Casula in Hochform

Die 6,3 Millionen Juden des Staates Israel bestehen zu 80,5%
aus Juden, 14,6% aus Moslems, 3,2% aus Christen.

3 von 5 Leuten verstehen nichts von Prozentrechnung - das sind 90%?

Da gehe ich davon aus, dass
sich bei dem Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis
keine absolut fremden Bevölkerungsgruppen gegenüberstehen.

Doch, es sind völlig verschiedene Kulturen, die sich hier gegenüberstehen. Der aufgeklärte Westen auf der einen Seite, der islamische Osten auf der anderen.

Es sind übrigens mehr als nur zwei Bevölkerungsguppen, die sich in Israel gegenüberstehen und mit- und nebeneinenander leben. Die Grenze zwischen Arabern und Juden ist die einzige, die außerhalb noch vorstellbar ist. Die Realität ist aber komplexer. Die Gräben laufen zwischen orientalischen und europäischen Juden, religiösen und nichtreligiösen, Alteingesessenen und Einwanderern. Dazu kommen Gruppen wie die Äthiopier. Ein irakischer Jude hat mit einem Palästinenser mehr gemein als mit einem Juden aus Rußland. Ein säkulärer Israeli westlicher Herkunft hat mit einem säkulären christlichen Schweden mehr gemein als mit einem marokkanischen religiösen Israeli.

Um die kulturelle Zusammensetzung der israelischen Bevölkerung zu durchschauen, nutzen die Nachrichten im deutschen TV logischerweise nur begrenzt. Daher solltest du dich besser zurückhalten mit Spekulationen. Mit „zwei Gruppen“ und „Ethnien“ wirkt es schnell lächerlich.

Gruß
dataf0x

Um deine „These“ zu belegen „die Juden hätten den Genozid“
erfunden, müßtest du…

Das einfchste zuerst:

  1. überhaupt als Genozid bezeichenbar ist, denn das ist ein Terminus :des 20. Jahrhunderts.

Na und? „Sonnenfinsternis“ haben sicherlich irgendwelche Höhlenmenschen das damals auch nicht genannt, trotzdem war es wohl eine. Und die Definition von Genozid und dem, was im AT geschildert wird (komplettes Auslöschen des Volkes, inklusive Frauen und Kinder) deckt sich.

  1. erstmalig so vorkam

Ja, das wird vielleicht schwierig, da es sich irgendwann in der Prähistorie verliert. Die Frage ist, ob es prähistorisch überhaupt schon „Völker“ gab und nicht nur einzelne Stämme. Historisch belegbar fällt mir da jedenfalls kein früheres Beispiel ein.

  1. einzigartig für die damalige Zeit

Nenn ein Gegenbeispiel, wenn es soviele gibt.

  1. typisch für die Israeliten und sonst niemanden war

Ich denke nicht, dass es typisch war, sind doch die wenigen Beispiele, wo diese dies getan haben (sollen) in den Schriften belegt.

Grüße,

Anwar

Moin,

Nein. Ich bezog mich hier eher auf den allgemeinen
Bildungsstand und das Verständnis für Zusammenhänge. Das
Intelligenz und insbesondere Bildung Greueltaten nicht im Weg
stehen, haben wir sicherlich alle in den Jahren 1933-1945
veranschaulicht bekommen.

Worauf ich mich bezog, ist dass es die jüdischen Immigranten
geschafft haben innerhalb von 50 Jahren aus einer sumpfigen
Einöde ein Hichtech-Land zu machen. Und das keinesfalls nur
aufgrund von fremder Hilfe. In der gleichen Zeit haben die
(größtenteils) illiteraten Palästinenser nicht soweit
gebracht. Es wundert nicht, bei den ungleichen
Vorraussetzungen.

Tja, wieweit wären die Israelis wohl gekommen, wenn die Palästinenser ihnen regelmäßig Flughäfen, Industrieanlagen, Straßen, Elektrizitätswerke etc. in Schutt und Asche legen.

