Liebe/-r Experte/-in,
bei der Durchsicht der vom Steuerberater an uns zurückgegebenen Unterlagen stellte ich fest, dass er eine Spanienreise, die zur Sondierung einer Zweigniederlassung unserer Logopädischen Praxen in Spanien diente, von ihm als (SKR 04) Konto 2100 - also Privatentnahme für Zwecke außerhalb des Unternehmens - gebucht hat.
Diese Reise wurde ausschließlich für oben genannten Zweck unternommen (auch noch zu einer Zeit, in der es dort nicht sehr warm ist
Meine Frage: Ist die Buchung auf dieses Konto richtig?
Hallo Holger, ich habe in meiner beruflichen Laufbahn
mit Steuerberatern
immer nur schlechte Erfahrungen gemacht. Sie machen
sich beinahe in die Hose in Grenzfällen, zugunsten
ihres Mandanten Buchungen vorzunehmen. Ich würde in
diesem Fall darauf bestehen, das die Buchung so ver-
bleibt, wie von Ihnen vorgenommen. Ich gehe aber davon
aus, daß eine Reisebericht mit den Beteiligten vorliegt, detailliert auch die Namen der Gesprächspartner u.a… Gut währe auch die vorhergehende
Korrespondenz und die, die danach noch geführt wurde,
an die Reisespesenbelege anzufügen. Unter um Umständen
verschicken Sie selber noch Schreiben an Ihre Gesprächspartner in Spanien, wo Sie alles noch einmal
bestätigen was man besprochen hat, also zum Thema einer
Neugründung Stellung beziehen. Kritisch wird es nur,
wenn Ehegatten, Kinder usw. mit auf der Hotelrechnung
stehen und die Ausgaben nicht angemessen erscheinen.
Das nennt man Glaubhaftmachung der Ausgaben.
Dann sollte Sie immer daran denken, wann habe ich eine
Steuerprüfung und da kann es sein, daß das anstandslos
durchgegeht und wenn nicht, dann heißt das Nachzahlung
der eingesparten Steuer. Darauf würde ich es ankommen
lassen. Es kann aber auch sein, daß erst in 5 - 8 Jahren die nächste Prüfung kommt, sich niemand mehr dafür interessiert. Unter Umständen haben Sie zwischen-
zeitlich eine Praxis etabliert in Spanien und dann ist
das alles kein Thema mehr.
Also bestehen Sie auf eine Buchung auf das Konto Reise-
spesen. Nur Mut, das FA kann nur eines machen nicht an-
erkennen und da habe ich gute und schlechte Erfahrungen
gemacht. Kritisch wird es nur, wenn mal wieder die
Sachbearbeiter im FA die Plätze getauscht haben. Neue
Besen kehren bei den Behörden auch ganz gut, zumindest
versuchen die es immer mal wieder.