Cat 5e jehnseits der Spezifikationen

Hi,
ich würde gerne eine Netzwerkstrecke von 250-300m bewältigen.
(Vorweg kennt ich natürlich die Spezifikationen und habe Wiki aufmerksam gelesen)

Sicher ist es alles eine Frage der Dämpfung und der Anforderung, denn ich möchte nicht die 100MBit/s erreichen.
Vielmehr frage ich mich gerade, ohne ein Kabel auf blauen Dunst kaufen zu wollen, WAS WIE machbar wäre??

Ich denke mir also eine Strecke zwischen zwei Switschen von ca 250m mittels Ethernetkabel 100BaseTX verdrahtet ohne Repeater(!!)

Normalerweise werben ja alle Hersteller der Switche mit der automatischen Erkennung von 10MBit/s bzw 100MBit/s.
Nun würde ich gerne wissen, ob ich diese und längere Strecken mit 10BaseT bzw. 100BaseT überwinden kann?
Dabei stellt sich indirekt auch die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt die Switche auf 10BaseT und somit auf 16 MHz zu „zwingen“, in der Hoffnung, dass es weniger Störungen gibt als mit 100 MHz.

Also noch Mal ganz deutlich, es darf ruhig einiges an Fehlern auf dieser Strecke entstehen, solange eine Nutzlast von etwa 0,5MByte von den gewohnten 12MByte übrig bleibt.
Es geht mir nicht um eine vollwertige Strecke, sondern um die provisorische Versorgung eines einzelnen Hauses mit „Internet“.

Wie sehen eure Meinungen dazu aus?

Grüße Oekel

Hallo,

alle Varianten an Verkabelung finden sich unter:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/140617…

Die Idee der langsamen Verbindung für Internet kann ich nicht recht nachvollziehen.

Vielleicht wäre WLAN mit einem Repeater eine Alternative?

LG

66er

Moin,

der Sender kennt nur 10/100/1000 Mbit/s.
Er haut also ein paar Signale (das sind Rechteck-Impulse mit dre Zustände, 1, 0 und -1) heraus. Durch Längsinduktivität und Queerkapazität kommt am Ende aber ein vermatschtest, verzerrtes und abgerundetes Signal raus. Wahrscheinlichkeit, dass das noch erkannt wird?
Keine Ahnung.

Definitiv funktionieren würde es mit Telefonleitung und VDSL-Modems.
http://www.allnet.de/fileadmin/transfer/products/663…

Moin,

Das hier

ich würde gerne eine Netzwerkstrecke von 250-300m bewältigen.

Und das hier

provisorische Versorgung eines einzelnen Hauses mit
„Internet“.

klingt für mich, als planst Du, zwei getrennte Gebäude über ein Kupferkabel miteinander zu verbinden. Wenn dem so ist, dann: Finger weg!

Wir reden dann nicht mehr davon, ob eine Strecke mehr oder weniger Leistung bringt, sondern von der Elektroexecution von Geräten und (wenn es ganz dumm kommt) der Gefährdung von Personen.

Google mal nach „Erdpotential“ und „Ausgleichsströme“.

Für deine Zwecke käme nur LWL oder Funk in Frage. (Ok, oder das erwähnte VDSL über Sternvierer. Das ist zwar auch Kupfer, aber die Kisten sind dafür gebaut.)

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

eine ganz ernst gemeinte Nachfrage!

Was meinst mit:

„klingt für mich, als planst Du, zwei getrennte Gebäude über ein Kupferkabel miteinander zu verbinden.“?

Es geht - so habe ich die Frage des Ursprungsposters verstanden ja letztendlich um den Anschluß eine bummelige 250 m entfernten „Rechners“ per „Ethernetkabel“, nicht um die „Verbing“ zweier Gebäude, oder?

Zu;

"Wir reden dann nicht mehr davon, ob eine Strecke mehr oder weniger Leistung bringt, sondern von der Elektroexecution von Geräten und (wenn es ganz dumm kommt) der Gefährdung von Personen. "

Wenn wir jetzt einmal den „Blitzschutz“ vernachlässigen, wodurch entstehen welche Gefahren?

Grüße

fribbe

Hallo,

bitte mal nachlesen:
http://www.gebäude-vernetzen-xnb.de/
Aus eigener Erfahrung würde ich die aufgezeigten Gefahren sehr ernst nehmen.

Eine galvanische Trennung (Netzwerkisolator, WLAN-Richtfunk) oder ein Potentialausgleich sind also unabdingbar.

LG Culles

Hallo,

vielen Dank.

Leider funktioniert der Link nicht.

Grüße

fribbe

Leider funktioniert der Link nicht.

Nimm hinten das überflüssige -xnb raus, dann tut’s: http://www.gebäude-vernetzen.de/

Ist ein typisches Problem bei der Handhabung von Umlaut-Domains.

Gruß

Danke!

Habe ich ausgedruckt und werde ich lesen.

Grüße

fribbe

Hallo,

bitte mal nachlesen:
http://www.gebäude-vernetzen.de/
Aus eigener Erfahrung würde ich die aufgezeigten Gefahren sehr
ernst nehmen.

Hmm…
Was also seitens Telekom und Unitymedia zwingend vorgeschrieben ist, soll Gefahren bringen?

Eine galvanische Trennung (Netzwerkisolator, WLAN-Richtfunk)
oder ein Potentialausgleich sind also unabdingbar.

