Campe und Thalia zur Buchaufnahme bewegen

Liebe/-r Experte/-in,

bisher wollten große Buchhandlung mein Buch nicht aufnehmen.

Was muß ich allgemein tun, um mein Buch schmackhaft zu machen, was motiviert eine Buchhandlung wie Thalia oder Campe dazu, meine Bücher, die ich im Eigenverlag oder bei BOD herstellen lasse nicht nur bestellen zu können sondern auch in ihr Sortiment aufzunehmen?

Hallo,
da kann ich leider auch nicht weiterhelfen, ist immer so eine Sache mit dem Selbstverlegen, die Buchhandlungen bekommen natürlich dann nicht die Rabatte, die ihnen die großen Publikums- oder Fachverlage anbieten können. Deshalb sind sie in der Regel wenig bis kaum an so einem Titel (kommtj natürlich auch noch darauf an, was für ein Genre/Thema es ist) interessiert.
Es gibt aber auch Autorenverlage, die beim Vertrieb behilflich sind, allerdings kostet das Verlegen dort richtig Geld, viele sind nicht sehr seriös. Aber der eine oder andere schon, evtl. überlegen, ob das eine Alternative zu BOD wäre.
Viel Glück und Ausdauer auf jeden Fall wünscht
B.

Hallo,

leider sagen Sie in Ihrer Anfrage nicht, um welches Genre bzw. welches Thema es sich bei Ihrem Buch handelt, denn das könnte durchaus Aufschluss darüber geben, warum die Buchhandlungen kein Interesse haben, Ihren Titel ins Sortiment aufzunehmen. Ein historischer Reiseführer über Hamburg hätte in Hamburger Buchhandlungen sicher bessere Chancen als ein Buch, das thematisch auf eine weitgehend unbekannte Randsportart oder ein anderweits selten nachgefragtes Thema ausgerichtet ist.

Grundsätzlich ist es so, dass Buchhandelsketten wie Thalia oft einen zentralen Einkauf haben, das heißt, was ans Lager genommen wird, können die Buchhändler vor Ort nur in einem gewissen Rahmen beeinflussen, und in manchen Fällen sind ihnen schlicht die Hände gebunden, sprich: sie haben keine Handhabe, haben einen Budgetstopp o.ä. Daher muss es nicht zwingend an der Qualität Ihres Buchs liegen, wenn der Buchhändler es nicht ans Lager nimmt. Aber natürlich haben Bücher im Eigenverlag oder als BoD leider einen nicht allzu guten Ruf im verbreitenden Buchhandel. Das liegt daran, dass eben auch viele Titel produziert werden, die schlicht nicht dem verlegerischen Anspruch großer Verlagshäuser entsprechen.

Meine Tipps wären:

  1. Achten Sie auf ein profesionnelles Auftreten, nicht nur für Ihr Buch, sondern auch bei sich selbst, wenn Sie im Buchhandel vorsprechen. Nehmen Sie eine Absage bitte nicht persönlich!
  2. Sorgen Sie für ein weitestgehend fehlerfreies Buch. Lassen Sie es professionell lektorieren - und das bedeutet leider nicht, befreundete Germanisten oder Deutschlehrer „drübergucken“ zu lassen.
  3. Signalisieren Sie dem Buchhändler, dass Sie durchaus an seiner persönlichen Meinung zum Buch interessiert sind. Buchhändler lieben Bücher, und sie freuen sich, wenn man ihnen mal ein Exemplar schenkt (setzen Sie es steuerlich ab! Es sind ja Kosten, die Ihnen beim Vertrieb Ihres Buchs entstehen!); fragen Sie ruhig zwei bis drei Wochen später nach. Gut möglich, dass Sie so den Fuß in die Tür bekommen, ein wenig Budget für sie reserviert wird.
  4. Machen Sie Pressearbeit! Idealerweise können Sie bei Erscheinen des Buchs in der Lokalpresse auf sich aufmerksam machen - und können dies dann auch in den größeren Buchhandlungen vor Ort als Argument vorbringen. Organisieren Sie Lesungen, vielleicht sogar in Zusammenarbeit mit einer Buchhandlung.
  5. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn’s nicht auf Anhieb klappt. Bücher verkaufen ist schwer und wird es immer bleiben …

Herzliche Grüße
Juliane Korelski

BOD und Eigenverlag sind zwei Kriterien, die jeden großen Filialbetrieb abschrecken. Zu den renommierten Verlagen und Verlagsgruppen bestehen allerbeste Konditionen und Handelswege, gute Rabatte und Rückgaberecht, Partieexemplare und Kommissionsmöglichkeit.

Bei BOD wird aber nicht zur Lagerhaltung produziert, sondern nur nach Bestellaufkommen. Ein BOD-Titel ist also ein Buch, das ein Buchhändler nie von sich aus an Lager hat, sondern auf Kundenwunsch bestellt.

