick in diese „Szene“? Wenn ja, hätte ich gerne Antworten auf diese Fragen:

  1. Wie zuverlässig ist eigentlich Morgen & Morgen? Warum soll ich einem Rating trauen, das von denen erstellt ist? Gibt es vielleicht objektive Anhaltspunkte (z. B. Gutachten von staatlicher Seite über Morgen & Morgen) zur Beantwortung dieser Fragen oder habt Ihr schon Erfahrungen mit Einschätzungen von Morgen & Morgen gemacht?

  2. Stimmt es, dass Versicherungsmakler mir nur (oder bevorzugt) die Versicherungen empfehlen, die ihnen die höchsten Provisionen zahlen?

  3. Wem kann man am ehesten trauen: Einem („unabhängigen“) Versicherungsmakler oder einem Angestellten einer Versicherung, der sein eigenes Produkt verkaufen will, oder irgendeinem Erfahrungsbericht aus dem Internet oder wem eigentlich???

Ich bin total verzweifelt und fühle mich ehrlich gesagt ziemlich „ausgeliefert“.

Könnt Ihr mir helfen?

LG
Fin

Hallo liebes Forum!

Ich bin völlig verunsichert! Fange im November an zu arbeiten
und möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen
(schon wegen meiner Verantwortung als Alleinverdiener für
meine Frau und unsere zwei Kinder).

Ein weiser Entschluss, das Thema ist wirklich wichtig !

Versichern möchte ich 3.600 Euro monatlich, beim
Überschusssystem habe ich einen Sofortrabatt gewählt.

Ist das ein Brutto - oder Nettogehalt?

Bei seinem
Vergleich ist herausgekommen, dass 21 Versicherungen billiger
sind als die Zurich und mehr als die Hälfte davon angeblich
auch „bessere Versicherer“ sind.

Das glaube ich allerdings auch…

Der Volkswohlbund möchte nur
rd. 142 Euro im Monat von mir. Dieser Vergleich basiert auf
einem Rating von Morgen & Morgen. Der Volkswohlbund hatte hier
genauso wie die Zurich Dt. Herold die Maximalbewertung (fünf
Sterne).

Solider Versicherer…aber ob er auch der Richtige ist kann man erst nach einer genauen Analyse Deines Anliegens beurteilen.

Vergleichsprogramme geben immer nur ein ungefähres Bild ab wo man sich gerade beitragsmäßig befindet. Ein genauer Bedingungsvergleich wird nicht bewertet.
Genau das ist aber der Punkt auf den es ankommt und ich kenne aus langer Berufserfahren kein Vergleichsprogramm das eine genaue Kenntnis der Produkte und Tarife ersetzt.

In deinem eigenen Interesse rate ich Dir eine ausführliche Gespräch mit einem ungebundenen Fachmann zu führen da aller Wahrscheinlichkeit nach (bitte nicht falsch verstehen) Deine Bemühungen zum scheitern verurteilt sind.

Mit dem (beitragsmäßig) schlechten Abschneiden seines
Arbeitgebers habe ich den Vertreter der Zurich Dt. Herold
konfrontiert. Der meinte sofort, dass „bei Morgen & Morgen
herauskommt, was man herausbekommen will“

Das ist Quatsch

und dass „der
Versicherungsmakler den Volkswohlbund nach ganz oben haben
wollte, weil die sehr hohe Provisionen an ihre Makler zahlen“.

Das ist noch größerer Quatsch, außerdem kann er das gar nicht wissen es sei denn er kennt die Courtagevereinbarung zwischen Makler und Versicherungsunternehmen.

Hallooooo??? Geht’s noch??? Was ist denn hier los, habe ich
mir gedacht. Wem soll man denn da noch trauen? Der Makler
bezeichnet sich doch als „unabhängig“ und will mir doch die
für mich beste Versicherung vermitteln und nicht die für ihn
beste oder?

Was soll der Gute denn auch anders tun als den Makler zu verunglimpfen, er hat doch nichts anders zu bieten als den D… H… Eigentlich eine Unverschämtheit, leider an der Tagesordnung.

