Chihuahua bellt wütent alle Hunde an

Hallo,
ich habe folgendes Problem:
Meine Tochter (8) und ich haben überraschend 2 junge Chihuahua Damen (1x 5 Monate, 1x 11 Monate alt) bekommen. Natürlich wurden die nicht plötzlich an unsere Türklinke gehängt, wir haben sie für einen Bekannten der gesundheitliche Probleme hatte über den Sommer betreut und uns dabei verliebt. Der Bekannte hatte sie zusammen mit einer älteren Schwester und den beiden Elternteilen bei der Nachbarin untergebracht, sie lebten also nicht bei uns, sondern wir gingen immer hin zum spielen, kuscheln und spazierengehen.
Seit kurzem wohnen also die beiden jüngeren fix bei uns, die größeren sind wieder daheim bei dem Bekannten, und es klappt eigentlich prima.
Es wird nichts angeknabbert, Stubenrein sind sie auch, liegen brav in ihrem Körbchen und kommen nur aufs Sofa wenn wir abends fernsehen und kuscheln wollen.
Wir wollen jetzt mit der Erziehung beginnen (Sitz, Platz,…), kennen sie nicht, sonst sind sie sehr brav.

Wenn wir aber jetzt spazierengehen bellt die Ältere jeden Hund ausdauernd an und ist gar nicht mehr einzukriegen. Sie hört nicht mehr auf mich, oder nur kurz und dreht sich sogar noch um damit sie möglichst lange noch nachbellen kann.
Steht zufällig die Kleine neben ihr und macht auch einen „Beller“, dreht sie sich um und beißt sogar nach ihr damit sie sich wieder um den anderen „kümmern“ kann.
Wird mit dem Aufstieg zum ranghöchsten Hund zu tun haben, denk ich mir, aber ich hab etwas Angst das sie mit dem Gebelle die anderen (meist ja auch viel größeren) Hunde zu sehr provoziert.
Die meisten gehen ja eh brav an der Leine vorbei, aber ich hab Angst daß wir mal einen ohne Leine treffen dem das Gekläffe auf die Nerven geht.
Vielleicht habe ich ja auch Schuld, aber bei den kleinen Chihuahuas hatte ich immer etwas Angst bei großen Hunden und nahm sie auf dem Arm. Aber auch wenn sie an der Leine geht bellt sie gleich los.
Wie kann ich sie von den Hunden ablenken, Leckerlis oder Spielzeug wirken überhaupt nicht. Nur wenn ich sie rufe kommt sie kurz zu mir, dann geht das Spektakel wieder los.
Wenn sie Zeit hat die anderen Hunde zu begutachten und wir (die Herrchen bzw. Frauchen) etwas reden beruhigt sie sich etwas, beäugt aber sehr das ganze sehr aufmerksam und wachsam.
Früher war sie eher ziemlich ängstlich und hat sich immer gleich auf den Boden geworfen wenn sie sich erschreckt hat.

Was müssen wir auch sonst bei der Erzhiehung beachten da die Hunde ja zuerst auf mich hören sollen (klappt auch ganz gut, sofern halt nicht grad ein anderer Hund in der Nähe ist) aber wir haben ja die Konstellation „ich - meine 8jährige Tochter - 2 Hunde“

Ich hoffe ich hab nicht zu konfus geschrieben und es ist einigermassen verständlich.
Vielen Dank im Voraus, bin für jeden Rat dankbar!

lg Gwynny

Hallo,

bitte besuche mit den Beiden eine Hundeschule oder belege bei einem Hundeverein einen Begleithundekurs, so eine Mitgliedschaft kostet nicht die Welt.
Dort lernt vor allem Herrchen/Frauchen unheimlich viel :o)

Viel Erfolg wünscht
Maja

PS
Erziehung sollte nie von der Größe des Hundes abhängig sein, das hast Du schon gut erkannt.

Hallo!

