(Was ist Substanzerhaltung, Nominalerhaltung und Realerhaltung??)
Hallo Leute,
habe in der Schule Buchführung und eig. ist es auch ganz okay nur verstehe ich einfach nicht was Nominalerhaltung, Realerhaltung und Substanzerhaltung ist. Habe mich schon durch unzählige foren gelesen und in meinem Lernmaterial nachgesehen aber verstehe es einfach nicht. Wäre euch über hilfreiche antworten sehr dankbar.
Hallo,
habe in der Schule Buchführung und eig. ist es auch ganz okay
nur verstehe ich einfach nicht was Nominalerhaltung,
Realerhaltung und Substanzerhaltung ist. Habe mich schon durch
unzählige foren gelesen und in meinem Lernmaterial nachgesehen
aber verstehe es einfach nicht.
Wirklich nicht?
Geht es da um Abschreibungen?
In der externen Rechnungslegung (Steuer/HGB) darf nur von den Anschaffungs-/Herstellungskosten abgeschrieben werden.
Wenn da die Maschine 1.000€ kostet und 10 läuft, dann können da in der Gewinnermittlung auch nur insgesamt 1.000€ als Aufwand den Gewinn senken. Dummerweise kostet jedoch die dann notwendige neue Maschine nach 10 Jahren nun 1.100€. (Und das nicht nur aufgrund der allgemeinen Inflation, sondern auch weil die inzwischen sicher etwas mehr kann.) Das Unternehmen ist also real 100€ weniger Wert als es solch eine externe Gewinnermittlung/Bilanz ausweist. Intern kann jedoch nach jedem beliebigen Wert also auch nach diesen Wiederbeschaffungskosten abgeschrieben werden, so dass auch ein realer Werterhalt dargestellt werden kann. Und der ist eben erst gegeben, wenn die Erlöse auch bei diesen nun 1.100€ betragenden Abschreibungen eine schwarze Null übriglassen. Dann ist die Substanz real erhalten geblieben.
Grüße
Ja genau geht um abschreibungen und wo liegt da der unterschied jetzt zur nominalerhaltung und was ist substanzerhaltung???
Hallo,
Ja genau geht um abschreibungen und wo liegt da der unterschied jetzt zur nominalerhaltung und was ist substanzerhaltung???
Also ich vermute, das Verständnis hängt an den Begriffen Nominal-, Real- und Substanzerhaltung.
Meiner Meinung nach bedeuten hier Real- und Substanzerhaltung das Gleiche.
Mit Substanzerhaltung ist gemeint, dass das Unternehmen noch genauso leistungsfähig ist, wie vor 10 Jahren. Und das ist es nur, wenn auch alle Anlagegüter, also auch der Maschinenpark genauso leistungsfähig sind. Nach den 10 Jahren bekomme ich aber aus den Abschreibungen auf der Basis der (nominellen) Anschaffungskosten von vor 10 Jahren nicht mehr eine real gleichwertige/leistungsfähige Maschine, um damit weiterhin ein Produkt herstellen zu können, mit dem ich am Markt weiterhin den gleichen Preis/Gewinnbeitrag erzielen kann.
Man muss das allerdings nicht an den Verkaufserlösen festmachen, es können auch Beschaffungskosten sein.
Die Benzinpreisentwicklung ist vielleicht ein plastisches Beispiel.
Ich kaufe in 2002 einen Transporter der 15 Liter Diesel auf 100km braucht. Ich fahre damit Zeug durch die Botanik und kassiere dafür 60€/100km. Diesel hat 2002 vielleicht 1€ gekostet. Damit konnte ich also eine Gewinnbeitrag von 45€ schaffen. Das war meine Leistungsfähigkeit.
Inzwischen kostet der Diesel 1,37€ aber der Markt gibt nicht mehr als 60€/100km an Erlösen her. Wenn ich mir jetzt ein neuen Transporter kaufen muss, und dafür nur die kummulierten Abschreibungsbeträge aus der Anschaffung von 2002 zur Verfügung habe, bekomme ich kein Auto, mit dem ich das gleiche leisten kann. Es wird mehr kosten. Gründe können modernere Motoren sein, die jetzt weniger Kraftstoff brauchen und gleichzeitig auch noch in die Innenstadt dürfen. Außerdem haben meine Fahrer inzwischen gesetzlichen Anspruch auf eine Klimaanlage.
Wenn ich jetzt einen höheren Preis bezahle, ist bei gleichen Erlösen mein Gewinn, also meine Leistungsfähigkeit niedriger als zum Beginn der Geschäftstätigkeit. Die hätte ich nur erhalten können, wenn ich für mich, also interne Rechnungslegung, von Anfang an bereits auf Basis dieser Wiederbeschaffungskosten abgeschrieben hätte und dadurch zum Zeitpunkt den Betrag für ein gleichwertiges Fahrzeug zur Verfügung hätte.
Wenn das nicht gelingt, dann hat man eben Substanz verbraucht.
Grüße
Das hört sich alles irgendwie gleich an erkenne keinen unterschied anhand der drei Begriffe???
Das hört sich alles irgendwie gleich an erkenne keinen
unterschied anhand der drei Begriffe???
Nö, nur Real- und Substanzerhaltung sind in meinen Augen das Gleiche.
Nominalerhaltung sind die Abschreibungsbeträge aus den Anschaffungskosten, die mir als Unternehmen über die Erlöse zurückfließen.
In der externen Rechnungslegung werden da bei 10.000€ AK und 10 Jahren Nutzungsdauer eben jeweils 1.000€ Aufwand für Abschreibungen, der dann nach den 10 Jahren in Form von 10.000€ in bar/Bankguthaben etc. für eine Ersatzinvestition zur Verfügung steht.
Ich habe also nominal das Gleiche. 10.000€ in 2002 sind die gleichen 10.000€ wie in 2012. Real bekomme ich für diese 10.000€ jetzt aber keine gleichwertige Maschine, da inzwische Inflation und sonstwas den Wiederbeschaffungspreis erhöht hat.
Meine (externe) Bilanz/GuV hat aber nur die 10.000€ als Werteverzehr dargestellt. Tatsächlich hat sich der Wert des Unternehmens stärker verringert, da es jetzt zum Erhalt/Wiederherstellung der gleichen Leistungsfähigkeit = Substanz eben mehr als 10.000€ aufwenden muss. Dieser Mehraufwand bedeutet gegenüber der Darstellung der externen Rechnungslegung einen realen Substanzverlust.
Nehmen wir mal Umsatzerlöse von 2000€ pro Jahr an und die AfA sind der einzige AUfwand. Dann ist das Unternehmen in der externen Rechnungslegung nach 10 Jahren 10.000€ wertvoller resp. hätten 10.000€ Gewinn ausgeschüttet werden können.
Problem ist dann, dass von den verbleibenden 10.000€ AfA-Rückflüssen keine geleichweritge Maschine beschafft werden kann, um weiter pro Jahr 2000€ Umsatz zu machen. Die kostet jetzt 12.000€ (oder eine für 10.000€ ermöglicht nur noch Erlöse von 1800€), womit nach 10 Jahren bloß noch 8.000€ Gewinn möglich sind. Also ganz klar eine Diskrepanz zwischen nominellen und realen Gewinnen bzw. Werterhalt.
Wenn ich nun von Anfang an nach Wiederbeschaffungskosten abschreibe, was nur für die interne Rechnungslegung geht= KLR o.ä. dann habe ich nach den ersten 10 Jahren 8.000€ Gewinn, der eben der Realität entspricht.
Grüße