Angenommen jemand hat eine Hundeschule. Dieser möchte seine Buchführung mit dem Programm von Wiso (Buchhaltung) machen. Er hat eine Kasse und ein Bankkonto. In die Kasse gehen alle Einnahmen, da bar bezahlt wird, welche er dann auf sein Geschäftskonto einzaht. Vom Konto gehen alle Ausgaben weg. Im
Buchführungsprogramm, bucht er dann Kasse an Bank. Aber wo taucht der Bankkontostand und somit seine Ausgaben auf?
Ich verstehe zwar nicht so ganz was du meinst, aber wenn es eine Kasse und ein Geschäftskonto gibt und beide werden gebucht, dann sind doch die Ausgaben in der Bank bzw. auf dem Bankkonto und somit erscheinen sie eben auf der Bank. Oder versteh ich was falsch?
Ja, aber im Kassenbuch wird ja das als Ausgabe verbucht. Und auf dem Bankkonto als Einnahme. In diesem Programm gibt es ein Kassenbuch und ein Hauptbuch. Dabei tauchen die Einzahlungen auf das Konto immer als Ausgabe und somit im Minus auf! Da stimmt doch beim Buchen etwas nicht.
Guten Tag,
ich habe keine Erfahrung mit Wiso Buchhaltung. Rein buchhalterisch gesehen taucht der Bankkontostand im Saldo Bereich auf. Einzahlung Bareinnahmen stehen auf der Sollseite und Ausgaben auf der Habenseite auf dem Bankkonto und die dabei entstehende Differenz wird als aktueller Bankkontostand als Saldo dargestellt.
Ja, aber im Kassenbuch wird ja das als Ausgabe verbucht. Und
auf dem Bankkonto als Einnahme. In diesem Programm gibt es ein
Kassenbuch und ein Hauptbuch. Dabei tauchen die Einzahlungen
auf das Konto immer als Ausgabe und somit im Minus auf! Da
stimmt doch beim Buchen etwas nicht.
Ganz einfach-es wird nicht Bank an Kasse gebucht, sondern Bank an Durchlaufkonto und Durchlaufkonto an Kasse. Oder man bucht eben den Eingang in der Bank gar nicht, dann hat man aber bis man zur Einzahlung kommt, keinen korrekten Bankbestand.
Wie lautet denn dann der genaue Buchungssatz, mit Nummern?
Servus,
die Hausnummern zu welchem Kontenrahmen sind denn gefragt?
Im SKR 04 heißt der Vorgang „1.000 EUR werden von der Kasse aufs Bankkonto eingezahlt“:
a) beim Buchen der Kasse:
1.000 EUR per 1460 an 1600
b) beim Buchen der Bank:
1.000 EUR per 1800 an 1460
Wichtig: Wenn die Kasse gebucht wird, nur und ausschließlich a) buchen. Wenn die Bank gebucht wird, nur und ausschließlich b) buchen.
Sonst kommt man mit den Abstimmsummen in Deubels Küche.
Schöne Grüße
MM
Servus,
das ist hübsch.
Aber wie macht man das ohne Transitkonto?
Schöne Grüße
MM
Sowas kommt davon, wenn Leute, die überhaupt keine Ahnung von Buchführung haben sich ein Programm kaufen und wild drauf los klicken und tippen und das dann buchen nennen.
Hast schon mal so eine Bf zum Jahresabschluss verarbeitet?
Ich nicht-ich verwerf die und mach neu…
Servus,
Hast schon mal so eine Bf zum Jahresabschluss verarbeitet?
Ja, ich habs versucht und bereut. Aber viel besser gefallen haben mir die vorgelegten „Aufzeichnungen“ von einer Jugo-Pilsbar, die aus dem Pachtvertrag, einer Stromrechnung, einer Tüte mit Getränkeeinkaufsrechnungen und der Getränkekarte bestanden.
