Bullterrier meiner Freundin 'springt'

Hallo.
Meine Freundin hat 2 Bullterrier, Wenn ich sie auch nicht sonderlich schön finde sind es doch 2 unglaublich liebe Tiere mit sehr gutem Charakter. sie knurren niemals, bellen niemals und haben noch nie gedroht, egal wie nah ich ihrem Frauchen auch komme.

Allerdings das Porblemchen was ich habe ist das immer wenn ich zu meiner Freundin komme freuen sich die beiden so sehr und sind so wild, das sie kaum zu beruhigen sind. Das geht über Stunden und wenn wir sie dann in ihren Bensh sperren bleibt es kurze Zeit so aber dann beruhigen sie sich auch, bis wir sie wieder raus lassen. Im grossen und ganzen stört mich das nicht so sehr, allerdings springen die beiden an mir hoch und meistens kommen sie genau auf die Höhe von meinem Genital. Das kann schon ganz schön schmerzhaft sein so einen Muskelberg von 40KG in seine Weichteile zu bekommen.

Meistens ist es so das wenn ich sie nach unten drücke (also nicht auf den Boden sondern so das sie nicht springen können), ihnen freundlich aber bestimmt sage NEIN! und RUHIG! das dann einer wieder springen will und der andere (wahrscheinlich denkt er käme zu kurz an meiner Zuwendung) dadurch angestachelt wird und auch wieder versucht zu springen.

Es ist nun so das sie sich zwar über jeden Besucher so freuen aber meistens ist nach der Begrüssungdann auch schnell wieder Ruhe. Meine Freundin und ich wollen aber auch Zeit gemeinsam - ohne das die Hunde sich in den Mittelpunkt drängen oder das wir sie einsperren müssen verbringen.
Wir haben schon so viel ausprobiert, wir sind mit jeweils einem allein spazieren gegangen, klappte super, aber sobald wir zurück bei ihr waren haben beide Hunde sich wieder so enthusiastisch aufgestachelt, das wir beide wieder einsperren mussten.

Nun wie mir schon seit Jahren bekannt ist habe ich eine bestimmte Wirkung auf Hunde und kleine Babys. Auch wenn das blöd klingt, ist aber so. Wenn ein schreiendes Baby mich sieht wird es sofort ruhig. Freunde von mir haben einen Schäferhund, der klefft jeden und alles an und fletscht vor JEDEM die Zähne. Als er mich zum ersten mal gesehen hat hat er sich gleich vor meine Füsse gelegt.
Muss sowas wie eine Aura sein.

Aber um zurück zum Thema zu kommen:
Wie kriege ich die Bullterrier von meiner Freundin dazu sich zu beruhigen? wir wissen das es eine eher schwierige Rasse ist, aber sie kennen mich doch mittlerweile und trotzdem fixieren sie sich noch so auf mich das meine Freundin ihnen drohen muss (was wir auch nicht gut finden) damit sie von mir ablassen und in den Zwinger gehen.

Ich selbst habe überhaupt keine Erfahrung mit Hunden, Hoffe hier im Forum kann mir jemand weiterhelfen.

Grüsse, Marvr

hi

Allerdings das Problemchen was ich habe ist das immer wenn ich
zu meiner Freundin komme freuen sich die beiden so sehr und
sind so wild, das sie kaum zu beruhigen sind.

ich denke ihr solltet aufhören die Hunde aktiv „zu beruhigen“ (denn das bedeutet Zuwendung) sondern deine Freundin sollte lernen, die Hunde konsquent auf ihren Platz schicken zu können (SIE begrüsst den Besuch - nicht die Hunde) und zwar so, dass sie da so lange bleiben bis man sie wieder holt

dazu gehört allerdings auch ein Hauch von Konsequenz (von ihr UND dir) und Durchsetzungvermögen

Gruß h.

Danke h.
Aber ich denke dein Beitrag passt auf einen Retriever, Pudel oder sonstiges Schosshündchen… Ich habe es hier über ADHD Kinder… Bullterrier eben…

Grüsse, Marvr

hi

Aber ich denke dein Beitrag passt auf einen Retriever, Pudel
oder sonstiges Schosshündchen… Ich habe es hier über ADHD
Kinder… Bullterrier eben…

ADS ist auch bei vielen (nicht allen) Kindern nur eine willkommene Ausrede der Eltern, die keinen Bock auf Erziehungsarbeit haben

auch Bullies kann man erziehen - sogar sehr gut

Gruß h.

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Hallo,

die Hunde verhalten sich so, weil sie gelernt haben, sich genauso zu verhalten :smile:. Mit der Rasse hat das überhaupt nichts zu tun. Meist erzieht man Hunde dazu, indem man sie beim Nachhausekommen mit großer Gejauchze begrüßt. Die ohnehin schon aufgeregten Hunde bekommen nun die Bestätigung, dass der Mensch das ganz prima findet und werden zukünftig immer heftiger hopsen.

Ebenso wenig hat das Ganze mit deiner „Aura“ zu tun. Die Hunde haben gelernt, dass ihr ein Spiel spielt, welches heißt: Hochhüpfen, runtergedrückt werden, erst recht hochhüpfen, ins Nebenzimmer gesperrt zu werden und dort ordentlich Spannung aufzubauen, bis sie wieder raus dürfen, weil dann das nette Spiel weitergeht.

Heißt: Die Jungs sind schlicht und ergreifend falsch erzogen. Dazu kommt vermutlich ein mittelprächtiges Dominanzproblem. Dass die Hunde sich bei dir anders verhalten als bei anderen Besuchern, hängt damit zusammen, dass sie ihre Ressourcen beanspruchen - und Frauchen ist eine der wichtigsten. Die Tatsache, dass du an Frauchen rumgrabbelst, passt nicht in ihr (anerzogenes!) Weltbild. Deshalb sagen sie euch beiden auf diese Art und Weise, dass ihr das gefälligst lassen sollt.

