Hi!
Ich würde einen mehr als deutlichen Schritt weitergehen:
- Abschaffung des Renteneintrittalters überhaupt! Jeder AN
soll selbst entscheiden, ob er mit 65 oder später in Rente
geht (Stichwort: Eigenverantwortung).
So einfach wird das nicht gehen aber ichsehe ebenfalls, daß
die Rentenversicherung wie wir sie bisher kennen nicht mehr
lange bestehen wird.
Nenn mir einen Grund, warum ein hochqualifizierter und körperlich wie geistig voll auf der Höhe stehender Mitarbeiter mit 65 zwangsweise in die Rente geschickt werden muss.
Ich bin für die völlige Abschaffung der
Arbeitslosenversicherung. Wer arbeitslos wird und bedürftig
ist, fällt sofort unter die Hartz-IV-Regelung. Bedürftigkeit
ist nachzuweisen. Jedem AN ist es natürlich freigestellt, sich
privat gegen Erwerbslosigkeit zu versichern (genaueres ist den
Versicherern vorbehalten: Beiträge, Dauer der gezahlten
Leistung usw.)
Jetzt wirst Du etwas satirisch, oder?
Nein, das ist mein voller Ernst. Die Sozialkassen können die Lasten nicht mehr tragen, ohne aus dem Steuersäckel gefüttert zu werden. Also muss die Zahl der Anspruchsteller reduziert werden (nichts anderes war der Versuch Hartz IV) oder besser noch: man fährt die Ansprüche gleich auf 0 runter. Also kein ALG-I mehr!
Zuschläge für Feiertags- und Nachtarbeit gehören abgeschafft.
Zusammen mit sämtlichen Regelungen, die Arbeit zeitlich
einschränken, wie etwa Ladenöffnungszeiten, Nachtbackverbote,
Nachtflugverbote. Wenn wir jederzeit konsumieren wollen, dann
gehören Einschränkungen und Sonderbehandlungen von Nacht- oder
Feiertagstätigkeiten auf den Müll.
Mooooment mal, daß drastische reformen nötig sind ist klar,
daß Steuerprivilegien fallen auch, aber deswegen gleich alles
über Bord werfen bringt auch nichts. Ich will
Steuergerechtigkeit, keinen Rückfall ins 19. Jhd. Die
Leibeigenschaft kann nicht das Ziel sein.
Was hat das mit dem 19.Jahrhundert zu tun?
Die Aufhebung des Ladenschlussgesetzes bietet dem Einzelhandel Möglichkeiten, keinen Zwang. Warum soll jemandem nicht gestattet sein, sein Geschäft von 20.00 Uhr bis 03.00 Uhr morgens geöffnet zu haben? Ist doch nur eine Frage von Gewinn- und Verlustrechnung. Wenn Vater Staat (oder die Tarifverbände) aber sagen: Nachtarbeit muss mit Zuschlägen bezahlt werden, dann rechnet sich das mit der GuV vielleicht schon nicht mehr.
Aber vermutlich ist es besser, arbeitslos zu sein und die Sozialkassen zu belasten, als nachts zu arbeiten und auf Zuschläge zu verzichten.
- der Eingangssteuersatz sinkt von 15 auf 12 Prozent
Gut
- der Spitzensteuersatz sinkt von 42 auf 39 Prozent
OK
Klingt nicht nach dem dreistufigen Steuermodell, das sonst
immer verkündet wird.
Warum nicht ?
Weil nur von Eingangs- und Spitzensteuersatz geredet wird. Und dazwischen vermutlich weiterhin die Progression gilt. Warum nicht klipp und klar 12 / 24 / 36 Prozent mit klaren Grenzwerten?
Ich bin für die Streichung jeglicher Subvention durch den
Staat. Der Staat hat nirgendwo irgendwelche Zuschüsse zu
zahlen, weder bei der Einkommensteuererklärung durch Baugeld,
Kindergeld, Kilometergeld noch in der Forschung, im Bergbau,
Schiffbau, Landwirtschaft oder Flugzeugbau. Keine Zuschüsse
für strukturschwache Regionen, keine für alternative Energien,
keine für Atomkraftwerke.
Du übertreibst mal wieder. Man soll die staatliche Förderung
aber auf das konzentrieren, was zukünftig gebraucht wird.
Klar. Zum Beispiel Airbus. Werden staatlich subventioniert. Siehe Werkshallen und Landebahn in Hamburg. Jede Menge Kohle reinpumpen, um sie im Krieg gegen Boeing fit zu halten.
