Hallo erdbeerkäfer,
wenn ich mich hier mal einmischen darf:
ich würde das Buch ja auch nicht wirklich gerne so ab 16/17
anbieten, sondern schon als Erwachsenenbuch, aber die Lektorin
meinte, dass ein erwachsener Leser das Buch nicht kaufen
würde, wenn er sieht das es von so einer jungen Protagonistin
handelt.
je nun … Lolita und Nabokov ist definitiv vorbei.
Es war bei seinem Erscheinen ein handfester Skandal und würde heute sicher nicht mehr erscheinen. Die Verlage hätten zuviel Angst, der Kinderpornografie geziehen zu werden.
Obwohl ich da auch nicht ganz zustimmen kann. Es gibt
ja auch Bücher die aus Kindersicht geschrieben sind, und
trotzdem für Erwachsene sind.
Gegenfrage: Wieviele solche Titel kannst Du in den letzten beiden Jahren aus der Spiegel-Bestseller-Liste nennen?
Warum ich das frage?
Verlage wie Lektoren wollen Geld verdienen.
NUR wenn Du als Autorin ihr vermutetes Zielpublikum bedienst, geben sie Dir vom Gewinn Prozente ab.
Und da Dich jetzt noch keiner kennt, ist das für sie 100% Risiko. Wie Lottospielen.
Mein Dilemma ist halt, dass es sich hier um mein erstes Buch
handelt. Ich es natürlich liebe und keinen Fehler beim
Anbieten an Verlage oder Literaturagenten machen will, weil
diese wohl sehr schnell im Aussieben sind.
Verlage (und Literaturagenten) verkaufen, was sich aus ihrer Sicht verkaufen lässt. Wenn Du Dein Buch an den Leser bringen willst, gibt es nur zwei erfolgversprechende Strategien:
Entweder, Du liest Dich in nächster Zeit durch alles, das von Verlagen mit dem Label „All Age“ angeboten wird = das sind Romane, die für jugendliche Leser ab ungefähr 16 geschrieben sind.
Du wirst feststellen, dass sie political correct sind.
KEIN Sex jenseits von Küssen, KEINE Beziehungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, die nicht auf der Eltern-Ebene verlaufen.
… und dann schreibst Du Deinen Roman entsprechend um.
Oder Du suchst Dir im Gegenteil Bücher von Verlagen, die für „Erwachsene“ verlegen, machst Deine Heldin älter (google vorher vielleicht mal unter Sex mit Minderjährigen, damit Du weißt, wo genau die erlaubte Altersgrenze liegt)
… und dann schreibst Du Deinen Roman entsprechend um.
Noch einmal:
Wer veröffentlichen will, bietet eine Ware an, für die er Geld kriegt.
Jeder Romanautor liebt sein Baby, vor allem wenn es das Erstgeborene Werk ist.
Das darfst Du gerne weiter tun.
Aber wenn das ein reales Kind wäre, brauchte es vielleicht auch eine Zahnspange. Oder eine Brille.
Oder sogar eine Behandlung, bei der das Kind brüllt und Du als Mutter musst es trotzdem festhalten, obwohl Du dem Arzt am liebsten dorthin treten würdest, wo es richtig weh tut
viel Erfolg
Geli