Buchhandel - woher werden die Bücher bezogen?

Hallo!

Meine Familie und eine befreundete Familie planen, ggf. eine Buchhandlung zu eröffnen.
Bis auf den folgenden kleinen Punkt würde die Realisierung auch kein Problem darstellen:
Woher werden die Bücher bezogen!?
Müssen die Bücher in Vorkasse von der jeweiligen Buchhandlung bezogen werden (was ein ernormes Risiko birgt und meines Erachtens nach in den ersten Jahren kaum profitabel wäre), oder werden von den Verlagshäusern auch Bücher in Kommission zur Verfügung gestellt?
Ich habe bereits Kontakt mit Libri aufgenommen, dort wird ausschließlich auf Rechnung geliefert.
Allerdings glaube ich nicht, dass es sich lohnt, eine komplette Buchhandlung auf eigene Kosten mit Büchern auszustatten.

dr_john_becker

Hi Sebastian,

Müssen die Bücher in Vorkasse von der jeweiligen Buchhandlung
bezogen werden (was ein ernormes Risiko birgt und meines
Erachtens nach in den ersten Jahren kaum profitabel wäre),

Warum sollte der Lieferant dir dein Risiko, das für ihn kaum kalkulierbar ist, abnehmen? Was erwartest du eigentlich? Dein Beitrag klingt so nach „Möglichst wenig Einsatz, kein Risiko, aber fett Kohle absahnen“.

oder werden von den Verlagshäusern auch Bücher in Kommission
zur Verfügung gestellt?

Den Newcomern wohl eher nicht, aber große Ketten mit der entsprechenden Marktmacht könnten das schon erreichen.

Allerdings glaube ich nicht, dass es sich lohnt, eine
komplette Buchhandlung auf eigene Kosten mit Büchern
auszustatten.

Was genau heißt komplett? Eine Buchandlung in der Nähe einer Uni wird wohl ein anderes Sortiment haben als die Leseklitsche in der Pampa.
Wie wärs mal, sich an den Bedürfnissen der Kunden zu orientieren? Keine Buchandlung ist komplett, aber ein Grundsortiment, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Kundschaft, ist angebracht. Bestellen kann jeder, aber der Vorteil des Händlers ist ja auch, daß du schmökern kannst und so auch Bücher kaufst, die du übers Netz eventuell nie entdeckt hättest.
Wir haben in der näheren Kleinstadt so eine süße, kleine alteingesessene Buchandlung. Die liebe ich. Die Chefin liest SciFi Romane und wenn du mal ein Buch bestellen möchtest, dann macht sie das und nimmt dir das nicht übel, wenn es dir doch nicht gefällt.
Das ist ein kundenorientierter Service.

Die Lage des Geschäftes ist auch entscheidend. Erwartest du überwiegend Laufkundschaft oder mehr Stammkunden? Der Kunde sollte und muß immer der Ausgangspunkt sein. In einer Gegend, in denen vorwiegend Menschen aus höheren Einkommensschichten leben, wirst du ein anderes Sortiment haben müssen als in Gegenden, in denen eher wenig verdient wird. Die Lage in der Nähe einer Schule ist zwar umsatzverdächtig, bedingt durch anzuschaffende Schulbücher, birgt aber das Risiko des „Mitnehmens ohne Bezahlung“.

mfg Ulrich

In der Regel hast Du bei den meisten Titeln ein Remissionsrecht, d.h. Du kannst die nicht verkauften Exemplare zurückgeben.

Diese Regelungen und auch die Zahlungsfristen für die Lieferungen unterscheiden sich stark nach Grossist bzw. Verlag (bei Direktbestellung) und Bestellmenge, z.T. sind auch WKZ (Werbekostenzuschüsse) möglich, oder Du erhältst beim Kauf eines Presenter mit 20 Büchern noch ein paar Exemplare als Werbeexemplare gratis.

Viel Erfolg
Mark

hallo sebastian,

Woher werden die Bücher bezogen!?

von großhändlern und verlagen direkt.

(…)
Allerdings glaube ich nicht, dass es sich lohnt, eine
komplette Buchhandlung auf eigene Kosten mit Büchern
auszustatten.

es sieht so aus, als wären dir die sitten und gebräuche des buchhandels nicht sehr geläufig. so wird das nix, sorry!
allein durch die liebe zu büchern wird man kein erfolgreicher buchhändler (wobei ich gar nicht weiß, ob es überhaupt so welche gibt. abgesehen von den „großen“ jetzt mal.)

ich kenne eine buchhandlung, die hat, weil die bank keinen kredit gab, mit null büchern angefangen, also wirklich mit leeren (ikea-)regalen! eine buchhandlung ohne bücher war damals der brüller überhaupt und sogar die bild-zeitung berichtete darüber (und die abendschau und die MoPo und das spandauer volksblatt und und und…) außerdem waren sie voller phantasie und haben „buch-aktien“ ausgegeben, die der kundschaft nach einem halben jahr wieder ausgezahlt wurden - mit einem kleinen dankeschön. und sie haben mit aktionen wie lesungen oder kleinen konzerten regelmäßig dafür gesorgt, daß sie im gespräch blieben.
AAAABER: das waren 3 gelernte buchhändler (ja, das ist nicht umsonst ein anerkannter lehrberuf!), die kannten ihre branche in und auswendig UND die kundschaft wollte diesen laden, weil es der einzige dort war und die buchhändler länger schon in der branche + dem bezirk bekannt waren.

vielleicht machst du dich zuerst mal hier ein bißchen schlau: http://www.boersenblatt.net/

gruß
ann