Büro- oder Großhandelskaufmann,

Hallo an Alle,
ich habe ein Problem mit dem Ausbildungsplatz unseres Sohnes. Er hat zwei Ausbildungsplätze (es geschehen in dieser schweren Zeit noch Wunder) zur Auswahl.

  1. Bürokaufmann in einem kleineren aber sehr gut positionierten Betrieb, der in die ganze Welt exportiert

  2. Kaufmann für Groß- und Außenhandel in einer großen Baustofffirma

Bei der kleinen Firma (Bürokaufmann) hat er eine sehr gute Möglichkeit bei entsprechenden Leistungen übernommen zu werden und sich, wenn er engagiert ist, ganz schnell hochzuarbeiten. Außerdem wird er zu Messen und Ausstellungen in der ganzen Welt herangezogen. Das Negative für ihn ist allerdings das, für ihn sehr geringe Gehalt (1. Ausbildungsjahr 390 Euro).
In der großen Baustofffirma ist er nur einer unter ganz vielen Azubis und muss sich dort erst mal durchsetzen, was nicht so seine Stärke ist. Dort ist er eigentlich nur ein „Verkäufer“, was jetzt nicht abfällig gemeint ist. Er hat aber ein Problem mit seinem Fuß (Arthrose im Großzehengrundgelenk) und längeres Stehen macht ihm erhebliche Beschwerden. Nur, die Ausbildungsvergütung beträgt hier 100 Euro mehr. Hier will unser Sohn anfangen, weil ihn die höhere Vergütung reizt. Diese Firma ist dafür berühmt, dass sie sehr viele ausbilden, aber nur wenige und das auch nur bei Glanzleistungen übernehmen.
Der große Bruder von ihm hat im 1. Azubi-Jahr ca. 150 Euro mehr verdient, wobei aber 100 Euro an Fahrtkosten draufgingen. Wir waren jetzt schon in der Versuchung, wenn er den Bürokaufmann wählt, 50 Euro jeden Monat dazuzubezahlen. Ob das richtig ist weiß ich nicht.
Kann mir jemand helfen, sehe ich bei der großen Firma so negativ, soll ich ihn selbst entscheiden lassen, aber es ist nur wegen des Geldes. Das hat er selbst zugegeben. In der kleineren Firma hat es ihm besser gefallen.
Dann ist da noch ein Problem, der Ausbildungsvertrag in der kleinen Firma (Bürokaufmann) ist schon unterschrieben und weggeschickt. Weiß jemand, wie man so etwas rückgängig machen kann?
Vielen Dank für eure Hilfe

Hallo zurück,

hier meine Anmerkungen:

Hallo an Alle,
ich habe ein Problem mit dem Ausbildungsplatz unseres Sohnes.
Er hat zwei Ausbildungsplätze (es geschehen in dieser schweren
Zeit noch Wunder) zur Auswahl.

  1. Bürokaufmann in einem kleineren aber sehr gut
    positionierten Betrieb, der in die ganze Welt exportiert

  2. Kaufmann für Groß- und Außenhandel in einer großen
    Baustofffirma

Bei der kleinen Firma (Bürokaufmann) hat er eine sehr gute
Möglichkeit bei entsprechenden Leistungen übernommen zu werden
und sich, wenn er engagiert ist, ganz schnell hochzuarbeiten.
Außerdem wird er zu Messen und Ausstellungen in der ganzen
Welt herangezogen. Das Negative für ihn ist allerdings das,
für ihn sehr geringe Gehalt (1. Ausbildungsjahr 390 Euro).
In der großen Baustofffirma ist er nur einer unter ganz vielen
Azubis und muss sich dort erst mal durchsetzen, was nicht so
seine Stärke ist. Dort ist er eigentlich nur ein „Verkäufer“,
was jetzt nicht abfällig gemeint ist. Er hat aber ein Problem
mit seinem Fuß (Arthrose im Großzehengrundgelenk) und längeres
Stehen macht ihm erhebliche Beschwerden. Nur, die
Ausbildungsvergütung beträgt hier 100 Euro mehr. Hier will
unser Sohn anfangen, weil ihn die höhere Vergütung reizt.
Diese Firma ist dafür berühmt, dass sie sehr viele ausbilden,
aber nur wenige und das auch nur bei Glanzleistungen
übernehmen.

Was will er denn? Wo liegen seine Stärken und Schwächen? Ich weiss, dass Geld für Jugendliche eine große Verlockung ist aber eigentlich sollte der Ausbildungsberuf nicht danach ausgesucht werden. Auslandserfahrung ist m. E. nach ein wichtiger Punkt. Er zeigt bei evtl. später nötigen Bewerbungen Flexibilität etc.

Der große Bruder von ihm hat im 1. Azubi-Jahr ca. 150 Euro
mehr verdient, wobei aber 100 Euro an Fahrtkosten draufgingen.
Wir waren jetzt schon in der Versuchung, wenn er den
Bürokaufmann wählt, 50 Euro jeden Monat dazuzubezahlen. Ob das
richtig ist weiß ich nicht.
Kann mir jemand helfen, sehe ich bei der großen Firma so
negativ, soll ich ihn selbst entscheiden lassen, aber es ist
nur wegen des Geldes. Das hat er selbst zugegeben. In der
kleineren Firma hat es ihm besser gefallen.
Dann ist da noch ein Problem, der Ausbildungsvertrag in der
kleinen Firma (Bürokaufmann) ist schon unterschrieben und
weggeschickt. Weiß jemand, wie man so etwas rückgängig machen
kann?

