Chancen & Risiken als Jungunternehmer

Hallo ihr lieben Leute der Wer Weiss Was Community,

Schon bereits vor einigen Jahren habe ich zusammen mit ein paar meiner Schulkolegen den Gedanken gehabt einen Club, eine Bar oder ähnliches nach dem Abitur aufzumachen.

Anfangs war das natürlich nur ein Hirngespinst, da wir alle ca. 16 Jahre alt waren und dachten das ganze geht so mal eben nebenher neben dem Studium etc.

Nun sind wir alle über 18 und haben die Idee nach dem letzten Urlaub im Ausland erneut aufgegriffen, nur diesmal mit genauen Ideen, Strategien und ähnlichem,
was nicht zuletzt dadurch entstand dass wir von einigen Clubs im Ausland sehr begeistert waren, die Dinge anboten, die es hier einfach nicht gibt.

Im Moment sind wir zu 4. und sind alle einstimmig überzeugt von den innovativen Ideen, die ich aus gegebenen Gründen natürlich an dieser Stelle nicht verraten kann. Auch Eltern und andere Angehörige belächelten uns erst, jedoch weihten wir Sie in unsere Pläne ein, worauf auch Sie allesamt von der Idee an sich einen Club/Discothek mit unserem Konzept aufzumachen, überzeugt waren.

Natürlich besteht das große finanzielle Problem:
Es geht dabei im wesentlichen um die Beschaffung einer Immobilie, evtl. Restauration und Kapital für Angestellte in den ersten Monaten.

Nun meine Frage an dieser Stelle:
Was sind unsere Möglichkeiten als junge Unternehmergruppe, die fast keine Sicherheiten besitzt;
Kann man Banken mit einem guten Businessplan etc trotzdem überzeugen? Und was ist der erste Richtige Schritt für ein solches Projekt und an wen kann man sich wenden?

Hallo ihr lieben Jungunternehmer in spe,

genauso wenig wie ihr eure Ideen hier preisgebt (verständlicherweise), kann ein Unternehmensberater eine Gründungsberatung kostenfrei durchführen.

Ich muss daher passen, wünsche euch aber gleichwohl viel Erfolg.

Jochen

Hallo lieber Jungunternehmer,

also, das sollte man direkt mit einem Bank-Menschen besprechen.
Das Ganze liesst sich, wie ein richtig großes Projekt.

Risiko PUR, Marketing? Wie bekommt Ihr zahlende Gäste rein? Denn wenn keiner etwas von Euch weiss, kommt auch keiner, der zahlt.

Solches Risiko lieben Banken GAR NICHT.

mfg
Mentat1

zusammen mit ein

paar meiner Schulkolegen den Gedanken gehabt einen Club, eine
Bar oder ähnliches nach dem Abitur aufzumachen.

Was sind unsere Möglichkeiten als junge Unternehmergruppe, die
fast keine Sicherheiten besitzt;
Kann man Banken mit einem guten Businessplan etc trotzdem
überzeugen? Und was ist der erste Richtige Schritt für ein
solches Projekt und an wen kann man sich wenden?

Erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Zahlende Gäste rein zu bekommen sollte nicht das Problem sein, denn ich sehe gerade bei uns „jungen“ Leuten den klaren Vorteil, dass wir eben auch noch regelmäßig in Discos gehen und wissen wo wir Werbung warnehmen, wo nicht und was uns in den Clubs als Jugendliche/junge Erwachsene stört und was gefällt.

Es gibt zwar bereits 2 Clubs in unserer Stadt, jedoch ist der eine sehr klein und schlecht besucht und der andere einfach schlecht gelegen uund veraltet.

Demnach sind wir auf weiter Flur nahezu Konkurrenzlos.
Das erste Immobilienobjekt welches wir uns vorstellen könnten, wäre auch sehr zentral an einer Hauptstraße Stadteinwärts gelegen, wo gleichzeitig große Wandflächen als Werbetafeln genutzt werden könnten.

Eine Reihe anderer Marketingschachzüge haben wir auch noch in der hinterhand. Das wäre das geringste von vielen Hürden, die gemeistert werden müssen.

Meine Frage zielt jedoch viel mehr in die Richtung, an wen wende ich mich am besten. Sollte man einfach mal blauäugig zur örtlichen Bank und sagen Hallihallo hier bin ich, wir haben die und die Idee oder sollte man erst zur Bank, wenn man bereits mit einem Businessplan aufwarten kann usw.

