Cargolifter-Disaster

Bedauerlich, dass der grosse CL jetzt eingestampft wurde. Und das nur, weil 420 Mio Euro nicht aufgetrieben werden konnten. Bund und Länder halten sich auch bedeckt. Mag verständlich erscheinen, ist doch der Cargolifter ein risikobehaftetes und privatwirtschaftliches Projekt. Aber auch von Boeing liegt nur eine Good-will-Zusage für eine Zusammenarbeit vor, mehr nicht. Airbus hat wohl per se kein Interesse an einem Investment.

Auf der anderen Seite werden in NRW Milliarden in eine bessere S-Bahn investiert, weil fragwürdige Berater dem Ministerpräsidenten diesen Floh einmal ins Ohr gesetzt hatten und er jetzt aus Imagegründen gar nicht mehr anders kann, als den Metrorapid bis zur WM 2006 durchzuboxen. Heute morgen verlautbarte im Radio, dass allein die voraussichtlichen Umbaukosten der Bahnhöfe 1,5 Milliarden Euro betragen werden. Wirklich Sinn macht das nicht, weiss eigentlich auch jeder.

Ist schon traurig, wie hier ganz offensichtlich falsche Präferenzen gesetzt werden. Der Staat sollte echtes Pioniertum fördern, und nicht fragwürde Prestigeprojekte seiner Politiker . . .

Hallo !

Geh mal ins Archiv. Die Katastrophe, wenn es denn nicht vielleicht sogar ein Glück ist, wurde hier schon in den letzten Jahren vorhergesagt.

Dieser Herr Gablenz hat vor einigen Wochen im Fernsehen mal eine Rede vor Aktionären und zukünftigen Aktionären gehalten. Dort behauptete er unter anderem, sein Luftschiff würde sich in der Luft verhalten, wie ein großes Schiff im Wasser, nämlich windunabhängig. Je größer das Schiff (im Wasser) umso weniger würde es auf Wind reagieren. Es würde stabil, wie ein Klotz, im Wasser liegen. So wie sein Schiff in der Luft. Und gerade das ist das Problem!!
Was für ein Schwachsinn! Hätte er nur vorher einen Kapitän (Seeschiff) danach befragt!!

Hoffentlich bedauert niemand die Aktionäre, die auf so etwas hereingefallen sind.

Grüße Max.

Also , falls mich jemand dazu fragen sollte :
Geh mal Helium kaufen , die Luftschiffe sollten mit Helium betrieben werden , nicht etwa Heißluft .
Den privaten Innovationscharakter könnte man wohl anrechnen , aber wenn das ganze immer teurer wird ? Niemand hatte das Cargolifterprojekt verboten .
Zu Zeiten der Luftschiffe war der Luftverkehr immerhin überhaupt nicht richtig entwickelt , nicht so wie heute . Damals war da wohl noch ne geile Sache .
Außerdem : In der Stadt eine gute S oder U Bahn , preiswerte Fahrtkarten , alles anstatt eines verstopften,stinkenden Straßenverkehrs , das ist doch was , oder ?
MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Michael [off topic: dies ist eine Anrede],

was ist dagegen einzuwenden, dass Geldgeber zu Verstand kommen? Soll jetzt der Staat diesen Unfug fördern? Vielleicht erinnerst Du Dich an den „Schnellen Brüter“ in Kalkar, wo der Staat 7 Millirden DM in den Sand gesetzt hat. Oder lies mal zwischen den Zeilen, wenn es um die Atomkraft geht: Die Wirtschaft hat daran nicht mehr das geringste Interesse, seit der Staat den Subventionshahn zugedreht hat.

Gruß [off topic: dies ist ein Gruß]
Ralf

Es würde stabil, wie ein
Klotz, im Wasser liegen. So wie sein Schiff in der Luft. Und
gerade das ist das Problem!!
Was für ein Schwachsinn! Hätte er nur vorher einen Kapitän
(Seeschiff) danach befragt!!

Warum ist das Schwachsinn? Während die Masse mit der dritten Potenz der Größe wächst, wächst die Windlast nur mit dem Quadrat. Je größer ein Schiff bzw. ein Luftschiff also ist, um so träger reagiert es auf den Wind. Richtig ist auch, daß die größere Trägheit zum Problem wird, weil auch das Manövrieren immer schwerer wird. Immerhin wird die Leistung der Motoren aus Gewichtsgründen nicht an die Masse, sondern an den Strömungswiederstand angepaßt (der genau wie die Windlast mit dem Quadrat der Größe wächst).

