Am Wochenende kommen ein paar Leute zu uns zum Essen. Wir haben ein mexikanisches Menü geplant, mit der Hauptspeise Chili con Carne. Jetzt habe ich heute erfahren, dass einer der Gäste Vegetarier ist und frage mich, wie ich mit möglichst wenig Extra-Aufwand ein vegetarisches Chili zaubern kann.
Eine spontane Idee war, einfach in einem Extra-Topf eine Portion Chili mit Soja-Hackfleisch zu kochen. Bisher habe ich allerdings noch nie Soja-Hackfleisch verwendet (nur ab und an in der Kantine mangels Alternativen Soja-Bolognese-Sauce gegessen). Was muss ich bei Soja-Hackfleisch beachten? Oder verwende ich es genau wie „normales“ Hackfleisch - sprich: gemeinsam mit Zwiebeln in Öl anbraten, dann Chili und Kreuzkümmel dazu, mit Tomaten ablöschen etc.
Falls das mit dem Soja-Hackfleisch nicht funktioniert - hat mir jemand von euch eine möglichst einfache Idee, wie ich unserem vegetarischen Gast ein leckeres Chili vorsetzen kann?
Vegetarier heißt nicht, dass man statt Fleisch, Fleischersatz isst, sondern dass man kein Fleisch isst.
Für dein Problem gibt es eine einfache Lösung, sie heißt „Chili sin Carne“ (ohne Fleisch halt, sin = ohne) z.B. hier http://www.chefkoch.de/rezepte/139191060149689/Chili…
Es gibt aber noch zahlreiche andere Varianten, genau wie beim Chili con Carne.
das ist mir schon klar, dass ich nicht unbedingt Fleischersatz nehmen muss, aber für mich wäre das die bequemste und einfachste Lösung. Sonst muss ich parallel Zutaten für zwei verschiedene Rezepte einkaufen, schnippeln und zwei Rezepte parallel zubereiten - was auch eine potentielle Fehlerquelle darstellt. Einfacher wäre, ich mache dasselbe Rezept in zwei Töpfen, nur einmal halt mit Hackfleisch und einmal mit Fleischersatz. Und da ich noch nie mit Fleischersatz gearbeitet habe, meine Frage, wie ich damit umgehen muss. Ob es jetzt Fleischersatz aus Soja, oder aus irgendwas anderem ist, wäre mir egal - ich hätte nur einfach gerne irgendwas, womit ich das Hackfleisch ersetzen kann.
Sonst koche ich auch gerne mal vegetarisch - aber ein paar der anderen Gäste haben sich ausdrücklich Chili con carne gewünscht, deshalb kann ich jetzt schlecht auf was komplett vegetarisches umsteigen.
Laß das gemurkse mit Soja und nimm statt dessen einfach ein paar Kartoffeln mit dazu.
Mein Chili beinhaltet üblicherweise:
reichlich Zwiebeln, etwas Knoblauch,unmengen Paprika, Tomatenmatsch, Nierenbohnen (wenn Du auch weisse Bohnen mit Suppengrün - gibts als Dose überall- dazugibst hast Du schon Basiswürze dabei), Mais, Kartoffelwürfel (eher festkochende), div Gewürze.
Wenn ich mal ein Chili mit Fleisch mache, dann nehme ich übrigens auch kein Hackfleisch (schon gar nciht gemischt) sondern kleine Rindfleischwürfelchen und ein bischen Speck. Mach ich aber nur von „glücklichen“ Rindern und nur seeehr selten, da ich es eigentlch nicht einsehe Tiere zu essen auch wenn ich weiss dass das für mich als Mensch ganz normal ist.
das ist mir schon klar, dass ich nicht unbedingt Fleischersatz
nehmen muss, aber für mich wäre das die bequemste und
einfachste Lösung.
dem muss ich leider widersprechen.
Sojafleisch reagiert einfach total anders.
Sowohl im „Kochverhalten“, als auch im Geschmack.
Sonst muss ich parallel Zutaten für zwei
verschiedene Rezepte einkaufen, schnippeln und zwei Rezepte
parallel zubereiten - was auch eine potentielle Fehlerquelle
darstellt.
??? Du hast einen Topf „mit Alles“
und einen Topf „mit Alles“ minus Hackfleisch
Einfacher wäre, ich mache dasselbe Rezept in zwei
Töpfen, nur einmal halt mit Hackfleisch und einmal mit
Fleischersatz. Und da ich noch nie mit Fleischersatz
gearbeitet habe, meine Frage, wie ich damit umgehen muss. Ob
es jetzt Fleischersatz aus Soja, oder aus irgendwas anderem
ist, wäre mir egal - ich hätte nur einfach gerne irgendwas,
womit ich das Hackfleisch ersetzen kann.
gar nicht. Weder vom Geschmack her, noch sonstwie.
Alles, was es an Fleischersatz gibt, ist nur Ersatz.
Sojafleisch braucht z.B. nicht die Kochzeiten von Hackfleisch. Man kann es nicht mit dem selben Erfolg anbraten, es schmeckt erst mal nach nichts - muss anders gewürzt werden, etc.
Du machst Dir bei paralleler Zubereitung definitiv mehr statt weniger Arbeit
Sonst koche ich auch gerne mal vegetarisch - aber ein paar der
anderen Gäste haben sich ausdrücklich Chili con carne
gewünscht, deshalb kann ich jetzt schlecht auf was komplett
vegetarisches umsteigen.
ja warum denn auch!
