Chef verdreht Tatsachen

Hallo zusammen,

mein Chef ist ein ausgewiesener Soziopath und hat Spass daran Leute rumzukommandieren und grundlos runter zu machen.

ich würde gerne Eure Meinung hören und wie Ihr in folgenden Situationen reagierten würdet:

  1. Ich telefoniere und mein Chef kommt rein. Ich unterbrech mein Telefonat und frage wie ich ihm helfen kann. Er sagt nur „Äh Maus und Tastatur“ und verlässt mein Büro.

Auf dem Weg nach Hause ruft er mich wütend an. „Ich habe ihnen doch gesagt sie sollen Maus und Tastatur für mich besorgen. Sie kommen jetzt sofort zurück und gehen zum Saturn und besorgen das für mich“
Ich war noch in der Probezeit also hab ich es runter geschluckt und ihm später im Büro gebeten seine Wünsche etwas klarer zu formulieren, damit keine Missverständnisse mehr aufkommen.

  1. Mein Chef kommt ins Büro: „Räumen Sie hier mal auf.“
    Ich räume auf, bringe Sachen in den Keller usw. Am darauffolgenden Montag habe ich eine Mail imk Postfach
    „ich hatte bereits mehrfach gebeten in der noch überschaubaren IT-Struktur erforderliche Ordnung nebst Rückbau vorzunehmen.“
    Dazu eine riesen Liste mit ToDos, die ich in EINER Woche neben dem Tagesgeschäft erledigen soll. Dazu soll ich noch die IT-Dokumentation für drei unserer Niederlassungen anfertigen. Hinzu kommt noch eine Auflistung aller Software und Inventur. In einer Woche kaum zu schaffen.

Wie würdet Ihr reagieren?

"Werter Herr, Sie bezahlen mich, damit ich professionelle Arbeit für Sie verrichte; das kann ich aber nur tun, wenn ich von Ihnen vollständige und konkrete Angaben und Wünsche präsentiert bekomme, sonst sind Mißverständnisse gewißermaßen vorprogrammiert. Das wollen weder Sie noch ich; z. B. letztes Mal, als sie mich angewiesen haben…"etc.
Gegebenenfalls kündigen.

liebe Grüße
nicolai

Hallo Hudson,

ich stelle mr die Unterhaltung so vor:

Du: Herr Chef die aufgetragenen Aufgaben lassen sich in einer Woche nicht realisieren. Bitte sagen Sie mir, wie diese Aufgaben priorisiert sind, damit ich mit den wichtigsten Aufgaben anfange.

Chef: WENN ICH SAGE, DASS WAS GEMACHT WERDEN SOLL, DANN MACHEN SIE ES GEFÄLLIGST!

Du: Ich kann Ihnen die Wochenplanung vorlegen, dann können wir gemeinsam täglich den Fortschritt bewerten.

Chef: FÜR SO EINEN SCH*** HABE ICH KEINE ZEIT. MACHEN SIE, WAS ICH IHNEN GESAGT HABE.

Du: Ich fange sofort an.

Du arbeitest nach besten Wissen und Gewissen. Du dokumentiertst möglichst genau, was du gemacht hast und hälst alle offiziellen Prozeduren komplett ein.
Am Ende der Woche wird dein Chef schimpfen, dass du nicht seine Anweisungen umgesetzt hast (oder vielleicht auch nicht). Dann holst du deine Dokumentationen raus und sagst, dass du eine hervoragende Arbeit geleistet hast und er sie nicht zu würden weiss.

Soziopathen brauchen Opfer. Bedingt durch das hierarchische Verhältnis hast du keine andere Wahl, als alle Anweisungen umzusetzen. Aber deine Emotionen spielen eine wichtige Rolle. Wenn du Angst, Schwäche und Hilflosigkeit zeigst wird er dich immer wieder ran nehmen, um seine Machtstellung zu festigen.
Eine feste souveräne Haltung oder gar eine stoische Haltung helfen dagegen. Leute, die einen Soziopathen nicht mehr ernst nehmen, fahren erfahrungsbgemäß am besten (dabei darf man aber keine taktischen, sprich arbeitsrechtliche Fehler machen).

Gruß
Carlos

Hallo,

Wie würdet Ihr reagieren?

andere Job suchen und dann kündigen. Soll er sich einen anderen Idioten suchen. Das hält selbst der beste und leistungsfähigste Mitarbeiter nicht lange durch.

S.J.

Hallo S.J.,

Das hält selbst der beste und
leistungsfähigste Mitarbeiter nicht lange durch.