Netzwerkisolatoren außerhalb hochsensibler Medizintechnik eher überteurter Schnickschnack.
Die Signaladern sind sowieso galvanisch getrennt - nur halt nicht besonders spannungsfest.
Der Schirm kann in der Tat einen Ausgleichsstrom führen.
Daher setzt man an einem Ende der Strecke einen 8€ Switch („Opferswitch“), den man mittels ungeschirmter Patchkabel an Verbindungsleitung und Heimnetzwerk anschließt.

Ich hatte selber mal ein Netzwerkkabel zwischen zwei Gebäuden (etwa 35m lang), wo bsi zu 1A über den Schirm floss. Witziger Weise war das Gehäuse des PC nicht mit dem Schirm der Netzwerkbuchse verbunden, dagegen aber der Schirm des VGA Kabels. Und dieser wieder am Schutzleiter des Monitors. Brachte hübsche Bildschirmverzerrungen. Abhilfe war dann das 0,85€ Patchkabel ohne Schirmung.
Bevor der Elektriker gerufen wurde, waren aber einige zig Euro an Computerspezialisten geflossen.

Hallo,
so einfach darf man die Sache nicht nehmen. Ein „Opferswitch“ hilft bei einem statischen Potentialproblem überhaupt nichts. Er wird gleich seinen Geist aufgeben. Und bei einem dynamischen Ereignis ist die Wirkung ungewiss, als Blitzschutzkomponente ist ein Switch nun mal nicht ausgelegt, auch wenn’s manchmal hilft.
Dass kein Strom durch einen Leiter fließen kann, der an der anderen Seite abgetrennt ist, ist zwar banal (wenn es auch für eine Abschirmung nicht ganz stimmt, aber für den Personenschutz ist diese Annahme unbedenklich) aber dennoch sehr wirkungsvoll und wird viel zu selten beachtet. Ob aber dadurch eine vielleicht notwendige Abschirmung für den Datenverkehr noch gewährleistet ist, hängt wiederum von Zufälligkeiten ab. Durch eine fehlenden Ausgleichstrom über die Abschirmung baut sich ggf. ein Potentital zwischen den Datenleitungen auf, das vielleicht von einzelnen Komponenten nicht verkraftet wird.
Die sauberen Lösungen wurden beschrieben - sie werden funktionieren; andere Lösungen, die vielleicht nur 85 Cent kosten, können funktionieren - aber mit einen nicht zu unterschätzenden Risiko.

LG Culles

Hi,

Dass kein Strom durch einen Leiter fließen kann, der an der
anderen Seite abgetrennt ist, ist zwar banal (wenn es auch für
eine Abschirmung nicht ganz stimmt, aber für den
Personenschutz ist diese Annahme unbedenklich) aber dennoch
sehr wirkungsvoll und wird viel zu selten beachtet.

Wenn ich mich recht entsinne, ist diese Lösung aber explizit verboten - u.a. weil ein einseitig aufgelegter Schirm eine veritablen Antenne wird, die so ziemlich jedes Störsignal aus der Umgebung „ansaugt“.

Gruß
Stefan

Hallo,
die einseitige Schirmung ist nicht verboten. Sie sollte aber nur in Ausnahmefällen (zur Vermeidung von Ausgleichströmen) geschehen, da, wie du bemerkt hast, eine geschirmte Leitung, deren Schirmung nur einseitig aufgelegt ist, deutlich stärker durch Störstrahlungen von außen beeinflusst wird.

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/ITGrundschutz/ITGr…

LG Culles

Hallo,
so einfach darf man die Sache nicht nehmen. Ein „Opferswitch“
hilft bei einem statischen Potentialproblem überhaupt nichts.
Er wird gleich seinen Geist aufgeben.

Die Datenleitungen beim Ethernet sind wegen der Übertrager in jeder Komponente galvanisch von der Umwelt getrennt.
Nur bei hohen Potenzialunterschieden (und da rede ich nicht von ein paar Volt) reichen die Abstände auf den Platinen der Komponenten nicht aus, da wird es Überschläge geben.

Ein Netzwerkisolator macht eine galvanische Trennung eines galvanisch getrennten Signals - nur eben mit deutlich höherer Durchschlagsfestigkeit.
Aber leider auch nicht so hoch, als dass man vom Blitzschutz reden könnte.

Mich stört bei der Angelegenheit, dass hier einige Hersteller verschweigen, dass eine galvanische Trennung schon gegeben ist und das lediglich mangels Schirmtrennung und mangels ausreichender Kriech- und Überschlagsstrecken diese nicht der Anforderung für die Nutzung im medizinische Bereich entspricht.
Dann verpackt man 4 Übertrager (4 x 5€) in ein Gehäuse (1€) mit zwei Netzwerkbuchsen (2 x 1€) und verkauft es für 120€.
Warum?
Weil es als „Medizinprodukt“ geprüft ist…

Hallo,

Dann verpackt man 4 Übertrager (4 x 5€) in ein Gehäuse (1€)
mit zwei Netzwerkbuchsen (2 x 1€) und verkauft es für 120€.
Warum?
Weil es als „Medizinprodukt“ geprüft ist…

Ja, genau darum. Weil alles, was Medizintechnik sein könnte, zertifiziert sein muß. Und das ist eine Einladung zum Zulangen, auch wenn ein Ausfall der Komponente oder eine Fehlfunktion zu keiner gesundheitlichen Schädigung führen würden.

Wenn ich sehe, für welchen Preis ein WLAN-Adapter zur Archivierung von Daten vertrieben wird … Faktor 10 gegenüber den Amazon-Preisen wäre ja noch schön.

So, genug geärgert!

Sebastian