Den Kneipier hat es sichtlich fast umgehauen, als er das Ergebnis sah - ein wenig kleinlaut hat er dann zugegeben, daß es auf achthundert DM genau stimmte.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
ich würde mir ein richtiges Buchhaltungsprogramm kaufen, mit dem man auch den Jahresabschluß machen kann und die Umsatzsteuererklärung (Elster) an das Finanzamt per Internet (wie vom FA gefordert) übermitteln.
Dort sind dann Buchungssätze bereits vorgegeben, man bucht meist mit dem Kontenrahmen SKR03.
Der Saldo läßt sich permanent ablesen, so sieht man auch sofort, wenn falsch gebucht wurde.
Ein solches preiswertes Programm wäre ev. TZ-easyBuch 3.0
Gruß Heinz
Hiho,
was ist ein „richtiges“ FiBu-Programm?
In keiner der Anwendungen, mit denen ich im Lauf der letzten zwanzig Jahre FiBu geklopft und viele Abschlüsse aufgestellt habe, werden irgendwelche Buchungssätze vorgegeben; Ausnahme: Das WaWi-System Navision - dort hat das aber auch einen technischen Sinn.
Kurz: Wenn in der Erfassungsmaske Buchungssätze vorgegeben werden, dann ist das kein Merkmal für die Qualität der Anwendung, sondern nur ein Zeichen dafür, daß die Entwickler versucht haben, eine Erfassungsmaske zu definieren, die es Laien möglich machen soll, FiBu zu erfassen.
Die daraus resultierenden Fehlerquellen sind ziemlich dramatisch.
Das Erfassen laufender Geschäftsvorfälle auch ohne Unterstützung durch so eine Maske vom Typ „FiBu light“ kann man relativ leicht lernen, und meines Erachtens kommt man auch nicht daran vorbei, wenn man ordentlich buchen will. Und von einem Jahresabschluß sollte man ohne FiBu-Kenntnisse tunlichst die Finger lassen.
Neugierhalber: Wie genau funktioniert die Erfassung des beschriebenen Vorgangs mir vorgegebenen Buchungssätzen?
Schöne Grüße
MM
Hallo MM,
In keiner der Anwendungen, mit denen ich im Lauf der letzten
zwanzig Jahre FiBu geklopft und viele Abschlüsse aufgestellt
habe, werden irgendwelche Buchungssätze vorgegeben; Ausnahme:
Das WaWi-System Navision - dort hat das aber auch einen
technischen Sinn.
alle drei FiBu Programme, mit denen ich bisher gearbeitet habe, hatten Buchungsvorlagen. Dort sind einfache Geschäftsvorfälle wie Kasseneinzahlung, Barabhebung, Miete, Gas, Strom, Wasser vordefiniert. Die Beträge lassen sich dann ebenfalls voreinstellen (wie bei Miete). Das erleichtert die Eingabe. Ein Profi kennt natürlich alle Konten auswendig!
Kurz: Wenn in der Erfassungsmaske Buchungssätze vorgegeben
werden, dann ist das kein Merkmal für die Qualität der
Anwendung, sondern nur ein Zeichen dafür, daß die Entwickler
versucht haben, eine Erfassungsmaske zu definieren, die es
Laien möglich machen soll, FiBu zu erfassen.
So ist es wohl. Die Gefahr aber, hier dramatische Fehler zu machen, halte ich für nicht sehr hoch. Da kann ich deine Meinung nicht teilen.
Und von
einem Jahresabschluß sollte man ohne FiBu-Kenntnisse tunlichst
die Finger lassen.
Hier war als Grundlage ein ganz einfacher Betrieb genannt. Natürlich sollte man die Grundlage der Buchhaltung etwas kennen und auch wissen, was eine Einnahmen-Ausgaben Rechnung ist.
Neugierhalber: Wie genau funktioniert die Erfassung des
beschriebenen Vorgangs mir vorgegebenen Buchungssätzen?
