Burnout! Ziemlich wahrscheinlich... Aber dann?

Hallo,

ich mach es mal kurz. Ich glaube mich hat es in Sachen Burnout „erwischt“. Diverse Tests im Internet zeigen dies auch deutlich. Ich bin immer schlapp, müde, ausgelaugt usw.
Ich kämpfe mich nun seit Monaten nur von Wochenende zu Wochenende und diese vergehen (wenn auch nicht nur mir *g*) wie im Flug.

Anzeichen wie- ich zitiere aus den Weiten des Internets…

Hier einige körperliche Burnout-Symptome: 

  • erhöhter Herzschlag, Herzrasen ohne körperliche Anstrengung 
  • häufiges schwitzen und Kopfschmerzen 
  • Schlafstörungen 
  • Kraft- und Antriebslosigkeit
  • Innenohrgeräusche 
  • Muskelverspannungen, typisch: Nacken und Schulter 
  • Stuhl- oder Harndrang

…passen alle komplett. Ich trete beruflich auf der Stelle und will mich schnellstmöglich anders/ woanders orientieren. Ich bin eigentlich nicht wirklich ausgelastet, aber der Alltag/ Beruf erdrückt mich.
Kleinigkeiten führen zu Schweissausbrüchen etc.
Wenn ich bedenke das ich bald woanders am Liebsten einen Neuanfang vollführen würde, frag ich mich ernsthaft wie das gehen soll. Irgendwelche Seminare besuchen, längere Zeit zu hören, oder am Besten noch Prüfungen ablegen…!!! Niemals (momentan?).

Selbst auf Partys kann ich mich nur bedingt freuen und freue mich eher darauf wenn diese abgehakt sind und ich keine weiteren Termine mehr habe.

Wer kann Erfahrungen mitteilen, bzw. meine größte Sorge… Was kommt danach? Die Familie weiss Bescheid- kein Problem. Aber nach 6 Wochen nur noch 60% (?) Gehalt kassieren… Wie soll das gehen? Nach X Wochen/ Monaten wieder auf der jetzigen Arbeit erscheinen, weil sich nichts ergeben hat… Unvorstellbar.

Danke für ein paar Meinungen/ Erfahrungen im Voraus!

Nun ist es ja doch etwas länger geworden… :smile:Gruss
N A F

Hallo,

ich mach es mal kurz. Ich glaube mich hat es in Sachen Burnout
„erwischt“. Diverse Tests im Internet zeigen dies auch
deutlich.

Ernsthaft?

Geh zu einem Psychotherapeuten oder sprich es zum Beispiel gegenüber dem Hausarzt an, er wird dich beraten oder dir Anlaufstellen nennen können.

Grüße
Liete

Moin-Moin,

auch ich möchte vorschlagen, zum Arzt zu gehen. Er wird dir weiter helfen und alles in die richtigen Bahnen lenken.

Was jetzt folgt, ist MEINE eigene Erfahrung mit der Sache.

Ein knappes Jahr war ich außer Gefecht gesetzt. Mit Thearpie und allem „drum und dran“. Dann w(s)ollte ich wieder in den Betrieb „eingegliedert“ werden. Mein Arbeitgeber hat dies abgelehnt. Entweder voll oder gar nicht, hieß es (das darf er auch).

Da ich (wir) die Zeit der Erkrankung aber für neue, für mich (uns) bessere Perspektiven genutzt habe, ging ich nicht mehr zurück, sondern machte mich mit meiner Frau zusammen selbstständig. In unserem Fall war es eine der besten Entscheidungen, die wir zusammen treffen konnten.

Das man bei Krankheit nach einiger Zeit wesentlich weniger Geld zur Verfügung hat, sollte einem schon klar sein. Es stellt sich aber die Frage, ob man weiterhin so freudlos zur Arbeit geht und sich und Anderen auf den Geist geht oder in die Zukunft investiert (wenn es irgendwie möglich ist). Hier sollte natürlich mit dem Partner an einem Strang gezogen werden (und zwar beide am gleichen Ende).

Ich wünsche Dir alles Gute

Charly

Mahlzeit,

aaaalso: Die von Dir zitierten Symptome können Indizien für alle möglichen Krankheiten sein. Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktion, Wechseljahresbeschwerden (falls Du weiblich bist), Blutdruckprobleme etc. blabla.

Natürlich könnte es sich auch um eine starke Erschöpfung handeln ein Mix aus allem möglichen.

An Deiner Stelle würde ich mich in ärztliche Betreuung begeben, auch psychotherapeutische Unterstützung ist durchaus hilfreich.

Bezüglich Krankengeld belese Dich erst mal, es sind keine 60%! Hier z.B. kannst Du Detaisl lesen http://www.aok.de/hessen/leistungen-service/leistung… .

In 6 Wochen AU ist auch ein Burn-Out nicht zu „heilen“. Das erfordert schon ein wenig mehr Geduld und zielgerichtete Behandlung. Z.B. auch eine Reha. Da kannst Du von vornherein schon mal mit 6 Wochen rechnen (5 werden genehmigt und sind auch die Mindestdauer - häufig wird dann in der Rehaklinik verlängert). Ob und wann Du dann an Deinen Arbeitsplatz zurück kehrst, liegt sehr an Deiner Verfassung und Deinen Ärzten.

