Wir haben uns einen kleinen Obstgarten gepachtet, und darauf
eine Hütte gebaut. Ständig mit Stromaggregat ist jetzt wo die
Hütte steht zu laut. Wir bekommen vom Bauern die Möglichkeit
sich bei Ihm an den Strom seiner Voltaikanlage anzuschliesen.
Die aber in das öffentliche Netz einspeist, oder? Somit hängst Du an 230V Netzspannung, auch wenn die Sonne nicht scheint.
Die Leitungslänge beträgt maximal 200m eher weniger. Es sollen
nur Standart damit betrieben werden. Kaffeemaschine,
Fernseher, Radio, Licht (Neonröhren).
Schau Dir die Typenschilder an und addiere die Leistungen. Ich würde mir unter 10A Absicherung nichts verlegen. Eher mehr. So ein Heizlüfter kann im Herbst schon mal sinnvoll sein. Also rechnen wir mal mit 16A Belastung auf der Leitung. Der 16A Sicherunsgautomat sollte in der Hütte sein, ebenso der FI-Schalter. Beim Bauern sollte dann eine 25A Schraubsicherung hinkommen, damit bei Überlast oder Kurzschluss EURE Sicherung fliegt und nicht die im 200m entfernten (abgeschlossenen?) Schuppen.
So, rechnen wir mal.
Wir haben etwa 360m Leitungslänge, der Strom muss ja hin und zurück. Dazu sollten wir unter ca. 7V Spannungsfall bei 16A bleiben.
Hui, das macht schon 16mm² Kupfer.
Also schrauben wir die Anforderungen zurück.
Sagen wir 10A und erlauben uns (normenwidrig!) bis zu 10V Spannungsfall. Dann kommen wir auf 6mm². Das ist immer noch recht dick. Aber so hat man sicher gestellt, dass man wirklich mal 2300W gleichzeitig ziehen kann. Die Vorabsicherung beim Bauern ist bei 6mm² auch mit 25A absolut problemlos.
Einen Minibagger
bekommen wir vom Bauern damit wir das Kabel richtig tief ins
Erdreich bekommen.
Erdkabel sollte, nein muss vor zufälliger Beschädigung sicher verlegt werden. Am besten im Sandbett, denn spitze Steine drücken sich auf Dauer auch durch den recht zähen Erdkabelmantel.
Welche Querschnitt muss das Kabel haben??? und wo kauft man
das am besten bzw. was wird das Kosten???
180m NYY-J3x6mm² kosten etwas über 600€.
Dazu Sicherung, FI-Schalter, Sicherungsautomat, Kästen dafür, Schalter, Steckdosen, Anschlussarbeiten, Kabelwarnband, Sand…
1000€ sind bei gehöriger Eigenleistung machbar. Eigenleistung hört da auf, wo der Elektriker anfängt.
Und der fängt da an, wo Spannung ist.
Anekdote zum Schluss:
Wie man sowas nicht macht:
Fischteich, etwa 300m vom Bauernhaus entfernt. Verpachtete kleine Hütte. Der Bauer kratzt die Wiese auf, verlegt NYM 3x1,5mm² (normale Installationsleitung für Innen) im einfachen Plastikschlauch. Weil „1,5mm² reicht für 16A!“.
Und weil der Baumarkt nur 50m Ringe hat, werden halt 5 billige Abzweigdosen genommen, um die Leitungsstücke zu verlängern.
Am Anfang ein Stecker dran, am Ende ne Kupplung, und fertig.
Und natürlich wurde dann mal der Heizlüfter eingesteckt. Der zog dann die Spannung herunter auf 170V. Zudem flog ständig der FI in der Scheune, weil Leitung und Dosen Feuchtigkeit gezogen haben.
Der Bauer bestritt aber den Spannungsfall. Er habe schließlich selber mit dem Multimeter 230V am Ende der Leitung gemessen. Na klar, wenn kein Strom fließt, dann bricht auch die Spannung nicht ein!