'(c)1892' macht es Sinn?

Hallo alle zusammen,
ich habe ein Buch, es ist in gothischer Schrift gedruckt, aber es kann doch nicht authentisch und wertvoll sein, wenn da ein Vermerk übers Copyright aus dem 19. Jh steht? Das Copyright entstand doch im 20. Jh. Oder? Es ist eine Fälschung/Nachahmung o.ä., stimmts?

Danke euch!

Hallo inaz,

ich habe ein Buch, es ist in gothischer Schrift gedruckt, aber
es kann doch nicht authentisch und wertvoll sein, wenn da ein
Vermerk übers Copyright aus dem 19. Jh steht? Das Copyright
entstand doch im 20. Jh. Oder? Es ist eine
Fälschung/Nachahmung o.ä., stimmts?

Muss nicht sein, Copyright gab es schon im 19. Jahrhundert, siehe hier:
http://wrt-howard.syr.edu/Handouts/ChronAuth.html
(fängt aber wirklich bei Adam und Eva an :wink:
oder zum Weiterlesen:
http://www.jurawiki.de/UrheberrechtsGeschichte
Ist aber letztlich auch egal, weil ein Buch nicht automatisch wertvoll wird, nur weil es aus dem 19. Jahrhundert stammt (und 1892 ist, antiquarisch gesehen, noch nicht mal so alt)
Du kannst ja mal probeweise dein Buch im ZVAB suchen
http://www.zvab.com/SESSz155207226011181239296/gr2/d…
vielleicht bietet es dort jemand an. Aber täusche dich nicht, die Preise, die dort verlangt werden, sind Verkaufspreise , keine Ankaufspreise. Also wenn dein Buch dort z.B. für 100,- Euro angeboten wird, kannst Du froh sein, wenn dir ein Antiquar 20,- Euro dafür zahlt :frowning:

Viele Grüsse
Klaus Bernstein

Muss nicht sein, Copyright gab es schon im 19. Jahrhundert,
siehe hier:
http://wrt-howard.syr.edu/Handouts/ChronAuth.html
(fängt aber wirklich bei Adam und Eva an :wink:

Vielen Dank!
Weisst du , ob man damals das Zeichen schon als „c“ im Kreis gezeichnet hat? Es ist nähmlich dieses „c“ im Kreis…

Viele Grüße
inaz

Hallo inaz,

Weisst du , ob man damals das Zeichen schon als „c“ im Kreis
gezeichnet hat? Es ist nähmlich dieses „c“ im Kreis…

Nein, dass weiss ich im Moment nicht. Mal sehen, ob ich was finde (aber heute bestimmt nicht mehr).
Es gibt natürlich Nachdrucke (Reprints). Die sehen dann aus wie das alte Original. Aber die müssen dann an einer Stelle, meist vor oder nach dem Titelblatt, einen kleinen Vermerk tragen, in der Art „Nachdruck des Verlages XYZ“, oder „Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe von …“ oder so was. Alles andere wäre nicht so ganz legal.
Aber Fälschung oder Raubdruck würde nur Sinn machen, wenn es sich irgendwie lohnt, ideel oder finanziell. Finanziell müsste es schon eine ziemlich seltene Ausgabe sein, habe ich aber noch nie gehört. Noch dazu so eine dusslige Fälschung, mit einem Copyright-Zeichen, dass es, mal angenommen, in dieser Zeit noch nicht gegeben hat. Leuchtet mir nicht so richtig ein.
Ich weiss nur, in den wilden 68-Jahren wurden Raubdrucke von sozialistischen und kommunistischen Autoren unters Volk gebracht. Das wäre dann noch ne Möglichkeit.
Aber rück doch einfach mal mit der Sprache raus, was ist es denn für ein Buch, wer hat’s geschrieben, welcher Titel und welcher Verlag usw. Vielleicht lässt sich da eher was sagen, wenn man das weiss…

Viele Grüsse
Klaus Bernstein

Hallo inaz,

Muss nicht sein, Copyright gab es schon im 19. Jahrhundert,
siehe hier:
http://wrt-howard.syr.edu/Handouts/ChronAuth.html
(fängt aber wirklich bei Adam und Eva an :wink:

Vielen Dank!
Weisst du , ob man damals das Zeichen schon als „c“ im Kreis
gezeichnet hat? Es ist nähmlich dieses „c“ im Kreis…

Die mögliche Form eines Copyright-Zeichens wurde in den USA im Copyright Act of 1909 festgelegt. In Sec. 18 steht dort wörtlich „the notice may consist of the letter C inclosed within a circle“. Dies kannst Du nachlesen auf
http://law.copyrightdata.com/index.php
Dort beim Auswahlfeld „Select a range of dates:“ „July 1, 1909 to August 23, 1912“ auswählen.
Ob das c im Kreis dann sofort in Deutschland gebräuchlich war, ist mir nicht bekannt. Aber ansonsten ist mir noch eingefallen, dass die Jahresangabe beim Copyright nicht das Erscheinungsjahr des Buches bedeuten muss, sondern das Jahr der Erstpublikation anzeigt. Wenn also ein Buch von 1892 im Jahre 1920 nochmal neu aufgelegt wird, würde dann im Buch „© 1892“ stehen.

Viele Grüsse
Klaus Bernstein

Hallo inaz,

Aber rück doch einfach mal mit der Sprache raus, was ist es
denn für ein Buch, wer hat’s geschrieben, welcher Titel und
welcher Verlag usw. Vielleicht lässt sich da eher was sagen,
wenn man das weiss…

Hallo Klaus,
es ist ein Gebetsbuch. Also ich schreibe alles ab, was ich am Titelblatt lesen kann, ich lese nicht alle gothischen Buchstaben…


TROST im ALTER
Ein katholisches Gebetsbuch für Jedermann, zunächst für alte Leute, bei denen es beginnt, Abend zu werden, und welche dereinst glücklich zu sterben wünschen.

Mit Approbation des ??? Bischofs von Chur.

Vermehrte und verbesserte Auflage

Druck und Verlag der Thypographen des hl. Apostol Stuhles
Ein?iedel ß Benziger & Co.-Waldshut
Benziger Brothers,
NewßYork - Cincinnaty - Chicago.

—nächste Seite
Imprimatur
Chur, den 27.April 1955
Caspar, Bischof von Chur

Copyright 1887 by Benziger Brothers
„All rights reserved“

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