  1. Wie zuverlässig ist eigentlich Morgen & Morgen? Warum soll
    ich einem Rating trauen, das von denen erstellt ist? Gibt es
    vielleicht objektive Anhaltspunkte (z. B. Gutachten von
    staatlicher Seite über Morgen & Morgen) zur Beantwortung
    dieser Fragen oder habt Ihr schon Erfahrungen mit
    Einschätzungen von Morgen & Morgen gemacht?

Siehe oben

  1. Stimmt es, dass Versicherungsmakler mir nur (oder
    bevorzugt) die Versicherungen empfehlen, die ihnen die
    höchsten Provisionen zahlen?

Wenn er solide arbeitet sucht er das Beste für dich raus. Die Wahl die er getroffen hat spricht schon mal für Ihn, aber um genaueres zu sagen muß man mehr über Dich wissen.

  1. Wem kann man am ehesten trauen: Einem („unabhängigen“)
    Versicherungsmakler oder einem Angestellten einer
    Versicherung, der sein eigenes Produkt verkaufen will, oder
    irgendeinem Erfahrungsbericht aus dem Internet oder wem
    eigentlich???

Mit Sicherheit gibt es auf beiden Seiten schwarze Schafe, aber mit Sicherheit arbeiten die meisten korrekt. Jedoch hat der Vermittler der nur für eine Gesellschaft arbeitet nur eine sehr beschränkte Tarifwelt zur Verfügung.

Ich bin total verzweifelt und fühle mich ehrlich gesagt
ziemlich „ausgeliefert“.

Das bist Du in der Tat…

Könnt Ihr mir helfen?

Ich hoffe ich konnte etwas helfen…

LG
Fin

Grüße

Zahao

  1. Wem kann man am ehesten trauen: Einem („unabhängigen“)
    Versicherungsmakler oder einem Angestellten einer
    Versicherung, der sein eigenes Produkt verkaufen will, oder
    irgendeinem Erfahrungsbericht aus dem Internet oder wem
    eigentlich???

Du verstehst das Grundprinzip nicht: Die genannten Personen sind Verkäufer, welche am Verkauf verdienen. Im Zweifelsfall wird immer verkauft, was mehr Kohle bringt. Abgesehen davon vertreiben so manche gute Gesellschaften ihre Produkte weder über Makler noch sonstigen Außendienst.

Was Du benötigst, ist ein Berater , der Dich gegen Honorar berät , und keinen Verkäufer, der Dich verkauft. Für Versicherungen gibt es Versicherungsberater.

Ich bin total verzweifelt und fühle mich ehrlich gesagt
ziemlich „ausgeliefert“.

Könnt Ihr mir helfen?

LG
Fin

Ein Versicherungsberater sollte Deine finanzielle Situation gewissenhaft aufnehmen, und ggf. Versicherungslücken finden, und Vorschläge für Produkte unterbreiten.

Erdbeerzunge

Danke für Eure Antworten. Ist ja schon mal beruhigend, dass Ihr nicht sofort über den Volkswohl Bund gelästert habt!

Wisst Ihr denn mehr über die Provisionen , die so ein „unabhängiger Finanz- und Versicherungsmakler“ von den Versicherungen bekommt? Unterscheiden die sich wirklich von Unternehmen zu Unternehmen? Und wenn ja, sind die Unterschiede so groß, dass die Makler deswegen eine schlechtere Versicherung empfehlen würden, nur weil sie höhere Provisionen zahlt? Von wieviel Geld reden wir dann da z. B.? Gibt die eine Versicherung 100 Euro und die andere 150 Euro pro vermittelten Vertrag? Oder sind es 500 Euro und 1.000 Euro oder oder oder?

Zu der Rückfrage: Ich möchte im Leistungsfall 3.600 Euro ausgezahlt bekommen. Soweit ich weiß, ist das immer brutto und muss also z. B. noch versteuert werden. Trotzdem denke ich, dass das übrig bleibende Netto mir und meiner Familie zunächst einmal helfen wird. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass wir ca. 3.000 Euro netto im Monat benötigen und 2-mal Kindergeld gibt es ja auch noch. Mehr als 3.600 Euro möchte ich nicht absichern, es ist ja schließlich eine Risikoversicherung und keine Geldanlage - da muss man (finde ich) einen Mittelweg finden.