Täusch da mal nicht. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Wie sieht der Rest des Jobs aus?
Ist der Job gut bezahlt und sicher?
Ist die Tätigkeit an sich interessant?
Wie sieht es mit der restlichen Belegschaft und den direkten Kollegen aus?
Hat man täglich mit den Chef zu tun oder nur phasenweise?
Kann man wochen. oder gar monatelang ungequält arbeiten, weil andere Kollegen im Fokus des Chef sind.

Und schließlich die wichtigste Frage, wie gut kommt man mit Soziopathen aus?
Da gibt es unterschiedliche Strategien.
Einige backen sich ein Ei auf den Ausfällen des Chefs.
Andere können ihn geschickt um den Finger wickeln.
Und manche können kontra geben.

Du merkst, ich weiss wovon ich rede.

Gruß
Carlos

Eier backen

Einige backen sich ein Ei auf den Ausfällen des Chefs.

Herrlich, diese Redewendung kannte ich noch nicht. Danke! Wird sofort in meine Liste aufgenommen. :wink:

Carlos hat absolut Recht!

Aus meiner Erfahrung haben viele Chefs/Chefinnen erhöhte Ansprüche. Kommt u.a. daher, dass sie sich (aus unterschiedlichen Gründen) selbst oftmals zerreißen müssen und das dann auch von anderen verlangen.

Manchmal kann da schon ein konsequentes „Nein“ helfen. In deinem ersten Fall zum Beispiel: „Nein, ich habe jetzt Feierabend und bin auf dem Weg zu einer Familienfeier. Wenn Sie möchten, besorge ich das aber gern morgen zwischen 10 und 11 Uhr.“ Sollte er verlangen, dass du das in deiner Freizeit/vor dem regulären Arbeitsbeginn machst: Das sind Überstunden und müssen extra angeordnet werden. In diesem Fall ist das eine Gratwanderung – Überstunden müssen schon aus einem dringenden Grund angeordnet werden. Ich als Laie halte eine Tastatur und eine Maus, die sofort besorgt werden müssen, nicht für dringlich, sondern für Schikane. Andererseits kann das Ablehnen von Überstunden auch als Arbeitsverweigerung angesehen werden.

Es ist aber wichtig, die eigene Arbeitskraft zu erhalten und sich nicht dauernd unter Druck setzen zu lassen, schließlich ist deine Arbeitskraft erst einmal das einzige, was du auf dem Arbeitsmarkt anbieten kannst. Von der Selbstachtung ganz zu schweigen. (Ich hab’s eine Weile nicht gemacht – ist mir nicht gut bekommen.)

Im zweiten Fall schreibst du „mehrfach gebeten“. Ich würde persönlich Bescheid geben, dass diese Mails nicht angekommen sind bzw. diese Aufgabe völlig überraschend für dich kommt. Dann würde ich laut vorplanen, wieviel Zeit du für das Tagesgeschäft und die Doku veranschlagst und ihm wie Carlos vorschlagen, die Aufgaben gemeinsam zu priorisieren.

Wenn sich dein Chef durch eine Klarstellung bzw. souveränes Verhalten nicht beeindruckt zeigt, würde ich auf lange Sicht auch eher eine Kündigung (natürlich nur mit neuem Arbeitsvertrag in der Hand!) in Erwägung ziehen.

Gruß sgw

Interessehalber…

mein Chef ist ein ausgewiesener Soziopath

Hallo,

wer hat das festgestellt? Gibt es da öffentliche Gutachten, oder ist das etwa deine unbedeutende persönliche Meinung?

Wenn ich einen Mitarbeiter hätte, der mich so einstuft, würde ich mich schleunigst von ihm trennen…

Und zwar nicht durch aktive Kündigung seitens der GL, sondern ich würde ihn rausekeln…
soll dann auch richtig weh tun!

Gruss
Hummel

Nachtrag
Was mir noch im Nachhinein einfällt:

Viele Chefs mögen es, wenn man ihnen Lösungsvorschläge bzw. nützliche Alternativen bietet. Das gilt besonders für diejenigen, die keine Zeit haben oder rumstressen. In Fall 1 ist die Lösung also, dass man gleich morgen zu Beginn der Arbeit die Aufgabe erledigt. Chef steht oben auf der Liste, bekommt Tastatur. Lösungsorientiertes Denken kann auch – je nach Chef – gut sein, um sich für den Chef als wertvoller Mitarbeiter zu verkaufen. Wie gesagt, je nach Chef, es gibt auch etliche, die das nicht zu würdigen wissen.