Ab sofort nicht mehr aufs Sofa (ist ein Privileg dass sich die Hunde „verdienen“ müssen)

NICHT mehr auf den Arm (sie denkt sowieso sie wär größer als sie ist und du unterstützt das dann noch)

und sucht euch SOFORT eine gute Hundeschule!
Einen Hund zu erziehen ohne Ahnung/Erfahrung ist nicht einfach -und bei zweien ist es viel schwerer.
Noch dazu sind die Hunde schon so „alt“ und können gar nix (wieso hat da niemand was gemacht als die noch Welpen waren und super Lernfähig!?), also solltet ihr euch unbedingt professionelle Hilfe holen!

Das geht hier über ein Forum nicht.

LG

Viel Erfolg

Ha, hab gerade festgestellt daß die „ältere“ doch schon sitz kann :smiley:

Ja ich weiß schon daß es nicht so gut war sie anfangs immer auf den Arm zu nehmen, aber da sie ja erst seit kurzem uns gehören waren wir halt immer extrem vorsichtig um den ganzen Hund wieder heil abzuliefern. Früher hatten wir zuhause auch immer Hunde, aber die waren alle mindestens knie- und nicht knöchelhoch :wink:

Es ist schon geplant eine Hundeschule zu besuchen, aber aus verschiedenen Gründen ist es im Moment nicht möglich. Außerdem hätte ich nichts dagegen wenn die Kläfferei bis dahin schon etwas besser wäre. Stell mir grad vor wie wir ankommen und der kleine Wuschel bellt 20 fremde (noch nicht abgerichtete) Hunde an…

Weiß auch nicht warum der Bekannte nicht mehr mit den Chihuahuas gemacht hat, er hat auch einen Dobermann und einen Rottweiler und die sind abgerichtet.

Probier´s doch einfach mal mit „Nicht-Beachten“ aus. Versuche entspannt zu bleiben und deine Körperhaltung überhaupt nicht verändern. Also, ihr/du geht mit den Hunden spazieren, es kommt ein anderer Hund auf euch zu: einfach weitergehen, weiter unterhalten, die Schrittgeschwindigkeit nicht verändern, nicht stehenbleiben und vorallem den anderen Hund total ignorieren. Ihnen gar nicht das Gefühl geben, dass sich da evtl. eine bedrohliche Situation aufbaut. Vielleicht könnt ihr mit Spielen den Spaziergang für die beiden etwas spannender gestalten, Chihuahuas sind ja recht clever, also lasst euch was einfallen um das Gassigehen attraktiver zu machen (Leckerlispur legen, Angelspiele, Verstecken etc… Das wird nicht auf Anhieb funktionieren, aber wenn ihr konsequent bleibt und die beiden merken, dass mit anderen Hunden nichts Spannendes passiert sondern nur mit und bei euch, dann gibt es auch keinen Grund sich so aufzuführen.

Hallo,

sondern wir gingen immer hin zum spielen, kuscheln und spazierengehen.

Heißt: Die Hunde haben dich bisher nicht als „Erziehungsberechtigte“ betrachtet und müssen nun umlernen.

Wenn wir aber jetzt spazierengehen bellt die Ältere jeden Hund ausdauernd an

Das ist typisch für unsichere Hunde. Sie hat Schiss und versucht, sich den anderen durch Gekläffe vom Leib zu halten. Vorzugsweise tun Hunde sowas an der Leine. Wenn du sie an der Leine hast, sagst du einmal ein deutliches „Nein“ zu ihr, holst sie mit Schwung an deine Seite und marschierst ohne ein weiteres Wort zügig mit ihr weiter.

Du bleibst nicht stehen, wirst nicht langsamer und redest nicht auf sie ein. Mag sein, dass sie Gegenwehr leistet, aber die fällt bei einem Zwerg nicht ins Gewicht. In dem Moment, wo sie ruhig und ohne sich umzudrehen wieder an deiner Seite tappt, lobst du sie einmal freundlich.

Steht zufällig die Kleine neben ihr und macht auch einen „Beller“, dreht sie sich um und beißt sogar nach ihr damit sie sich wieder um den anderen „kümmern“ kann.

