Burnout-Check

Hallo,

ich habe auf meiner website mal vor einiger Zeit eine Art Selbst-Check zum Thema veröffentlicht. Vielleicht habt Ihr Lust, mal reinzuschauen.

http://www.b-treude.de/burnout.htm

Herzlich!

Burkhard

Tag, Burkhard,
was ist das, Burnout? Also ich habe keine Zeit dazu. Ich meine immer, es hängt ein wenig davon ab, wie man ans Leben herangeht. Man kann sich nämlich genausogut Mut machen, wie man sich in depressive Stimmung hineingrübeln kann.

Es ist eben immer wieder das Gleiche. Betrachte ich mir die positiven Dinge näher oder gewichte ich die negativen Ereignisse stärker.

Natürlich ist man jenseits (von mir aus gesehen diesseits) der 60 nicht mehr der Springinsfeld, der man mit 20 war. Manches fällt einem schwerer, manches ist einem gar unmöglich geworden. Aber es gibt doch auch immer noch Dinge, die sich einem jetzt erst eröffnen. Die man jetzt erst mit der Erfahrung der Jahre recht zu würdigen weiß.

Natürlich hat man seine Zipperlein, aber die haben andere auch und das ist doch nur mehr als normal. Man darf sie nur nicht überbewerten.

Also mehr das Augenmerk auf die positiven Seiten des Lebens legen, als sich lange mit Jammern über das Unvermeidliche aufzuhalten!

In diesem Sinne
Grüße
Eckard.

Seh ich genauso

was ist das, Burnout? Also ich habe keine Zeit dazu. Ich meine
immer, es hängt ein wenig davon ab, wie man ans Leben
herangeht. Man kann sich nämlich genausogut Mut machen, wie
man sich in depressive Stimmung hineingrübeln kann.

Hallo Eckard,

genauso sehe ich das auch. Habe mein Posting versehentlich als neues Posting hier eingestellt, wollte eigentlich nur eine Anmerkung zum weiter unten stehenden machen.

Allerdings gibt es das Phänomen tatsächlich. Tritt wohl vor allem in Kombination mit Angst („schaffe ich das alles?“) und tatsächlicher Überbelastung in bestimmten Berufen auf (häufig Pflegeberufe u.ä.).

Herzlich grüßt
ein heftig arbeitender und dennoch entspannter

Burkhard (some call me „workhard“)

Hallo, Burkhard,

du hast als Ankreuzmöglichkeit vergessen:

Jeden Tag! oder Immer!

Herzlichen Gruß

Fritz

also die sache ist doch ganz einfach.
so ein sesselfurzer kann sich doch nicht vorstellen welchen stress ein bundesliga trainer hat. oder ein manager mit budget und UMSATZverantwortung. ganz besonders wenn er die entscheidungen nicht selbst treffen kann sondern von weit weit her per ordre de mufti vorgegeben werden.
will sagen so ein burnout kriegst du nur wemm die belastung groß der arbeitseinsatz noch grösser und, und das scheint mir der wesentlichste punkt zu sein, wenn dein arbeitsergebnis eklatatnt fremdbestimmt. ist.
da rennst du wie das mäuschen im drehrad.
ich habe mal eine richtig schöne abteilung aufgebaut. dickes lob von „ganz oben“ 14 tage daraufhin urlaub. fantastisch "!
inzwischen war die geschäftsleitung im meeting. auch ganz oben, will sagen im 20. stock.
Fazit: von diesem geschäftszweig trennen wir uns. warum auch immer. war so. und sie gehne zurück auf los und ziehen keine 4000 Mark ein.
ich kenne einen sehr guten GF dem hat man auf diese weise dreimal die firma unterm hintern weggeschossen. das hat ihn total zermürbt.
arbeit, wieviel auch immer, führt zu keinem burnout. sonst hätten unsere altvorderen alle verkohlt auffem friedhof liegen müssen.
die kannten nicht mal das wort.
t.

eklatant fremdbestimmt
da rennst du wie das mäuschen im drehrad.

Hi Tamansari,
Was aber wenn das Mäuschen mal sagt „Ihr könnt mich alle mal xxx“?
Wer bei dem Rattenrennen mitmacht, muß die Spielregeln des Rattenrennens mitmachen.
Ob man das tut oder nicht, ist auch hier ganz klar eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Und wenn ich in einen Deal mehr (an Geld, an Nerven, an Zeit, an Gefühl) reinstecken muß als dabei an Nutzen (an Geld, an Freizeit, an Spaß, an Lebensqualität) herauskommt, dann ist das ein Sch…deal, den ich nicht mitmache. Wenn ein Manager diese Kosten-Nutzen-Rechnung vergißt aufzumachen, dann ist er eine NiN (Niete in Nadelstreifen). Kann ich dann auch kaum bedaueren.

Wer mit der Wurst nach der Speckseite wirft, riskiert, dass er nicht trifft und weder Wurst noch Speck hat. Wer sich mit seiner Wurst begnügt wird satt.

Grüße
Eckard.