Der Makler meinte, 3.600 Euro sei da eine gute Summe. Wenn ich wollte, könne ich auch noch etwas höher gehen. Die Zurich macht das aber z. B. nicht mit, bei 3.600 Euro ist bei denen wohl Schluss. Andere Versicherer sichern aber wohl noch mehr ab. Mein Gehalt wird 8.500 Euro (brutto) im Monat sein. Dazu kommt noch Kindergeld, netto sollten vielleicht so um die 6.100 Euro bleiben. Aber gewohnt sind wir das Geld ja nicht, also werden wir unseren Lebensstandard bestimmt weiterhin bei 3.000 Euro (s. o.) lassen. 3.600 Euro sollten also reichen.

Der Makler ist nicht unabhägig, sondern abhängig von den
Provisionen der Versicherungsgsellschaften.

Er ist unahängig in dem Sinne, dass er mehrere
Versicherungen zur Auswahl haben muss;
das müssen nicht die besten sein, dürfen auch nicht die
schlechtesten sein.

Viele gute Versicherer arbeiten erst gar nicht mit Maklern zusammen;
und Versicherungen mit einem guten Preisleistungsverhältnis,
u.a. aufgrund niedrigerer Provisonen, hat der Makler
nicht im Angebot, - höchstens als Türöffner -
da er schließlich von dem Provisionen leben muss.

Der Gesetzgeber geht auch davon aus, dass der Kunde weiss,
dass der Makler eine gute Provision bekommt,
und insofern grundsätzlich natürlich nicht in der
lage ist, die beste Versicherung zu vermitteln.

Auf der anderen Seite kann der Makler schnell haftbar
gemacht werden, wenn er ein sehr nachteiliges Produkt
für den Kunden auswählt.

Die Provisonen betragen in der Regel ca. 4% der vereinbarten
Zalungen, zumindestens bei der Altersvorsorge;
viele Versicherer versuchen auf den Markt zukommen,
in dem sie leicht höhere Provisonen zahlen.

Das Problem ist doch auch, dass der Kunde, der einen
Vertrag abschließt,
die Zeche zahlen muss für diejenigen, die sich haben
beraten lassen, und keinen Vertrag abgeschlossen haben.
An dem eigentlichen Versicherungsgeschäft verdient der Makler
in der Regel nicht soviel;
interessant sind vor allem die Altervorsorgeverträge
wie Kapitallebensversicherung, Rentenversicherung
oder auch Riester Rente.
Insofern ist der Makler auch meistens bemüht, neben
dem eigentlichen Versicherungsgeschäft noch eine
Rentenversicherung oder ähniches abzuschließen.

Die rating agenturen werden in der Regel von den Anbietern
bezahlt; wo sollen sie sonst ihr Geld herbekommen.
Entweder müssen die also von den Anbietern bei guter
Laune gehalten werden;
oder die Anbieter gehen hin, und gründen eine eigene Ratingagentur;
ohne dass das aber für den Kunden offensichtlich ist.

Das Problem mit den rating agenturen ist doch hinlänglich bekannt:
selbst die deutschen Banken sind auf die amerikanischen
Ratingagenturen reingefallen, die im Auftrage der
Anbieter von Schrottpapieren gehandelt haben.

Der Makler ist nicht unabhägig, sondern abhängig von den
Provisionen der Versicherungsgsellschaften.

Das kann man mal zur Kenntnis nehmen…

das müssen nicht die besten sein, dürfen auch nicht die
schlechtesten sein.

Meinst Du das wirklich ernst??

Viele gute Versicherer arbeiten erst gar nicht mit Maklern
zusammen;
und Versicherungen mit einem guten Preisleistungsverhältnis,
u.a. aufgrund niedrigerer Provisonen, hat der Makler
nicht im Angebot, - höchstens als Türöffner -
da er schließlich von dem Provisionen leben muss.

Sorry, das ist richtiger Schwachsinn!!

Der Gesetzgeber geht auch davon aus, dass der Kunde weiss,
dass der Makler eine gute Provision bekommt,
und insofern grundsätzlich natürlich nicht in der
lage ist, die beste Versicherung zu vermitteln.

Jetzt bin ich sicher das Du nicht weisst wovon du redest…

Auf der anderen Seite kann der Makler schnell haftbar
gemacht werden, wenn er ein sehr nachteiliges Produkt
für den Kunden auswählt.