Das Anrempeln und Anspringen ist dabei übrigens durchaus eine Vorstufe von Aggression: Sie machen dir schon mal deutlich klar, dass das, was du tust, nicht angemessen ist. Es ist möglich, dass es (zumindest noch eine Weile) bei dieser Form bleibt, darauf verlassen würde ich mich nicht. Noch kennt ihr euch ja nicht so lange, und es ist gut möglich, dass mit zunehmender Häufigkeit deiner Besuche das Verhalten in Richtung Aggression kippt.

Abhilfe schafft Erziehung. Diese passiert sinnvollerweise durch die Besitzerin der Hunde. Der Weg dorthin wurde bereits beschrieben: Die Hunde müssen soweit im Gehorsam stehen, dass sie sich jederzeit auf ihren Platz schicken lassen. Bullterrier an sich sind hierbei kein großes Problem, es gibt Rassen, die deutlich schwieriger zu erziehen sind. Und sollte je ein Verhaltenstest auf deine Freundin zukommen, sind da noch ganz andere Sachen gefordert :smile:.

Schwieriger gestaltet sich der Umstand, dass es sich um zwei Hunde handelt, die sich natürlich gegenseitig hochpuschen. Im Idealfall hat man erst einen Hund erzogen, bevor man sich den zweiten zulegt. Und wenn man gleich alte Hunde/ Wurfgeschwister hat, ist das eine sehr ungünstige Variante. Entsprechend mehr Energie und Zeit muss man halt in die Erziehung stecken.

Sich darauf ausruhen wollen, dass diese Rasse schwer erziehbar ist, ist eine billige Ausrede. Bullterrier sind stark führerbezogen und bieten damit eine ganz wunderbare Ausgangsposition für Erziehung :smile:.

Wenn deine Freundin mit den Hunden trainieren will, würde ich dazu raten, an dem Platz, an dem sie abliegen sollen, zwei stabile Haken in die Wand zu schrauben, an denen sie die Hunde anbinden kann. Das verhindert, dass sie unkontrolliert losrennen, ist aber nur die halbe Miete. Der Rest besteht darin, die Hunde ruhig, aber bestimmt, immer wieder hinlegen zu lassen, wenn sie aufstehen. An der Tür haben sie fortan nichts mehr verloren, da sie vorher auf ihren Platz kommen.

Wenn ihr/euch das zuviel Arbeit ist, könnt ihr folgendes versuchen (was aber vermutlich nicht ausreichend Ruhe reinbringen wird): Wenn du kommst, bringst du zwei mit Leberwurst o.ä. gestopfte Kongs mit (findest du bei Google). Die beiden Dinger rollst du von dir weg, und wenn du Glück hast, sind sie ausreichend lange damit beschäftigt, um runterzukommen.

Ich kann mir vorstellen, dass das zunächst klappt, glaube aber nicht, dass es das Dominanzproblem lösen wird.
Schöne Grüße,
Jule

Hallo, Jule.

Danke für die Mühe die du dir gemacht hast, trotzdem muss ich deiner Erziehungstheorie leider widersprechen. Einer der beiden war 2009 und 2011 Niederländischer Champion auf der nationalen Bullterrier Schow.
Und weil er grade erst vor wenigen Wochen eine Ehrenrunde laufen musste wo ich meine Freundin und den Züchter begleitet habe war ich auch mit ca. 30 Bullterriern in einem Raum. Und kein einziger konnte ohne Leine geführt werden und hat gezogen und ist gesprungen. Also liegt es wohl nah das die Rasse doch „eher schwierig“ ist.

Und das ich an Frauchen rumgrabbele (so schön das auch ist) schliesse ich als Ursache auch aus weil die Hunde mich schon kannten bevor ich an Frauchen überhaupt rumgrabbeln durfte.

Zuletzt noch zu der von dir erwähnten „Vorstufe der Agression“: sehe ich auch wieder anders. Die beiden freuen sich einfach total über enthusiastisch. Kamen mir niemals mit offenem Maul entgegen, immer mit wedelnden Ruten, haben auch nie probiert mich mal spassehalber zu kneifen oder z.B. meine Hand mal ins Maul zu nehmen um zu gucken wie weit sie gehen können.
Und es ist auch so das wenn Frauchen ein Machtwort spricht (ich tue das bewusst nicht) gehorchen sie.
Aber ich finde das nicht gut wenn man den Hunden erst drohen muss und sie sich dann zurück ziehen. Hier sehe ich eher das Risiko das sie mir gegenüber irgendwann mal agressief werden.

Meine Freundin meinte spasseshalber das sie sich freuen das endlich wieder ein Mann im Haus ist, aber das halte ich auch für fragwürdig.

Zu letzt noch, wie schon gesagt: Mit einem allein geht es. Dann ist es die (in die länge gezogene) Begrüssung aber danach lässt jeder einzeln sich ganz normal von mir an der Leine führen. Sie probieren dann (ich gehe immer nur mit einem) ab und an mal zu ziehen wenn sie was interessantes sehen aber nach einem kurzen Ruck an der Leine laufen sie wieder brav neben mir.
Was uns auch aufgefallen ist ist das sie wenn ich sie dann führe das sie ab und zu zu uns schauen wir denken das er/sie dann denkt „He, wer führt mich eigentlich und ist Frauchen noch da?“

Das mit den Kongs finde ich eine Gute Idee. Meine Eltern machen das mit ihrem äusserst jungen Retriever auch um ihn zu erziehen. Werde ich vielleicht mal ausprobieren.

