Hallo Jiaozhi,
ich denke, jede Fortbildung ist von Nutzen. In österreichischen Zeitungen werden laufend BuchhalterInnen gesucht. Berufserfahrung lässt sich bei Steuerberatern sammeln; es gibt auch viele Halbzeitjobs (ev. neben dem Beruf möglich, da Buchhaltung auch z.B. am Wochendende gemacht werden kann; sogar über Telearbeitsplatz = von zuhause aus. Persönliche Anwesenheit ist meistens nur sporadisch erforderlich, wenn man nicht gleichzeitig als Sekretärin o.Ä. eingestellt ist). In Deiner Region in den Zeitungen nachschauen, ev. bei Steuerberatern fragen, ob dafür Bedarf wäre.
Wenn Du später Deine Buchhaltungskenntnisse erweiterst (Bilanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Controlling) kannst Du mit einer Ausbildung als Sozialpädagogin ev. auch in Führungspositionen aufsteigen, wo Fachleute vom Sozialbereich mit Wirtschaftskenntnissen dringend gesucht werden.
Um Buchhaltung zu mögen, ist es hilfreich, sie zu verstehen und nicht rein Konten auswendig zu lernen. Wenn Du Interesse hast, schreibt noch einmal und ich schicke Dir eine kleine, halbseitige Einführung.
Weiters hilft eine gewisse Grundneugier: soviel passiert unterm Jahr an Zahlen, was wird wohl das Endergebnis sein? (Wenn Du bis zum Controlling kommst, kannst Du das Endergebnis sogar steuern).
Und man sollte ein Mensch sein, dem Genauigkeit nicht wurscht ist. Wer zu ungeduldig ist, in einem Haufen Zahlen auch mal eine ganze Zeit lang 10 Cent zu suchen, ist mit dem Beruf wohl nicht so glücklich.
Es gibt auch jede Menge BuchhalterInnen, die ungenau sind. Deswegen suchen die Betriebe händeringend nach den „Guten“, die genau sind… Aber in Führungspositionen braucht man die Genauigkeit nicht mehr, sondern den Überblick.
Wegen des Fernkurses: ich habe damit keine Erfahrung; ich würde (in Österreich) bei den Kammern anrufen (Kammer der gewerblichen Wirtschaft, Kammer für Arbeiter und Angestellte) und bevor ich etwas bezahle nachfragen, welche Diplome/Zeugnisse o.Ä. offiziell anerkannt werden. Vielleicht gibt es da keine Vorschriften, aber das erfährst Du dann auch. In Deutschland muss es ähnliche Interessensvertretungen geben (vielleicht Konsumentschutzorganisationen?). In Österreich finden die besten und umfangsreichsten Kurse beim WIFI (gehört zur Wirtschaftskammer) statt. Weiß aber nicht, ob sie auch Fernkurse haben.
Zu Vorkenntnissen usw: in Buchhaltungskursen lernt man üblicherweise auch wirtschaftliche „Grundgerüste“ kennen (wann besteht die Pflicht zur Führung einer „doppelten“ Buchhaltung, wann genügen Ein- /Ausgabenrechnung, was ist das genau, was gibt es für Unternehmenskonstrukte, wie schaut es steuerrechtlich aus). Buchhaltung selber ist dann die Verarbeitung aller im Unternehmen auftretenden Entwicklungen in Zahlen. Ist aber alles nicht so schwierig zu lernen, das Rad dafür wurde bereits lange erfunden. Schreib noch mal, wenn Du Dir ein genaueres Bild machen willst.
Inzwischen schöne Grüße
niliba