Sicher ist Bildung ein wichtiger Faktor, nur ist hier nicht die Grenze zu ziehen zwischen Israelis und Palästinensern, sondern zwischen Kindern, die seit ihrer Geburt nichts anderes kennen, als militärische Besatzung mit dem damit verbundenen täglichen Terror, und anderen Kindern. Mittlerweise gilt ein Großteil der Kinder in den besetzten Gebieten als durch den Krieg hochgradig traumatisiert. Es ist nunmal schwierig, Kindern humanitäre Ideale zu vermitteln, wenn die Macht, die sie als „stark“ empfinden, ihnen regelmäßig ihr Leben zusammenschießt, bombt oder bulldozert.

Es sind nicht die Welten „Bildungsbürgertum“ und „Bauer“, die hier aufeinander prallen, sondern die Welten „Besatzer“ und „Besetzter“.

Der Konflikt der sich hier abspielt ist primär der zwischen
zwei extrem unterschiedlich gebildeten Völker. Der Islam
spielt dabei nur die Rolle eines beliebigen Aberglaubens, aus
dem sich die Palästinenser (und viele Araber) noch nicht
emanzipiert haben. Dies wird auch insbesondere bei Betrachtung
ihrer Gegner, der Israelis deutlich, die zwar auch eine lange
religiöse Geschichte haben, bei denen der Glaube jedoch weit
weniger das öffentliche Leben bestimmt.

Was vielleicht bedauerlich ist. Wenn mangelnder Glaube nicht durch ein anderes ethisches Gerüst ersetzt wird, dass z.B. das Leben grundsätzlich achtet, dann führt uns das direkt zu den brutalsten Regimen der Neuzeit, in denen der Mensch nicht mehr als „Geschöpf Gottes“ oder eben „Mensch“ wahrgenommen wird, sondern als „Kollateralschaden“.

Gruß
Marion

Ich denke nicht, dass es typisch war, sind doch die wenigen
Beispiele, wo diese dies getan haben (sollen) in den Schriften
belegt.

Damit irrst du. Das war „typisch“ - und zwar nicht nur fuer Israeliten sondern fuer alle damaligen Kulturen, Voelker, Staemme und kurz, das, was damals Staatenwesen ausmachte.

Das damalige Weltbild sah so aus, dass jede Gruppe ihren Gott bzw Goetter hatte, die das Schicksal der Gruppe mitbestimmten. Das was heute das Grundgesetz oder „die Demorkatie“ oder „der freie Markt“ ist, war damals ein Gott. Ein Krieg gegen eine feindliche Gruppe war automatisch ein Krieg gegen fremde Goetter, ganz analog zum kalten Krieg, wo ebenfalls Ideologien sich gegenueberstanden. Bei einem Sieg in der Antike war es selbstverstaendlich, dass das gesamte besiegte Volk inklusive der Kinder und seines Viehs umgebracht wurde, denn das alles gehoerte ja zu dem fremden Gott. Um die Heiligkeit wiederherzustellen brachte man alles um, das sich bewegt. Die Frauen wurden nicht oft dem Volk einverleibt, dh. vergewaltigt und verschleppt.

Das war damals „normal“. Mit einem Voelkermord im modernen Sinne hat das nichts zu tun, noch haben die Israeliten da etwas Neues erfunden (falls du den Schriften ueberhaupt Glauben schenkst, was mich wundern wuerde). So etwas zu behaupten ist nichts als revanchistisch-antisemitische Ausdrucksweise.

Gruss
dataf0x

Guten Tag!

Die 6,3 Millionen Juden des Staates Israel bestehen zu 80,5%
aus Juden, 14,6% aus Moslems, 3,2% aus Christen.

3 von 5 Leuten verstehen nichts von Prozentrechnung - das
sind 90%?

Soetwas ist trivial, d.h. es wird selbstverständlich vorausgesetzt, dass der verbleibende Rest als „Sonstige“ angesehen wird. Wenn du der Ansicht bist, dass 60% der Bevölkerung nix von Prozentrechnung verstehen, dann ist dies - zumindest bezogen auf den deutschsprachigen Raum - schlichtweg falsch: Ab Hauptschulabschluss sind die Bürger im Thema Prozentrechnung gut gebildet und dieser Anteil läge dann höher.

Da gehe ich davon aus, dass
sich bei dem Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis
keine absolut fremden Bevölkerungsgruppen gegenüberstehen.

Doch, es sind völlig verschiedene Kulturen, die sich hier
gegenüberstehen. Der aufgeklärte Westen auf der einen Seite,
der islamische Osten auf der anderen.

