Buchungsproblem § 25a Differenzbesteuerung

Liebe/-r Experte/-in,
jetzt habe ich die Buchhaltung eines kleinen Autphändlers übernommen. Da ich mich mit der Differezbesteuerung noch nicht auskenne, habe ich an Sie folgende Frage: mein Autohändler (ustpflichtig Ist)kauft von einem anderen Autohändler ein gebrauchten PKW, Rechnung 800,00 € ohne UST mit dem Hinweis Paragraf 25a. Buche ich die Eingangsrechnung als steuerfreien Wareneingang SKR 03 Konto 3200? Wenn der PKW im nächsten Monat für 1000,00 € verkauft wird, wird die Ausgangrechnung netto ausgestellt und auch mit dem Hinweis Paragraf 25a? Auf die 200 € Marge würden dann 25% UST = 50€ entfallen? Wie muß ich buchen und kommt es drauf an, ob der Käufer ein Unternehmer oder eine Privatperson ist? Was muss ich alles bedenken? Für Ihre Mühe bedanke ich mich schon einmal im Voraus.

Sorry, da haben wir das gleiche Probelm. Differenzbesteuerung liegt Jahrzehne zurück. Sorry, ich hoffe jemand anders kann helfen.

Hallo,
damit hab ich leider keine Erfahrung. Notfalls würde ich im Finanzamt oder beim Steuerberater des Mandanten nachfragen.

Schönen Gruß
Petra

Hallo,

es scheint mir das es sich hierbei um einen Wiederverkäufer handelt. Den dein Autohändler kauft eine Fahrzeug von einen anderen Autohändler, welcher wahrscheinlich dieses Fahrzeug in Auftrag eines Kunden weiter verkauft.

Da dein Autohämdler diesen Auto ohne UST erworben hat,besteht keine UST und somit ist diese auch nicht berechtigt eine VST dem FA gegebüber.
Verkauft dieser das Auto unabhängig von Privatkunde oder Unternehmen weiter so ist eine entsprechende UST aus zu weisen in der Rechnung. Sachlich und rechnerische Richtigkeit nach HGB. Der Küfer muss natürlich der endabnehmer seine(einseitiges Handelsgeschäft)oder (zweiseitiges Handelsgeschäft). Was bedeutete das bei Unternehmer sind sowohl der Küfer als auch der Verkäufer BGB.
Welchen Kontenrahmenplan benutzt du eigentlich den der Industrie oder den des Handwerkes?
Nach der Industrie sind es die Kontenklasse 6 Aufwendungen, 5 Erträge, 2 VST und 4 Ust. In deinen Falle würde die Kontenklasse 2 wegfallen.

Danke für die Mühe.

Hallo,

es wäre erst einmal abzuklären, ob dieser Autohändler bilanziert oder eine 4/3 Gewinnermittlung macht.
Ich gehe bei meiner Antwort davon aus, das er NICHT bilanzierungspflichtig ist:
Der Einkauf eines PKW nach §25 a ist steuerfreier Wareneingang, ich persönlich habe ein steuerfreies Unterkonto beschriftet.
Der Verkaufserlös wird komplett auf ein steuerfreies Verkaufskonto gebucht (beschriften!), der Mehrerlös wird dann hiervon umgebucht auf ein steuerpflichtiges Automatikkonto (beschriften mit Mehrerlös nach § 25 a Differenzbesteuerung). Das Buchhaltungsprogramm errechnet dann die Umsatzsteuer aus dem Mehrerlös und die wird an das Finanzamt abgeführt.
Es ist unwichtig, ob der Käufer Unternehmer oder Privatperson ist.
Du schreibst was von 25% USt???
Ganz wichtig: Auf den Verkaufsrechnungen muss anstelle des Umsatzsteuersatzes der Vermerk „Differenzbesteuerung nach § 25a UStG“, sonst gibt es bei einer Prüfung großen Ärger und der Mandant muss die ganze Steuer nachzahlen!!!
PS. Ich persönlich gebe beim Buchungstext immer die letzten 6 Ziffern der Fahrgestell-Nr. mit an.
Bsp:
1.Buchungssatz Text: Einkauf BMW 883322
2.Buchungssatz Text: Verkauf BMW 883322
3.Buchungssatz Text: Mehrerlös BMW 883322

Noch Fragen??

