Buch für 14-jährigen Lesemuffel?

Hallo!
Alle Jahre wieder…will ich es mit einem Buch zu Weihnachten versuchen. Mein Sohn liest absolut ungern und wenn, dann nur Comics.
Wer hätte eine Idee, vielleicht was Lustiges, nicht mehr so furchtbar Kindliches, und so viele Seiten wie Harry Potter sollte es auch nicht haben :wink:

Danke im Voraus!!
Sally

Hallo Sally,

du schreibst, dass dein Sohn, wenn überhaupt, Comics liest. Vielleicht wären dann die Comics zu den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett etwas für ihn. Da gibt es einige Bücher, die auch als Comics/illustrierte Bücher erschienen sind. Falls er Gefallen an den Geschichten findet, ständen da dann auch gleich einige normale Romane zu Verfügung :wink: Wäre also vielleicht eine Chance, ihn über entsprechende Comics zu richtigen Büchern zu locken.
Die Scheibenweltromane sind ausgesprochen lustige Fantasygeschichten, die sehr kurzweilig zu lesen sind.

Ansonsten würden mir noch die üblichen Verdächtigen wie die Bartimäus-Bücher von Jonathan Stroud und die Bücher über Artemis Fowl von Eoin Colfer einfallen. Allerdings sind die Bartimäus-Bücher auch recht lang.
Wenn dein Sohn aber so ungern liest, befürchte ich eher, dass auch die ungelesen im Bücherregal landen würden. (Wäre schade drum!)

Grüße, eeyore

Hi,

vielleicht ist es dir ja nicht aufgefallen, aber das…

will ich es mit einem Buch zu Weihnachten versuchen.

passt wenig zu …

Mein Sohn liest absolut ungern

Wieso schenkst du ihm nicht etwas, das ihm Spaß macht? Es ist ja nicht so, dass Lesen an sich schon einen Wert darstellt. Vielleicht hat er ja ganz ausgezeichnete Interessen, die lediglich den deinen zuwiderlaufen?

lemmy

Moin,

für welche Themen interessiert sich dein Sohn denn?

Gruß
Marion

Hi Sally,

also zunächst schließe ich mich Marions Frage nach den sonstigen Interessen an…

Einer meiner Söhne war, ist und wird wahrscheinlich ewig ein Lesemuffel bleiben, der nimmt nur Fachbücher in die Hand.

Ich habe dann jedes Jahr in einer sehr gut sortierten Krimi-Buchhandlung, in der die Buchhändler tatsächlich noch Fachwissen aufweisen, jeweils einen spannenden Krimi ausgesucht, der seinen sonstigen Interessen entspricht (Computer, Laufen, Hund). Er hat sie alle gelesen und war begeistert! (Liest trotzdem nicht mehr :wink: ).

Gruß,

Anja

Hallo Lemmy,

dass du mit diesem Vorschlag Zustimmung erntest, überrascht nicht. Mit

Wieso schenkst du ihm nicht etwas, das ihm Spaß macht?

hast du natürlich recht. Auch das soll er bekommen. Allerdings widerspreche ich dir, zumindest teilweise, bei:

Es ist ja nicht so, dass Lesen an sich schon einen Wert darstellt.

Gewiss, jeder muss für sich entscheiden, inwieweit privates Lesen für ihn einen Wert darstellt. Aber: Nicht-privates Lesen stellt eine Notwendigkeit dar. Wenn der jetzt 14-Jährige nicht gerade Müllmann werden möchte, sondern vielleicht Krankenpfleger oder Ingenieur, wird er höchstwahrscheinlich seitenweise Zeug lesen müssen, das ihn nicht oder wenig interessiert. Such is life. Aber: Wie schwer ihm das fallen wird, dürfte maßgeblich von den (positiven) Erfahrungen abhängen, die er mit dem Lesen an sich gemacht hat – und da sehe ich die Eltern in der Pflicht.

