Buddhismus - eine asketische Religion?

Hallo zusammen,

heute morgen gegen 8:15 Uhr kam auf BR-Alpha eine Sendung mit Eugen Biser, in der er über u.a. über den Unterschied zwischen Buddhismus und Christentum sprach. So sagte er: „Das Christentum ist im Gegensatz zum Buddhismus keine asketische, sondern eine therapeutische Religion.“

Wie ist denn das gemeint? Der erste Buddha hatte doch auch durch Askese keine Erleuchtung erreicht und ist somit den Weg der Mitte gegegangen, oder?

Gruß

Moin Alex

„Das
Christentum ist im Gegensatz zum Buddhismus keine asketische,
sondern eine therapeutische Religion.“

Man kann b e i d e Religionen in g e w i s s e r Weise sowohl als asketisch als auch als therapeutisch bezeichnen. Man kann ihnen aber aus etwas anderem Blickpunkt auch beides absprechen.
Sowohl ein Teil der Christen als auch ein Teil der Buddhisten sehen ihre Religion ganz gern als „therapeutisch“ an. In letzter Zeit ist es in der westlichen Heisphäre geradezu „modern“ geworden, den Buddhismus als „Therapieform“ zu betrachten.
Ich persönlich bin da eher zurückhaltend. Beide sind große Weltreligionen und sollten auch als diese gesehen werden, finde ich.
Man kann innerhalb jeder der Weltrelgionen „genesen“, wenn du so willst.

Wie ist denn das gemeint? Der erste Buddha hatte doch auch
durch Askese keine Erleuchtung erreicht und ist somit den Weg
der Mitte gegegangen, oder?

Ja, er hat zumindest den Weg der harten körerlichen Askese aufgegeben, weil er dessen Ehrgeiz und Wunscherfüllungs-Charakter erkannt hat.
Ich meine aber, auch in seinem „mittleren Weg“ noch allzuviel Lebensverweigerung zu erkennen, aber das ist mein persönlicher Standpunkt.
Ich habe mich neulich bei einem Symposium, bei dem es um „Psychoanalyse und Zen-Buddhismus“ ging, mit dem vortragenden Zen-Meister über den Sinn und die Problematik des langen Sitzens im Zen (zazen) unterhalten. Sein Standpunkt war, für mein Dafürhalten, insgesamt sehr asketisch. Beim stundenlangen Meditieren im Zen-Sitz treten ja große Schmerzen auf, die ich z.B. eher für hinderlich, er aber für sinnvoll hielt, weil man lerne, nicht mehr darauf zu reagieren, sondern einfach weiter zu machen.
Man könnte sehr lange darüber diskutieren und über vieles andere Angrenende zu diesem Thema mehr, aber ich fürchte, der Platz dazu ist hier nicht und außedem muss ich jetzt wieder in meine Praxis.
Gruß,
Branden

Hallo Alex,
das zeigt, dass auch jemand, der von der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste einen Toleranzpreis erhält und zufällig in derselben Akademie auch Dekan der Klasse VII (Weltreligionen) ist, nicht notwendig von anderen Religionen viel Ahnung hat. Biser spricht nicht aus der Position vergleichender Religionswissenschaft , sondern als Theologe , dessen eigentliches Anliegen (in Anknüpfung an Harnack und Guardini) eine Neudefinition des Wesens des Christentums ist - u.a. mit dem Mittel einer „klärenden Selbstunterscheidung“ gegenüber Buddhismus (demgegenüber er meint, eine Annäherung des Christentums feststellen zu können) und gegenüber Islam (wo er etwas nachvollziehbarer eine „Konfrontation“ wahrnimmt).

Biser postuliert nicht nur inhaltliche Unterschiede dieser drei Religionen, sondern sieht sie in unterschiedlichen Kategorien: Buddhismus asketisch, Islam nomothetisch und Christentum therapeutisch und mystisch. Wie schon gesagt, ist sein Anliegen die (apologetische, nicht wissenschaftlich-neutrale) Abgrenzung des Christentums gegen Buddhismus und Islam - und die ist, jedenfalls wenn man solch grobschlächtige Schemata bemüht, nur zum Preis konsequenten Ignorierens von Fakten zu haben. Es sei hier nicht verschwiegen, dass Biser durchaus auch Überschneidungen und Annäherungen sieht - auf der Ebene der Mystik (was allerdings auch nicht sonderlich originell ist).