Hallo Hummel.

mein Chef ist ein ausgewiesener Soziopath

Wenn ich einen Mitarbeiter hätte, der mich so einstuft, würde
ich mich schleunigst von ihm trennen…

Und zwar nicht durch aktive Kündigung seitens der GL, sondern
ich würde ihn rausekeln…
soll dann auch richtig weh tun!

Da hast du mich richtig reingelegt. Ich habe zunächst geglaubt, dass du das so meinst, wie du es schreibst.
Ich habe die Ironie nicht gesehen im dem Stil „Wenn mich jemand einen brutalen Schläger nennen würde, dann würde ich ihm in die Fresse hauen, bis die Zähne fliegen.“.

Nichts für ungut.

Gruß
Carlos

Du hast das doch ironisch gemeint?

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Nein, nein!!

Du hast das doch ironisch gemeint?

Hallo,
mir hat sich der Eindruck aufgedrängt, der Fragesteller ist da etwas kontraproduktiv gegenüber seinem Arbeitgeber eingestellt, denn ich fragte mich

  1. woher kommt der Ausdruck „ausgewiesener Psychopath“?
  2. Warum hat er denn nicht - wie angewiesen - Maus + Tastatur besorgt?
  3. Was ist da so dramatisch dran, eine Inventurliste zu erstellen, wenn man eine ganze Woche Zeit hat?

O.K., die Größe der Firma + das damit verbundene Pensum sind unbekannt, aber mit einem „ausgewiesenen Psychopathen“ an der Spitze wird es wohl kein Konzern sein…

Daher habe ich das Gefühl, die psychische Störung liegt eher beim Fragesteller, und er sucht nun Verbündete und Unterstützer für seine Unzulänglichkeiten…
Gruss
Hummel

Soziopathen
Hallo Hummel,

wenn ein halbsweg normal freundlicher Mensch mitbekommt, dass man ihn für einen Soziopathen hält, wäre er entsetzt und würde versuchen, das Mißverständnis aus der Welt zu schaffen.

Einen Menschen wegen einer Fehleinschätzung seelisch vernichten zu wollen ist nicht normal, sondern spricht eher für einen Soziopathen. Dies soll bei bei den nachfolgenden Zeilen berücksichtigt werden.

Normale Menschen sind durchaus in der Lage Verhalten, welches von der Norm abweicht erkennen und umgangsprachlich benennen zu können.
Jeder Vorgesetzte geht davon aus erkennen zu können, wenn ein Mitarbeiter faul, inkompetent, besonders eifrig oder geschwätzig ist. (Die Auflistung kann beliebig weitergeführt werden.)
Dafür braucht er bei klaren Fällen keine amtliche Bescheinigung oder besondere Fortbildung. Ich schätze, da wirst du mir zustimmen.

Gleichermaßen kann ein normaler Mitarbeiter erkennen, wenn sein Chef ein Choleriker, überlastet, zu weich, oder ein Soziapath ist. (Die Auflistung kann beliebig weitergeführt werden.)
Die Anwendung der Bezeichnungen kann bei jeder Person variieren. Was der Eine als Paranoid bezeichnet, würde der Andere ein wenig ängstlich nennnen.

Wenn du also ein Soziopath bist, dann wissen das üblicherweise alle Mitarbeiter und häufig auch die Vorgesetzte. Und das auch bevor du den ersten Mitarbeiter rausgemoppt hast.

Und nun kommt der Gag. Was der eine Sozipath nennt, ist für den den anderen eine durchsetzungsfähige Persönlichkeit.
Wenn du der Diktator eines Landes werden willst, kommst du mit nett, freundlich und gerecht nicht weit. Stalin, Pol Pot und Saddam Hussein waren nun mal ausgewiesene Soziopathen.
Auch als Führungskraft in der Mafia, einer pakistanischen Textilfabrik oder einem Outband-Callcenter bist du erfolgreicher, wenn du eine regelbrechende und stark durchsetzungsfähige Persönlichkeit hast.
Überhaupt ist ein „bißschen Soziopath“ bei den ersten Karriereschritten je nach Branche eher hilfreich.

Gruß
Carlos

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hallo,

„Ich habe ihnen
doch gesagt sie sollen Maus und Tastatur für mich besorgen.
Sie kommen jetzt sofort zurück und gehen zum Saturn und
besorgen das für mich“

das ist schlicht und einfach krank. dokumentierte unfähigkeit.
mehr gibt es hierzu nicht zu sagen.

du wirst entweder zum duckmäuser, oder um eine neue jobsuche nicht herumkommen.