Danke nochmal, Grüsse, Marvin

Hallo h.

ADS ist auch bei vielen (nicht allen) Kindern nur eine
willkommene Ausrede der Eltern, die keinen Bock auf
Erziehungsarbeit haben

übrigens mein Fehler, in den Niederlanden heisst es ADHD in Deutschland scheinbar ADS und ich bin hier ja in einem deutschen Forum also entschuldige.

Wie dem auch sei habe ich nicht die Ausrede das die Hunde ADS haben, sondern wollte ich damit sagen das sie sich so benehmen. Ich kann meine Freundin gern mal fragen ob sie mich und die Hunde nicht mal filmen will, dann kannst du sehen was ich meine.

Das hat auch nichts mit Erziehung zu tun, kannst mal (wenn du Lust hast) „Oky Doky Heracules“ Google`n, dann wirst du auf einen der beiden treffen.
Grüsse und Danke für deine Antwort!

Hallo Marvr,

Ich selbst habe überhaupt keine Erfahrung mit Hunden

Das merkt man… Nichts für ungut, das kann man lernen:wink:

Das Anspringen wird oft vom Menschen falsch übersetzt: Der Mensch meint, Freude daraus zu erkennen, der Hund pöbelt eigentlich, „Ich will jetzt deine volle Aufmerksamkeit und mach, und zwar sofort das, was ich will!!!“.

Jule hat das ganz richtig beschrieben.

Wir haben das mit unserem ähnlich gestrickten Köter so belassen, wer eben angesprungen und mit „Aufmerksamkeiten“ überhäuft werden will, ist selber Schuld.
Wir anderen ignorieren den Hund, bis er runtergekommen ist. Dann wird er freundlich begrüßt. Das klappt hervorragend bei denen, die es so wollen.

Die einfachste Möglichkeit ist ihm erst den Rücken zuzuwenden, kein Wort mit dem Hund reden, jegliche Aktion seinerseits locker übergehen.
Das dauert ein paar Tage, aber Hunde sind nicht blöd.

Konsequenz ist bei der Hundehaltung letztendlich das A und O. Die „lieben“ dich dafür keinen Deut weniger, wenn es klare Regeln gibt.

Herzliche Grüße

Hallo,

scheinbar hast du noch nicht die Antwort erhalten die du gerne hören würdest! Trotzdem schließe ich mich den Leuten an, die behaupten, dass die Phrase „die sind halt schwer erziehbar“ in den meisten Fällen und bei den meisten Rassen eine Ausrede ist.

Es gibt sicherlich Rassen, die immer noch einen draufsetzen. Von meinem (bereits verblichenen) Teckel behaupte ich auch heute noch, dass er immer wieder einen neuen Weg fand, ein Verbot zu umgehen. Ich kenne viele, die ob dieser kreativen Ader oder einer vorliegenden „Hyperaktivität“ kapitulieren und zack! der Hund ist schwer erziehbar, so ist die Rasse eben. Und eines noch: auch wenn ein Hund im Rahmen einer Show oder sonstigen Prüfung Bestnoten erzielt, kann er in einem anderen Rahmen (etwa zu Hause) ein absoluter Rüpel sein. Weil er es dort evtl. nicht gelernt hat.

Jetzt noch einmal ein praktischer Tip für den Schutz deiner Weichteile: Das Bein auf Kniehöhe anheben und vor den Körper ziehen, sich dabei halb abwenden. Der springende Hund landet dann auf dem Oberschenkel und nicht mitten im Geschehen!

Vielleicht hilft das ja! Dann müsst ihr (bzw. deine Freundin) die Hunde auch nicht erziehen.

Gruß
Nita

Geschmeichelte Männer
Hallo Marvin,

jede Rasse hat nun einmal ihre Eigenheiten, was aber nicht heißt, dass man sie nicht erziehen kann.

Und das ich an Frauchen rumgrabbele (so schön das auch ist)
schliesse ich als Ursache auch aus weil die Hunde mich schon
kannten bevor ich an Frauchen überhaupt rumgrabbeln durfte.

Das hat überhaupt nichts zu sagen: Mein verstorbener Mann hat meinen Hund auch immer überschwänglich begrüßt, sich gefreut, dass sich der Hund ja scheinbar so gefreut hat, und war dann genervt, wenn der Hund Pfote gegeben hat/hochgesprungen ist.

Mein Hund macht das immer noch: Aber nur bei Männern - auch wenn die mich noch gar nicht begrüßt haben (ergo: kein Körperkontakt, da mein Hund ein „Hofhund“ ist und daher viel schneller als ich den Besuch mitbekommt). Ich muss dann die Männer immer mehr maßregeln als meinen Hund, denn ich bekomme immer zu hören: Lass ihn doch, das ist doch süß, er freut sich doch nur!!! Ha, ha! Ja, und dann kommt noch die Belohnung: Sie spielen alle mit ihm!

Männer scheinen sich da eher geschmeichelt zu fühlen. Bei Frauen und Kindern käme mein Hund nie auf die Idee, eine aufdringliche Begrüßung zu initiieren!

Zuletzt noch zu der von dir erwähnten „Vorstufe der
Agression“: sehe ich auch wieder anders. Die beiden freuen
sich einfach total über enthusiastisch.

Die Vorstufe ist eine Vorstufe: Auch wenn Du jetzt keine Aggression erkennen magst, kann sie schnell mal zu Tage treten - mehr wurde doch nicht gesagt. Und gerade, wenn Du mit Zweien zu tun hast, die sich gegenseitig aufstacheln…Ich habe hier auch ein „Lämmchen“ (63cm, 35kg), aber er ist und bleibt ein Hund!