Eigenverlag ist nicht grundsätzlich, aber doch schlimmstenfalls mit einigen Vorurteilen behaftet (ungenügend lektoriert, Hobby-Layout, schlechte Konditionen, Möchtegern-Autor). Oder, um es deutlich zu sagen: Wenn Ihr Buch wirklich verkaufbar ist, warum hat es dann kein Profi verlegt?

Wenn Sie also einen Eigenverlags- oder BOD-Titel im Sortiment der großen Ketten platzieren wollen, wäre der einfachste Weg der direkte: Einen Bestseller zu schreiben.

Welche Alternativen gibt es?

  1. Anstatt sich auf Filialisten mit starrer Einkaufsstruktur zu versteifen, sollten Sie den regionalen, mittelständischen, inhabergeführten Buchhandel anzielen. Gehen Sie persönlich in die Buchhandlungen, zeigen Sie Ihr Buch und bieten Sie Kommission an und 30 % Rabatt.

  2. Erkundigen Sie sie bei BOD, ob in Aussicht steht, Sie in die Kataloge der Barsortimente aufzunehmen.

  3. Machen Sie im Eigenverlag um Gottes Willen nichts ohne ISBN. (Bei BOD ist das immerhin gewährleistet.) Erkundigen Sie sich vorher bei einem Buchhändler über Ihren eventuellen Verlag; es gibt etliche „Zuschuss-Druckereien“, die so tun, als suchten Sie Autoren.

Beste Grüße,

Freleng

BOD bietet eine Kommissionsmöglichkeit.

Oder, um es deutlich zu sagen: Wenn Ihr
Buch wirklich verkaufbar ist, warum hat es dann kein Profi
verlegt?

Das Buch einem „Profi“ anzubieten nimmt Zeit in Anspruch und setzt Kompromisse voraus. Wie etwa einer geringen Marge.

Wenn Sie also einen Eigenverlags- oder BOD-Titel im Sortiment
der großen Ketten platzieren wollen, wäre der einfachste Weg
der direkte: Einen Bestseller zu schreiben.

Sie meinen damit, ein Buch selbst zu bewerben, damit es sich gut verkauft und anschließend die Verkaufszahlen der Thalia/Campe vorzulegen.

Welche Alternativen gibt es?

  1. Anstatt sich auf Filialisten mit starrer Einkaufsstruktur
    zu versteifen, sollten Sie den regionalen, mittelständischen,
    inhabergeführten Buchhandel anzielen. Gehen Sie persönlich in
    die Buchhandlungen, zeigen Sie Ihr Buch und bieten Sie
    Kommission an und 30 % Rabatt.

Eine gute Idee, durch die auch bereits mehrere Bücher in verschiedenen Buchgeschäften stehen. Allerdings eben nicht bei den größeren Buchhandlungen. Andererseits ist auch fraglich, ob dadurch besser verkauft wird, daß das Buch bei Campe/Thalia steht. Was sagen Ihre Erfahrungen, so Sie diese in diesem Bereich haben.

  1. Erkundigen Sie sie bei BOD, ob in Aussicht steht, Sie in
    die Kataloge der Barsortimente aufzunehmen.

Das ist bereits möglich.

Hallo,
die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Generell:

  • überzeugend ist ein gute Verkäuflichkeit/evtl. auch gute Besprechungen, die an anderem Ort bereits nachgewiesen wurde
  • einfache Abwicklung bei der Bestellung incl. elektronischen Lieferschein
  • bei großen Gruppen wird oft zentral eingekauft > Zentraleinkäufer überzeugen
  • attraktive Konditionen
  • die Tatsache, dass der Titel bei den großen Barsortimenten (Großhändlern) gelistet ist…
  • noch besser: ein renommierter Verlag (da weiß man, dass das Buch ordentlich lektoriert worden ist, kennt die Regularien der Zusammenarbeit…).
  • viele der Punkte sind im Selbstverlag (fast) nicht umzusetzen
  • am besten möglichst rasch einen Verleger finden und überzeugen… :wink:
  • klingt vielleicht nicht sonderlich ermutigend… trifft’s aber in vielen Fällen doch…
  • Bei der Zahl von lieferbaren Büchern in deutscher Sprache, die gegen 1 Mio. tendiert, sind logistische und organisatorische Fragen von größter Bedeutung. Und auch große Buchhandlungen können nur einen Teil des Sortimentes führen - und dabei spielt natürlich die erwartete Verkäuflichkeit eine große Rolle.