Das Judentum ist keine westliche Religion - sondern hat ihren Ursprung in Palästina. Wer einmal ein Semester Hebräisch studiert hat, wird die Ähnlichkeit dieser Sprache zum Arabischen durchaus erkennen. Weiter wird er ganz klar unterscheiden können, dass diese Sprache kaum Ähnlichkeiten zum Althochdeutschen, Lateinischen, Angelsächsischen, nicht einmal zum Griechischen hat. Hier werden wir einfach Unterschiede in der Auffassung von Bürgern mit westdeutschen Lebenshintergrund und Bürgern Israels feststellen können.

Es sind übrigens mehr als nur zwei Bevölkerungsguppen, die
sich in Israel gegenüberstehen und mit- und nebeneinenander
leben. Die Grenze zwischen Arabern und Juden ist die einzige,
die außerhalb noch vorstellbar ist. Die Realität ist aber
komplexer.

Konzentrierte Mithörer werden bei geborenen Hamburgern unterschiedliche Dialekte hören können, die man dann dem entsprechenden Stadtteil zuordnen kann - wer seinen Denkschwerpunkt auf handlung-verhindernder Komplexität konzentriert, wird bereits an dieser Stelle überfordert. Aus meiner Sicht, d.h. dem Blickwinkel eines Westdeutschen, besteht zwischen einem Israeli und einem Pälästinenser ein geringer kultureller Unterschied. Aber - wie gesagt - an dieser Stelle werden wir die Meinungsunterschiede nicht beseitigen können.

Um die kulturelle Zusammensetzung der israelischen Bevölkerung
zu durchschauen, nutzen die Nachrichten im deutschen TV
logischerweise nur begrenzt. Daher solltest du dich besser
zurückhalten mit Spekulationen. Mit „zwei Gruppen“ und
„Ethnien“ wirkt es schnell lächerlich.

Mit solchen Formulierungen wird man in keiner Region der Welt Frieden halten können. Hier in Deutschland ziehen lange Demonstrationszüge von Palästinensern an uns vorbei und beklagen sich sehr bitter und überzeugend über die Vorgehensweise des israelischen Militärs, d.h. selbst, wenn wir gerne sagen wollten, das sind die Probleme des Nahen Ostens, was geht uns solches an, so ist der Konflikt über Flüchtlinge überall in Deutschland präsent - somit werden Europäer sich einmischen - müssen.

MfG Gerhard Kemme

Wo laufen sie denn?

Diese humanitäre Katastrophe soll seit Monaten schon da sein.
Nur wo?

Ja wo laufen sie denn? (Können sie noch laufen?)

Warum strecken sie ihre Hungerbäuche nicht der internationalen Journalistenschar entgegen, die massenhaft im Gazastreifen und in der Westbank unterwegs ist um der Welt einen orginalgetreuen Einblick in eine (natürlich selbstverschuldete) humanitäre Katastrophe zu bieten?

Anscheinend können sie sich nur noch verstecken, um ihre schwindenden Kräfte zu schonen und um sich vor dem israelischen Militär zu schützen.
Hand aufs Herz: Wer wird schon gerne als Kollateralschaden erschossen (einen Grund für’s Erschiessen oder Zerbomben findet sich immer, wie die Vergangenheit gezeigt hat)?

Und von welchem Geld werden eigentlich die Waffen
gekauft?

Wie und warum gelangen eigentlich Waffen in ein besetztes Gebiet und keine lebensnotwendigen Waren?

Gruß
karin

Hallo Karin!

Wie und warum gelangen eigentlich Waffen in ein besetztes
Gebiet und keine lebensnotwendigen Waren?

Zum Beispiel so:

Olmert war anfangs Juni in London und sagte in einer Rede im britischen Parlament: „ich habe beschlossen die Lieferung von Waffen und Munition an Abu Masen zu genehmigen, damit er sich sich mit Hamas auseinandersetzen kann…vorgestern sind 3 Lastwagenladungen mit 950 M-16 Gewehren mit einer Armeeeskorte von Jordanien nach Ramallah und Gaza gebracht und der palästinensischen Präsidentengarde abgegeben worden…“

Gruss
Jaro