Hallo zusammen!
wie kann man erklären, dass „bei“ hier in diesem Sprichwort Akkusativ nach sich zieht?
Butter bei die Fische
Butter bei den Fischen
Danke sehr
Hallo zusammen!
wie kann man erklären, dass „bei“ hier in diesem Sprichwort Akkusativ nach sich zieht?
Butter bei die Fische
Butter bei den Fischen
Danke sehr
Moin,
das ist Mundart und hat mit Grammatik nix zu tun. Genau in dasselbe Horn stößt übrigens dieser Klassiker: Max, nun tu die Mäh mal ei. Naaa, erraten?
Max, nun streichle doch das Schaf mal.
Soon
Hallo DrSoon,
wenn du das Sprichwort nicht ins Hochdeutsch übersetzt hättest, hätte ich gesagt:
Max, mäh den Rasen
Grüße
Hallo,
ich würde mal auf Akkudativ tippen. Sehr verbreitet in z.B. in der Berliner Mundart: Ick werd zun Schwein. Der Dativ ist ja bereits als Genitiv belegt: Dem Mann seine Frau.
Im Ruhrgebiet ist diese Art von Grammatik auch sehr verbreitet („Komm mal bei die Omma“)
Hier steht, der Spruch käme aus Norddeutschland.
Hallo
komm mal bei die Omma
aber hat der Spruch eine besondere Bedeutung?
Grüße
Der Spruch nicht, der bedeutet nur, dass man zur Oma kommen soll, den habe ich nur wegen der Grammatik erwähnt, insbesondere das ‚bei die‘.
In Wikipedia wird dieser Dialekt als Ruhrdeutsch bezeichnet, ich kenne ihn aber eher als Ruhrgebiet-Platt.
Sowas zähle ich zur dichterischen Freiheit, ebendso wie in dem Lied: Marmor, Stein und Eisen bricht. Es muss nicht bricht, sondern brechen heißen.
Hallo Arnonymus,
ich weiß nicht genau wo, aber ich habe es auf jeden Fall irgendwo auf der Canoonet Seite gelesen:
Marmor, Stein und Eisen ( das Pluraletantum und Singularetantum kann die Aufgabe des letzen Gliedes sein).
Ergo: Marmor, Stein und Eisen ( Eisen ist das letzte Aufzählglied und zieht Singularetantum nach sich. Das ist meiner Meinung nach keine dichterische Freiheit
Grüße
A, B » Verb im Plural, manchmal auch im Singular
Wenn Subjektteile ohne Konjunktion miteinander verbunden werden, steht das Verb im Plural, manchmal aber auch im Singular. Dies gilt vor allem dann, wenn die Subjektteile dem Verb nachgestellt sind und/oder abstrakte Ausdrücke sind:
Zu der Zeit herrschten Elend, Hunger, Dürre. auch: Zu der Zeit herrschte Elend, Hunger, Dürre.
Dagegen wagten auch ein Magister, ein Doktor, ein Studienrat nicht zu protestieren. auch: Dagegen wagte auch ein Magister, ein Doktor, ein Studienrat nicht zu protestieren.
Ohne Hilfe wären die Frau, die Kinder wahrscheinlich verhungert. (auch: Ohne Hilfe wäre die Frau, die Kinder wahrscheinlich verhungert.)
Aber wenn Mehrteiligkeit und Subjektteil im Plural näher beim Verb, dann nur:
Ohne Hilfe wären die Kinder, die Mutter wahrscheinlich verhungert.
Wobei man in verschiedenen Regionen in Norddeutschland nicht zur Oma geht, sondern nach Oma.
Du magst da ja auch allemale recht haben, so im Deutschen bin ich nicht gut bewandert, diesen Einwand mit -bricht- habe ich mal im Radio gehört, daher halte ich es schon für so nicht richtig. Deutsche Sprache, schwere Sprache. Genitiv ins Wasser, denn es ist Dativ, (Werner Fink).
Nochmal zum Anschluss an die Frage und meiner Antwort, auch gibts in einem Lied den Ausdruck: …er hat Bohnen in die Ohren. :collision:
Aber als Experte hier antworten?!
Nee klar, du hast mal was im Radio gehört, das ist Experte genug.
Die Liedzeile, die du zitierst, ist aus einem Lied von Gus Backus:
Die ersten Zeilen lauten:
Ja, meine Mutter sagt:
Steck keine Bohnen in die Ohren,
Bohnen in die Ohren, Bohnen in die Ohren.
Upps, da ist die Grammatik ja sogar richtig!
Erst in der Wiederholung wird der falsche Fall benutzt:
Und auch der Lehrer klagte;
du hast Bohnen in die Ohren, Bohnen in die Ohren.
Egal, wer der Autor ist (ich habe nur Gus Backus als möglichen Autor gefunden) aber selbst wenn ein anderer den Text geschrieben hat, wird hier bewusst mit dem fehlerhaften Deutsch eines US-Amerikaners gespielt).
Das ist allerdings etwas anderes als der Fall, nachdem Nadja fragt, der eindeutig regional ist. Da ich aber im Norddeutschen keine Konifäre (sic!) bin, halte ich mich da raus.
Grüße
Siboniwe
Hallo Nadja,
ganz richtig - es ist keine.
Und bei einer Wendung wie „Butter bei die Fische“ kann es selbstverständlich keine dichterische Freiheit geben, weil es sich dabei überhaupt nicht um Dichtung handelt und es auch keinen Dichter gibt, der die Wendung erfunden hat.
Es gibt eine einzige Wendung im Deutschen, deren Entstehung als ‚Erfindung‘ durch einen bestimmten Autoren dokumentiert ist: Die Schriftstellerin Christa Reinig war dabei, als die Wendung „der NN hat nicht alle Tassen im Schrank“ erfunden wurde und hat das später veröffentlicht.
Schöne Grüße
MM