Und was machen wir in zehn Jahren, wenn die Chinesen ihre ersten Passagiermaschinen auf den Markt bringen und Airbus und Boeing preislich unterbieten? Noch mehr Geld reinpumpen?
Entweder können Technologieunternehmen auf dem Weltmarkt bestehen und aufgrund des Leistungsdruckes Hi-Tech produzieren oder sie gehen den Bach runter. Sie mit Staatsubventionen künstlich am Leben erhalten, das haben wir beim Ruhrbergbau ausreichend miterlebt.
Außerdem bin ich für ein vollständige Privatisierung der
Bundesautobahnen. Alle Autobahnen werden von Unternehmen
kommerziell betrieben, wobei die Unternehmen Neubau und
Wartung der Autobahnen übernehmen. Dafür dürfen sie für die
Benutzung der Autobahn Maut kassieren.
Schlicht dagegen. Was soll das bringen ?
Entlastung des Straßenverkehrs, geringere Abhängigkeit vom Erdöl, der Bund zahlt keinen Neubau und keinen Unterhalt, stärkere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, der Neubau auf Autobahnstrecken unterliegt wirtschaftlichen Aspekten und nicht mehr lokalpolitschen Entscheidungen.
Ein guter Bekannter von mir ist regelmäßig in Japan unterwegs. Dort funktioniert das.
Außerdem Privatisierung von Schulen und Universitäten. Schulen
werden aus dem staatlichen Zugriff den Landeskultus entlassen
und müssen betriebswirtschaftlich geführt werden (Beiträge der
Eltern in Form von Geld oder Mitarbeit; Lehrer werden
ent-beamtet und als normale Angestellte geführt)
Niemals. Das ist genau das was wir nicht brauchen: Schulen die
zur Gewinnerzielung ohne Rücksicht auf die Bildung zu nehmen.
Deine Art von Vollgaskapitalismus ist nicht die Lösung des
Problems, es wird neue geben.
Keine Gewinnerzielung, sondern Kostendeckung. Und Kostendeckung wird nur erreicht, wenn die Eltern die Qualität der Schulen honorieren und ihre Kinder dorthin schicken wollen, wo gute Bildung vermittelt wird. Nicht umsonst sind Privatschulen und Walldorfschulen derzeit so gefragt.
Wer schult den angehenden Selbstständigen? Etwa der Staat?
Völlig verfehlt! Wer sich selbstständig macht, trägt von
Beginn an eigenes Risiko und hat sich daher selbst zu schulen.
Auf keinen Fall der Staat - das wäre schon wieder
Verschwendung von Staatseinnahmen in Form von Zuschüssen und
Subventionen
Falsch. Bildung ist einer der wichtigsten Aufgaben des Staats.
Heuite gehen Leute von der Schule, die zwar Brecht zitieren
aber keinen Scheck ausfüllen können. Weg mit der brotlosen
Kunst und auf wichtigeres konzentriert. Wieviele Kleinbetriebe
(Kneipen, Geschäfte,. Imbisse) gehen denn nach zwei jahren
kaputt weil sie dann von Umsatzsteuerschätzungen,
-vorauszahlungen und -paragrafen erschlagen werden ?
Selbst in Schuld, kann ich nur sagen. Wer ohne BWL-Grundkenntnisse einen Laden oder eine Kneipe eröffnet, geht volles Risiko. Also sollte man sich vorher entsprechend bilden. Das setzt aber keinesfalls staatliche Förderung voraus.
- Langzeitarbeitslose können für Löhne von 10% unter Tarif
eingestellt werden
OK
Nein.
Bei Langzeitarbeitslosen Aufhebung der tariflichen Regelungen,
was Arbeitszeit und Gehalt angeht. Wir müssen bereit sein,
Jobs auch für nur die Hälfte des üblichen Gehaltes anzunehmen.
Siehe oben unter „Leibeigenschaft“.
Also doch lieber arbeitslos mit Hartz-IV-Zahlung als eine Job annehmen, der im Gehalt deutlich unter Tarif liegt?
Einen wirklichen Befreiungsschlag sehe ich da noch nicht. Und
ihr?
Nein, aber die Richtung stimmt. Fehlen noch:
- Streichung von mindestens 80% aller Steuervergünstigungen
und -abschreibungsmodellen
Falsch!
Streichung _aller_ Steuervergünstigungen, Subventionen,
Zuschüsse und Abschreibungsmodelle
Wie gesagt: Du schüttest das Kind mit dem Bade aus.
Sehe ich anders. Die Leidensfähigkeit der Bevölkerung ist bei weitem noch nicht ausgereizt.