Das ist völlig richtig

Das Problem ist doch auch, dass der Kunde, der einen
Vertrag abschließt,
die Zeche zahlen muss für diejenigen, die sich haben
beraten lassen, und keinen Vertrag abgeschlossen haben.

Das ist interessant…

An dem eigentlichen Versicherungsgeschäft verdient der Makler
in der Regel nicht soviel;

Also ist das Sachgeschäft zu vernachlässigen? Kurzsichtiger geht es nicht…

interessant sind vor allem die Altervorsorgeverträge
wie Kapitallebensversicherung, Rentenversicherung
oder auch Riester Rente.
Insofern ist der Makler auch meistens bemüht, neben
dem eigentlichen Versicherungsgeschäft noch eine
Rentenversicherung oder ähniches abzuschließen.

Und das machen gebundene Vermittler nicht? Jeder der in der Branche arbeitet möchte doch genau das.

Gute Nacht

zahao

Hallo,

Danke für Eure Antworten. Ist ja schon mal beruhigend, dass
Ihr nicht sofort über den Volkswohl Bund gelästert habt!

Würd ich auch nicht tun, den Zahlen sprechen für sich!
http://www.rentenpilot.com/netbuilder/templates/tpl0…

Wisst Ihr denn mehr über die Provisionen , die so ein
„unabhängiger Finanz- und Versicherungsmakler“ von den
Versicherungen bekommt?

Warum bekommst DU 8500,-€ Brutto???

Weil…

es ist ja schließlich eine
Risikoversicherung und keine Geldanlage - da muss man (finde
ich) einen Mittelweg finden.

Gute Einstellung!:wink:

Der Makler meinte, 3.600 Euro sei da eine gute Summe.

Scheint wohl geschätz zu sein vom MAKLER…oder?

Wenn ich
wollte, könne ich auch noch etwas höher gehen.

Darfst Du denn auch?

Aber gewohnt sind wir das Geld ja nicht,
also werden wir unseren Lebensstandard bestimmt weiterhin bei
3.000 Euro (s. o.) lassen. 3.600 Euro sollten also reichen.

Wetten nicht!:wink:

Geht, wie es Erdbeerzunge schon vorschlug, zu einem Versicherungsberater. Den habt Ihr mehr als nötig und er ist SEIN Geld wert!

VG René

Zitat:
„Versicherungsgesellschaften sind grundsätzlich nichts anderes als eine Zusammenballung von Juristen, Statistikern und Verkäufern, deren Aufgabe natürlich nur darin besteht, den Profit ihres Konzerns zu maximieren. Sie kreieren und verkaufen Verträge, aus denen für ihre Opfer nur Beiträge entstehen, während Leistungen weitgehend ausgeschlossen sind. Über ihre Kontakte in die Politik schreibt die Versicherungs-Mafia die Gesetze, die sie regulieren sollten, einfach selbst. Die meisten Versicherungen sind legalisierter Betrug und daher soweit es geht zu meiden.“

http://www.steuerboykott.org/

oder

http://www.finanzparasiten.de/html/links/mlp.html

http://www.finanzparasiten.de/html/links/awd.html

Zitat:
„Hallooooo??? Geht’s noch??? Was ist denn hier los, habe ich mir gedacht. Wem soll man denn da noch trauen? Der Makler bezeichnet sich doch als „unabhängig“ und will mir doch die für mich beste Versicherung vermitteln und nicht die für ihn beste oder?“

Wie gesagt,
die Versicherungen schreiben die Gesetze einfach selber; deshalb dürfen die solche Modelle auch unabhängig nennen.

Der Gesetzgeber begründet das halt damit, dass der Kunde das wissen müßte, dass der Makler nicht unabhängig ist, weil der Makler
von den Provisonen der Versicherungen lebt; insofern wäre eine Aufklärung in der Hinsicht auch nicht weiter nötig.

Die Unabhängigkeit des Maklers sieht der Gesetzgeber
dann gegeben, wenn der Makler nicht die allerschlechtesten
Versicherungen vetreibt.

Zitat:
"Der meinte sofort, dass „bei Morgen & Morgen herauskommt, was man herausbekommen will“ und dass „der Versicherungsmakler den Volkswohlbund nach ganz oben haben wollte, weil die sehr hohe Provisionen an ihre Makler zahlen“.

