Moin,
ich habe die Vermutung, dass der Chef Kolleginnen
gegeneinander aufhetzen möchte.
Gute Güte, euer Chef tut mir echt leid. Was bitte schön hätte er davon? Meinst Du wirklich, dass er irgendeinen Vorteil hat, einen Zickenkrieg (sorry) in seinem Team anzufachen?
Also:
- Euer Team agiert als Kindergarten nach dem Motto: „Herr Kindergärtner, die Lena ist böse zu mir.“ Für Erwachsene eher peinlich.
- Es gibt mehrere Möglichkeiten, warum der Chef dieses Gespräch mit Dir geführt hat.
2.a Er ist der gleichen Meinung, hat dies Dir aber offenbar nicht klar gemacht. Es kann sein, dass er sich tatsächlich hier hinter dem Team versteckt (was sehr schwach von ihm wäre) oder aber, dass Du schlicht seine Meinung ignoriert hast.
2.b Er hat keine eigenen Meinung, lässt sich aber von dem Team instrumentalisieren. Das wäre sehr dumm von ihm.
Für Dich ist es wichtig, diesen Punkt ganz klar herauszuarbeiten. Zunächst im Gespräch mit Deinem Chef. Wenn Dein Chef die Kritik des Teams unterstützt, dann brauchst Du Dich mit dem Team überhaupt nicht mehr abzugeben, dann hast Du mit Deinem Chef ein viel größeres Problem. Deshalb bei solchen Gesprächen immer(!) die Meinung des Chefs klarziehen.
Wenn 2.a => Mit dem Chef diskutieren und verstehen, worauf die Kritik basiert. Und dann reagieren! Es gibt für einen AN wenig riskanteres als einen Chef, der nicht zufrieden ist.
Wenn 2.b => Klärendes Gespräch suchen. Allerdings auf fairer Ebene, d.h. nicht das Gesamtteam gegen Lena, das hat eher Mobbingcharakter. Ich könnte mir hier ein 6-Augen-Gespräch (ggf. mit Chef oder(!) unbeteiligten 3ten) vorstellen. Der 3te, damit es bei aller persönlichen Betroffenheit nicht eskaliert und ggf. rechtzeitig abgebrochen und vertagt werden kann.
Zum Chef: Ich würde mich niemals von einem Teil meines Teams vor den Karren spannen lassen. Wenn mein Team in dieser Art auf mich zu käme, gäbe es exakt die zwei oben genannten Möglichkeiten. Wenn 2.a zuträfe, dann würde ich die Kritik als meine(!) Kritik im persönlichen Gespräch äußern. Wenn 2.b zuträfe, würde ich den Beschwerdeführer tatsächlich fragen, ob er wirklich erwartet, dass ich sein persönliches Problem aufgreife … Meistens reicht diese Frage im richtigen Ton aus, dass es zu einer persönlichen Klärung kommt:wink: Ich würde aber niemals in einem solchen Fall den Briefträger spielen.
Ich habe den Eindruck, dass euer Chef es irgendwie allen recht machen will und dabei ist, die Situation richtig zu versauen. Aber das ist nicht Dein Thema.
Grüße
Jürgen