Buchen schneiden oder fällen?

Wir haben eine 30 Jahre alte Buche auf dem Grundstück stehen. Mitlerweile ist sie uns zu groß geworden und die Wurzeln drücken das Pflaster hoch.
Kann man Buchen sinnvoll kürzen, oder treiben sie dann erst richtig, dass es dann sinnvoller ist sie gleich zu fällen.
Oder kann man die Wurzeln an den Stellen entfernen, wo sie das Pflaster hochdrücken ohne das der ganze Baum dann eingeht?

Hallo!

Beachte bitte die Baumschutzsatzung, falls es eine bei Euch gibt, sonst kannst Du Dir Ärger einhandeln.

Wir haben eine 30 Jahre alte Buche

Hain- oder Rotbuche?

auf dem Grundstück stehen.
Mitlerweile ist sie uns zu groß geworden

Die Endhöhe des Baumes sollte man schon bei der Pflanzung berücksichtigen… das für’s nächste Mal.

Das mit dem Pflaster ist ein bekanntes Problem, hier ist kurz erklärt, warum das passiert:
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/z…
Als Abhilfe dient ein in Beton gesetzter Kantenstein. Auch das für’s nächste Mal oder nach dem Wurzelkappen.

Kann man Buchen sinnvoll kürzen, oder treiben sie dann erst
richtig, dass es dann sinnvoller ist sie gleich zu fällen.

Die Frage ist, ob das dann noch schön aussieht. Und natürlich wächst der Baum wieder nach, das ist nunmal seine Natur :smile: Hainbuchen sind besser schnittverträglich als Rotbuchen, aber überleben werden das beide. Rotbuchen wachsen außerdem stärker als Hainbuchen, das ist das Kleinhalten aussichtsloser.

Oder kann man die Wurzeln an den Stellen entfernen, wo sie das
Pflaster hochdrücken ohne das der ganze Baum dann eingeht?

Das kommt darauf an, wieviel Prozent der Wurzelmasse man dem Baum wegnimmt und von der sonstigen Vitalität und Versorgung des Baumes. Wenn man ihm Wurzeln nimmt, sollte man ihn auch schneiden, damit die Versorgung des Blattgrüns gewährleistet ist. Die Wurzeln sollten auch „ordentlich“ gekappt werden, damit an den Stellen keine Fäulnis entsteht.

Grüße
kernig

Hallo kernig,
wie so oft, hast du zu deinem Fachgebiet einen guten Beitrag geschrieben. Insbesondere deinen Ansatz, dass Kronen- und Wurzelvolumen ausgeglichen sein sollen, kann ich nur unterstreichen.

Das mit dem Pflaster ist ein bekanntes Problem, hier ist kurz
erklärt, warum das passiert:
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/z…

Mit den Inhalten hinter diesem Link habe ich einige Probleme. Meines Erachtens unterschlägt der Beitrag mit seiner reduzierten Aussage „Baumwurzeln haben die Aufgabe, die Blätter mit Wasser und Nährsalzen zu versorgen“ einen wesentlichen Aspekt, der zum Anheben (teil-)versiegelter Flächen führen kann. Wurzeln sollen dem Baum auch Standfestigkeit geben. Wenn das nicht gegeben ist, sind mangelnde Nährstoffe das kleinste Problem für den Baum.

Hier etwas mehr zum Thema: http://fragwerk.info/forum/read.php?108,468,469#msg-469

Als Abhilfe dient ein in Beton gesetzter Kantenstein.

Wenn ein Baum kräftige Wurzeln ausbilden muss (ich denke hier in Jahrzehnten), wird ein in Beton gefasster Kantenstein nicht ewig helfen.

Grüße

Ulf

Da hast Du recht
Hallo Ulf!

Mit den Inhalten hinter diesem Link habe ich einige Probleme.
Meines Erachtens unterschlägt der Beitrag mit seiner
reduzierten Aussage „Baumwurzeln haben die Aufgabe, die
Blätter mit Wasser und Nährsalzen zu versorgen“ einen
wesentlichen Aspekt, der zum Anheben (teil-)versiegelter
Flächen führen kann. Wurzeln sollen dem Baum auch
Standfestigkeit geben. Wenn das nicht gegeben ist, sind
mangelnde Nährstoffe das kleinste Problem für den Baum.

Es ist aus „Mein schöner Garten“ :smile:
Ich wollte damit deutlich machen, dass der Baum die Wurzeln ja nicht aus Spaß wachsen lässt, sondern weil er sie braucht. Und dass man sie ihm natürlich nicht „einfach so“ und in beliebiger Menge amputieren darf, ohne Schaden anzurichten.

Aber es stimmt: Die Standfestigkeit sollte man nicht außer acht lassen. Hast Du schön zusammengefasst in dem Link.

Wenn ein Baum kräftige Wurzeln ausbilden muss (ich denke hier
in Jahrzehnten)

Bei einer Buche sicher nicht verkehrt :smile:
http://www.geo-reisecommunity.de/bild/regular/287309…
http://www.geo-reisecommunity.de/bild/287304#gallery…

Ich frage mich immer wieder, warum die Leute sich große Bäume in den Garten holen, ohne sich zu überlegen, wie diese in 20 Jahren oder später aussehen. Wenn die Bäume dann anfangen richtig schön auszusehen, werden sie (anscheinend völlig überraschend) zu groß, produzieren zu viel Laub oder schädigen Pflasterflächen und werden gestutzt, verkrüppelt oder gefällt.

Grüße
kernig