Das wird wohl so sein, wie sollte es anders funktionieren?

1 Like

Hallo,

vorab: es ist gut und absolut in Ordnung, Versicherungen kritisch zu sehen. Aber was hier abgelassen wird, läßt mich zuweilen nur den Kopf schüttteln.

Zitat:
„Versicherungsgesellschaften sind grundsätzlich nichts anderes […]“

Und von wem ist dieses Zitat? Es steht zwar so auf der im dann folgenden link angegebenen Internetseite, aber da dort weder ein Verfasser noch ein Impressum angegeben ist, handelt es sich somit nur um irgendeine Aussage, die keinerlei Aussagekraft für die Frage nach der Unabhängigkeit von Maklern hat.

http://www.finanzparasiten.de/html/links/mlp.html

http://www.finanzparasiten.de/html/links/awd.html

Du prangerst Makler pauschal an und verweist dann auf MLP und AWD? Strukkis und Makler haben nur soviel miteinander zu tun, als dass sich beide mit Versicherungen beschäftigen. Sowohl der verkäuferische Ansatz als auch der der Beratung sind völlig unterschiedlich.
Das wäre so, als würde ich sagen, Aldi und ein Hofladen sind das Gleiche, weil ich bei beiden Milch, Eier und Kartoffel kaufen kann.

Wie gesagt,
die Versicherungen schreiben die Gesetze einfach selber;
deshalb dürfen die solche Modelle auch unabhängig nennen.

Die „Versicherungen“? „Gesetze“? „Modelle“? Kannst Du mal ein einziges konkretes Beispiel nennen, in dem „Versicherungen“ „Gesetze“ geschrieben haben?
Oder kommt jetzt eine Verschwörungstheorie, dass in den Vorständen der Versicherer die Illuminaten sitzen, die den Bundestag fernsteuern?

Der Gesetzgeber begründet das halt damit, dass der Kunde das
wissen müßte, dass der Makler nicht unabhängig ist, weil der
Makler
von den Provisonen der Versicherungen lebt; insofern wäre eine
Aufklärung in der Hinsicht auch nicht weiter nötig.

Aha, sicherlich kannst Du auch den Paragraphen und das Gesetzbuch nennen, in dem der „Gesetzgeber“ eine solche Regelung festgehalten hat, oder?
Oder meinst du etwa damit das entsprechende Urteil des BGH von 1985? Aber halt, in diesem sog. „Sachwalterurteil“ wird ja genau das Gegenteil von dem festgehalten, was du hier behauptest. Sorry, mein Fehler!

Die Unabhängigkeit des Maklers sieht der Gesetzgeber
dann gegeben, wenn der Makler nicht die allerschlechtesten
Versicherungen vetreibt.

Täglich lerne ich etwas Neues…
Gibt es auch hierfür eine Quelle, in der der Gesetzgeber diese Behauptung belegt? Ein Gesetz, eine Verordnung oder wenigstens ein Gerichtsurteil?

Das wird wohl so sein, wie sollte es anders funktionieren?

Hierauf könnte ich Dir eine Antwort geben, auf deren Grundlage es für etliche seriös arbeitende Makler seit Jahrzehnten funktioniert. Aber vielleicht denkst Du vorher selber noch einmal darüber nach, vielleicht kommst Du auch von alleine auf die Lösung…

Kopfschüttelnde Grüße
Loroth

wer-glaubt-was …
Hallo zusammen,

sicher gut gemeint, aber leider liest man hier häufig „gefühltes Wissen“.

Was die Versicherungsvermittler und -berater angeht, finden sich echte Fakten auf den Seiten der zuständigen gesetzlichen Aufsicht. Links am Rand sind einige PDFs, in denen die Eigenschaften, Rechte und Pflichten der jeweiligen Vermittler und Berater zu finden sind (insbes. Versicherungsvermittler mit Erlaubnis und Versicherungsberater). Die Suchfunktion erlaubt die Statusüberprüfung jedes Vermittlers oder Beraters.