Das ist nicht der Grund. Sie reagiert lediglich Spannung ab. Sie ist extrem aufgeregt und braucht ein Ventil. In eurem Fall ist das der andere Hund, in anderen Fällen das Bein des Besitzers. Mit Rangordnung hat das nichts zu tun.

Das beste Mittel gegen Kläfferei ist meist, einfach die Leine fallen zu lassen und weiterzugehen. Ohne die Sicherheit des Zweibeiners am anderen Ende der Leine, verlässt die Keifen in der Regel schnell der Mut und sie beeilen sich, lieber zügig hinter ihrem Menschen herzukommen, anstatt weiterhin den Feind zu verbellen.

Wie kann ich sie von den Hunden ablenken,

Ablenken ist auch nicht das Mittel der Wahl. Entweder, du führst, so wie oben beschrieben oder du lässt die Leine los und gehst weiter. Ohne zu rufen übrigens, denn deine Stimme sagt ihr, dass du ja noch in der Nähe bist. Und bisher hat sie ja gelernt, dass du ihr ordentlich beistehst und sie sogar auf den Arm nimmst.

Früher war sie eher ziemlich ängstlich und hat sich immer gleich auf den Boden geworfen wenn sie sich erschreckt hat.

Ein, wie ich finde, sehr gesundes Verhalten für einen Zwerg.

aber wir haben ja die Konstellation „ich - meine 8jährige Tochter - 2 Hunde“

Alles dein Problem. Deine Tochter ist zu jung, um einen Hund zu erziehen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Gwynny,
hier kommt noch ein Tip von mir: man nennt das ganze Aufmerksamkeitstraining. Damit beginnst du erst einmal in einer reizarmen Umgebung (Haus). Du nimmst dir eine handvoll Leckerchen und sagst zu dem Hund „Guck“ oder „Schau“ oder ein anderes Kommando. Wenn der Hund dich anguckt (ins Gesicht, nicht auf die Leckerchenhand) wird er mit einem Leckerchen belohnt. Wenn das klappt, kannst du deine Tochter mit einbeziehen. Sie soll versuchen, den Hund abzulenken (Ball werfen, mit Tüte knistern, o. ä.) Du gibst derweil wieder das Kommando (bleib bei dem vorher gewählten) und belohnst wieder, wenn der Hund dich anschaut. Wenn das klappt, gehts draußen weiter. Immer, wenn der Hund abgelenkt ist (anfangs noch nicht bei anderen Hunden ausprobieren, das würde noch nicht klappen) gibst du das Kommando und belohnst. Wenn du konsequent übst, wirst du den Hund auch (erst einmal auf Entfernung üben) von anderen Hunden ablenken können. Bei unserem Hund hat das super geklappt. Der wollte immer Autos hinterherjagen. Jetzt guckt er mich manchmal schon an, wenn ein Auto naht…
LG

Hallo,
hach bin ich froh! Ich war schon ganz verzweifelt.
Vielen herzlichen Dank für die vielen tollen Tipps, werde gleich morgen ausprobieren gehen :smile:

Heißt: Die Hunde haben dich bisher nicht als
„Erziehungsberechtigte“ betrachtet und müssen nun umlernen.

stimmt genau! Sonst klappt es ganz gut, sind beide ganz süß und brav. Die kleinere ist ein kleiner Dickkopf, aber sie ist ja auch noch sehr jung!

Das ist typisch für unsichere Hunde. Sie hat Schiss und
versucht, sich den anderen durch Gekläffe vom Leib zu halten.
Vorzugsweise tun Hunde sowas an der Leine. Wenn du sie an der
Leine hast, sagst du einmal ein deutliches „Nein“ zu ihr,
holst sie mit Schwung an deine Seite und marschierst ohne ein
weiteres Wort zügig mit ihr weiter.

Macht Sinn, immerhin war sie vor kurzem noch eher ängstlich. Ich war so beschäftigt sie abzulenken zu versuchen daß mir das gar nicht eingefallen ist. :wink:

Du bleibst nicht stehen, wirst nicht langsamer und redest
nicht auf sie ein. Mag sein, dass sie Gegenwehr leistet, aber
die fällt bei einem Zwerg nicht ins Gewicht. In dem Moment, wo
sie ruhig und ohne sich umzudrehen wieder an deiner Seite
tappt, lobst du sie einmal freundlich.

