BUZ-Rente erhöhen oder lieber kündigen

Hallo!

Ich hab vor 7Jahren beim damaligen Versicherer „Deutscher Herold“ (heute Zürich) eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit „Vario Dynamik“ abgeschlossen.

Ich glaubte damals als unwissender Jungspund den Aussagen unserer „Versicherungs-Tante“, welche ja praktisch zur Familie gehörte.

Ob ihres Zuratens hab ich eine BU-Rente von 500€ gewählt, da ich mir diese am ehesten leisten konnte und sie meinem damaligen Einkommen so ungefähr entsprochen hatte (Abiturient 11.Klasse).

Über die Jahre fühlte ich mich eigentlich abgesichert, da mein Einkommen (BundesWehr, Student) sich nicht wesentlich geändert hatte:wink:

Nun hab ich mich dennoch mal genauer damit auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich im Schadensfall wohl +/- Null raushätte.
Da die BU-Rente von meinen HartzIV-Anspruch abgezogen werden würde.

Meine Frage ist nun, ob ich mit dieser Ansicht richtig liege?
Und wenn ja, sollte ich über eine BU-Renten-Erhöhung im bestehenden Vertrag nachdenken?
Oder sollte ich eine komplett neu BU-Versicherung abschließen?

Mir ist klar, dass ich in diesem Fall einen Großteil des Eingezahlten nicht wiedersehen werde.
Bin mir aber nicht sicher ob ich bei einem Neu-Abschluß bessere Konditionen, die das wettmachen, herausholen könnte.

Ich danke euch schonmal im Voraus für eure Hilfe!

MfG

Hannes

Hallo Hannes,

einfache Fragen werden sofort beantwortet :wink:

Mit Ihrer Einschätzung liegen Sie richtig. Die Höhe der versicherten BU-Rente ist viel zu gering. Natürlich müsste, um die bedrafsgerechte Absicherung zu ermitteln, Ihre aktuelle und zukünftige Einkommens- und Vermögenssituation analysiert werden und die bestehende Lücke ermittelt werden. Ob Sie die BU-Rente duch Erhöhung Ihres bestehenden Vertrages oder durch einen Neuabschluss erhöhen sollten, ist abhängig von den gewünschten Leitungspunkte. Hier gibt es am Markt sehr deutliche Unterscheidungsmerkmale. Aber auch Ihr Beruf, Ihr Gesundheitszustand und die Prämie (der „Preis“ der Versicherung) müssen gewürdigt und verglichen werden. Sehen Sie mal bitte in Ihrem bestehenden Vertrag nach, ob es eine Klausel für eine Erhöhung der BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung gibt. Das könnte interessant sein, wenn Sie vielleicht nicht mehr absolut Gesund sind.

Das Sie Ihre Beiträge beim Wechsel der Versicherung nicht zurück erhalten ist doch fair. Dafür bestand doch als Gegenleistung des BU-Versicherers Versicherungsschutz!

Wenn Sie vergleichen, dann vergleichen Sie nicht nur die Preise. Vergleichen Sie die Versicherungsbedingungen oder bedienen sich dafür der Hilfe eines Profis. Und tun Sie sich den Gefallen und ignorieren Sie den aktuellen Test der Zeitschrift Finanztest zu diesem Thema. Die Qualität und die Empfehlungen sind viel zu undifferenziert. In meinem Blog habe ich eine kurze Stellungnahme dazu unter „BU“ veröffentlicht.

Beste Grüße

Thomas Kliem
www.ihrfachmakler.de
www.ihrfachmakler.wordpress.com

Hallo Hannes,

Du hast damals alles richtig gemacht.
(Richtigen Schutz gewählt und auch bekommen).
Heute sieht die Welt nun mal anders aus und du hat Recht, nach heutigem Stand Hartz IV würde die BU-Rente voll angerechnet, ist ja auch okay.
Von daher gibt es zwei sinnvolle Möglichkeiten:

  1. Ausreichend Schutz beantragen (immer nur als Risikotarif, ähnlich wie KFZ- oder Krankenversicherung, d.h. wenn nichts passiert, ist das Geld halt weg, ist immer günstiger).
    2.Keinen BU-Schutz absichern (schlechtere Möglichkeit, vor allem wenn Du auf deine Arbeitskraft angewiesen bist).
    Diese Alternativen gibt es aber nur, wenn Dein Gesundheit noch voll okay ist und du keine „gefährlichen Hobbies“ ausübst.
    Die Zurich bietet aber auch eine Erhöhung nach der Ausbildung an (ohne erneute Gesundheitsprüfung).
    Ich würde an deiner Stelle vergleichen:
  2. Erhöhung der Zurich auf ca. 70% vom Netto deines jetzigen Berufseinkommens
  3. Neuabschluß mit 70%… bei der Alte Leipziger oder Nürnberger bis Endalter max. 60 (alles drüber ist extrem teurer und auch nicht mehr existentiell notwendig).
    Gerne vergleiche ich für Dich, Anfrage genügt.
    mfg
    Martin Alber
    [email protected]