Asketische Aspekte sind Bestandteil jeder der sog. Hochreligionen - gerade und unleugbar auch im Christentum. Das reicht vom Fasten an bestimmten Tagen über die Enthaltsamkeitsgelübde christlicher Orden bis hin zu den Selbstgeisselungspraktiken und dem Bußgürtel des ‚Opus Dei‘. Möglicherweise hält das Herr Biser ja nicht für ‚asketisch‘, sondern für ‚mystisch‘ und ‚therapeutisch‘ …

Der Buddhismus lehnt in der Tat extreme religiöse Praktiken ab - insbesondere extreme Askese (die Gründe dafür lassen wir hier einmal außer acht). Man muss dies natürlich im Kontext indischer Religiosität sehen, wo der Maßstab für Askese ein deutlich anderer ist als der im Westen. Ein Jaina, dessen Ideal religiöser Praxis u.a. den freiwilligen Hungertod als Krönung beinhaltet, wird wohl kaum von Askese sprechen, wenn ein Christ am Freitag zugunsten von Fisch auf Fleisch verzichtet. Manches, was buddhistischen Mönchen vom vinaya als Verhaltenskodex vorgeschrieben wird, erscheint in europäischer Sicht als asketisch, während es nach indischer Auffassung diese Bezeichnung kaum verdienen würde. Erinnert sei hier z.B. an die Vorschrift, nach dem Mittag keine Nahrung mehr zu sich zu nehmen oder nicht mehr als drei Gewänder zu besitzen. Grundsätzlich - bei allen Unterschieden - ließe sich wohl kaum behaupten, dass ein buddhistischer Bhikshu bzw. eine Bhikshuni strengere Askese üben als christliche Mönche und Nonnen. Genausowenig wie umgekehrt (wenn man von den schon angesprochenen masochistischen Kasteiungspraktiken absieht). Auch bei den jeweiligen nicht-monastischen Religionsangehörigen sind wohl kaum signifikante Unterschiede in Hinsicht auf asketische Praktiken feststellbar.

Auf der anderen Seite sind die (psycho-)therapeutischen Aspekte buddhistischer Praxis nicht zu übersehen, die zunehmend auch in nicht-religiösen settings genutzt werden - beispielhaft sei hier auf MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction nach Kabat-Zinn) und die Morita-Therapie verwiesen. Vergleichbares hat das Christentum nach meiner Kenntnis nicht aufzuweisen. Erinnern wir uns: der Ausgangspunkt von Gautama Buddhas Lehre (die ‚vier edlen Wahrheiten‘, aryasatya) ist Leiden, seine Ursache, seine Auflösung und der zur Auflösung führende praktische Ansatz. Das ist eine durch und durch therapeutische Konzeption und unter diesem Gesichtspunkt fällt die sog. buddhistische ‚Askese‘ in den Rahmen heilsamer (kusala) verhaltenstherapeutischer, diätetischer usw. Maßnahmen - und nicht unter Selbstkasteiung.

Berücksichtigt man dies, stellt sich natürlich die Frage, was denn Eugen Biser eigentlich unter „therapeutisch“ bzw. unter „asketisch“ verstanden haben will. Lassen wir, um von der Ausgangsfrage nicht allzusehr abzuschweifen, den Begriff „therapeutisch“ einmal außer Betracht und betrachten den Begriff „asketisch“. Dann wird klarer, worauf Biser hinauswill, insbesondere wenn man den oben erwähnten, von Biser postulierten kategorialen Unterschied berücksichtigt: den Kern der buddhistischen Lehre sieht Biser in der „Unterdrückung des Lebenswillens“. Das ist es, was Biser unter „Askese“ versteht. Nur, dass das mit Buddhismus nun erst recht nichts zu tun hat. Da verwechselt wohl Biser die christliche „Abtötung des Fleisches“ mit buddhistischer Praxis …

Da fragt man sich wirklich, woher Herr Biser seine profunden Kenntnisse des Buddhismus bezieht - und wie so jemand an einer Europäischen Akademie zum Posten eines Dekans im Fachbereich Weltreligion kommt.

