Bugbear-Virus auch auf Mac?

Liebe Expertinnen und Experten,

ich bin grad etwas ratlos. In der Firma arbeite ich mit Mac, daheim mit PC. Jetzt mailt mich grad ein Kollege an, ich haette ihm von zu Hause aus eine mit dem Bugbear-Virus verseuchte Nachricht geschickt.

Die Nachricht ging aber an Leute, die ich hier daheim auf dem PC gar nicht im Speicher habe. Was ich manchmal mache: Ich geh vom Firmenmac aus via Internet in meine private E-Mailbox.

Ich hab mir auch gleich ein „Gegenmittel“ gegen den Bugbear runtergeladen und hier daheim laufen lassen. Das Programm fand nix.

Kann sich der Mac den Virus zugezogen haben??? Gibt’s doch gar nicht, oder? Ich mach doch auch dort keine Nachricht unbekannter Herkunft auf.

Panische Gruesse
Edith

ich bin grad etwas ratlos. In der Firma arbeite ich mit Mac,
daheim mit PC. Jetzt mailt mich grad ein Kollege an, ich
haette ihm von zu Hause aus eine mit dem Bugbear-Virus
verseuchte Nachricht geschickt.

Entspann dich. Du bist völlig sicher.

  1. Bugbear gibts nur für Windows. Der Programm-Code des Virus läuft auf einem Mac genauso wenig wie jedes andere Windows-Programm.

  2. Freund Bugbear machts genauso wie der Klez-Wurm, der seit April meine Server-Logfiles penetriert: Er nimmt als Absenderadresse nicht die Adresse des Users, der den Wurm wirklich verschickt hat, sondern irgendeine, die er auf der Festplatte des befallenen PC gefunden hat. Das macht er immer.

Der Wurm wurde also von jemandem verschickt, auf dessen Festplatte irgendwo deine Email-Adresse gespeichert ist - wahrscheinlich in seinem Adressbuch. Dieser jemand ist auf jeden fall ein Windows-User, der entweder nicht nach Viren checkt oder der ein veraltetes Virenprogramm benutzt.

Relaxte Grüße,
Stefan

Danke, Stefan,

jetzt bin ich beruhigt, dass ich die Firmenkiste wenigstens nicht verbugt habe. Weia, das gaebe Aerger!

Bleibt mir nur noch die Peinlichkeit, dass eine private Nachricht, die eigentlich nur fuer meine Freundin in Jerusalem bestimmt war, nun einer breiten Bevoelkerungsschicht zur Kenntnis gelangt ist. Auch in der Firma.

Grad hab ich den privaten Schriftverkehr von einem Doc und einer gewissen Elvira in einer meiner Mehlboxen gehabt. Da hat totsicher auch der Bugbear zugeschlagen. Es is’ ein Kreuz mit dem Zeuch!

LG
Edith

jetzt bin ich beruhigt, dass ich die Firmenkiste wenigstens
nicht verbugt habe. Weia, das gaebe Aerger!

Ich behaupte ja immer, dass der Admin Schuld hat, wenn ein Benutzer eine Maschine vergeigt. Allerdings ist ein Mac mit OS9 und kleiner kaum vor den zerstörerischen Griffeln der User zu schützen :wink:

Bleibt mir nur noch die Peinlichkeit, dass eine private
Nachricht, die eigentlich nur fuer meine Freundin in Jerusalem
bestimmt war, nun einer breiten Bevoelkerungsschicht zur
Kenntnis gelangt ist. Auch in der Firma.

Und wie konnte das passieren? Wenn du keinen Virus hast, und dein Mac auch nix unerlaubt rausschickt, wie kann dann eine Mail von dir um die halbe Welt gehen, außer du klickst selber auf die Knöppe?

Grad hab ich den privaten Schriftverkehr von einem Doc und
einer gewissen Elvira in einer meiner Mehlboxen gehabt.

Glaub nicht alles, was du siehst. Meist sind das Fakes, die einen verleiten sollen, auf eine Mail oder das dazugehörige Attachment zu klicken, so etwa nach dem Motto „Wow, ich hab versehentlich Mails von anderen bekommen!“.

Das kann gar nicht passieren. Mir fällt es jedenfalls schwer, irgendeinen Grund für eine derartige Fehlfunktion zu finden. Ich bin jetzt seit über zehn Jahren postmaster, und so etwas ist noch nie vorgekommen.

Stefan

Wie konnte das passieren?
Hallo Stefan,

ja weiss auch nicht, wie das alles funkioniert mit den Viren. Ich weiss jetzt definitiv, dass der PC meiner Freundin (an der die urspruengliche Nachricht gerichtet war) mit dem Bugbear Virus infiziert war.

Kann es sein, dass der Bugbear irgendwelche real existierenden Mails nimmt und sie unter weissgottwelchem Absender an weissgottwelche Leute schickt? Der „I love you“ Virus machte das ja auch auch: Nachrichten unter einem willkuerlich gewaehlten Absender verschicken.