Gruss
RM

Hallo,
da ich Dein Buch nicht kenne,kann ich nur allgemein antworten, als Buchhändlerin, welche selbst einkaufsentscheidend war.
In der Buchbranche der Konzentrierungen gelten rein marktspezifische Entscheidungen, die da heißen: Umsatzzahlen, Schnelldreher.
Der Einkauf erfolgt meist über Verlage, welche mitunter ganze Regalmeter selbst bestücken.
Klein/Selbstverlage/BOD haben nur geringe Chancen.
Ausnahmen:

  1. Du hast es geschafft - wenigstens regional, wenn schon nicht bundesweit - bekannt zu werden. Durch Medien o.ä.
  2. Du kennst einen Geschäftsführer persönlich, sprich Vitamin B.
    Ansonsten kleine. inhabergeführte Buchhandlungen abklappern, hohen Rabatt anbieten mit Rückgaberecht. Allerdings bist Du bei dieser Methode nicht der Einzige…
    Trotzdem viel Glück!
    MfG
    gabrielleros

Liebe Bramah Buddha,

Die großen Buchhandlungen wie Thalia, Orell Füssli und andere nehmen keine BOD ins Sortiment weil sie in der Regel nicht remittieren können. Zudem kaufen sie fast alle Bücher über sogenannte Barsortimente ein, Grossisten. Also zum Beispiel BZ in der Schweiz oder KNV und Libri in Deutschland. Also die erste Hürde sind schon diese Grossisten.

Überhaupt sind BOD-Titel nicht beliebt und werden auch nicht ernst genommen, nicht vom Handel noch von den Medien. In Regionen aus denen der Autor stammt oder mit denen der Inhalt des Buches zu tun hat, hat ein BOD-Buch mehr Chancen.

Gerne stehe ich auch für Beratungen zur Verfügung. Als Freischaffender zwar nicht ganz gratis aber sehr günstig.

Schöne Grüße
Urs Heinz Aerni

Hallo Bramah Buddha,

leider muss ich Dir sagen, dass es äußerst schwierig ist, ein Buch bei den großen Ketten zu platzieren. Da helfen entweder nur sehr gute Konditionen, oder persönliche Beziehungen. Ansonsten hilft nur Klinkenputzen in den einzelnen Läden und hoffen, dass es sich rumspricht. Helfen würde auch ein Presseartikel, der die Läden praktisch dazu zwingt den Titel an Lager zu nehmen.

Du kannst der Douglas - Zentrale in Hagen, Geschäftsbereich Thalia, natürlich auch das Buch anbieten, aber da mache ich ausdrücklich keine großen Hoffnungen. Bei den großen geht es fast nur noch um Konditionen und natürlich Verkäuflichkeit des Titels.

Ich wünsche Dir viel Glück beim Platzieren Deines Titels (übrigens ist Campe mitlerweile auch Thalia, zumindest wenn Du Nürnberg meinst).

Viele Grüße

AE

Hallo,

leider sagen Sie in Ihrer Anfrage nicht, um welches Genre bzw.
welches Thema es sich bei Ihrem Buch handelt, denn das könnte
durchaus Aufschluss darüber geben, warum die Buchhandlungen
kein Interesse haben, Ihren Titel ins Sortiment aufzunehmen.

Es ist ein Beziehungsratgeber für Frauen.

Grundsätzlich ist es so, dass Buchhandelsketten wie Thalia oft
einen zentralen Einkauf haben, das heißt, was ans Lager
genommen wird, können die Buchhändler vor Ort nur in einem
gewissen Rahmen beeinflussen, und in manchen Fällen sind ihnen
schlicht die Hände gebunden, sprich: sie haben keine Handhabe,
haben einen Budgetstopp o.ä. Daher muss es nicht zwingend an
der Qualität Ihres Buchs liegen, wenn der Buchhändler es nicht
ans Lager nimmt. Aber natürlich haben Bücher im Eigenverlag
oder als BoD leider einen nicht allzu guten Ruf im
verbreitenden Buchhandel. Das liegt daran, dass eben auch
viele Titel produziert werden, die schlicht nicht dem
verlegerischen Anspruch großer Verlagshäuser entsprechen.

Wie kann nachgewiesen werden, daß das Buch dem verlegerischen Anspruch großer Verlagshäuser entspricht?

Meine Tipps wären:

  1. Achten Sie auf ein profesionnelles Auftreten, nicht nur für
    Ihr Buch, sondern auch bei sich selbst, wenn Sie im Buchhandel
    vorsprechen. Nehmen Sie eine Absage bitte nicht persönlich!

Wie ist dieses Vorsprechen gemeint? Einen Termin machen, vorbeischauen und zum Chef weiterleiten lassen.

  1. Sorgen Sie für ein weitestgehend fehlerfreies Buch. Lassen
    Sie es professionell lektorieren.

Wie finde ich _angesehene_ Lektoren?