Freundliche Grüße,
Ralf

(Zitate aus Eugen Biser: ‚Kann Glaube heilen? Zur Frage nach Sinn und Wesen einer therapeutischen Theologie‘ in: Der Deutsche Apotheker, Doppelausgabe November/Dezember 1993)

Hallo Branden,
kurze Nachfrage -

„Psychoanalyse und Zen-Buddhismus“ ging, mit dem vortragenden
Zen-Meister über den Sinn und die Problematik des langen

Shosan Gerald Weischede?

Gruß,
Ralf

Danke!
Hallo nochmal,

dann bin ich ja beruhigt. Sicherlich muss man im Buddhismus auf einiges Verzichten, wenn man Erleuchtung erlangen will bzw. sein niederes-Ego mehr und mehr vergessen möchte. Aber mit Askese bzw. sehr harter Askese hat das auch meiner Ansicht nichts zu tun. Sicherlich spielt hier die Abgrenzung eine Rolle, aber ich will hier jetzt nicht bis ins Detail gehen.

Doch diese einfach Abgrenzung, dass Buddhismus eine asketische Religion sei, machte mich einfach nur skeptisch, weshalb ich nochmals nachfragen wollte.

Vielen Dank nochmals!

Gruß

Hi Ralf

Shosan Gerald Weischede?

Sorry, aber ich habe seinen Namen nicht mehr in Erinnerung. Es kann sein, dass er das ist. Er ist in der Tat ein Deutscher und leitet wohl ein buddhistisches Kloster in Süddeutschland. Hat aber auch noch eine Wohnung hier in Berlin-Kreuzberg, da er wohl früher hier in Berlin gelebt hat. Wir aben uns nach dem Symposium noch in einem Lokal in der Nähe weiter unterhalten.
Gruß,
Branden

Moin Alex

Sicherlich muss man im Buddhismus
auf einiges Verzichten, wenn man Erleuchtung erlangen will

Was meinst du denn, auf was man als Buddhist dann verzichten sollte? :smile:

Gruß
Marion

Hallo nochmal,

Was meinst du denn, auf was man als Buddhist dann verzichten
sollte? :smile:

auf die Lust ständig Widerstand zu leisten, die Situation zu ändern, was das niedere Ego weiter füttert.

Gruß

Entsagung
Hallo Alex

Was meinst du denn, auf was man als Buddhist dann verzichten
sollte? :smile:

auf die Lust ständig Widerstand zu leisten, die Situation zu
ändern,

hm…Buddhisten streben nach „Erleuchtung“ und dieser angestrebte Zustand ist eine sehr starke Veränderung der Situation, allerdings der eigenen Situation. Es geht dabei dennoch nicht darum, die äußere Situation irgendwie hinzunehmen oer klaglos zu ertragen. Wie in dem oben von mir verlinkten Text von Berzin wird das menschliche Leben im Buddhismus als sehr wertvoll erachtet in dem Sinn, dass man es aktiv nutzen soll.

Grundlage jeder buddhistischen Praxis ist immer die Ethik. Was aufzugeben ist, sind die 10 unheilsamen Handlungen, die da wären:

Die Handlungen des Körpers:

  1. Töten
  2. Stehlen
  3. Sexuelles Fehlverhalten

Die Handlungen der Rede:
4. Lügen
5. Zwietracht säen
6. verletzende Worte
7. sinnlose Rede

Die Handlungen des Geistes:
8. Habgier
9. Übelwollen
10. verkehrte Ansichten

Diese Handlungen sind aufzugeben und gleichzeitig sind ihre jeweiligen Gegenstück durchzuführen.

Selbstverständlich wird dies auch Auswirkungen auf die äußere Situation haben, in der man sich befindet.

Des weiteren gilt es die Ursachen für die unheilsamen Handlungen aufzugeben, die da wären: Gier, Hass und Unwissenheit.