Es kann m.E. nicht sein, dass sich täglich hunderttausende von
Autos aus dem Großraum von Frankfurt/Main in die Stadt quälen,
der Verkehr regelmäßig zusammenbricht, und all das nur, weil
die Straßen kostenfrei zur Verfügung stehen, während
gleichzeitig die Fahrt mit dem ÖPNV nach Frankfurt hinein 8,30
Euro kostet und nur alle halbe Stunde stattfindet.
Wann der ÖPNV fährt ist nicht das Problem. Ich habe schlappe
20 km zur Arbeit, fahre mit dem Auto 30 Minuten und mit ÖPNV 2
Stunden. In den zwei Stunden kann ich mir dann die Gerüche des
Orients, das Geplärre von Walk men, das Geschrei von
Schulkindern und deren Rucksäcke im Gesicht wenn sie
herumtoben antun. Abends gibt´s dann noch ein paar Alkis
dazu… WÜRG.
Exakt das ist das Problem, was beim ÖPNV gelöst werden muss. Warum ist es im ÖPNV so voll? Weil die Zahl der erreichbaren Ziele nicht stimmt (vielfaches Umsteigen) und weil die Taktrate zu niedrig ist (zu den Stoßzeiten wäre es z.B. durchaus sinnvoll, die Taktrate einer Linie auf 30 Sekunden bis 1 Minute zu bringen - Aussage meines o.g. Bekannten: U-Bahn Tokio, Taktzeiten in genau diesem Bereich). Damit würde sich die Situation in den Zügen entspannen und der ÖPNV für mehr Fahrgäste interessant. Die Fahrpreis könnten gesenkt werden, gleichzeitig werden die Stadtautobahnen privatisiert und mit Maut versehen. Statt sich durch den Stau zu quälen lieber entspannt mit S- oder U-Bahn zur Arbeit.
Dafür freie Hand den Unternehmen bei der
Forschung und wirtschaftlichen Verwertungen ihrer Ergebnisse.
Ouhauerhauerha. Du glaubst wirklich, daß die Unternehmen ihrer
Verantwortung ohne jede Führung gerecht werden ??
Die Wirtschaft wird alles entwickeln, was Profit verspricht.
Die Wissenschaft wird immer alles erforschen und einsetzen, was irgendwie interessant ist. Die Diskussion z.B. um die Ethik des Klonens ist mir völlig unverständlich. Der menschliche Klon wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist nur wann und wo. Gleiches gilt z.B. für die Frage der aktiven Sterbehilfe. Politische oder moralische Führung kann diesen Prozess nur verzögern, aber niemals stoppen. Da können sich unsere Politiker, Umweltaktivisten, Moralprediger usw. noch so sehr auf den Kopf stellen. Die Atombombe ist gebaut worden, weil es die Idee dazu gab. Und selbst nach dem Schrecken von Hiroshima und Nagasaki hat es die Menschen nicht davon abgehalten, abertausende davon zu bauen.
- Verschärfung von Zuzugs- und Aufenthaltsrecht und
insbesondere der geduldeten (und damit eigentlich illegalen)
Ausländer
Klares Nein!
Um das Verhältnis von Rentnern zu Arbeitnehmern in den
nächsten zwei, drei Jahrzehnten auf dem heutigen Stand zu
halten, sind massive Einwanderungen erforderlich.
Schlichter Unfug. Die Zeiten der arbeitsintensiven Industrie
(Kohle, Stahl etc.) sind in D schon lange vorbei. Wir haben
nicht zu wenig Menschen sondern mind. 5 Mill. zuviel. Was
bringt es wenn wir noch mehr Arbeitslose ins and lassen (oder
selber zeugen) ?
Also soll sich das Verhältnis von Arbeitnehmern weiter zugunsten der Rentner verschieben? Soll zukünftig auf einen Arbeitnehmer zwei oder drei Rentner kommen? Wie soll das finanziert werden?
Ab 2020 wird die Zahl der Rentner drastisch steigen, weil dann die Baby-Boom-Jahrgänge Ende der 1950er / Anfang der 1960er in den Ruhestand gehen. Wir haben jetzt schon Schwierigkeiten, aufgrund des Verhältnisses von sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern zu Rentnern die Beiträge aufzubringen. Wie soll das werden, wenn die Rentnerzahl förmlich explodiert, gleichzeitig aber die Zahl der Arbeitnehmer mangels Masse stark absinkt? Die Lohnnebenkosten auf 80% anheben?
Grüße
Heinrich