Bürgerschaftswahl in Bremen

Hi,

da ist gestern ja Mal eine nicht uninteressante Landtagswahl gelaufen, aber man redet lieber ueber Hamburger & Pommes :wink:

Die beiden Regierungsparteien zusammen verlieren fast 10% der Stimmen, Gruene kommen auf ueber 16% (uargs), FDP knackt endlich mal die 5%, die Linke zieht in ein westdeutsches Parlament ein, zum ersten Mal. Dazu noch DVU und eine rechtspopulistische Buergerinitiative mit je einem Abgeordneten.

Natuerlich sieht sich die SPD trotz ueber 5% Verlust als den grossen Sieger (und bevor einer kommt und korinthenkackt „wo issn die Frage?“ - hier isse: wie seht Ihr das?), der eigentliche Gewinner sind natuerlich die Gruenen, die nun dafuer sorgen wollen, die grosse Koalition in Bremen zu kippen. Was ich irgendwie reichlich schade finden wuerde, nicht weil ich die grosse Koalition an sich mag, sondern weil mich gerade die Arbeit der CDU-Leute, speziell Roewenkamp, sehr angesprochen hat, der wenigstens mal dafuer gesorgt hat, dass man Abends am Wochenende ausgehen kann, ohne an jeder Ecke der ein Paar Meter langen Bremer „Diskomeile“ von Vollproleten und Drogenhaendlern belaestigt wird. Ich befuerchte ja fast mit Rot-Gruen wird das ein Ende haben.

Die Gruenen wuerden in der grossen Koalition mit fast 1/3 der Abgeordneten alles andere als Juniorpartner sein, ich hoffe das ist der SPD in Bremen an dieser Stelle bewusst. Warum ich die Gruenen nicht an der Macht sehen will? Nicht weil ich ein Umweltschwein bin (jedenfalls verbraucht mein Auto weniger Sprit als das des Umweltministers es jemals getan hat :wink:), sondern weil ich was gegen Ideologien habe. Und gegen blinde Technologiefeindlichkeit zumindest eines Teils der Waehlerschaft.

Die Linke erzielt ein Achtungserfolg in einem Bundesland mit ueber 13% Arbeitslosigkeit, mit grossen Strukturproblemen und mit dem Zusatzproblem, dass die Steuern gern nach Niedersachsen wandern. Ein klares Signal IMHO die Giesskannenartige Foerderung des Ostens endlich mal nach 16 Jahren zu beenden und gezielt dort zu foerdern wo es noetig ist, egal ob in Ost oder West. Andernfalls wird sich die Tendenz fortsetzen, dass Bremer Politik immer mehr zur Hure der Wirtschaft verkommt, was ja nicht erst seit Gestern der Fall ist.

Gruss
Paul

es wird sich nichts wesentliches ändern,ausser dass jeder versucht ,für sich ein stück zu erhaschen! die eigentliche reform des öffentlichen dienstes wird nicht angepackt(gesundheitsreform),weil die meisten politiker ja aus selbigem stammen.wenn allein nur die lehrer so arbeiten würden,wie sie bezahlt werden,dann wären wir schon ein stück weiter.

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Hai Paul,

ich kann mich an keine Wahl in den letzten 10-15 Jahren erinnern, nach der irgendeine partei, egal welche, zugegeben hat, diese Wahl verloren zu haben. Es gibt immer nur Gewinner, lustigerweise eben auch dann, wenn mal 5-10% verloren wurden. Und so ist es auch in Bremen. Ändern wird sich vielleicht die Koalition, aber nicht die Politik, zumindest nicht in den wesentlichen Punkten.

Ralph