Ich schwoere jeden Eid: Ich bin NICHT selber hergegangen und hab eine ein Jahr alte vertrauliche Mail, die ich daheim am PC verfasst habe, mit einem obskuren Anhang versehen und unter meiner Firmenadresse an meinen „Witzeverteiler“ incl. Kollegen verschickt! Zu einer Zeit laut Absendedatum, zu der ich nachweislich nicht mal in der Firma war. Ich speichere geschriebene Mails gar nicht ueber Monate hinweg ab. Und nach Leuteaergern ist mir auch nicht zumute.

Kann die Virusmail nicht vom infizierten PC meiner Freundin aus versandt worden sein? Mein „Witzeverteiler“, an den anscheinend die Virusmail ging, koennte auch ihrem PC bekannt sein: Sie ist da mit drauf, wenn ich cc oder bcc irgendwelche Jokes durch die Gegend maile. Und es kommt schon mal vor, dass ich mir eine Nachricht in die Firma weiterleite. Daher kann auch meine Firmenadresse mit drauf gewesen sein, die jetzt als Absender der Nachricht angegeben war.

Ich hab mir ein aktuelles Virenschutzprogramm runtergeladen, das den Bugbear identifiziert und ausgtrieben haette. Es sagte, meine Kiste sei nicht infiziert.

Ausser dass ich Privatpersonen meine geschaeftliche E-Mail-Adresse verraten habe, bin ich mir keiner Schuld bewusst.

LG
Edith

ja weiss auch nicht, wie das alles funkioniert mit den Viren.

Es ist relativ einfach, wenn du einen gepflegten Virenscanner einsetzt. Der weiß dann, wie das funktioniert mit den Viren :wink: Ansonsten können dir zwar Windows-Viren nicht gefährlich werden, außer es handelt sich um Makroviren für Word. Da man nie weiß, was alles so eintrudelt, ist ein Virenscanner ein Muss.

Kann es sein, dass der Bugbear irgendwelche real existierenden
Mails nimmt und sie unter weissgottwelchem Absender an
weissgottwelche Leute schickt?

Nein, das hat noch kein Wurm gemacht (ist aber eigentlich eine geile Idee). „I love you“ und „Melissa“, „SirCam“, „Nimda“ und „Klez“ hatten nur einfachen Phantasietext, „Bugbear“ hat gar keinen Text, sondern nur ein Attachment, das immer gleich groß ist. Letzteres weist darauf hin, dass das immer das gleiche Attachment ist, also nichts von der Festplatte versendet wird. Das macht nur „SirCam“.

Die genannten Viren sind die schlimmsten der letzten 12 Monate, und sie befallen alle Windows-Rechner, auf denen nicht die neueste Software läuft. Durch einen Programmfehler in Outlook Express und Internet Explorer werden diese Viren aktiv.

Windows ist ein kompliziertes System, und man muss regelmäßig nachsehen, ob vielleicht Updates dafür vorhanden sind (nachsehen auf der Webseite von MS). Sag das deiner Freundin. Oder besser: schmeißt ihren Kasten aus dem Fenster und kauft einen Mac. Ist zwar teuer, aber halt nicht so peinlich.

Ich speichere
geschriebene Mails gar nicht ueber Monate hinweg ab. Und nach
Leuteaergern ist mir auch nicht zumute.

Für mich sieht das so aus, als hätte jemand, der im Besitz deiner Mail war (also wahrscheinlich der rechtmäßige Empfänger) diese auf seiner Festplatte als Datei abgespeichert, und dann hat sich der Windows-Virus „SirCam“ darüber hergemacht - der versendet nämlich Dateien von der Festplatte des befallenen Rechners.

Kann die Virusmail nicht vom infizierten PC meiner Freundin
aus versandt worden sein?

Klar.

Ich hab mir ein aktuelles Virenschutzprogramm runtergeladen,
das den Bugbear identifiziert und ausgtrieben haette. Es
sagte, meine Kiste sei nicht infiziert.

Ein Mac kann sich damit nicht infizieren. Aber eine Virenscanner ist immer gut. Bitte aktualisiere ihn einmal die Woche, dann bist du schon ganz gut geschützt.

(das gilt für jeden Computerbesitzer)

Ausser dass ich Privatpersonen meine geschaeftliche
E-Mail-Adresse verraten habe, bin ich mir keiner Schuld
bewusst.

Tja, du hast ja auch nichts Falsches gemacht. Es sind immer wieder Windows-Benutzer, die entweder keinen Virenscanner haben oder nicht damit umzugehen verstehen. Natürlich sind die gleichzeitig immer der Meinung, dass ihnen ja nichts passieren könne. Passiert nämlich immer nur den anderen. Deppen.

Stefan