Gruß
A.A.

Hallo NAF

Zumindest hast du ein Erschöpfungssyndrom. Als erstes ist eine physische Erkrankung auszuschließen. Solltest du weiblich sein könntest du dich auch ab 45 im Klimakterium befinden. Zudem stelle ich mir die Frage, was das für eine Arbeit ist? Sind gewisse Situationen mit Ängsten verbunden? ( Schweissausbrüch, Herzrasen, Stuhl-Harndrang…) Gab es einen Auslöser? Eine soziale Belastung? …
Das wäre dann psychotherapeutisch abzuklären. Damit sollte man nicht zu lange warten. Durch adäquate Beratung und Betreuung wird die Vitalität wiederkommen und man wird in der Lage sein seine Alltagsaktivitäten normal zu bewältigen bzw. abdere Perspektiven in Betracht zu ziehen. 
Diese Situation kann als neue Chance gegeben sein, es gilt sie anzunehmen. Alle Symptome können auch durch Entspannungsverfahren und Körperwahrnemungsübungen reduziert wenn nicht sogar geheilt werden. Ich hoffe ein Stück weit geholfen zu haben. 
Annehmen und loslassen…

Alles Gute
C.

Ach und bitte kein ausprobieren von Medikamenten. Nur mit Absprache des Arztes! 
 
LG. C.

Moin Moin,

nimm es mir bitte nicht übel, aber

Ich glaube mich hat es in Sachen Burnout „erwischt“.

Dein persönlicher Glaube ersetzt keinesfalls eine fachärztliche Diagnose.

Diverse Tests im Internet zeigen dies auch
deutlich.

Spaßes halber habe ich gerade so einen Test gemacht… Es wurde mir ein Frühstadium des BO-Syndroms und akuter Handlungsbedarf (lies: zeitnahe Inanspruchnahme professioneller Hilfe) bescheinigt.

Und weil solche Selbsttests im Netz für alles mögliche kursieren und man sich in puncto Eigendiagnostik wunderbarstens austoben kann, „diagnostiziert“ eine AD(H)S-SH bei mir parallel AD(H)S und empfiehlt dringend die Konsulation eines Psychiaters in meiner Nähe. Gleiches tat eine Borderliner-SH-Selbsthilfegruppe, dies allerdings erst nachdem ich eine Antwort korrigieren musste (Rauchen als ausschlaggebendes Symptom in der Borderline-Diagnostik??? Aha!)

Ich möchte keinesfalls diese Krankheiten ins Lächerliche ziehen, aber das Problematische an solchen Selbsttests sind eben die vorgegebenen Antworten und die Gewichtung.

Ein Beispiel (aus dem BO-Test):
„Ich schlafe schlecht“. Himmelherrje! Natürlich schlafe ich schlecht, weil mein Katzenvieh (schläft seit dem ersten Tag generell nicht nur mit im Bett, sondern auch bei mir im Arm und motzt rum, sobald ich versuche mich zu bewegen) mit seiner Schnarcherei ganze Wälder absägt. Habe ich dann auch noch das Pech, morgens ultrafrüh rauszumüssen, folgt darauf natürlich zwingend „Ich bin unkonzentriert/unproduktiv“. Wenn ich an einem solchen Morgen dann womöglich auch noch die ultimative Arschkarte erwische und - ob des Verschlafens - nicht dazu komme, zu Hause Kaffee zu trinken, dann folgt darauf noch zwingender „Ich reagiere schon auf Kleinigkeiten gereizt und/oder zynisch“ (und könnte glatt zur Massenmörderin werden). :wink:
Deswegen habe ich noch lange keinen BO! Du siehst aber schon, worauf ich hinaus möchte?

Die von Dir beschriebenen Anzeichen können jedenfalls genauso gut für andere Erkrankungen (von den bereits erwähnten Schilddrüsenproblemen über einen handelsüblichen „Durchhänger“, Mangelerkrankungen bis hin zur Depression oder Diabetes) sprechen. Sie können auch einander bedingen bzw. gegenseitige Folge sein. Muskelverspannungen (gerade im Nackenbereich) & Kopfschmerzen & Innenohrgeräusche ist eine überaus beliebte Kombination. Die Kraft-/Antriebslosigkeit als Folge der Schlafstörungen wäre auch nix Ungewöhnliches.

Ich bin eigentlich nicht wirklich ausgelastet, aber der Alltag/ Beruf erdrückt mich.

Hmmm… Wie äußert sich denn das „Erdrücken“? Null Bock auf nix? Schiebst Du den ganzen Tag die Arbeit von links nach rechts und wieder zurück, ohne etwas zu schaffen? Haben die Wäscheberge inzwischen die Ausmaße des Riesengebirges angenommen?

Dass Du einen Facharzt aufsuchen solltest, muss ich jetzt nicht extra erwähnen, gell? :wink:

Grüße
EP

Hi wewewe,

auch von mir einfach nur der Rat - gehe zum Arzt.