LG Petra

Hallo Petra,

vielen, vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe bisher keine anderen Antworten verwerten können. Es ist richtig, das der Händler nicht bilanziert. Bei den 25% UST habe ich mich geirrt, es sind natürlich 19%. Kam wahrscheinlich wegen dem §25a. Ich habe das alles soweit verstanden. Wird der Mehrerlös erst dann (Istversteuerung)gebucht, wenn der Zahlungseingang erfolgt ist, z.B. Konto 8401 SKR03? Gibt es in der UVA eine besondere KZ-Zeile für diesen Vorgang oder ist es wie üblich 81? Was passiert bei Verlust? Welches Konto würdest Du nehmen? Vielen Dank schon mal.
Viele Grüße
Wissensdurst

Hallo,

ja, bei Istversteuerung wird der Mehrerlös erst versteuert, wenn die Zahlung erfolgt ist.
Es gibt keine Extrazeile in der Umsatzsteuervoranmeldung und den Verlust muss man nicht berücksichtigen, wenn also das Fahrzeug unter dem Wert verkauft wird, unter dem es eingekauft wird, bucht man halt keinen Mehrerlös.

LG und einen schönen Sonntag noch
Petra

normaler Weise gebe ich keine Hinweise auf andere Web-Seiten, aber hier ist eine hervorragende, die alle Fragen super beantwortet. Ausführlicher geht es fast nicht.

.hannover.ihk.de/fileadmin/data/Dokumente/Themen/Steuern/Merkblatt_USt_Differenzbesteuerung.pdf

Bitte beachten Sie auch, dass es keine extra Konten für Differenzbesteuerer beim SKR03 und SKR04 gibt. Eine Möglichkeit des Buchens:

Der Einkauf der Waren enthält keine Vorsteuer. „Wareneingang ohne Steuer“ (3200/5200 im SKR03/SKR04) gebucht. Erlös ohne Gewinnaufschlag
„Erlöse ohne Steuer“ (8200/4200 im SKR03/SKR04) Gewinnaufschlag wird auf das Konto „Erlöse 19 % Umsatzsteuer“ (8400/4400 im SKR03/SKR04) inkl. Umsatzsteuerbuchung gebucht.
Bei Verlust „Erlöse ohne Steuer“ (8200/4200 im SKR03/SKR04).

Achtung auch bei den Kaufverträgen. Beim Einbuchen des Kaufvertrags (Einkauf immer auf die VIN-Nummer=Produktions-Nummer) achten, dass die Differenzbesteuerung auch beim Verkauf nachvollziehbar ist. Gleiches Auto gekauft und wieder verkauft.

Das ordentliche Buchen ist hier wirklich das A und O

Hallo,

Also bei der Differenzbesteuerung wird, wie der Name sagt, die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis versteuer.
Diese Differenz ist ein Bruttobetrag und die Steuer muss herausgerechnet werden, also in Ihrem Beispiel 200:1,19=168,07. Diese 168,07 sind die Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer und somit fallen 31,93 Umsatzsteuer an. Es ist übrigens unerheblich, ob das Fahrzeug noch irgendwelche Kosten verursacht hat. Es wird strikt die Differenz Einkaufspreis zu Verkaufspreis zur Berechnung der Steuer herangezogen.
Ach übrigens: auch wenn die Differenzbesteuerung auf dem § 25 beruht ist die Umsatzsteuer immer noch 19% und nicht 25%.
Es ist richtig, den Einkauf auf ein Steuerfreies Konto zu buchen.
Bei der Differenzbesteuer spielt es keine Rolle ob der Käufer bzw. Verkäufer eine Privatperson oder ein Unternehmer ist.
Die die Differenzbesteuerung bei Betriebsprüfungen ganz bestimmt sehr genau geprüft wird empfehle ich, jeden Vorgang genau zu dokumentieren, also eine Kopie der Verkaufsrechnung zusammen mit einer Kopie der Eingangsrechnung in einem Ordner alphabetisch abzulegen, so hat man alle notwendigen Unterlagen sofort zur Hand.
Nochwas: sollte der Verkaufspreis unter dem des Einkaufspreises liegen, so gibt es keine Steuerthematik. Aus einem negativen Geschäft kann man keine Steuer ziehen.

