Buch von 1656

Hallo,

wo bekommt man Informationen über Bücher aus dem Mittelalter?
Ich habe ein Buch das vermutlich 1656 gedruckt wurde und würde gern mehr darüber erfahren.

Moin medea,

Du solltest nicht nur den Titel des Buches, sondern auch den Namen des Verfassers angeben. Es könnte sich schließlich um einen Titel handeln, der im Lauf der Geschichte mehrfach benutzt wurde, oder um einen Allerweltstitel wie Erzählungen.
Du sagst, dass das Buch vermutlich 1656 gedruckt wurde. Wenn in dem Buch die römische Jahreszahl MDCLVI zu finden ist, dann ist es von 1656. Andernfalls tippst Du halt die römische Zahl ab oder (falls keine Jahresangabe vorhanden ist) Du sagst, worauf Deine Vermutung beruht.

Grüße
Pit

Hallo Medea,

wo bekommt man Informationen über Bücher aus dem Mittelalter?
Ich habe ein Buch das vermutlich 1656 gedruckt wurde und würde
gern mehr darüber erfahren.

Du blätterst die Titelseite um und fängst an zu lesen.

Spaß beiseite: Am besten, du gehst mit dem Buch in ein Archiv deiner Wahl. Laut deiner Visitenkarte kommst du aus Berlin, da hast du unzählige Möglichkeiten. Suche dir bei http://www.berliner-archive.de eine passende Adresse aus, melde dich telefonisch an und ein freundlicher Spezialist wird dir alles Wissenswerte über dein Buch erzählen. Unter anderem, wie du dein Buch am pfleglichsten behandelst, falls es tatsächlich von 1656 ist.

Gruß
Hardey

Spaß beiseite: Am besten, du gehst mit dem Buch in ein Archiv
deiner Wahl. Laut deiner Visitenkarte kommst du aus Berlin, da
hast du unzählige Möglichkeiten. Suche dir bei
http://www.berliner-archive.de eine passende Adresse aus,
melde dich telefonisch an und ein freundlicher Spezialist wird
dir alles Wissenswerte über dein Buch erzählen. Unter anderem,
wie du dein Buch am pfleglichsten behandelst, falls es
tatsächlich von 1656 ist.

Gruß
Hardey

Hallo!
Falscher Vorschlag. Für gedruckte Bücher sind nicht Archive, sondern Bibliotheken zuständig. Da gibt es in Berlin ebensoviel Auswahl wie Archive, aber erste Anlaufstelle wäre die Abteilung Historische Drucke der Staatsbibliothek:
http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbiblioth…
Alternative: die Abteilung Historische Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek:
http://www.zlb.de/wissensgebiete/historische_sammlungen

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Hallo,
danke für eure Antworten. Es geht um das Buch:

„Sechshundert sieben und zwantzig Historien von Claus Narrenn 1572“

was von dem Theologen Wolfgang Büttner, ein Pfarrer aus Wolfferstett bei Mansfeld, geschrieben wurde, und in Eisleben herausgeben wurde.
Ich habe eine Tel.nummer von einer Sachverständigen der Staatsbibliothek erhalten, kann sie aber noch nicht erreichen.

Wirklich SEHR selten: Weitere Informationen
Hallo,

das berliner Exemplar wurde kriegsbedingt ausgelagert und befindet sich in Krakow:

Signatur: Yt 6851
Standort: Kriegsbedingt verlagert
Anmerkung: Gegenwärtiger Standort: Biblioteka Jagiello´nska Kraków
Ausleihstatus: keine Benutzung möglich

Es gibt noch ein anderes, aber nicht vollständiges Exemplar im Halle:
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Signatur: AB 132887
Standort: Ermlitz
Entleihbarkeit: nicht bestellbar
Anmerkung: Ex. unvollständig

Gruß

Bona

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Von daher gehe ich davon aus, daß die SBB durchaus an einer Erwerbung interessiert sein könnte. Für derlei Erwerbungsfragen ist Frau Trojahn zuständig, die der Fragesteller am sinnvollsten kontaktieren sollte:
http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbiblioth…
Was allerdings nicht klar ist. wo kommt die urspränglich genannte Jahreszahl 1656 her?
Hier ein paar weitere Ausgaben des Werks:
http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHM&ACT0=SRCH&MA…

Frau Trojans Nummer hatte ich schon, ich versuche weiter sie zu erreichen, danke.