Mein Hund versteht sich hervorragend mit kleinen Kindern, aber letztens war der Stiefopa mit seiner Enkelin (noch keine zwei Jahre alt) zu Besuch. Die Kleine kann ich mit meinem Hund gut laufen lassen, aber dann fing Opa an, erst mit meinem Hund zu spielen und anschließend warf er seine Enkeltochter in die Luft. Kannst Du Dir vorstellen, was passiert ist???

Den „Opa“ musste ich mal richtig zurecht stauchen: Er hat seine Enkelin zum Spielzeug für meinen Hund gemacht!

Ich stelle immer nur wieder fest, dass es die Menschen sind, die die Hunde verrückt machen. Und wenn die Hunde mal ein Verhalten gelernt haben, dann beschwert sich Mensch (oder maßregelt den Halter dafür, dass er doch viel zu streng sei).

Und es ist auch so das wenn Frauchen ein Machtwort spricht
(ich tue das bewusst nicht) gehorchen sie.
Aber ich finde das nicht gut wenn man den Hunden erst drohen
muss und sie sich dann zurück ziehen. Hier sehe ich eher das
Risiko das sie mir gegenüber irgendwann mal agressief werden.

Manchmal muss aber eben ein Machtwort erfolgen. Die Hunde werden es aber nicht direkt mit Deiner Anwesenheit verknüpfen, wenn Deine Freundin grundsätzlich konsequent bleibt (sprich: Hunde haben nichts an der Haustür zu suchen, wenn Besuch kommt).

Meine Freundin meinte spasseshalber das sie sich freuen das
endlich wieder ein Mann im Haus ist, aber das halte ich auch
für fragwürdig.

Ach, wenn ihr Ex-Mann sich so benommen hat wie mein Mann, dann glaube ich es schon, wenn ich meinen Hund bei „Männer-Besuch“ erlebe.

Zu letzt noch, wie schon gesagt: Mit einem allein geht es.

Aber das ist eben das Problem, was schon angesprochen wurde: Die beiden pushen sich gegenseitig hoch.

Das mit den Kongs finde ich eine Gute Idee.

Da bin ich mal gespannt: Meinem Hund kannst Du die leckersten Leckerlies hinwerfen, wenn sich ein „männliches Opfer“ findet, das sich ja so über seine Macken freut, ignoriert er alles!

Nimm ein wenig von dem an, was wirkliche Hunde-Kenner wie Jule hier schreiben.

Liebe Grüße

Kathleen

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Hallo,

Danke für die Mühe die du dir gemacht hast, trotzdem muss ich deiner Erziehungstheorie leider widersprechen.

Das ist die typische Reaktion von Leuten, die bei unerwünschtem Verhalten ihrer Hunde die eigene Beteiligung an diesem weit von sich weisen :smile: Schuld hat immer der Hund.

Und kein einziger konnte ohne Leine geführt werden und hat gezogen und ist gesprungen. Also liegt es wohl nah das die Rasse doch :„eher schwierig“ ist.

Nein. Es liegt daran, dass die Besitzer ihre Hunde genauso haben wollen. Jede Rasse hat ein bestimmtes Image, welches einer der Gründe für die Wahl dieser Rasse ist. Nach meiner Erfahrung geht die Wahl einer als „schwer erziehbar“ geltenden Rasse in vielen Fällen mit der mangelnden Eignung der Hundebesitzer einher. Der Grund liegt in einer Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten. Wenn in einer Rassebeschreibung steht, dass die Hunde viel Konsequenz und eine sichere Führung brauchen, gibt es kaum Interessenten, die von sich selbst denken würden, sie hätten diese nicht vorzuweisen.

Ähnlich verhält es sich auch bei Hunden mit großem Bewegungsbedarf. Die wenigsten Interessenten geben vor sich selbst zu, nicht sportlich genug dafür zu sein. In beiden Fällen ist aber eher der Wunsch der Vater des Gedankens :smile:. Da gerade Bullterrier aufgrund ihres Erscheinungsbildes einen gewissen Exotenstatus hat und zudem in den meisten Bundesländern auf der Liste steht, fühlen sich viele berufen, sich dieser Rasse als „gewachsen“ zu zeigen und gleichzeitig der Welt zu beweisen, wie lieb diese Hunde doch sind.

In der Folge fehlen dann in vielen Fällen sowohl Bereitschaft als auch Fähigkeit, dieser Rasse gerecht zu werden. Das Ergebnis hast du selbst miterlebt. Das Ganze schiebt man dann auf die Rasseigenschaften - gerne auch mit einem verächtlichen Seitenblick auf die Besitzer (gut erzogener) Retriever, denen man mal eben unterstellt, die Hunde würden sich ohnehin von alleine erziehen.

Dennoch kann ich dir versichern, dass ich eine Menge hervorragend erzogener Bullterrier kenne. Zumindest die, die ein Negativgutachten haben, fallen in diese Kategorie.

Und das ich an Frauchen rumgrabbele (so schön das auch ist) schliesse ich als Ursache auch aus weil die Hunde mich schon kannten bevor ich an Frauchen überhaupt rumgrabbeln durfte.

Das spielt keine Rolle. Vorher hast du ja ihren Besitz nicht beansprucht.

Zuletzt noch zu der von dir erwähnten „Vorstufe der Agression“: sehe ich auch wieder anders. Die beiden freuen :sich einfach total über enthusiastisch.

Nein. Die beiden sind unter hochgradiger Spannung. Sie „explodieren“, weil sie gelernt haben, dass das so gewollt ist, aber auch, weil sie mit dieser Spannung irgendwohin müssen.