Eine etwas ausführlichere Übersicht über das, was im Buddhismus unter „Entsagung“ fällt, findest du in folgendem Artikel

http://www.tibet.de/tib/tibu/2005/tibu73/entsagung.html

Das Wort „Entsagung“ wird hier so verwendet, als dass es etwas bezeichnet, was aufzugeben ist. Man „entsagt“ z.B. bestimmten Handlungen.

was das niedere Ego weiter füttert.

Mir ist nicht ganz klar, was du in diesem Zusammenhang mit „niederes Ego“ bezeichnest.
Im Buddhismus beschäftigt man sich sehr viel mit dem eigenen Geist und somit in gewisser Weise auch mit dem, was in unserer Gesellschaft „Ego“ genannt wird. Durch diese ganze Beschäftigtung mit dem eigenen Geist besteht sicherlich auch eine Gefahr, das eigene „Ego“ zu wichtig zu nehmen und künstlich aufzublähen. Statt dessen geht es aber darum, den eigenen Geist und das „Ego“ als das zu erkennen, was es ist, nämlich veränderlich, äbhängig von Ursachen und Wirkungen und ohne unvergängliches inhärentes Selbst. Begleitend hilft hier das Kultivieren von Mitgefühl und Zuwendung allen Lebewesen gegenüber.

Ganz sicher ist all diese jedoch kein passives „Erdulden“ sondern eine sehr aktive Auseinandersetzung mit sich selbst und der jeweiligen Situation. Und sollte einen irgendwas dazu verleiten, eine unheilsame Handlung (wie oben definiert) begehen zu wollen, dann ist es vermutlich nicht verkehrt, hier Widerstand zu leisten und auf die unheilsame Handlung wenn möglich zu verzichten.

Lieben Gruß
Marion

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Hallo nochmal!

Ich kam zur Zazen Meditation um innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden, was mir auch mehr und mehr gelang. In das Jetzt einzutauchen, den Moment zu nehmen wie er ist ohne in zu beurteilen, war mehr und mehr eine große Hilfe für mich, auch wenn ich noch weit von der Erleuchtung entfernt bin. Aber ganz Widerstandslos den Moment zu nehmen wie er ist war für mich dann auch nicht das richtige.

Ein Beispiel: Jemand hat Lust dich so richtig nieder zu machen und über dich Witze zu reißen.

Alle Beleidigungen einfach hinzunehmen wäre mir einfach zu einseitig. Sich bewusst zur Wehr zu setzen, auch wenn es etwas Egomäßiger wird, ist für mich der richtige Weg.

Zuerst würde ich in so einer Situation nur zur Kenntnis nehmen, das diese Person mich dumm anredet, seine Sprüche aber nicht weiter bewerten, den Moment also so weit wie es geht annehmen. Aber sich alles gefallen lassen, ist mir einfach zu passiv. Einen Spruch zurück zugeben, um zu zeigen, wo die Grenze ist, aber dennoch sein Mitte nicht völlig zu verlieren und einen Respekt gegenüber dieser Person zu wahren, entspricht mehr meiner Meinung.

Oder aber sich materielle Ziele zu setzen von diesen zu Träumen und diese zu erreichen, aber dennoch sein jetztiges Leben so zu nehmen wie es ist, halte ich für den richtigen Weg.

So ergibt sich eben für mich eine Art Gleichgewicht. Zum einen nimmt man sein Leben wie es ist. Zum anderen leistet man doch einen gewissen Widerstand. Für beides gilt aber eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich jemand dazu bewegen möchte, sich bei mir zu entschuldigen, obwohl ich genau weiß, dass der dies niemals tun wird, werde ich dies so widerstandslos annehmen. Aber dennoch Widerstand gegenüber anderen Personen zu bieten, wie oben bereits erklärt, halte ich ebenfalls für wichtig.

Da stellt sich eben für mich die Frage, ob diese Haltung aus annehmen und Widerstand überhaupt als Erleuchteter so erfahren werden, bzw. wie diese in solchen Situationen reagieren?