www.vermittlerregister.info

In Diskussionen über Provisionen bzw. Courtagen wird meist vergessen, dass darin auch diejenigen Beratungen einkalkuliert sind, die nicht zum Vertragsabschluss führten. Das wäre beim Friseur nicht anders, wenn der Kunde zwischen Haarschnitt und Föhnen entscheiden dürfte, ob er denn bezahlt. Die Kosten für „Waschen, Schneiden & nicht Föhnen“ würden in den Preis für „Waschen, Schneiden, Föhnen“ einkalkuliert. Beim Versicherungsberater bezahlt der Kunde auch ohne Vertragsabschluss (analog: Waschen, Schneiden und Föhnen werden einzeln berechnet). Es fehlt die Unverbindlichkeit. Wenn eine größere Nachfrage nach dieser Dienstleistung bestünde, gäbe es auch mehr Versicherungsberater. Das wäre wünschenswert. Zur Zeit muss man (noch) lange danach suchen.

Wessen Beratung Verbraucher auch immer in Anspruch nehmen, eigenes Wissen schadet nie! Es erlaubt zumindest einige Testfragen, um die Kompetenz des Beraters zu überprüfen. Die Verbraucherzentralen haben einige Bücher mit Grundlagenwissen herausgegeben. Die zumeist rund 10 Euro für das Buch und ein paar Stunden zum Lesen auf dem Sofa sollte dem Kunden die Qualitätssicherung der eigenen Beratung schon wert sein. Andernfalls bitte nicht beschweren, wenn man auf einen Scharlatan hereinfällt. Beim Gebrauchtwagenkauf ist auch jedem klar, dass der glänzende Lack kein vollständiges Bild liefert.

Buchtipp: Berufsunfähigkeit gezielt absichern (Verbraucherzentrale, 4. Auflage 2011).

Thema Beratersoftware: Das genannte Produkt ist am weitesten verbreitet und für einen schnellen Überblick gut geeignet. Leider ist die Detailtiefe in der Bedingungsanalyse für eine genaue Beratung unzureichend. Gut geeignet und manipulationssicher sind die Produkte P… und L…, deren Detailtiefe drei- bis fünfmal größer ist. Die Forenregeln erlauben die Nennung der vollständigen Namen nicht.

Fünf Sterne oder drei F plus kann man getrost vergessen. Die Kriterien für Sterne und Effs sind den Produktmanagern der Versicherer bestens bekannt und werden deshalb weitestgehend erfüllt. Die kleinen Schweinereien spielen sich abseits dieser Kriterien ab.

In jedem Fall sollte der Kunde sich die Einstellungen in der Software zeigen lassen. Dort können einzelne Gesellschaften aus der Analyse heraus genommen werden.

Viele Grüße
oscar.

Zitat:
„strukkis und Makler haben nur soviel miteinander zu tun, als dass sich beide mit Versicherungen beschäftigen. Sowohl der verkäuferische Ansatz als auch der der Beratung sind völlig unterschiedlich.“

„Hierauf könnte ich Dir eine Antwort geben, auf deren Grundlage es für etliche seriös arbeitende Makler seit Jahrzehnten funktioniert“

Ob die Struktur-Mehrfachagenten wie AWD durch eine agressive
Ansprache auffallen,
oder ob der Makler die Kunden in sein Büro lockt mit seiner
angeblichen Seriösität und völligen Unabhängigkeit:
Der Schaden ist für den Kunden doch der gleiche,
eine vom Preis-Leistungsverhältnis sehr abenteuerliche
Versicherung.

Aus Organsiationsgründen, Zeitgründen und Provisonsgründen
ist auch der Makler regelmäßig auf eine bestimmte
Versicherung bzw. ein bestimmtes Produkt fixiert.

Beim Beratungsgeschäft des Maklervermittlers
geht es genau so wie beim Beratungsgeschäft
des Mehrfach-Agenten Vermittlers
nur darum ein bestimmtes vorhandenes
Produkt an den Kunden zu bringen.

Da der Kunde den Maker nicht bezahlt, und somit keine
Anreize schafft,dass der Makler in seinem
Interesse handelt, besteht die Zielfunktion
des Maklers

  • genau so wie beim Mehrfachagenten-
    im wesentlichen aus der Maximierung
    des Verhältnisses Provision zu Zeitaufwand.
    Das Ergebnis ist wie beim Mehrfachagenten
    eine aus Kundensicht sehr abenteuerliche Versicherung.