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Die Technik ist durch Experimentier-Luftschiffe weitestgehend erprobt und einsatzfähig. Hapern tuts eigentlich nur an den großen Geldgebern, der Negativ-Werbung durch unverantwortliche weil auf ihren eigenen und vor allem schnellen Profit bedachte Investmenthäuser und am Management der Cargolifter AG, die wohl leider zu techniklastig ist.
Aber so ist das eben auf dem Planet der Affen und Narren!

Resignierende Grüsse
Safog

He Max,

versuch mal auf das Posting von Mr. Stupid zu antworten!!!

Safog

Warum ist das Schwachsinn? Während die Masse mit der dritten
Potenz der Größe wächst, wächst die Windlast nur mit dem
Quadrat. Je größer ein Schiff bzw. ein Luftschiff also ist, um
so träger reagiert es auf den Wind.

Ein großes Schiff hat entsprechend auch eine große Segelfläche, d.h. Angriffsfläche. Ich bin 35 mit diesen Problemen beschäftigt gewesen. Bei normalem Wetter kann ein Schiff gut mit einem Anker vorn treiben. Je mehr Wind, umso mehr Anker wurden/werden geworfen.

Richtig ist auch, daß die

größere Trägheit zum Problem wird, weil auch das Manövrieren
immer schwerer wird. Immerhin wird die Leistung der Motoren
aus Gewichtsgründen nicht an die Masse, sondern an den
Strömungswiederstand angepaßt (der genau wie die Windlast mit
dem Quadrat der Größe wächst).

Einer der größten Hubschrauber der Welt, ein russischer, welcher auch bei ostdeutschen Firmen in Betrieb ist, kann nur bei max. Windstärke 4 seine Last punktgenau ablegen. Bei mehr Windstärken ist eine Arbeit nicht mehr möglich.

Vielleicht hat der ahnungslose Herr Gablenz sich durch Theorien seiner Techniker blenden lassen.
Das die Sache mit der heutigen Technik nicht konstruierbar ist, hat er doch selbst im letzten Moment zugegeben.

Grüße max.

Selbst das Luftschiff, welches immer gezeigt wird als Konstruktion der Cargolifter-Firma, haben sie in England bei der Konkurrenz gekauft. Nicht mal dazu sind sie in der Lage gewesen selbst zu bauen.
Jetzt sollen es Ballons machen! Das haben schon DDR-Bürger ohne große Halle im Keller gekonnt. Und sind damit geflogen.

Grüße Max.

fahren!
Hallo,

Und sind damit geflogen.

du meinst gefahren :smile:, währen der CL160 wirklich fliegen sollte.

Cu Rene

Ein großes Schiff hat entsprechend auch eine große
Segelfläche, d.h. Angriffsfläche. Ich bin 35 mit diesen
Problemen beschäftigt gewesen. Bei normalem Wetter kann ein
Schiff gut mit einem Anker vorn treiben. Je mehr Wind, umso
mehr Anker wurden/werden geworfen.

Natlich wächst der Absolutwert der Windlast mit der Größe des Schiffes (das habe ich ja auch geschrieben), aber da die Masse des Schiffes noch schneller wächst, wird das Schiff trotzdem träger. Das bedeutet, daß die Beschleunigung des Schiffes bei gleicher Windgeschwindigkeit kleiner wird.

Natürlich ist die Leistung die man benötigt, um das Schiff gegen den Wind auf Kurs zu halten, trotz der größeren Trägheit proportional zur Windlast, aber da der Strömungswiederstand ebenfalls (näherungsweise) proportional zur Windlast wächst, benötigt man ohnehin stärkere Motoren um überhaupt vernüftig manövieren zu können.

Einer der größten Hubschrauber der Welt, ein russischer,
welcher auch bei ostdeutschen Firmen in Betrieb ist, kann nur
bei max. Windstärke 4 seine Last punktgenau ablegen. Bei mehr
Windstärken ist eine Arbeit nicht mehr möglich.

Der Vergleich hinkt, weil ein Hubschrauber im Gegensatz zu Schiffen und Luftschiffen keine horizontalen Antriebe besitzt und nur durch die zyklische Blattverstellung gegenseuern kann, die natürlich ihre Grenzen bat. Obendrein dürfte der Rotor eines so großen Hubschraiubers sich ziemlich langsam drehen, was schon bei geringen Windgeschwindigkeiten zu einer ernst zu nehmenden Auftriebsasymmetrie führt.

Vielleicht hat der ahnungslose Herr Gablenz sich durch
Theorien seiner Techniker blenden lassen.
Das die Sache mit der heutigen Technik nicht konstruierbar
ist, hat er doch selbst im letzten Moment zugegeben.

Grüße max.

1 Like

du meinst gefahren :smile:

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