Hi bocom,
vorab:
a) ich habe zwar Chemie studiert, bin aber kein Lehrer 
b) es gibt noch Bücher! Ich bin soo alt, dass ich mein Chemiewissen noch aus Büchern lernen musste
)):
zu Deinen Fragen:
- Warum bleiben Wassertropfen an einer Glasscheibe, nicht
jedoch an einer Polyesterplatte hängen?
-> Evtl Oberflächenspannung oder Adhäsionskräfte?
Es handelt sich jeweils um ein Adhäsionsphänomen. Hast Du es schon mal probiert? Bei meiner Polyesterplatte bleiben Wassertropfen hängen und machen miese Kalkflecken,genauso wie an der Glasscheibe.
Glas und Kunststoff unterscheiden sich aber in ihrer Polarität. Glas hat eine geladene Oberfläche, Polyester ist unpolar. Polare (hydrophil) und unpolare (hydrophob) Dinge mischen sich nicht, weil sie jeweils untereinander besser zusammenhalten, als sich zu mischen. Polar: elektrische Wechselwirkungen von Ladungen, unpolar Wechselwirkungen so genannte van-der-Waals-wechselwirkungen herrschen in unpolaren Stoffen vor.
Die meisten Stoffe können aber ein bischen von beidem, so dass die meisten Stoffe mehr oder weniger aneinander haften. Wasser auf Kunststoff weniger als auf Glas, aber trotzdem.
Die Oberflächen auf denen Wasser abperlt benutzen einen physikalischen Trick, der mit Oberflächenspannung zusammenhängt.
Oberflächenspannung: eine Flüssigkeit hält so stark zusammen gegenüber einem anderen Medium wie Luft, dass sich eine gekrümmte Oberfläche bildet.
- Warum kann man mit Kreide an die Wandtafel, nicht jedoch
auf Glas schreiben?
-> Hier habe ich immer noch keine Ahnung um welche Antwort es
sich handelt :S
Schon mal Glas oder eine Tafel angefasst? Ach ich vergaß, der Bildschirm bleibt immer gleich egal welche Internetseite man aufruft 
Dass der Kreidestaub kleben bleibt ist wieder ein Adhäsionsphänomen. Vorher muss er entstehen: Tafeln sind rau, Glas nicht. Kreide erzeugt auf einer Tafel mehr Abrieb, der an der rauen Oberfläche mehr Fläche hat um anzuhaften. Glas erzeugt weniger Staub, der auf der flachen Öberfläche weniger Kontaktfläche findet und so kaum haften bleibt. Die Antwort braucht allerdings schon recht viel Phantasie und Experimentationsfreude. Chemie und Physik erfordern, dass man auch mal vom Rechner aufst…das hatten wir schon.
- Warum ist Alufolie gut zerreissbar, die genauso dünne
Kunststoffhaushaltfolie jedoch nicht?
Das liegt in der Molekülform. Plastik sind lange Polymerketten,wie eine Perlenkette. Aluminium sind einzelne Atome, mehr wie einzelne Perlen.
Die Bindung zwischen den Perlen auf der Perlenkette ist kovalent und damit recht stark. Die Bindung in Metallen (zwischen den einzelnen Perlen) ist äh, metallisch und eigentlich stärker, wenn ich mich recht erinnere. Deswegen ist eine Aluminiumplatte weniger gut zerreißbar (per Hand) als Plastik.
Es reicht in Metallen, den Abstand zwischen zwei Perlen etwas zu erhöhen um den Verband zu zerreißen -> dünne Alufolie reißt schnell.
Die Kunststoffmoleküle sind ineinander verzwirbelt wie bei einem Faden. Anstatt zu reißen zieht man die langen Molekülfäden auseinander und verformt erst mal so die Folie. Wenn man nur wenig zieht, rutschen sie wieder zurück, wenn man mehr zieht verformt sich die Folie, wenn man noch mehr zieht, reißt auch sie.
Grüße,
Uwe