Es wird jetzt länger - aber vielleicht helfen frische Erfahrungen.
Ich selbst bin diesen Schritt diese Woche auch gegangen. Hatte selbst in den letzten Wochen / Monaten ein „es ist mir alles zu viel“ Gefühl (habe aber keine Selbsttests etc. im Netz gemacht).
Seit letztem Donnerstag ging es weiter bergab. Soweit, dass ich übers Wochenende bis Montag flach gelegen habe. Dienstag im Büro haben sich Kolleginnen ein Herz gefasst und mich angesprochen, was los ist.

Die beiden haben das endgültig losgetreten, was ich ehrlich gesagt schon seit Wochen / Monaten gedacht habe. Hatte nur nicht den Mumm deswegen loszugehen. Hab doch keinen an der Waffel. Hat man dann auch nicht - man ist nur ehrlich zu sich selbst! Und das ist wichtig.
ICH für meinen Teil habe mich mehrere Jahre selbst belogen.

Also, die Schritte die ich gemacht habe - nach dem Gespräch mit meinen Kolleginnen habe ich direkt einen Termin bei meinem Hausarzt geholt (den gabs dann Mittwoch). Nach einem längeren Gespräch befand er, dass ich 1. psychologische Hilfe benötige um aus meinem Tief herauszukommen (bin inzwischen bei 4 psychologischen Praxen auf der Warteliste) und 2. ich zum „runterkommen“ (Schlafstörungen) ein leichtes Antideressivum und Schlafmittel benötige. Der Schritt war hart - auch jeder Besuch eines Psychologen um auf die Warteliste zu kommen ist für mich eine Überwindung. Aber notwendig für mich.

Bin jetzt erstmal bis Freitag AU gewesen. Ob ich Montag zum Arzt oder zur Arbeit gehe weiß ich noch nicht sicher.

Die Zeit die ich aber bisher hatte, habe ich zum entspannen, nachdenken und reden genutzt. Allein das hat mich schon weitergebracht (meine Familie wusste bisher noch nicht über meinen Gemütszustand bescheid und fiel teils aus allen wolken / hat aufgeatmet).

Also - mein Rat - guck nicht, was diese ach so dollen Internettests sagen - höre auf dich und gehe zum Doc. Egal OB du jetzt länger AU bist oder nicht - auch mit Krankengeld kann man ganz gut zurande kommen (hatte ich erst letzten Sommer).
Höre auf dich, damit du für dich nichts verschleppst - Du leidest dort auf dauer nur drunter.

Schöner Gruß

LadyN
PS - meine Kolleginnen haben mir ganz offen gesagt, wenn ich jetzt nicht bald was unternehme, sehen sie mich noch dieses Jahr in der stationären Behandlung (bzw. in R… - Nachbarstädtchen mit einer einzigen Klinik - Psychatrisch)
DAS hat mir die Augen endgültig geöffnet

Dem bisher geschriebenen habe ich nichts wesentliches hinzuzufügen.Zuerst mit dem Hausarzt körperliche Erkrankungen ausschließen und sinch Zeit nehmen sich von Grund auff neu zu organisieren und zu orientieren. Alles Gute
Tatjana

Hallo NAF,
hört sich schon nach Burnout an! Hört sich auch so an, als ob eine der Hauptursachen der jetztige Arbeitsplatz ist. Und wie Sie schon befürchten, besteht zwar ein großer Wunsch auf eine berufliche Veränderung aber mit diesen Symptomen ist die Chance auf einen Stellenwechsel nicht so berauschend. Haben Sie schon versucht, einen anderen Job zu bekommen; in Ihrem Beruf oder was ganz anderes?
Diese Symptome resultieren meiner Meinung nach aufgrund eines hohen psychischen Drucks und „Angst“. Ihr Adrenalinspiegel ist sicherlich nonstop auf höchstem Niveau.

Natürlich ist es ratsam, eine ärztliche Meinung hinzuzuziehen. Der wird Sie vielleicht krank schreiben und Medikamente verschreiben. Ist auch bestimmt erst mal sinnvoll um dem Eisberg die Spitze zu nehmen.
Aber was Sie noch machen können: versuchen in der Freizeit richtig zu entspannen. Wie ist es mit der Ernährung? Viel Frisches Gemüse, Obst und Fleisch essen. Möglichst wenig Süßes und Alkohol. Wenn es geht an die frische Luft. Bewegung entgiftet den Körper. Auch viel trinken hilft.
Zum besseren Entspannen würde ich Schüsslersalz Nr. 7 und Nr. 5 mehrmals täglich 2-3 Tabletten lutschen. 
Bei ganz akuten Situationen hilft besonders gut die EFT-Technik. Atemübungen und Achtsamkeitsübungen helfen besser zur Ruhe zu kommen.

Wenn Sie noch fragen haben. Einfach noch mal melden.
Ansonsten hoffe ich, dass Sie mit dem einen oder anderen Tip etwas anfangen können und wünsche auf alle Fälle gute Besserung.

Viele Grüße
CG