Im Ansatz hab ich das sogar schon versucht. Im Ansatz deshalb, weil ich sie wirklich mit Gewalt mitziehen müßte, was zwar bei einem Chihuahua wirklich nicht schwer ist aber ich hatte einfach Angst das ich ihr dabei weh tue wenn ich sie einfach nachschleife.

Das beste Mittel gegen Kläfferei ist meist, einfach die Leine
fallen zu lassen und weiterzugehen. Ohne die Sicherheit des
Zweibeiners am anderen Ende der Leine, verlässt die Keifen in
der Regel schnell der Mut und sie beeilen sich, lieber zügig
hinter ihrem Menschen herzukommen, anstatt weiterhin den Feind
zu verbellen.

Huch, da muß das Frauerl schlucken :wink:
Versuch ich mal wenn der andere Hund noch relativ weit weg ist, für alle Fälle…
Aber ich werde ganz tapfer sein!
Sollte ich auch mit einer anderen Leine versuchen, wir verwenden die Flexi mit 3 m Leine. Und wenn ich die runterlege zieht sie sich ein und haut dem Hund auf’s Hinterteil :wink:

Früher war sie eher ziemlich ängstlich und hat sich immer gleich auf den Boden geworfen wenn sie sich erschreckt hat.

Ein, wie ich finde, sehr gesundes Verhalten für einen Zwerg.

War auch mir sehr sympathisch, vor allem seit sie die große Klappe hat sehn ich mich wieder nach diesen Zeiten :smiley:

Alles dein Problem. Deine Tochter ist zu jung, um einen Hund
zu erziehen.

Schon klar! Darf ich meiner Kleinen aber so nicht erzählen da sie die allerstolzeste neue „Hundebesitzerin“ ist.

man nennt das ganze Aufmerksamkeitstraining…

das hört sich auch toll an! Wir werden uns morgen mal zusammen setzen und üben!

Ab sofort nicht mehr aufs Sofa (ist ein Privileg dass sich die Hunde „verdienen“ müssen)

Oochh, und wie können sie sich das verdienen? Oder besser gesagt: …wir uns das verdienen :wink:
Wir haben immer abends eine Decke aufs Sofa gelegt, und haben uns auf ein Knäuel zusammen geworfen.
Und wir vermissen es schrecklich…
;-D

Ganz herzlichen Dank nochmals für die schnellen Antworten!
lg Gwynny

Hallo,

Im Ansatz hab ich das sogar schon versucht. Im Ansatz deshalb, weil ich sie wirklich mit Gewalt mitziehen müßte, was zwar bei einem Chihuahua wirklich nicht schwer ist aber ich hatte einfach Angst das ich ihr dabei weh tue wenn ich sie einfach nachschleife.

Genau hier liegt ein Problem: Wenn du etwas versuchst, aber nicht konsequent zu Ende führst, hat es in der Regel einen völlig gegenteiligen Effekt als den, den du eigentlich wolltest. Und: Wenn der Hund ein Brustgeschirr dran hat, besteht bei einem Chi keine Gefahr einer potentiellen Schädigung. Es wird nur unbequem - und das soll es ja.

Versuch ich mal wenn der andere Hund noch relativ weit weg ist, für alle Fälle…

Rechne damit, dass sie drauf los düst. Und dann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Moment kommen, in dem sie realisiert, dass sie allein ist. Dann wird sie die Notbremse reinhauen, noch ein paar Mal halbherzig wuffen und dir dann schleunigst hinterherdüsen. Wichtig: Nicht stehenbleiben und auf sie warten, sondern wirklich weitergehen und nur über die Schulter zurückschielen. Auch nicht loben, wenn sie da ist - alles ganz entspannt betrachten.

Sollte ich auch mit einer anderen Leine versuchen,

Unbedingt!

Schöne Grüße,
Jule

1 Like