Ich hoffe, dass ich weiterhelfen konnte.
Falls noch weitere diesbezüglichen Fragen sind, einfach anfragen.

Gruss

Einkauf: 800,00 € 3200 an Kasse

Verkauf: 800,00 € Kasse an 8200

200,00 € Kasse an 8401

Liebe/-r Experte/-in,
jetzt habe ich die Buchhaltung eines kleinen Autphändlers
übernommen. Da ich mich mit der Differezbesteuerung noch nicht
auskenne, habe ich an Sie folgende Frage: mein Autohändler
(ustpflichtig Ist)kauft von einem anderen Autohändler ein
gebrauchten PKW, Rechnung 800,00 € ohne UST mit dem Hinweis
Paragraf 25a. Buche ich die Eingangsrechnung als steuerfreien
Wareneingang SKR 03 Konto 3200? Wenn der PKW im nächsten Monat
für 1000,00 € verkauft wird, wird die Ausgangrechnung netto
ausgestellt und auch mit dem Hinweis Paragraf 25a? Auf die 200
€ Marge würden dann 25% UST = 50€ entfallen?..??? 19%!!! Wie muß ich
buchen und kommt es drauf an, ob der Käufer ein Unternehmer
oder eine Privatperson ist? Was muss ich alles bedenken? Für
Ihre Mühe bedanke ich mich schon einmal im Voraus.

800,00 Verkauf ohne USt
200,00 #8400 (Umsatz incl 19%)

Hallo Wissensdurst

mein Autohändler (ustpflichtig Ist) kauft von einem anderen Autohändler ein
gebrauchten PKW, Rechnung 800,00 € ohne UST mit dem Hinweis
Paragraf 25a. Buche ich die Eingangsrechnung als steuerfreien
Wareneingang SKR 03 Konto 3200?

Ja. Buchung ohne Vorsteuerabzug.

Wenn der PKW im nächsten Monat
für 1000,00 € verkauft wird, wird die Ausgangrechnung netto
ausgestellt und auch mit dem Hinweis Paragraf 25a? Auf die 200
€ Marge würden dann 25% UST = 50€ entfallen?

Warum 25% USt ?? Wir haben in Deutschland doch einen Steuersatz von 19%.

Wie muß ich buchen und kommt es drauf an, ob der Käufer ein Unternehmer
oder eine Privatperson ist?

Also 800,00 € kommen auf Erlöse z.B. 8200 ohne Umsatzsteuer. die 200 € sind ein Bruttobetrag und werden auf Umsatzerlöse 19% USt gebucht z.B. 8400 (oder vielleicht ein extra-Konto anlegen, um nicht mit den komplett USt-pflichtigen Autoverkäufe zu mischen)

Dabei ist es Wurscht ob es sich um eine Privatperson oder um ein Unternehmen handelt. Ich weiß aber grad nicht, wie es ist, wenn ein ausl. Unternehmer mit USt-Id-Nummer der Käufer ist??? Hm… Bei bedarf am Besten nochmal fragen.

Achtung aufpassen:
Für den Fall, dass der Autohändler ein schlechtes Geschäft macht (also für 1.000 € einkauft und für 800 € verkaufen muss), darf die Negativ-Marge nicht zu negativer Umsatzsteuer führen.

Sonnige Grüße von Soni

Lieber wissensdurst,

leider habe ich beruflich mit der Differenzbesteuerung noch keinen Kontakt gehabt. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an einen anderen Experten.
Mit freundlichen Grüssen
eigennutz

Hallo Soni,
vielen Dank für die kompetente Antwort.
MfG
wissensdurst

Hallo wilfried893,
vielen Dank für die kompetente Antwort.
Viele Grüße
wissensdurst