Hi,
Hallo, ich bin selbständige kauffrau (seid 20 Jahren) und möchte jetzt zusätzlich ein kleines Cafe gegenüber von meinem jetztigen Geschäft eröffenen.
Dazu 2 Anmerkungen. Selbständigkeit im Klamottenbusiness qualifiziert Dich für etwa 20% dessen was Du für ein Cafe wissen musst. „Zusätzlich“ zum normalen Geschäft ein Cafe aufzumachen zeigt als Aussage schon, daß Du nicht einmal annähernd genügend Plan hast um das durchzuziehen.
Nimm das nicht persönlich! Ich rate blutigen Amateuren seit Jahren von solchen Experimenten ab und bisher hat noch keiner danach Rückmeldung gegeben daß ich ein Pessimist bin und unrecht hatte
.
z.Z. ist dort ein Internetcafe drin…
Ok, also keinerlei Genehmigungen oder Einrichtungen um aus dem Laden Lebensmittel zu verkaufen. Ganz schlecht für Anfänger, da die Dinge auf die man achten muss Bücher füllen. Bei Betrieben in denen schon mal Lebensmittel verarbeitet wurden reichen meist ein paar kleine Änderungen um das Weiterzuführen. Bei einem gastronomisch „jungfräulichen“ Objekt ist das ein Riesenhaufen Ämterstress in Kombination mit teuren Umbauten. (nur ein winziger Auszug der Themen: Boden: Rutschfestigkeit, Abflüsse(Pflicht), Fliesen bis zu Höhe Xm an der Wand, Deckenhöhe allgemein, Verteilung von Wasser und stromanschlüssen entsprechend der Hygienevorschriften, etc.pp)
es soll ein rosencafe werden und mein Mann baut mir alles…natürlich will ich erst mal alles selbermachen und das Geld sparen,
Dann mach einen 2. Klamottenladen auf! DA kannst Du alles selbermachen weil Du weisst worum es geht.
Das ordnungsamt sagt: ich muß mir einen Architekten nehmen und einen Bauantrag stellen/ nutzungsänderung usw…
Nett vom Ordnungsamt. Du brauchst im Boot zur Planung: Gewerbeaufsichtsamt, Kreisverwaltungsreferat (Hygiene), Brandschutz, evtl. die Genossenschaft (Unfallverhütung)…
Architekten die von sowas ausreichend Ahnung haben daß Du gar keinen Plan mehr haben brauchst sind derartig rar, daß ich nicht glaube, daß Du so einen für ein derartig kleines Projekt kriegst, bzw. das bezahlbar wäre.
Ob Ihk ober baumamt , jeder macht schwierigkeiten…
Und die haben noch nicht mal angefangen! Du musst Dir vorstellen, daß bei all diesen Institutionen Tausende(!!!) von Amateuren deren Qualifikation in der Gastronomie sich auf „Gastsein“ beschränkt, vorbeikommen und die Bearbeiter dabei zusehen müssen wie sich 98% davon ins persönliche Unglück stürzen.
Das die versuchen „Stress“ zu machen ist noch recht zuvorkommend. Die könnten auch warten bis Du kommst weil Du zur Eröffnung bereit bist und Dir dann hinknallen warum du gleich wieder zusperrst und umbaust.
Gibt es jemanden, der das alles hinter sich hat und mir raten kann
Mein Rat: Entweder Du besorgst Dir jemanden dem Du vertraust, der Erfahrung hat (und zwar viel davon) als Geschäftsführer oder Du lässt die Finger davon.
Egal welcher Gastronomiebetrieb ist ein absoluter Fulltimejob. Nebenher sowas zu betreiben ohne einschlägige Erfahrung ist ein sicherer Weg Geld zu vernichten.
Gruß
Nick H