Warum? Sorry aber ich finde es eine Unsitte, erst mal zu unterschreiben um was sicher zu haben und um dann wieder abzuspringen. Das ist für die Unternehmen nicht toll. Die Unternehmen verlassen sich ja auch darauf und sagen normalerweise den anderen Bewerbern dann auch zeitnah ab. Springt dann der Azubi wieder vom Vertrag ab, geht das ganze Einstellungsprocedere oft von vorne los. Es ist auch den anderen Bewerbern gegenüber nicht fair. Oftmals hat man mehrere Kandidaten, die in etwa den gleichen Eindruck hinterlassen haben und für einen gibt es dann eben den Vertrag und die anderen bekommen dann die Absage.

Ich will euch nicht vorschreiben, was ihr zu tun habt aber ich möchte das zu bedenken geben. Warum hat er den den Vertrag unterschrieben? Weil er das Unternehmen gut fand etc.? Dann ist die Entscheidung doch klar. Nicht vom Geld blenden lassen. Generell ist es jedoch sehr, sehr schwer, die Entscheidung für einen Ausbildungsplatz zu treffen.

Vielleicht hilft das ja ein wenig weiter.

Viele Grüße und viel Erfolg.

Yvonne

Vielen Dank für eure Hilfe

Hallo Petra!

Kann mir jemand helfen, sehe ich bei der großen Firma so
negativ, soll ich ihn selbst entscheiden lassen, aber es ist
nur wegen des Geldes. Das hat er selbst zugegeben. In der
kleineren Firma hat es ihm besser gefallen.

100 Euro sind 100 Euro sind 100 Euro sind … nix! Und wir reden hier ja auch nur über den begrenzten Zeitraum der Ausbildung hinweg.
Aber: morgens keinen Bock haben, zur Arbeit zu gehen, weil’s dort a) zu langweilig, b) zu unpersönlich, c) zu anstrengend (zuviel Stehen), d) was-auch-immer-sonst ist … das macht sich meist von Tag zu Tag mehr bemerkbar.

Die kleine Firma:

  • hat weniger Azubis und kümmert sich somit wahrscheinlich auch mehr um die, die sie hat
  • übernimmt ihn mit großer Wahrscheinlichkeit (noch mal ein Grund, warum sie sich wahrscheinlich mehr um die Sorgfalt seiner Ausbildung kümmern werden)
  • bietet interessante und teilweise sogar internationale Erfahrungen
  • ist klein, hat sich aber gut in ihrem Markt positioniert
  • hat ihm (vom Bauchgefühl her) besser gefallen

Die große Firma:

  • bietet 100 Euro mehr.

Mmmh … vergleiche ich diesen beiden Listen, würde mir die Auswahl nicht mehr schwer fallen.

Und wenn’s ihm am Geld fehlt: Vielleicht hat er ja irgendwo die Möglichkeit am Wochenende mal ein paar Euro dazuzuverdienen?

Außerdem: Große Firma - viele Auszubildende, von denen sie nur wenige behalten -> habt ihr irgendwelche Auskunft von dritter Seite erhalten könne, wie gut deren Ausbildung ist?

Schönen Gruß,
Christiane

Hallo und vielen Dank für eure Antworten, ihr habt ja so recht, aber dies einem 17jährigen zu erklären ist echt schwierig. Aber ich glaube, wir haben ihn jetzt soweit, dass er in der kleinen Firma, wo es ihm ja sowieso besser gefallen hat, anfängt. Hier hat er ja auch seinen Lehrvertrag schon unterschrieben. Wir haben ihn monatlich mit 50 Euro zusätzlich auf sein Sparbuch (soll mal ein Auto werden)„gelockt“. Damit war die Sache für ihn doch schon klarer. Ist den jungen Dingern das Geld doch so wichtig, eigentlich schade, dass sie nicht weiter denken, als in den eigenen Geldbeutel.
Liebe Grüße und danke
Petra

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Hallo!

Meiner Meinung nach, ist es normalerweise schon wichtig, dass man selbst entscheidet, was man werden will. Euer Sohn soll mal, abgesehen vom Geld, überlegen ob beide Jobs für ihn gleichwertig sind. Auch wenn man in der Lehrzeit einen guten Verdienst hat, wie es auch bei mir der Fall war, heisst das nicht, dass man, wenn man ausgelernt ist, noch immer gut verdient. Bei mir war der Verdienst in der Lehrzeit hervorragend aber nach Abschluß der Lehrzeit hat er zu Wünschen übrig gelassen. Ich habe übrigens Bürokauffrau gelernt. Für mich persönlich wäre dieser Beruf interessanter, überhaupt wenn man Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen hat. Diese hatte ich leider nicht, so dass ich auf eigene Faust die Matura im 2. Bildungsweg nachgemacht habe. Dein Sohn sollte folgendes bedenken: Lieber drei Jahre etwas weniger Geld aber dafür für viele Jahre den besseren Job.

Ich hoffe, ich konnte euch behilflich sein. Würde mich freuen, zu erfahren, was ihr nun gemacht habt.

Liebe Grüße