Schade,
nur NEGATIV- Fragen

Gruß Volker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

@Eckard

Natürlich ist man jenseits (von mir aus gesehen diesseits) der
60 nicht mehr der Springinsfeld, der man mit 20 war. Manches
fällt einem schwerer, manches ist einem gar unmöglich
geworden.

Hallo Eckard,
ich werde demnächst runde 35.

Aber es gibt doch auch immer noch Dinge, die sich
einem jetzt erst eröffnen. Die man jetzt erst mit der
Erfahrung der Jahre recht zu würdigen weiß.

Gerne wüßte ich, was genau sich einem erst später eröffnet. Für mich habe ich da so eine Ahnung: Mich ziehen die sogenannten Literaturklassiker immer mehr an. Gelesen habe ich aber schon immer viel, nur verschieben sich langsam die Prioritäten. Warum ist das eigentich so? Was gibt es noch, woran man mit Mitte 30 vielleicht noch blind vorübergeht?

Also mehr das Augenmerk auf die positiven Seiten des Lebens
legen, als sich lange mit Jammern über das Unvermeidliche
aufzuhalten!

Gerne eigentlich! Aber die allgemeine „gesellschaftliche“ Stimmung macht es einem nicht gerade einfach. Lässt man sowas mit fortschreitenden Jahren stärker an sich abprallen?

fragt sich (und Euch)
Transi :smile:

Gerne wüßte ich, was genau sich einem erst später eröffnet.

Hallo, Transi,
ja, wenn ich das wüßte! Andererseits ist es ja auch ganz nett, sich mal überraschen zu lassen.

nur verschieben sich langsam die Prioritäten.

Ja, wie wenn man aus einem fahrenden Zug blickt, die Landschaft bleibt die gleiche, aber wir gewinnen immer neue Einblicke aus unterschiedlichen Winkeln.

Warum ist das eigentlich so?

Tempora mutantur et nos mutamur in illis. (Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen)

Also mehr das Augenmerk auf die positiven Seiten des Lebens

Gerne eigentlich! Aber die allgemeine „gesellschaftliche“
Stimmung macht es einem nicht gerade einfach. Lässt man sowas
mit fortschreitenden Jahren stärker an sich abprallen?

Nein, es prallt nicht alles an einem ab, es kommt einem nur nicht mehr so nahe. Aber, schau einmal zurück: Was Dich als Jugendliche tierisch aufgeregt hat, was Du damals rasend interessant gefunden hast - hat sich Deine Sicht darauf denn nicht verändert? Mußt Du nicht manchmal über Dinge lächeln, die dich noch vor ein paar Jahren maßlos aufgeregt haben?

Aber dieser Automatismus des „ruhiger und gelassener“ Werdens birgt auch eine große Gefahr. Nämlich die, dass die Neugier nachläßt, der Hunger nach Wissen, dass man meint, alles zu kennen, alles schon mal gesehen zu haben. Dass man gar nicht mehr genau hinsieht.
Man bekommt im Laufe der Zeit zunehmend Distanz zu den Dingen, es berührt einen alles nicht mehr so hautnah, vielleicht, weil man zu oft schon erlebt hat, dass alles nach einer Weile vorübergeht: Schmerz, Freude, Trauer, Leid. Gewohnheit schleift ab.

Deshalb muß man sich beizeiten einen Blick für Details antrainieren. Man muß sich dessen stets bewußt sein und es sich immer wieder bewußt machen, dass man zwar mehr Überblick gewinnt, aber dabei zwangsläufig die Details aus den Augen verliert.

In meinem Garten kenne ich eigentlich jede Ecke, jede Pflanze ziemlich genau. Alles hundertmal gesehen, berührt, gerochen, gehört. Dennoch: ich finde immer wieder Überraschendes, Bestaunenswertes, wenn ich nur genau genug hinsehe.

Und das ist, so glaube ich, das Geheimnis: sich das Staunen zu bewahren.

Grüße
Eckard.

Aber dieser Automatismus des „ruhiger und gelassener“ Werdens
birgt auch eine große Gefahr. Nämlich die, dass die Neugier
nachläßt, der Hunger nach Wissen, dass man meint, alles zu
kennen, alles schon mal gesehen zu haben. Dass man gar nicht
mehr genau hinsieht.
Man bekommt im Laufe der Zeit zunehmend Distanz zu den Dingen,
es berührt einen alles nicht mehr so hautnah, vielleicht, weil
man zu oft schon erlebt hat, dass alles nach einer Weile
vorübergeht: Schmerz, Freude, Trauer, Leid. Gewohnheit
schleift ab.

Deshalb muß man sich beizeiten einen Blick für Details
antrainieren. Man muß sich dessen stets bewußt sein und es
sich immer wieder bewußt machen, dass man zwar mehr Überblick
gewinnt, aber dabei zwangsläufig die Details aus den Augen
verliert.

Hallo Eckard,
danke für Deine ausführliche Antwort!
Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.

ich finde immer wieder Überraschendes,
Bestaunenswertes, wenn ich nur genau genug hinsehe.

Und das ist, so glaube ich, das Geheimnis: sich das Staunen zu
bewahren.

Denn das steht tatsächlich bei mir ganz oben und es kommt nie zu kurz. :smile:

Beste Grüße zurück,
Transi