Hallo,

Es ist ein Beziehungsratgeber für Frauen.

Das hilft schon mal sehr weiter! Sicher ist ein Beziehungsratgeber für viele Kundinnen interessant, und meist sind es ja Frauen, die Bücher kaufen. Daher ist es schon wichtig, im Buchhandel präsent zu sein, keine Frage.
Wichtig ist natürlich immer die Aufmachung. Sie schreiben, das Buch ist schon fertig - das macht es ja theoretisch recht schwer, nachträglich noch Veränderungen vorzunehmen, obwohl ja z.B. BoD mit der Classic-Variante durchaus die Möglichkeit bietet, für 39 Euro eine zweite, überarbeitete Auflage an den Start zu bringen.

Wie ist dieses Vorsprechen gemeint? Einen Termin machen,
vorbeischauen und zum Chef weiterleiten lassen.

Erkundigen Sie sich, wer in der Buchhandlung für den Einkauf von Ratgebern zuständig ist. Meist sind diese Zuständigkeiten sehr klar geregelt, und wenn Sie die Buchhändlerin fragen, die Kinderbücher betreut, ob sie das Buch ans Lager nehmen will, ist natürlich die Chance geringer, dass diese sich wirklich mit Ihrem Buch auseinandersetzt. Den Chef (oder die Filialleitung) brauchen Sie nicht ansprechen. Versuchen Sie es in der Abteilung, wo Sie Ihr Buch sehen wollen. (kleiner Tipp: in jeder Buchhandlung steht von Zurhorst das Buch „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“. Suchen Sie das Buch, denn es fällt genau in den Bereich Beziehungsratgeber für Frauen. Und sprechen Sie dann die nächste Buchhändlerin, den nächsten Buchhändler an.)

  1. Sorgen Sie für ein weitestgehend fehlerfreies Buch. Lassen
    Sie es professionell lektorieren.

Wie finde ich _angesehene_ Lektoren?

Wenn Sie das Buch noch nicht haben lektorieren lassen, können Sie zum Beispiel auf der Webseite des VfLL nach Lektoren suchen. Oder Sie sprechen mich an :wink: - ich arbeite nicht nur als Schriftstellerin und Übersetzerin, sondern betreue auch Autoren und ihre Buchprojekte, wenn Bedarf besteht. Natürlich gehört dazu auch ein intensives Lektorat. Falls Sie interessiert sind, wie das dann aussieht, können Sie mich gerne privat unter meiner Mailadresse mail (at) julianekorelski (punkt) de kontaktieren. Schicken Sie ruhig die ersten fünf Normseiten Ihres Buchs mit, gerne auch ein Inhaltsverzeichnis. Super wäre, wenn Sie mir auch den Titel des Buchs mitteilen können. Ich schaue mir das Ganze unverbindlich und selbstverständlich für Sie kostenlos an und erstelle dann einen Plan, ob und wie man Ihr Buch verbessern kann.

Herzliche Grüße
Juliane Korelski

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Hallo,
Du musst dafür sorgen, das viele Kunden nach Deinem Buch verlangen. Dann werden die Buchhandlungen von selbst auf Dich zugehen.
Grundvoraussetzung dafür ist, das die beiden Zwischenbuchhändler Lingenbrink (Libri) und KNOe Dein Buch vorrätig halten. Dann must Du Dein Buch bewerben. Der effektivste Weg ist, Du gewinnst einen Redakteur Deiner Heimatzeitung, der soll etwas über Dich und Dein Buch schreiben. Wenn Du damit Erfolg hast und der Artikel ist erschienen, schick den Artikel an die nächstgrößere Regionalzeitung oder an eine Magazin und begründe, warum DEIN Buch es wert ist, besprochen zu werden.
Du musst es sehr aktiv vermarkten.
Dann werden die ersten Interessenten in die Buchhandlung gehen und danach fragen.

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben. Wenn Du mehr Infos brauchst, schreib ruhig noch einmal.
Herzliche Grüsse

Grosse Buchhandlungen führen inzwischen Verlage nach reinen Umsatzkriterien. Verlage, die keinen 5-stelligen Umsatz machen werden gnadenlos ausgelistet.

Das macht es für ein BOD quasi unmöglich dort präsent zu sein. Ausnahmen gibt es nur bei Regionalia.

Ich habe auch schon in einer grossen Buchhandlung gearbeitet und, wenn ich von Büchern überzeugt war diese am Zentraleinkauf vorbei besorgt und präsentiert. Das muss aber der Chef dulden. Im Endeffekt ist für den Buchhändler nur ein verkauftes Buch ein gutes Buch. Viel Idealismus ist in den Konzernen heute nicht mehr gefragt. Mag man bedauern, ist aber so.

Liebe Grüsse JIBRON