Ich kenne genug Leute, deren Eltern früher resignierend gesagt haben »Tja, er/sie liest halt nicht gerne«, die folglich privat kein Buch in die Hand genommen und sich in der Schule mit den kürzestmöglichen Zusammenfassungen durchlaviert haben. Einige von denen sind jetzt an der Berufsschule, FH oder Uni und stöhnen, wenn sie mal hundert Seiten lesen müssen. Sie können sich schwer konzentrieren und auf diese Weise wenig merken, weil ihnen nach drei Seiten die Buchstaben vor den Augen zerfließen. Warum? Weil sie mit Büchern zu wenig vertraut sind. Das ist eine traurige Form der Medieninkompetenz, die vergleichbar ist mit der eines Erwachsenen, der mit einem Computer nichts anfangen kann.

Insofern halte ich es für berechtigt und klug, wenn die Eltern zumindest versuchen, die Verbindung zum Medium Buch nicht abreißen zu lassen. Das geht für meine Begriffe, indem man immer wieder Bücher zu Themen anbietet, die das Kind bzw. den Jugendlichen wirklich interessieren – wobei 14 ein reichlich später Beginn wäre und Weihnachten nicht der einzige Anlass hierfür sein sollte. Es gibt natürlich keine Erfolgsgarantie für dieses Vorgehen, aber auch keinen Anspruch von Kindern, ausschließlich Geschenke zu erhalten, deren Spaßfaktor sich sofort erschließt.

Gruß
Christopher

6 Like

sehe ich auch so (o.w.t.)
gruß
ann

Hallo!
Ja, so in etwa sind da auch meine Gedankengänge…
Was ihn interessiert? Na, Computerspiele…und sonst eben leider net viel :frowning:
Es hätt ja sein können, dass jemand sagt „Kenn ich… aber DAS Buch hat mein Kind nur so verschlungen“. Bin für Tips immer dankbar, da ich auch vom Alter her nicht mehr so recht weiß - früher hab ichs halt mit Gruselgeschichten versucht, so Kurzgeschichten, das hat er auch ab und zu gelesen.
Denke halt, man merkt es an der Ausdrucksfähigkeit und durchaus auch am Allgemeinwissen, ob jemand liest oder nicht.
Sally

Computerspiele …
Hallo,

Was ihn interessiert? Na, Computerspiele…und sonst eben
leider net viel :frowning:

An dieser Stelle wollte ich mich einmal kurz einmischen. Ich denke, dass die Gefahr von Computerspielen völlig unterschätzt wird. Ich war danach jahrelang süchtig. Und ich meine das nicht witzig - ich meine, wirklich SÜCHTIG. Das waren damals noch so primitive Spiele wie Pacman, Impossible Mission, Donkey Kong, High Noon, Pitfall (kein Witz - echt wahr), MahJong, und solche Dinge. Auch Tetris ist sehr gefährlich. Man sitzt dann stundenlang vor dem PC, will eigentlich nicht mehr spielen, will etwas anderes machen, kann sich aber nicht davon losreißen.

Inzwischen bin ich davon einigermaßen weg. Einigermaßen deshalb, weil ich immer noch aufpassen muss, keinen Zugang zu Spielen zu haben. Auf dem PC ist das einfach. Da kaufe ich mir keine, und auch die vorinstallierten Windows-Spiele (Mine Sweeper und diese Patience) lassen sich zum Glück löschen.

Schwierig wird es bei Handys. Da sind Spiele manchmal so installiert, dass sie sich nicht löschen lassen. Ich telefoniere aus diesem Grund immer noch mit einem uralten Nokia-Handy (Schwarzweiß-Display, keine polyphonen Klingeltöne, keine Infrarotschnittstelle, einfach gar nichts außer telefonieren und SMS senden).