Vorgegebenen Buchungssatz anklicken, Betrag eingeben, buchen - fertig!
Gruß Heinz
Servus,
wenn ich jetzt beim gegebenen Vorgang bleibe: Betrag wird aus der Kasse aufs Bankkonto bar eingezahlt.
Da gibts mit vorgegebenen Buchungssätzen zwei Möglichkeiten:
(1) Das Programm formuliert beim Buchen der Kasse den Satz „Betrag per Transit an Kasse“ und separat beim Buchen der Bank den Satz „Betrag per Bank an Transit“. Dabei wird dann das Konto „Geldtransit“ bebucht, von dessen Existenz derjenige, der sich nur an die vorgegebenen Texte hält und nicht mit FiBu-Grundlagen beschäftigt, keinerlei Vorstellung hat. D.h. auch nicht davon, daß dann in der „Bilanz“, die er aus dieser Art von FiBu entwickelt, möglichst nicht ein Saldo von 8.715 € im Haben auf dem Konto Geldtransit stehen bleiben sollte, das dann womöglich unter „Sonstige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen wird. Wenn man den Umgang mit dem Konto Geldtransit nicht kennt, wird man auch nicht drauf kommen, daß dieses Konto mindestens monatlich abgestimmt werden muß.
(2) Das Programm formuliert gleich beim Buchen der Kasse gleichzeitig auch noch den Satz „Betrag per Bank an Transit“. In diesem Fall darf man die Abstimmsumme beim Buchen der Bank vergessen, auszugskonforme Buchung ist dann nicht mehr möglich, und auf dem FiBu-Konto Bank herrscht Tohu Wa Bohu.
Ein Profi kennt natürlich alle Konten auswendig!
Das wage ich zu bezweifeln. Das Auffinden eines Sachkontos in einem Kontenrahmen, sei es am Bildschirm oder auf Papier, zählt zu den allerleichtesten Übungen bei der Erfassung von FiBu. Ich selber kenne aus meinem Lieblingskontenrahmen SKR 04 wenns hoch kommt zehn Hausnummern auswendig; das Auswendiglernen von Sachkontennummern ist bloß nützlich in Frankreich, wo der Kontenrahmen gesetzlich vorgeschrieben ist, so daß man in Diskussionen öfter mal nur die Hausnummern hört und aufgeschmissen ist, wenn man sie nicht kennt.
So ist es wohl. Die Gefahr aber, hier dramatische Fehler zu
machen, halte ich für nicht sehr hoch.
Siehe oben - wenn man Transitvorgänge bucht, ohne zu wissen, wie sie funktionieren, kommt man ruckzuck in Deubels Küche. Daher führt am T-Konten-Malen kein Weg vorbei.
Das
Wissen, was eine Einnahmen-Ausgaben Rechnung ist
ist keine gute Grundlage zum Bilanzieren, und ein Jahresabschluß enthält halt u.a. eine Bilanz und eine GuV. Ohne optische Vorstellung, wie FiBu-Konten bebucht werden, ist man in einer Bilanz restlos verloren.
Bei der Überschussrechnung lauert der Kuckuck in Gestalt des Betriebsprüfers eher im Detail, wenn z.B. ein Konto als „Kasse“ bezeichnet wird, weil das Programm das halt so vorgibt, oder wenn (sehr beliebt bei Rechtsanwälten!) ein Anderkonto systematisch mit hohen Haben-Salden abschließt, oder wenn Transitvorgänge wegen vorgegebenem Konto als „Einlagen“ bezeichnet sind und der Steuerpflichtige plötzlich erklären muß, woher er das Geld für die Einlagen genommen hat etc.
Vorgegebenen Buchungssatz anklicken, Betrag eingeben, buchen -
fertig!
Jo, mit den Folgen wie oben beschrieben.
Wie stimmt man das Konto Geldtransit ab, wenn man keine Idee davon hat, daß es dieses Konto überhaupt gibt?
Schöne Grüße
MM