Gruß

Hallo Alex

Ich kam zur Zazen Meditation um innere Ruhe und
Ausgeglichenheit zu finden, was mir auch mehr und mehr gelang.
In das Jetzt einzutauchen, den Moment zu nehmen wie er ist
ohne in zu beurteilen, war mehr und mehr eine große Hilfe für
mich, auch wenn ich noch weit von der Erleuchtung entfernt
bin. Aber ganz Widerstandslos den Moment zu nehmen wie er ist
war für mich dann auch nicht das richtige.

Ein Beispiel: Jemand hat Lust dich so richtig nieder zu machen
und über dich Witze zu reißen.

Erstmal musst du unterscheiden zwischen der Situation während der Meditation und den anderen Situationen des täglichen Lebens.

Das Ziel während dieser Art der Mediation ist es, den Geist innerlich zur Ruhe zu bringen was als Voraussetzung angesehen wird, zu bestimmten Einsichten oder Erkenntnissen zu gelangen. Mein Lehrer hat es mir so erklärt, dass man sich den Geist vorstellen soll wie einen See. Wenn das Wasser aufgewühlt ist, dann kann man nicht erkennen, was unter der Wasseroberfläche ist. Wenn die Wasseroberfläche jedoch ganz ruhig ist, dann hat man auch eine Chance, das zu erkennen, was in der Tiefe des Sees ist. Gleiches gilt für Trübungen. Während der Meditation ist es also extrem hinderlich, wenn dein Geist aufgewühlt ist und z.B. ständig daran denkt, dass dich jemand z.B. beschimpft hat, wie du darauf reagieren willst, wie du es in Zukunft verhindern willst, wie verletzt du bist etc… In dieser Situation gilt es daher, deine Gedanken zu betrachten, nicht an ihnen Anzuhaften und sie quasi wie Wolken vorbeiziehen zu lassen.

Buddha lehrte aber nicht, dass man leidvolle Erfahrungen einfach erdulden soll. Er lehrte, dass man das Leid erstmal erkennen soll. Wenn du also leid empfindest (z.B. weil dich jemand beschmimpft hat, dann erkenne es erstmal als solches, nämlich: Leid). Als nächstes hat Buddha gelehrt, die wahren Ursachen für dieses Leid zu erkennen und dass es möglich ist, dieses Leid zu überwinden. Viertens hat der Buddha dann den Weg gelehrt, wie dieses Leid zu überwinden ist. Dabei kann man geeignete Mittel anwenden, die im Buddhismus als „Dharma“ bezeichnet werden. Was geeignete Mittel sind hat der Buddha ebenfalls gelehrt.

Das Ziel ist nicht, dass man Leid empfindet und sich dann mehr oder weniger erfolgreich versucht einzureden, dass einem das ja nix ausmacht. Das wäre meiner Meinung nach lediglich eine emotionale Abstumpfung, der im Buddhismus dadurch vorgebeugt wird, dass man versucht großes Mitgefühl mit sich selbst und allen Lebewesen zu entwickeln. Statt dessen sollte meiner Meinung nach das Ziel sein, die Ursachen für diese Leid (im eigenen Geist) zu erkennen und diese Ursachen mittels des Dhamra zu überwinden.

Wenn dich also jemand so richtig versucht niederzumachen und Witze über dich reißt, dann forsche erstmal nach den Hintergründen. Warum hat dieser jemand dich als „Opfer“ ausgesucht? Hast du daran irgend einen Anteil? (Hast du den anderen z.B. durch irgend etwas provoziert?). Oder bist du rein zufällig in seine Schusslinie geraten, weil der andere derzeit ein Problem mit sich selbst hat und seine Aggressionen irgendwo abreagieren muss? (In diesem Fall könntest du z.B. versuchen Mitgefühl mit dem anderen entwickeln). Usw. Wichtig dabei ist, dich durch die Handlung des anderen nicht zu unheilsamen Handlungen (wie in meinem letzten Postings aufgelistet) hinreißen lässt, also allgemein gesprochen, dass du nicht versuchst, jemandem zu schaden (auch dir selbst nicht).

Gruß
Marion

Vielen Dank!
Das war sehr lehrreich!