Kein vernünftiger Grund für Verbot?
Hallo,
sag ich doch auch noch was dazu.
Zu deiner Ursprungsfrage:
Ich glaube nicht dass sich hier schnell was ändern wird, da eine Legalisierung von Drogen kein dringliches Problem im Staate darstellt und dazu nach wie vor eine Mehrheit generell dagegen ist.
Wieso sollte eine Regierung die sich an der Zahl der Arbeitslosen messen lassenb muss also mit so einem - dazuhin noch unpopulären - Kleckerlesthema auseinandersetzen?
Warum wird also Cannabis in einem Zug mit Kokain genannt?
Weil 90% aller Kokser früher auch gekifft haben und vielen Leuten nicht klar ist, dass der Zusamenhang in Sachen „Einstiegsdroge“ trotzdem nicht gegeben ist. Da malst sich kaum einer aus was los wäre wenn 90% aller Kiffer zum Koks greifen würden…
Sollte es überhaupt so was wie eine Einstiegsdroge geben so ist diese - und das sagt die neutrale medizinische Forschung längst - der Alkohol. Da dieser gesellschaftlich kulturell akzeptiert ist, kann man sich dies eben nicht wirklich vorstellen.
Ist daher Cannabis wirklich in einem Atemzug mit Kokain und Heroin zu nennen? Ich sage ja! Und Alkohol und Tabak auch! Denn letztendlich unterscheiden sie sich nicht wirklich in der Auswirkung: Die heißt letztenlich nur „Sucht“ oder eben „nicht Sucht“!
Womit ich nicht sagen will, dass der Konsum zwingend zu einer Sucht führen muss (aber kann). Und ich gestehe durchaus ein, dass unterschiedliche Drogen unterschiedliche Suchtpotentiale aufweisen.
Warum jemand Drogen konsumiert hat letztendlich mit der Droge selbst wenig zu tun. Die Ursache liegt wo anders.
Und daher fände ich es nur konsequent diese Dinge alle in einem Atemzug zu nennen.
Aber ich bin absolut für eine Legalisierung mit kontrollierter Abgabe. Aller Drogen!
Fakt ist, dass ich selbst im hintersten Provinzkaff so gut wie jede Droge beschaffen kann. Dumm und dämlich verdient sich nur der Dealer. Der Staat kommt für Folgekosten auf und verpulvert weiteres Geld für wirkungslose Polizeiarbeit.
Bei einer Legalisierung hätte man durchaus Vorteile:
- Steuereinnahmen die man zur zumindest teilweisen Deckung der Folgekosten einsetzen könnte
- eingespartes Geld im Kampf dagegen, das man für eine sinnvolle Aufklärung zur Prävention einsetzen könnte
- eine Stoffliche Qualitätssicherheit, die dafür sorgt, dass kein Junky mehr an gestrecktem Stoff sterben müsste.
- Eine Entlastung der Justiz und Behörden mit Bagatelldelikten
- Ein Rückgang in der Beschaffungskriminalität
Wäre ich ein Dealer wäre ich der erste der gegen die Liberalisierung sein müsste…
Ist die Angst der Gegner berechtigt, dass dann massenhaft Drogen konsumiert würden? Ich wage dies zu bezweifeln. Dafür gibt es in keinem Land der Welt wo mit Drogen liberal umgegangen wird einen Beleg.
Natürlich kann man jetzt mit Todschlagargumenten wie „Dann kann man auch gleich Kinderarbeit legalisieren - schließlich lässt sich das auch nicht verhindern“ kommen.
Allerdings gibt es da einen kleinen aber feinen Unterschied.
Bei entsprechendem Drogenkonsum ruiniert man nämlich nur sein eigenes Leben, nicht das Dritter.
Und genau da muss man m.E. die Grenze ziehen!
Aber wie bereits gesagt… es wird nicht so schnell auf irgendeiner Tagesordnung stehen… also ist die ganze Diskussion usus.
Gruß Ivo