Bundeswehr nach Ausbildung - Weiterbildung

Hallo liebe 'Leuts.

Ich, 23 Jahre alt, männlich, beende meine kaufmännische Ausbildung Ende August.

Was für mich schon seit kleinauf fest stand: ich will selbstständig werden, im beruflichen Sinne.
Meine Interessengebiete richten sich in Richtung IT, wobei mir das kaufmännische ebenfalls liegt. Daher möchte ich, nach einigen Jahren Berufspraxis, beruflich auf eigenen Beinen stehen.

Am kommenden Montag habe ich nun ein Beratungsgespräch bei der Bundeswehr… Ich denke mir jedoch, die werden mir 80% schön reden. Daher erkundige ich mich hier zusätzlich, vielleicht kann der ein- oder andere, aus der Erfahrung heraus, mich beraten.

Ich plane derzeit mich 2 Jahre zu verpflichten.
Warum? 2 Jahre fester Job, angemessenes Gehalt, gute Gelegenheit etwas anzusparen. Ideal um mich über einen Fernlehrgang weiter zu bilden, um eben meine Selbstständigkeit aufbauen zu können.
Weiterbilden werde ich mich müssen, da ich mit einer Kaufmännischen Lehre im IT-Bereich wohl schwer etwas aufbauen werden kann. Geschweige den einen Job finden werde nach den 2 Jahren.

Meine Frage:
-Finde ich regelmäßig die Zeit abends zu lernen, während der Bundeswehrzeit?
-Kann ich von Anfang an sagen ich möchte nur zum Bund, um meinem Ziel näher zu kommen, aber nach 2 Jahren definitiv gehen??

Danke schon einmal für Eure Mühe!

Mfg.
Joel

Hallo,

Deine Fragen solltest Du beim zuständigen Kreiswehrersatzamt stellen.

Wer kann heute schon sagen, in welche Kaserne Du kommst bzw. welche Tätigkeiten Du dort verrichten musst.

Und zuallererst steht wohl auch die Ausbildung zum Zeitsoldaten,
Waffenkunde usw usw.

Zu Deinen Fragen: nein, nein

Gruß Merger

Salü Joel,

Daher erkundige ich mich hier zusätzlich, vielleicht
kann der ein- oder andere, aus der Erfahrung heraus, mich
beraten.

Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber ein paar Eindrücke vermitteln: Ein ehemaliger Kollege eines sehr guten Bekannten war ein Ex-Bundeswehrler, ein eher niedriger Rang. Der war nach ein paar Jahren BW unfähig, allein eine Entscheidung zu treffen. Erst wenn man ihn verbal zusammenpeitschte, reagierte er. Also Vorsicht: Man darf sich wohl nicht zu sehr vom „Bequemfaktor“ Bundeswehr einlullen lassen. Die Gefahr sehe ich bei dir nach deiner Beschreibung aber eher nicht.

Der Verlobte meiner Nichte ist ebenfalls bei der Bundeswehr und etwa in deinem Alter. Durch das gute Geld und die hervorragende Absicherung durch die BW leben die beiden mit ihrer kleinen Tochter ziemlich gut. Allerdings ist er irgendwo stationiert, wo ein Auslandseinsatz ausgeschlossen ist. Praktisch. Weiterbilden kann er sich zwar, aber – und das halte ich für das größte Risiko – die praktische Umsetzung auf dem Markt fehlt natürlich. Auch die Zeit für die Familie ist bescheiden.

2 Jahre fester Job, angemessenes Gehalt, gute
Gelegenheit etwas anzusparen. Ideal um mich über einen
Fernlehrgang weiter zu bilden, um eben meine Selbstständigkeit
aufbauen zu können.

Um Kohle zu verdienen, ist die BW sicher ein super Anlaufpunkt, das ist echt verboten, was o.g. Ex-Kollege verdient hat für Null Leistung. So weit ich weiß, kann man sich auch für das Studium freistellen lassen. Hat was. Aber das solltest du bei der BW selbst erfragen.

Weiterbilden werde ich mich müssen, da ich mit einer
Kaufmännischen Lehre im IT-Bereich wohl schwer etwas aufbauen
werden kann.

Ich glaube, die wichtigere Frage ist: Was interessiert dich, kannst du das bei der BW verwirklichen und dort genug Erfahrungen sammeln, um nach 2 Jahren auf dem Markt nicht abzusaufen, weil dir die Wirtschaftserfahrung fehlt?

Meine Frage:
-Finde ich regelmäßig die Zeit abends zu lernen, während der
Bundeswehrzeit?

Siehe weiter oben.

-Kann ich von Anfang an sagen ich möchte nur zum Bund, um
meinem Ziel näher zu kommen, aber nach 2 Jahren definitiv
gehen??

Weiß ich nicht. Aber das lässt sich sicher erfragen.

Gruß sgw

Hallo,

Ich, 23 Jahre alt, männlich, beende meine kaufmännische
Ausbildung Ende August.

Ich vermute Du hast Abi? Dann laß Dich weiter beraten - evtl. bietet sich Dir die Möglichkeit, Dich länger zu verpflichten, in der Offizierslaufbahn und dafür auch noch studieren zu dürfen.
Ob du das willst, ob Du den Einsatz dafür bringen möchtest oder obs sich das für Dich nciht lohnt, mußt du individuell entscheiden. Für viele, die ich als Offizier kennengelernt habe, war dies eine gute Möglichkeit einen qualifizierten Studienabschluß zu erlangen und dabei abgesichert zu sein - der Preis ist halt eine längere Verpflichtung.

Am kommenden Montag habe ich nun ein Beratungsgespräch bei der
Bundeswehr… Ich denke mir jedoch, die werden mir 80% schön
reden. Daher erkundige ich mich hier zusätzlich, vielleicht
kann der ein- oder andere, aus der Erfahrung heraus, mich
beraten.

Ja, alles kritisch sehen, was die sagen. Und die Werbungsbroschüren und -filmchen sind nicht die Realität.
Laßt Dir Fakten geben, die Du gegeneinander abwägen kannst - kein könnte würde sollte - frag nach den Standards -das, was ist.

Klar kannst Du sagen, dass Du nur Z2, Z4 oder Z8 machen möchtest.
Laß Dir aber wie gesagt Möglichkeiten aufzeigen, die je nach Laufbahn und Verpflichtszeit unterschiedlich sein können. Für Z8 und Z12 (oder was weiß ich wieviele Modelle es beim Bund mittlerweile gibt) gibt es zum DZE auch den BFD - den Berufsförderungsdienst. Frage auch danach.

-Finde ich regelmäßig die Zeit abends zu lernen, während der
Bundeswehrzeit?

Da kommt es drauf an, wie lange Du Dich verpflichtest, welche Laufbahn und welche Teilstreitkraft - also wo Du landest. Deine Vorbildung spielt dabei auch eine Rolle.
Nicht überall laxen die Leute nur ab und schleppen die fette Kohle nach Hause.

ERGO: Was möchtest Du vom Bund? Welche Möglichkeiten kann Dir der Bund bieten, die Du bis dato noch nicht in Betracht gezogen hast? Und bist Du bereit Dich darauf einzulassen oder sind Dir andere Dinge wichtiger? Kommst Du mit dem militärischen Part überhaupt zurecht? Das ist ein Abwägen Deiner persönlichen Prioritäten.

Gruß Flicka