Kamen mir niemals mit:offenem Maul entgegen

Was hat ein offenes Maul mit Aggression zu tun?

immer mit wedelnden Ruten

Wedeln ist zunächst mal ebenfalls nur Ausdruck von Spannung. Beim Wedeln wird gleichzeitig der Geruch der Analregion - die hundliche Visitenkarte - großflächig verteilt. Je heftiger ein Hund wedelt, desto mehr Geruch verteilt er dabei. Diese Duftmarke gilt u.a. als Reviermarkierung. Ob sich das Ganze positiv oder negativ auflöst, zeigt sich erst in der Folge.

haben auch :nie probiert mich mal spassehalber zu kneifen

Kein Hund kneift aus Spaß. Es sind die Besitzer, die das auf diese Weise verharmlosen.

oder z.B. meine Hand mal ins Maul zu nehmen um zu gucken wie weit sie gehen können.

Kein Hund nimmt die Hand eines Menschen ins Maul, um zu testen, wie weit er gehen kann. Das Beknabbern der Hände ist ein Teil der sozialen Kommunikation, das auch Hunde untereinander zeigen, indem sie Körperteile anderer Hunde ins Maul nehmen. Dabei üben sie quasi „nebenbei“ die Beißhemmung ein.

Aber ich finde das nicht gut wenn man den Hunden erst drohen muss und sie sich dann zurück ziehen.

Was verstehst du unter „Drohen“? Sie zurechtweisen hat jedenfalls nichts damit zu tun. Auf freundliches Bitten ordnen sich Hunde eher selten unter :smile:.

Hier sehe ich eher das Risiko das sie mir gegenüber irgendwann mal agressief werden.

Warum sollten sie? Solange du dich raushältst, ist das nicht zu erwarten. Aber wenn du irgendwann zur Familie gehören willst, tätest du gut daran, deine Position rechtzeitig festzulegen und zu behaupten. Sonst fahren sie mit dir Schlitten.

Meine Freundin meinte spasseshalber das sie sich freuen das endlich wieder ein Mann im Haus ist, aber das halte ich auch für fragwürdig.

Das tust du mit Recht. Deine Freundin verkennt, dass die beiden derzeit ihre Revier dir gegenüber behaupten.

Was mir auch aufgefallen ist ist das sie wenn ich sie dann "führe` das sie ab und zu zu uns schauen wir denken das er/sie dann denkt „He, wer führt mich eigentlich und ist Frauchen noch da?“

Nein, sie fragen nicht nach Frauchen. Das ist ihnen in dieser Situation wurscht. Sie beobachten dich, weil sie dein Verhalten (noch) nicht einschätzen können. Nach dieser Testphase werden sie nach und nach mehr ausprobieren, um rauszufinden, was sie sich erlauben dürfen und was nicht.

Das mit den Kongs finde ich eine Gute Idee.

Jo, klingt halt nach bequemer Lösung :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo, Jule.

Hallo,

Danke für die Mühe die du dir gemacht hast, trotzdem muss ich deiner Erziehungstheorie leider widersprechen.

Das ist die typische Reaktion von Leuten, die bei
unerwünschtem Verhalten ihrer Hunde die eigene Beteiligung an
diesem weit von sich weisen :smile: Schuld hat immer der Hund.

Das habe ich glaube ich nicht ganz so gesagt. Die Schuld gebe ich niemandem. Vielmehr habe ich euch gefragt wie ich mit der Situation umgehen kann/sollte. Ich habe nie gesagt der Hund ist doof um euch hier im Forum mal zu erzählen wie toll ich doch bin. Mir gehts darum das ich eine Lösung suche und wie schon gesagt keine Erfahrung mit Hunden habe.

…gerade Bullterrier aufgrund ihres Erscheinungsbildes einen
gewissen Exotenstatus hat und zudem in den meisten
Bundesländern auf der Liste steht, fühlen sich viele berufen,
sich dieser Rasse als „gewachsen“ zu zeigen und gleichzeitig
der Welt zu beweisen, wie lieb diese Hunde doch sind.

Muss dann noch eben klar stellen das ich in den Niederlanden lebe und hier besteht eine derartige Liste nicht.
Das ist auch der Grund warum ich den Buchstaben SZ nicht benutze. Den gibts hier einfach nicht

In der Folge fehlen dann in vielen Fällen sowohl Bereitschaft
als auch Fähigkeit, dieser Rasse gerecht zu werden. Das
Ergebnis hast du selbst miterlebt. Das Ganze schiebt man dann
auf die Rasseigenschaften - gerne auch mit einem verächtlichen
Seitenblick auf die Besitzer (gut erzogener) Retriever, denen
man mal eben unterstellt, die Hunde würden sich ohnehin von
alleine erziehen.

Hatte glaube ich schon zu verstehen gegeben das einer der beiden ein Show-Hund ist und da gewinnt man keinen Blumentopf wenn man nicht fähig ist „dieser Rasse gerecht“ zu werden.

Und das ich an Frauchen rumgrabbele (so schön das auch ist) schliesse ich als Ursache auch aus weil die Hunde mich schon kannten bevor ich an Frauchen überhaupt rumgrabbeln durfte.

Das spielt keine Rolle. Vorher hast du ja ihren Besitz nicht
beansprucht.

Lies das noch mal durch :smile: vorher waren die Hunde genau so zu mir.

Aber ich finde das nicht gut wenn man den Hunden erst drohen muss und sie sich dann zurück ziehen.

Was verstehst du unter „Drohen“? Sie zurechtweisen hat
jedenfalls nichts damit zu tun. Auf freundliches Bitten ordnen
sich Hunde eher selten unter :smile:.

Den Hunden drohen: Bei dem einen nimmt Frauchen den Napf hoch und holt damit leicht aus. Der ist traumatisiert weil sein Züchter als er ein kleiner war mal den Napf nach ihm geworfen hat als er versucht hat ihn zu beissen. Dem anderen muss sie nur die Pflanzen spritze zeigen, der hat gelernt wenn er nicht spurt gibts ne kalte Nase

Hier sehe ich eher das Risiko das sie mir gegenüber irgendwann mal agressief werden.