Was ist das erste was man tun kann, wenn man als Jungunternehmer solch eine Idee hat.

&Ich habe von Unternehmerkrediten vom Staat gelesen, bei denen man nahezu keine Sicherheiten benötigt.

MfG
Sven

Die besten Infos , Tipps und Ratschläge dazu kann Marc Klejbor geben. Auch er hat mit 21 Jahren eine Disco eröffent und ist 2010 mit seiner Disco zum besten Untenehmen Deutschlands gekürt worden (Gewinner des Ludwig-Erhard-Preises 2010).
Weiter Infos dazu (auch die Kontaktdaten) gibt´s aunf www.klejbors.de.
Marc Klejbor betreibt auch sehr erfolgreich eine Beratung - Marc Klejbor Marketing & Merchandising GmbH.
Zudem bietet die DEHOGA für Existenzgründer exzellente Unterstützung und Beratung durch professionelle Berater.
Viel Erfolg und herzliche Grüße
Karl-Otto Kaiser

Hallo,

ja, Banken lassen sich überzeugen, schließlich wollen sie Geschäft machen - und deren Geschäft ist es nun mal, Geld zu verleihen.

Neben einem unbedingt benötigten wasserdichten Businessplan (die Existenzgründungs-CD des BMWi ist hier eine gute Starthilfe, obgleich keineswegs erschöpfend) lautet das Zauberwort „Fördermittel“. Diese gibt es in drei Geschmaksrichtungen

  • Zuschuß
  • Darlehen
  • Bürgschaft
    welche auch kombiniert werden können.

Am Anfang steht das Gespräch mit dem Berater einer Bank - im Idealfall Derjenigen, welche dann die Gründung finanziell begleitet soll. Das Protokoll über dieses Gespräch werden dann später die Fördermittelgeber sehen wollen. Der Bankberater wird euch über die Fördermöglichkeiten aufklären und evtl. auch gleich einige Anträge vorbereiten oder euch die Unterlagen aufzählen, die ihr beibringen müßt.

Habt ihr das hinter euch, würde ich ein paar (hundert) Euro in die Hand nehmen und dasselbe mit einem *unabhängigen* Fördermittelberater durchexerzieren. Da, wo sich die Aussagen und Empfehlungen decken, liegt die Wahrheit.

ACHTUNG! Die Unternehmung darf in diesem Moment noch nicht offiziell gegründet worden sein!!!

Besten Erfolg!

Evgenij

Hallo Evgenij!
Dein Post hilft mir sehr weiter!

Ich denke so werden wir es auch machen. Die CD werde ich mir schnellstmöglich beschaffen.

Auch die Sache mit dem unabhängigem Fördermittelberater klingt ganz vernünftig und auch notwendig. Besten Dank soweit!

Nur eine bereitet mir noch etwas Sorgen:
Ich habe irgendwie die Befürchtung dass wir aufgrund unseres alters beim Beratungsgespräch nicht für voll genommen werden. Aber diese Sache werden wir dann auch hoffe ich mit dem „wasserdichten“ Businessplan abwenden können.

MfG
Sven

Hallo Sven,

Geh zuerst mal zu einer Bank,
von der Du den Kredit auf keinen Fall nehmen würdest und erzähl alles, was der Berater wissen darf.
Das erleichtert Dir das Verhandeln, weil es dann ja nicht wirklich drauf an kommt, dass Du alles gleich richtig machst.

Lass Dir sagen, was Du genau vorlegen musst, damit ein Kredit möglich wird.

Bereite alles vor und gib es ihm.
Wenn es dann nicht zur Zusage kommt, kannst Du mit den Unterlagen zu jeder anderen Bank gehen ud ernstest Bewunderung für Deinen Unternehmergeist.

Wenn aber die erste Bank den Kredit gehwährt… umso besser.

mfg
Mentat1

Erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Meine Frage zielt jedoch viel mehr in die Richtung, an wen
wende ich mich am besten. Sollte man einfach mal blauäugig zur
örtlichen Bank und sagen Hallihallo hier bin ich, wir haben
die und die Idee oder sollte man erst zur Bank, wenn man
bereits mit einem Businessplan aufwarten kann usw.

Was ist das erste was man tun kann, wenn man als
Jungunternehmer solch eine Idee hat.

&Ich habe von Unternehmerkrediten vom Staat gelesen, bei denen
man nahezu keine Sicherheiten benötigt.