Ich denke, diese Gefahr wird nicht nur unterschätzt, sondern ganz einfach nicht gesehen. Beim Computerspielen verändern sich übrigens tatsächlich Hirnvorgänge. Das ist auch schon erforscht worden. Es wird nur viel zu wenig ernst genommen.

Ich würde (und werde) mit Sicherheit keinem Kind jemals ein Computerspiel schenken.

Es hätt ja sein können, dass jemand sagt „Kenn ich… aber DAS
Buch hat mein Kind nur so verschlungen“.

Tja. Da wäre es wiederum tatsächlich gut zu wissen, was ihn denn interessiert. Wieso schenkst du ihm nicht einen „normalen“ Bestseller, also ein Buch für Erwachsene? Dann fühlt er sich erwachsen - und so schwierig sind die Bücher, die ich meine, ja auch nicht geschrieben.

Ich kann da leider keines empfehlen, weil ich zu wenig Zeit habe, so etwas zu lesen. Momentan „lese“ ich gerade das Hörbuch „Ausgebrannt“ von Eschbach, das ist ganz spannend. Aber nicht so superspannend, dass man einen Lesemuffel damit ködern könnte :wink: Es geht darum, dass das Öl zu Ende geht, also hochaktuell.

Ein Buch mit Kurzgeschichten von Stephen King hatte ich auch mal, das war ganz gut. Leider weiß ich den Titel nicht mehr.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Sally,

bei Terry Pratchett fällt mir auch noch ‚Ein gutes Omen‘ (http://www.amazon.de/gutes-Omen-v%C3%B6llig-andere-H…) ein. Selbiges behandelt den Weltuntergang, und der Antichrist ist dabei ein ganz normaler Junge; es ist zum Brüllen komisch und hat darüber hinaus den Vorteil, dass man sich nicht erst in eine fremde Welt wie die Scheibenwelt einfinden muss. Sehr empfehlenswert gerade für Lesemuffel.

Ebenfalls äußerst vergnüglich zu lesen ist ‚Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4‘ von Sue Townsend (http://www.amazon.de/Intimleben-Adrian-Mole-Jahre-cb…).

Schnurrige Grüße

=^…^=
Katze

Huhu!
Danke für eure Tips! Werde morgen mal in die Buchhandlung gehen.
Schönen Abend allerseits!
Sally

Mit 14 wollte ich auch nicht wirklich lesen…
Ich musste mich mit den Büchern von der Schule rumschlagen, und hatte keinen spass daran…

Nach meiner Ausbildung wo ich nicht mehr lesen musste (Auser den Dokumentationen auf der Arbeit) konnte ich mich für das leen begeisten.
Das fing dann mit „Harry Potter“ an, den ich bis „der gefangene von Askaban“ ging. und aufgrund der Verfilmungen und den gesprächen mit Kolegen die die Bücher gelesen haben, habe ich die Trillogie in fünf Bänden von Douglas Adams (Per Anhalter durch die Ganaxis) und Der Herr der Ringe + Hobbit gelesen.

Jetzt bin ich wieder an meinem Technikerstudium, und kann mich für kein Buch mehr richtig begeistern…

Lebt ihr eurem Sohn das Lesen vor, ich denke das ist ein wichtiger Punkt, ob ein Kind später lesen wird. Meine Eltern haben auch immer wenn es ruhig war, im Urlaub oder lange Wochenden, ein Buch zurhand gehabt.

Hallo Sally,

ich schlage dir auch noch 'was vor:

Abendteuer-Spiel-Bücher. Das sind zu spielende Abenteuer in Buchform. Man liest das Buch nicht von vorne bis hinten wie normal, sondern abschnittsweise. Am Ende des Abschnittes muss man sich entscheiden und liest entsprechend an einem anderen Abschnitt weiter. Titel hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Abenteuerspielbuch oder hier:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_b?__mk_de_DE=%C5M%C…

Gruß: uli

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Moin,

Was ihn interessiert? Na, Computerspiele…

Welche Art Computerspiele?

Gruß
marion