Warum sollten sie?

Vielleicht weil ich der Grund bin wenn Frauchen ihnen drohen muss…

…Solange du dich raushältst, ist das nicht
zu erwarten. Aber wenn du irgendwann zur Familie gehören
willst, tätest du gut daran, deine Position rechtzeitig
festzulegen und zu behaupten. Sonst fahren sie mit dir
Schlitten.

Ich sage ihnen mit bestimmtem Ton und aufgezeigtem Finger NEIN und SITZ und AUF DEN PLATZ, undundund. einzeln gehorchen sie mir auch aber zusammen eben nicht.

Schöne Grüsse, Marvin

Erziehung und waches Auge
Hallo Marvin,

Mir gehts darum das ich eine Lösung suche und wie
schon gesagt keine Erfahrung mit Hunden habe.

um eine Lösung zu finden, muss man eben die Strukturen und die „Denkweise“ des Hundes kennen(lernen).

Hatte glaube ich schon zu verstehen gegeben das einer der
beiden ein Show-Hund ist und da gewinnt man keinen Blumentopf
wenn man nicht fähig ist „dieser Rasse gerecht“ zu werden.

Weißt Du Marvin, das Schlimme bei Hundebesitzern ist, dass sie eben immer meinen, dass sie durch dies/jenes Verhalten des Hundes eine hervorragende Erziehungsarbeit geleistet haben.

Fakt ist aber, dass sich in die Hundebeziehung immer Fehler einschleichen/sich andere auch in die Erziehung allein nur ob ihres Verhaltens reindrängen.

Wenn mein Hund dann auf die „verspielten“ Männer mehr hört als auf mich, habe ich etwas falsch gemacht! Punkt! Das tut er aber nicht! Er weiß, wenn er runterzugehen hat/Schluss ist!

Lies das noch mal durch :smile: vorher waren die Hunde genau so zu
mir.

Und Deine Freundin hat es eben zuvor auch nicht unterbunden! Ihr Versäumnis!

Den Hunden drohen: Bei dem einen nimmt Frauchen den Napf hoch
und holt damit leicht aus. Der ist traumatisiert weil sein
Züchter als er ein kleiner war mal den Napf nach ihm geworfen
hat als er versucht hat ihn zu beissen. Dem anderen muss sie
nur die Pflanzen spritze zeigen, der hat gelernt wenn er nicht
spurt gibts ne kalte Nase

Sicherlich hilft manchmal ein „traumatisches“ Erlebnis bei der Erziehung, ein Freund davon bin ich aber beileibe nicht. Vor allem musst Du bedenken, dass beide unterschiedlich auf diese Reize reagieren und beide anscheinend derzeit nur abgeschreckt werden. Wo bleibt da ein Kommando („Geh auf Deinen Platz“) und ein Lob?

Die Hunde werden abgeschreckt und weggesperrt. Und was haben wir daraus gelernt?

Vielleicht weil ich der Grund bin wenn Frauchen ihnen drohen
muss…

Dann macht sie eben etwas falsch - Show-Hunde hin oder her!

Ich sage ihnen mit bestimmtem Ton und aufgezeigtem Finger NEIN
und SITZ und AUF DEN PLATZ, undundund. einzeln gehorchen sie
mir auch aber zusammen eben nicht.

Wenn Du Dich schon in die Erziehung einmischt, dann musst Du mit Deiner Freundin schon an einem Strang ziehen. Benutzt Du die Befehle, die sie auch benutzt? Seid Ihr beide dabei konsequent?

Zwischen den beiden Hunden gibt es doch sicherlich einen Starken und einen Mitläufer?! Wer wäre einfacher und einzeln zu trainieren?

Ich denke, Du unterschätzt doch etwas die Dynamik, die sich hier entwickeln kann.

Mein Hund ist mit der „Hoch-Schmeiß-Kind-Aktion“ auf Schulterhöhe eines stattlichen Mannes gesprungen - und als ich meinen Hund zurückrief, hieß es vom dem Mann immer noch: Lass ihn doch, wir spielen doch nur!

Soll heißen: Unterschätze bitte keinen Hund und nie und nimmer Dein Verhalten, was eine Reaktion bei den Hunden auslösen kann.

Auch wenn Du Deine Freundin auch noch so liebst, sie scheint dieses Problem eben nicht im Griff zu haben!

Ich werde in Zukunft jedenfalls vermehrt darauf achten müssen, wie mein Hund mit Kindern umgeht!

Viele Grüße

Kathleen

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Hallo, Kathleen

…werden. Wo bleibt da ein Kommando („Geh auf Deinen Platz“) und
ein Lob?

Natürlich gibts vor/mit der Geste auch einen Befehl und sobald dieser ausgeführt wird verschwinden Napf/Pflanzenspritze auch sofort hinter dem Rücken und es gibt ein Lobwort.

Wenn Du Dich schon in die Erziehung einmischt, dann musst Du
mit Deiner Freundin schon an einem Strang ziehen. Benutzt Du
die Befehle, die sie auch benutzt? Seid Ihr beide dabei
konsequent?

Ich benutze die gleichen Befehle, haben wir uns schon geeinigt, aber nicht Napf und Pflanzenspritze.
Wenn du mit konsequent meinst das ich einen Befehl gebe, der Hund ihn nicht ausführen will und ich sage"ach du liebes schosshündchen ich verzeihe dir weil du bist sooo süss" dann sind wir konsequent. Wenn der Hund meinen Befehl nicht ausführen will hebe ich meinen Finger und wiederhole meinen Befehl mit tieferer und lauterer Stimme. wobei wir beim nächsten Zitat währen:

Zwischen den beiden Hunden gibt es doch sicherlich einen
Starken und einen Mitläufer?! Wer wäre einfacher und einzeln
zu trainieren?