MfG
Sven

Hallo,

die Fragen sind rasch beantwortet und vermutlich etwas ernüchternd:
Eine Finanzierung im Bereich Gastronomie ist generell äusserst schwierig, das liegt insbes. am megaschlechten Rating der Gesamt-Branche. Dafür könnt ihr selbst natürlich nichts, aber bei euch kommt hinzu - und ich formuliere einfach mal sehr nüchtern aus Banker-/Geldgeberdenke:

  1. Ihr seid ERST 18 oder knapp drüber.
  2. Ihr habt also weder Berufsausbildung abgeschlossen, noch Studium o.ä.
  3. Euch fehlt bisher jegliche Branchenkenntnis und -erfahrung aus mehrjähriger Tätigkeit
  4. Ihr habt weder Eigenkapital noch Sicherheiten anzubieten und das bei möglicherweise sehr hohem Kapitalbedarf

Damit kommt gleich ein ganzes Bündel an Gründen zusammen, warum eine Finanzierung über eine Bank/Sparkasse (incl. der öfftl. Förderkredite) in Frage kommt, noch eine alternative über einen Investor (incl. Brauereien etc.)

Bei aller Sympathie für die grosse Begeisterung: Ich sehe leider überhaupt keine Chance.
Informiert euch aber selbst einmal in den Portalen der KfW-Mittelstandsbank, die sehr viel zu den Bedingungen einer Finanzierung darstellt oder auch beim BMWI: existenzgruender.de

sorry - ich hätte gerne etwas anderes gesagt :wink:

Achim Brueser
Unternehmensberater CMC/BDU

Hallo Herr Brueser!

Schön eine Einschätzung von einem Unternehmensberater zu hören.

Natürlich erwarten wir nicht, dass wir gleich bei der 2 Bank einen Kredit bekommen. Klinkenputzen bei jeder Bank im Umkreis ist angesagt, das ist uns klar.
Und uns auch Wert.

Jedoch wollen wir der Sache mit der Berufserfahrung
geschickt aus dem weg gehen, indem wir einen guten Bekannten als berater mit ins Boot holen, der seit mehreren Jahrzehnten den Managerberuf ausführt.

Ebenfalls steht uns ein Vermögens- und Finanzberater aus dem Bekanntenkreis für Rückfragen zur Verfügung.

Ein kollege, der dabei ist, hat bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung. Der Rest zwar „nur“ Abitur, jedoch wird es uns wenn alles wie geplant läuft bis zum Beginn der weiteren Planung des Projekts, gelingen ein Startkapital von ein paar Tausend Euronen zu erarbeiten. (Fliessbandarbeit bei ZF Sachs)

Denken Sie dass uns das zumindest etwas weiterhilft?
Würde es etwas bringen, würden wir auch Existenzgründerseminare etc. mit großem Interesse besuchen. Oder hat dies für Banken eher keinen Wert?

MfG
Sven

Hallo,

es geht wirklich um Ihren ganz persönlichen background, kein Berater kann fehlendes Branchen-Know-how und Erfahrung der Inhaber ersetzen…

Übrigens sollten Sie einmal eine Investitionsplanung (für ein rein fiktives „Wunschobjekt“) vornehmen und dabei möglichst genau Preise einholen und Kosten klären für ein Objekt, was Ihnen so vorschwebt (Bestuhlung, Thekenanlage, Kühltechnik usw. usw.). Berücksichtigen Sie dabei auch die Vorgaben von Gesetzgeber und Behörden bzgl. Brandschutz, Hygiene etc. etc. Hinzu kommt: Sie brauchen ein zusätzliches „Polster“ um den Einkauf (sämtliche Getränke bspw.), die Markterschliessungs-Werbung, die Gehälter von Mitarbeitern und das eigene Einkommen vorzufinanzieren.

Sie werden höchstwahrscheinlich über die Höhe der gesamten Investition und Kosten ‚erschrocken‘ sein. Das machen Sie einfach einmal, um die Vorgabe von Banken und Sparkassen bzgl. des Eigenkapitales einschätzen zu können: Im Gastro-Bereich mindestens 20 % !
Auch eine solche -völlig fiktive- Planung zeigt da schon auf, dass es höchstwahrscheinlich mit einigen Tausend Euronen als Eigenkapital bei weitem nicht reicht…

Sorry dass ich hier als Spassbremse auftrete, aber es wäre fatal für das Team, wenn es sich in eine nicht realisierbare Idee verrennt.

Alles Gute

Achim Brueser
Unternehmensberater CMC/BDU