CH =|= CH : Trotzdem gemeinsamer Ursprung?

Hallo Sprachforscherkollegen.

Bekanntlich gibt es im Deutschen 2 Aussprachen des ‚CH‘ (wenn ich mal von der 3.Variante wie z.B. in ‚Chaos‘ = [Kaos] absehe, auch wenn sich da die Geister scheiden, weil manche ‚China‘ wie [Kina] aussprechen):

Entweder ein hartes CH wie in ‚Rache‘,
oder ein weiches CH wie in ‚weich‘.
Man könnte meinen, dass es sich um zwei völlig verschiedene Laute handelt, die nur das gleiche Schriftbild haben, zumal die Lautbildung einmal im Rachen geschieht, das andere Mal an der vorderen Zunge.

Schaut man sich aber verwandte Wortformen an, so sieht man, dass der eine Laut in den anderen wechselt:
der Koch (hartes CH) --> die Köchin (weiches CH)
die Rache (hartes CH) --> rächen (weiches CH)
Es muss also doch eine Verwandschaft geben.

Wo aber bzw. wann und wodurch trat diese Trennung in die 2 Varianten auf?? Durch das Schriftbild anscheinend nicht. Gab es früher mal nur EINE Aussprache, die auch bei den anderen Wortformen gültig war? Wenn ja, welche? Welches ist die ältere Form?

Weiß jemand mehr???

Markuss

Hallo Markuss,

zwar bin ich kein Sprachforscher, aber das ergibt sich doch aus der Aussprache: Nach hellen Vokalen wie i,e,ü,ö wird das weiche gesprochen und nach den dunklen Vokalen a,o,u, das harte.
Hört sich nicht besonders wissenschaftlich an, aber versuch mal es andersherum auszusprechen…

Gruss Kerstin

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Ergänzung
Hi,

so sehe ich das auch.

Das mit der Einteilung in harte, weiche und hartweiche (ein Mittelding) findet man besonders ausgeprägt in den slawischen Sprachen. Im Tschechischen z.B. gibt es für viele Laute oder Lautgruppen eine harte und weiche Variante, die sich dann aber auch meist durch andere Buchstaben oder diakritische Zeichen unterscheiden.
Die Unterscheidung ist auch hier, wie unten genannt, die Umgebung, also, welcher Laut im Wort vorgeht und welcher folgt.

Gruss Hans-Jürgen
***

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Hallo Kerstin,

Danke für den Hinweis mit den vorangehenden Vokalen (Diphtongen). Hätt ich auch wirklich selbst drauf kommen können…

Also:
Nach A, O, U, AU : hartes CH
Nach E, I, Ä, Ö, Ü, AI, ÄU, EI, EU : weiches CH

Bleibt nur noch meine Frage nach dem Ursprung und der ältesten Form.

Gruß,
Markuss

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Nach hellen Vokalen wie i,e,ü,ö wird das
weiche gesprochen und nach den dunklen Vokalen a,o,u, das
harte.

auch der nachfolgende konsonant spielt eine rolle, zb. köchin.
VOR I und E wird es generell vorne ausgesprochen. ebenso am anfang eines wortes. ansonsten hinten. („weich“ = stimmhaft sind aber beide formen. stimmloses CH gibt es gar nicht im deutschen.)

gruß
datafox

Hallo Datafox.

Ich glaube eine Abhängigkeitsregel von dem, was danach folgt gibt es nicht. Gegenbeispiele zu deiner Behauptung:
z.B. Rache, Raucher, Wucher, Bache, Rachitis, …

Dagegen scheint die Abhängigkeitsregel von dem, was davorsteht
zu stimmen. Ich habe jedenfalls bisher kein Gegenbeispiel gefunden.
CH-Regel:
Geht ein a, o, u, au voran: hartes CH; sonst ein weiches CH

Gruß
Markuss

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