Der Starke und Chef(sage das jetzt mal so) ist der Showhund (männlich). Der andere (weiblich) ist aber kein Mitläufer. die ist eher, oder ja ich habe was gelernt, SCHEINT eher verspielt aber es ist auch so das sie immer wieder versucht ihn zu necken bis er es satt ist und ihr mal eben zeigt das er der stärkere ist.

Ob er einfacher zu erziehen ist weiss ich nicht. Auf jeden Fall ist er der etwasruhigere und ER hört mittlerweile besser auf mich als SIE. Mal bezogen auf das Springen, wenn ich ihm deutlich NEIN und SITZ sage tut er das auch und ich sehe wie seine Muskeln sich entspannen und die Röte rund um seine Schnauze sich auflöst (interpretiere ich als Entspannung), bis SIE dann wieder anfängt mich an zu springen. dann schiesst gleich wieder das Blut in seinen Kopf, er baut seine Muskeln auf und dann kann ich noch 3-4 mal NEIN sagen aber letztendlich muss Frauchen mit dem Napf in der Hand NEIN und AUF DEINEN PLATZ sagen muss.

Aber wie gesagt wenn ich mit einem einzeln laufe hören beide auf meine Kommandos. Wenn ich nur die Leine nach Rechts ziehe laufen sie rechts von mir, ziehe ich sie nach Links laufen sie links. Ziehen ab und zu mal, aber ein kurzer Ruck und: „Verstanden, darf ich nicht“

Liebe Grüsse, Marvin!

Offtop wollte ich noch sagen das ich hier im Forum gefragt habe

Wie kriege ich die Bullterrier von meiner Freundin dazu sich zu beruhigen?

es scheint nun mal wieder ausgeschweift und in die falsche Richtung gegangen, es wurde gesagt das meine Freundin die Hunde hält als Statussymbol weil es eine Kampf Hund Rasse ist und sie damit zeigen wolle das sie dem gewachsen ist, es wurde gesagt das die Hunde falsch erzogen sind, aber nicht wie man es besser machen/ändern könnte, Es wurde gesagt das ich Fehler mache aber nichts begründet, Es wurde mir gesagt das ich die Situation falsch einschätze aber nicht wie ich sie denn richtige einschätzen kann. Sogar wurde gesagt die Hunde freuen sich nicht über dich, sie hassen dich. Aber wieder kein Weg aufgezeigt wie ich daran arbeiten könnte. Das alles nicht wörtlich aber ich interpretiere einige eurer Antworten (wahrscheinlich zu recht) so.

Also weil ich gerade gefragt habe „wie arbeite ich mit den Hunden“ und mir nur gesagt wird was ich falsch mache halte ich das alles für ziemlich sinnlos und ziehe mich auch aus diesem Brett zurück.

Grüsse, marvr

Wer lesen kann,
ist klar im Vorteil.

Du beklagst dich darüber, keine passenden Bedienungsanleitungen bekommen zu haben. Abgesehen davon, dass es durchaus bereits konkrete Erziehunsgtipps gab, macht es in der Erziehung von Hunden unglaublich viel Sinn, Hundeverhalten zunächst mal richtig einschätzen zu können, bevor man es zu beeinflussen beabsichtigt. Das ist auch in den Niederlanden so.

Sämtliche diesbezügliche Einschätzungen interessieren dich aber nicht, da du deine eigene Theorie darüber, warum die Hunde so sind, wie sie sind, gerne weiterhin für den Stein der Weisen halten möchtest. Natürlich gibt es bei Analysen von Hundeverhalten, bei denen man auf die Beschreibung eines (unkundigen) Beobachters angewiesen ist, Einschränkungen in der Treffsicherheit. Dennoch wage ich zu behaupten, dass sowohl deine Freundin als auch du das Potential dieser Hunde derzeit ziemlich unterschätzten

Weder das Rumgefuchtel mit Napf und Wasserspritze, noch dein „Sitz“ mit erhobenem Zeigefinger haben irgendwas mit Erziehung zu tun. Ersteres wird früher oder später entweder wirkungslos verpuffen, weil die Hunde sich daran gewöhnen und irgendwann kapieren, dass sonst nichts Wesentliches passiert - oder die Hunde befinden die Drohgesten irgendwann als Frechheit und attackieren deine Freundin.

Die Denkleistung, dass deine Freundin deinetwegen mit dem Zeugs rumwedelt, können sie übrigens nicht erbringen. Diesbezüglich bist du also nicht in Gefahr :smile:.

Dein erhobener Zeigefinger und dein „Sitz“ sind zwei Signale für die selbe Sache. Im Allgemeinen reagieren Hunde auf körpersprachliche Signale schneller, als auf Sprache, wobei das Heben des Zeigefingers kein besonders gute Körpersignal ist. Einen Schritt auf den Hund zugehen und den Oberkörper leicht nach vorne nehmen, wäre ein deutlicheres. Dabei solltest du wissen, dass diese Körperhaltung Dominanz signalisiert und bei einem dominanten Hund, der dich nicht als übergeordnet akzeptiert, mit einer Drohung oder einem Angriff beantwortet werden kann.

Das Wiederholen eines Kommandos ist grundsätzlich Unfug. Wenn der Hund erst aufs zweite oder dritte Mal und auf die Veränderung der Stimmlage reagiert, kannst du davon ausgehen, dass er genau das gelernt hat: Gehorchen muss er erst bei Wiederholung und anderer Stimmlage.

