Ausbreitung des Buchsbaumzünslers
Servus,
die Invasion des Buchsbaumzünslers ist durch Zufall gut belegt, weil unmittelbar neben dem Basler Rheinhafen, an dem er 2006 mutmaßlich mit einer Ladung von chinesischem Buxus an Land gegangen war, im Lörracher „Grenzwald“ einer von zwei natürlichen Buchsbaumwäldern in Deutschland war. Jetzt gibt es nur noch einen, der Buchs im Grenzwald ist Geschichte.
Die Ausbreitung entlang des Oberrheingrabens ging schneller als die entlang des Hochrrheins; hier in Mannheim war, wenn ich mich recht erinnere, das erste Jahr mit schwerem Befall / Kahlfraß 2010 oder 2011.
Das Vordringen geht sehr schnell - mittlerweile sind u.a. Deutschland und Österreich vollständig erfasst -, so dass man annehmen darf, dass die Bekämpfung wohl keinen starken Einfluss auf den Befallsdruck hat. Auch die starke Verringerung von Buchsbeständen in Gärten, Friedhöfen und Parkanlagen dürfte da nicht allzu viel ausmachen: Die große Zahl von Weibchen und die Strecken, die sie zur Eiablage fliegen, gleicht das aus.
Normalerweise sind natürliche Feinde, die solche Bestände regulieren, kleiner als ihre Opfer: Bakterien, Viren, Pilze oder dergleichen. Wegen der Giftwirkung des Buchsbaums, die sich der Buchsbaumzünsler zunutze macht, braucht man von Meisen in dieser Hinsicht keine Hilfe zu erwarten - die haben ja auch schon grade genug mit Läusen, Kohlweißling usw. zu tun. Ich vermute, ohne es zu wissen, dass mittlerweile auch irgendwelche Krankheiten an Land gegangen sind, die die Bestände des Buchsbaumzünslers regulieren.
Unser Garten ist bis jetzt vom BBZ befreit.
Das ist nie dauerhaft so, wenn ein Insekt, das zur Eiablage über so weite Strecken fliegt, am Ort vorkommt. Wenn ich Deine Berichte über Pflanzenschutzmaßnahmen lese, habe ich allerdings Zweifel, ob in Deinem Garten überhaupt noch irgendwelche Insekten vorkommen - nunja, das brauchen wir aber hier nicht zu vertiefen…
Schöne Grüße
MM