Wenn dieses Buch solch einen Wert hat, werde ich es abgeben müssen.
Ich habe es auf einem Dachboden gefunden bei Freunden, dehnen ich bei der Entrümplung geholfen habe. Es war Bestandteil eines Klumpens in Verfall übergehenden Lumpen, lag in unaussprechlichem Dreck, nur durch Zufall habe ich diesen Klumpen Schicht um Schicht auseinandergelöst, wobei ich das Buch fand. Der Umschlag fehlt, die hinteren Seiten sind von Nagetieren angefressen. Meine Freunde sagten nur: „Igitt, schmeiß es weg!“ Was mich erschreckt hat, da ich gleich sehr fasziniert von diesem Buch war.
Keine Angst, ich behandele es seid dem Fund fast andächtig, habe es in ein Leinentuch gewickelt.
Es sind übrigens zwei Bücher, vermutlich später neu gebunden zu einem Buch.
Das erste Buch über Claus Narr ist von 1617.
Das zweite Buch datiert von 1656, mit dem Titel:
Zwo kurzweilige / lustige und lächerliche Historien. Von Lazarillo de Tormes … durch Nieolaum Ulenhart beschrieben Nürnberg gedruckt … im Jahr 1656.

Es wird mir schwerfallen es zurückzugeben.

Ulenhart, Lazarillo de Tormes
Hallo,

es könnte sein, dass es sich bei diesem Buch um einen späteren Druck der ersten deutsche Übersetzung (bzw. bearbeitenden Übersetzung) des gleichnamigen spanischen Schelmenromans handelt.

Zwo kurzweilige / lustige und lächerliche Historien. Von
Lazarillo de Tormes … durch Nieolaum Ulenhart beschrieben
Nürnberg gedruckt … im Jahr 1656.

Du hast dich beim Vornamen vertippt oder es ist ein Druckfehler im Buch, dort müsste eigentlich Ni c olaum stehen.
Der deutsche Name ist Niklas Ulenhart.

Die erste deutsche Ausgabe erschien 1617 in Augsburg.
Gedruckt zu Augspurg / durch Andream Aper- | ger / In verlegung Niclas Hainrichs. | M.DC.XVII.
(…)
die Geschichte des Lazarillo de Tormes, als deren Verfasser gewöhnlich, wenn auch nicht unbedingt, D. Diego Hurtado de Mendoza gilt, und von welcher U. versichert, daß sie „vor vilen Jahren (zwischen 1520 und 1530) in Hispanischer Sprach außgangen / vnd seythero offt nachgetruckt / aber ins Teutsch nie gebracht worden“ sei."

http://www.deutsche-biographie.de/xsfz83256.html
Dort steht auch etwas über die vorgenommenen Veränderungen; die älteste bekannte Fassung des Lazarillo auf Spanisch datiert von 1554. http://de.wikipedia.org/wiki/Lazarillo_de_Tormes

Im ZVAB habe ich das Buch nicht gefunden; der KVK findet es in verschiedenen Ausgaben mehrmals:
http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/nph-k…

ich behandele es seid dem Fund fast andächtig,

Das ist sehr schön!

Es wird mir schwerfallen es zurückzugeben.

Ich glaube, ich würde es nicht weggeben …

Grüße
Pit

Du kannst ja fragen ob Du es behalten darfst, ehe Du mit Frau Trojahn gesprochen hast :wink: Wenn der Band allerdings in derart schlechtem Zustand ist mindert das den Wert erheblich… Daß mehrere Werke zu einem Band zusammengebunden sind war im 16. bis 18. Jahrhundert übrigens gang und gäbe ; damals wurden Bücher ungebunden verkauft und der Käufer ließ sie binden.

Fotos
Hallo,

vielen, vielen Dank für eure Hilfe.
Bei solch einem Wert werde ich das Buch meinen Freunden zurückgeben müssen. Es lag ja auf ihrem Dachboden. Ich werde ihnen auch alle Infos darüber weitergeben.
Es war ein schönes Gefühl es in den Händen zu halten und darin zu lesen.

Zum Dank an Euch habe ich ein paar Fotos gemacht:
http://imageshack.us/photo/my-images/840/buch0001.jpg/
http://imageshack.us/photo/my-images/254/buch0002.jpg/
http://imageshack.us/photo/my-images/36/buch0003.jpg/
http://imageshack.us/photo/my-images/442/buch0004.jpg/

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Das VD17 hat ebenfalls Schlüsselseiten des Textes digitalisiert:
http://www.gbv.de/vd/vd17/32:675076F

Damit kein Missverständnis entsteht
Als medea schrieb

Es wird mir schwerfallen es zurückzugeben.

hatte ich im Kopf die falsche Vorstellung, dass sie es an eine Bibliothek weggibt. Deswegen schrieb ich

Ich glaube, ich würde es nicht weggeben …

Den Freunden würde ich es natürlich auch zurückgeben.

Pit