Man gibt ein Kommando einmal. Befolgt der Hund es nicht, sorgt man dafür, dass er es tut, indem man nachhilft. Da besonders die dominanten Vierbeiner nicht leiden können, wenn ihnen jemand auf den Pop drückt (vor allem Rüden nicht), ist hier eine Leine das Mittel der Wahl, die der Hund auch in der Wohnung trägt. Ich empfehle zu diesem Zweck simple Wäscheleinen ohne Schlaufe, mit denen der Hund sich nirgends verfangen kann.

Bevor man das Kommando das erste Mal gibt, nimmt man bereits das Leinenende in die Hand. Dann gibt man das Kommando einmal. Befolgt der Hund es nicht sofort, zieht man die Leine gerade so weit nach oben, dass der Hund nicht ausweichen kann. Natürlich hängt man ihn weder daran auf, noch ruckt man daran, man hält sie nur straff. Gleichzeitig macht man einen Schritt auf den Hund zu. Lässt der Hund sich nun auf den Popo fallen, folgt im Setzen das Kommando „Sitz“ nochmal. Sobald der Hund sitzt, wird die Leine locker und man tritt wieder vom Hund zurück. Damit hebt man die Dominanz auf. Man kann das mit einem ruhigen Lob („Fein“ begleiten.

Sobald der Hund Anstalten macht, wieder aufzustehen, wird die Leine wieder straff und man tritt erneut auf den Hund zu, um damit die Dominanz wieder herzustellen. Kommando braucht es dazu nicht, der Hund versteht diese Geste viel besser.

Das Kommando wird immer vom Menschen aufgelöst, d.h., wenn der Hund lange genug sitzt, sagt man „okay“ (oder sonstwas) tritt noch einen Schritt vom Hund weg und klopft sich aufs Bein, um dem Hund zu signalisieren, dass er jetzt aufstehen darf.

Da dein Problem die zwei Hunde sind, greift man sich immer den Dominanteren von beiden. Nach deiner Beschreibung würde ich auf den Rüden tippen. Es genügt völlig, sich ruhig und konsequent auf ihn zu konzentrieren und ihn an der Leine zu haben. Die Hündin wird einfach ignoriert, egal, ob sie Purzelbäume macht oder tot umfällt. Man achtet nur darauf, dass der Rüde tut, was er soll. Ist er im Griff, wird es auch die Hündin werden, weil das derzeit praktizierte gegenseitige Hochpuschen nicht mehr funktioniert.

Das Ganze erfordert große Disziplin, Ruhe und Konsequenz von Seiten beider Menschen, da es sonst nicht funktionieren wird. Und daran ist dann definitiv nicht die Rasse schuld :smile:.

Ich warne noch einmal davon, die Hunde nicht zu unterschätzen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Marvr,

lies dir in einer ruhigen Stunde die Antworten nochmals durch.
Du wirst einige Einschätzungen und Tipps finden, die du im ersten Moment vielleicht nicht entdecken konntest, weil für dich wahrscheinlich die vermeintlichen Angriffe auf deine Freundin und dich hervorstechend waren.
Ich habe keinen Hund, ehrlich gesagt auch keine Ahnung von Hunden, drum kann ich dir bei deinem speziellen Problem nicht helfen.
Allerdings habe ich ein sehr dominantes Pferd, das tagtäglich verlangt, daß ein Kommando spätestens beim 2. Mal so erfolgt, daß es reagieren MUSS! Alles andere ist meines Erachtens eigentlich keine Erziehung, sondern man bringt dem Tier bei, daß es eben nicht zu reagieren braucht.
Wie alt sind die Hunde eigentlich?

Grüße von
Corinna

hat nichts mit Erziehung zu tun?

Das hat auch nichts mit Erziehung zu tun, kannst mal (wenn du
Lust hast)

Du suchst Tipps, wie du die Hunde beruhigen kannst, und sagst dann selbst, „es hat nichts mit der Erziehung zu tun“? Das würde ja heißen, ihr habt eh keine Chance…

Kinder mit ADHS brauchen übrigens die gleiche Erziehung wie andere Kinder, nur NOCH viel konsequenter und kleinschrittiger.
Vielleicht lässt sich das auch auf eure Hunde übertragen?

Gruß von Bixie

Update Bullterrier meiner Freundin ‚springt‘
Hallo.

Auch wenn es viele hier wenig interessiert feiere ich grad ein kleines Erfolgserlebnis. Nach Beachtung einiger eurer Tipps scheine ich die Hunde mittlerweile „im Griff“ zu haben. Es gibt wohl noch eine (deutlich kürzere) Begrüssungs-fase, aber das legt sich und mittlerweile können wir die Hunde auch freilaufen lassen wenn ich bei meiner Freundin bin. Sobald ich jedoch meine Aufmerksamkeit nur meiner Freundin zuwende kommen sie wieder dazwischen.
Jedoch kann ich mittlerweile mit beiden zusammen allein spazieren gehen, das fordert hart ausgesprochene Befehle meinerseits aber zumindest reagieren beide darauf nach meinen Vorstellungen. Na ja, manchmal wird aus einem „Sitz“ gleich ein Platz, aber dann bekommt auch nur derjenige der wirklich Sitz gemacht hat ein Lob.
Rückblickend denke ich wirklich das die Hunde nur eine harte Hand brauch(t)en. Die Aussprache gegenüber meiner Freundin (der Hund ist der HUND und er muss tun was ich will und nicht andersrum) fand sie nicht so prickelnd, weil ihr Exmann so ziemlich genau so mit ihr verfahren ist… Aber mit wenigen Worten die direkt aus meinem Herzen kamen habe ich das glaube ich wieder gut gemacht.

Auf jeden Fall danke ich euch für eure Antworten!
Grüsse!