Hallo,
Vorweg: alle drei Sachen beziehen sich auf Buchungen bei den Vorräten.
Wesentlicher Unterschied zwischen „aufwandsorientierter“ und „bücherlicher“ Erfassung:
„aufwandsorientierte“ Erfassung:
Im laufenden Jahr werden alle Einkäufe direkt in den Aufwand gebucht (Aufw. f. RHB-Stoffe /VSt an Bank).
Bei der „bücherlichen“ Erfassung werden die Einkäufe alle im RHB-Bestand erfasst (RHB-Vorräte „ VSt an Bank)
Bei beiden Verfahren werden zum Jahresende die echte Höhe des Aufwandes und des Bestandes in einer Buchung ermittelt.
Zunächst Beispiele zu den Buchungen zum Jahresende (die sind immer gleich):
- Ist der Bestand der RHB-Vorräte am Jahresende höher als am Jahresanfang:
Buchung der Differenz: RHB-Bestand an RHB-Aufwand
- Ist der Bestand der RHB-Vorräte am Jahresende kleiner als am Jahresanfang:
Buchung der Differenz: RHB-aufwand an RHB-Bestand
Das wird am Jahresende immer so gemacht, egal welches der drei Verfahren Du anwendest.
Wenn die „Fortschreibung“ dazukommt, werden sowohl Bestand als auch Aufwand gebucht; die tatsächlich entstanden Aufwendungen und Inventurbestände werden am Schluss aber genauso ermittelt wie bei den anderen Verfahren.
Hier wird für jede Entnahme ein Materialentnahmeschein erstellt, der als Buchungsbeleg dient. In Höhe des Entnahmescheins wird gebucht:
RHB-Aufwand an RHB-Bestand
Mal drei Beispiele, wenn die Endbestände kleiner als die Anfangsbestände sind;
Folgendes soll passiert sein:
- Anfangsbestand 1.000,–
- Einkauf 200,–zzgl. VSt 40,–
- Verbrauch 300,–
- Endstand lt. Inventur: 500,–
Buchung bei „Aufwandsorientierter“ Erfassung:
Einkauf:
- RHB-Aufwand 200,- / Vst 40,- an Bank 240,-
Verbrauch:
Buchmäßige Stände am 31.12 vor Inventur:
- RHB-Bestand: 1.000,–
- RHB-Aufwand: 200,–
Inventur:
- RHB-Aufwand an RHB-Bestand 500,–
Ergibt:
Aufwand von 700,-
Bestand 500,-
Buchung bei „bücherlicher“ Erfassung ohne Fortschreibung:
Einkauf:
- RHB-Bestand 200,- / Vst 40,- an Bank 240,-
Verbrauch:
Buchmäßige Stände am 31.12 vor Inventur:
- RHB-Bestand: 1.200,–
- RHB-Aufwand: 0,–
Inventur:
- RHB-Aufwand an RHB-Bestand 700,–
Ergibt:
Aufwand von 700;.-
Bestand 500,-
Buchung bei „bücherlicher“ Erfassung mit Fortschreibung:
Einkauf:
- RHB-Bestand 200,- / Vst 40,- an Bank 240,-
Verbrauch lt. Materialentnahmeschein:
- RHB-Aufwand an RHB-Bestand 300,-
Buchmäßige Stände am 31.12 vor Inventur:
- RHB-Bestand: 900,-
(1.000,- plus 200,- Einkauf minus 300,- Entnahme)
- RHB-Aufwand: 300,–
Inventur:
- RHB-Aufwand an RHB-Bestand 400,-- (Bestand 900,- - Schlussbestand 500,-)
Ergibt:
Aufwand von 700;.-
Bestand 500,–
Wenn der Schlussbestand lt. Inventur höher als der lt. Buchführung bis zur Inventur ist, laufen die Korrekturbuchen andersrum (Bestand an Aufwand). Alles andre bleibt gleich. Nur noch an eines denken: bei den Buchungen der Inventurdifferenzen keine VSt-Korrektur !
Hoffentlich soweit klar geworden; musste mal mit T-Konten üben.
Die „Fortschreibungsmethode“ wird übrigens in der Praxis nicht nur bei der „bücherlichen“ Methode angewandt, sondern auch bei der „aufwandsorientierten“ Variante; das Verfahren der Entnahme- und Korrekturbuchen bleibt ber gleich.
Die ist zwar komplizierter, hat aber den Vorteil, dass man auch unterjährig die Entwicklung von Aufwand und Bestand besser nachverfolgen kann.
beste Grüße und viel Spass beim üben / buchen; wenn´s noch Fragen gibt; bitte melden. (bin aber nächste Woche nicht erreichbar…)