Kipp in das Vegi-Chili etwas mehr Bohnen. Der Eiweißgehalt ist der gleiche wie bei Sojafleisch.
ich schließe mich der Chili sin carne-Empfehlung an, das Rezept musst Du, wie unten schon gesagt, auch nicht weiter anpassen.
Ich möchte nur noch ergänzen, dass Du mich als Vegetarier mit Fleischersatz in ernste Probleme brächtest - mich ekelt dieses Zeug unheimlich. Als guterzogener Gast, der die Extramühe ja zu schätzen weiß, würde ich es runterwürgen und dabei gegen den Brechreiz ankämpfen - vorziehen würde ich allerdings trockenes Brot oder eine rohe Mohrrübe.
Die meisten Vegetarier, die ich kenne (mich eingeschlossen) erwarten keine Extragerichte, ich esse absolut problemlos einen Abend lang Salat ohne Dressing und Pellkartoffeln ohne Soße. In ernste Probleme bringen mich nur Gastgeber, die es besonders gut meinen, sich einen Riesenaufwand machen und etwas auf den Tisch stellen, das ich nicht esse (gerne mal mit Gelatine, Fleischbrühe, Fischsauce etc.).
der Begriff „Fleischersatz“ und stellt mit Sicherheit keine Assoziation zu den
Kriegs-/Nachkriegsjahren dar.
das ist insofern richtig, als Ersatz-Lebensmittel und Ersatz-Genussmittel nicht erst zum WK II erfunden wurden. Sie sind Begleiter aller Kriegs- und Notzeiten. Erste bedeutende Verbreitung von Kaffee-Ersatz in der Zeit der Kontinentalsperre 1806-12.
Dass „l’ersatz“ als Begriff für ein minderwertiges Substitut eines von wenigen deutschen Wörtern im Französischen ist (genauso wie übrigens umgekehrt der „mocca faux“ seit 1870/71 bei uns als „Muckefuck“ populär ist), zeigt uns Deutsche mal wieder von einer unserer erfinderischen Seiten: Wir sind nicht nur Papst, sondern auch Weltmeister - im Erfinden von Ersatznahrungsmitteln.
Soviel zum Thema Grünkernbratlinge, Tofu paniert mit Pommes und Jägersoße, Mischgemüse mit Schmelzkäsescheibletten überbacken etc. - was man halt in „Saskia’s Schnitzelparadie’s“ so für vegetarische Küche hält.
Am Wochenende kommen ein paar Leute zu uns zum Essen. Wir
haben ein mexikanisches Menü geplant, mit der Hauptspeise
Chili con Carne. […]
Ratlose Grüße,
Annegret
Nur als kleine Anmerkung: Chili con Carne ist kein mexikanisches Gericht. Es ist das, was sich Amerikaner unter mexikanischer Küche vorstellen.
Vergleichbar mit „Spaghetti Bolognese“. Das ist auch kein italienisches Gericht, sondern eine Erfindung für Touristen. Die Bologneser Soße wird weder mit Hackfleisch noch mit Tomaten gemacht, sondern mit klein geschnittenen Rindfleischstreifen. Man machte sie schon im Mittelalter, wo es bekanntlich in Europa noch keine Tomaten gab. Man isst dazu auch keine Spaghetti, sondern Tagliatelle.
Hallo Annegret,
ich habe die Antworten leider nicht alle gelesen, deshalb ist es vielleicht möglich, dass mein Tipp bereits erschienen ist.
Meine Tochter ist auch Vegetarierin. Ich handhabe das so, dass ich an Stelle von Hack, geschrotetes Grünkern nehme. Es hat einen leicht nussigen Geschmack und eignet sich zu Bolognese, Lasagne, Frikadellen, u.s.w. Da Grünkern etwa 20 min. quellen muss, musst Du diese Zeit zu der übrigen Kochzeit hinzu fügen.
Das Ganze schmeckt echt klasse, so dass selbst ich - als Nicht-Vegetarier - dieses Gericht wesentlich lieber esse als das mit Fleisch.
Nur als kleine Anmerkung: Chili con Carne ist kein
mexikanisches Gericht. Es ist das, was sich Amerikaner unter
mexikanischer Küche vorstellen.
das wusste ich nicht. Macht nichts, ist trotzdem lecker. Aber nur mal interessehalber - was ist denn dann z.B. typisch mexikanisch?
Vergleichbar mit „Spaghetti Bolognese“. Das ist auch kein
italienisches Gericht, sondern eine Erfindung für Touristen.
Die Bologneser Soße wird weder mit Hackfleisch noch mit
Tomaten gemacht, sondern mit klein geschnittenen
Rindfleischstreifen. Man machte sie schon im Mittelalter, wo
es bekanntlich in Europa noch keine Tomaten gab. Man isst dazu
auch keine Spaghetti, sondern Tagliatelle.
Interessant. Heißt die „original-Bolognese“ Sauce dann auch so, obwohl sie ganz anders zubereitet wird? Hast du da zufällig ein Rezept - das würde mich mal interessieren…
okay, dann suche ich nach einer Alternative für Sojahack - weiter oben hat ja Renate Grünkern vorgeschlagen. Das hört sich für mich ganz lecker an (habe selber auch schon Grünkern-Gerichte gekocht). Was hältst du denn davon? Oder ich werfe in die vegetarische Version mehr Bohnen, evtl. Mais, mehr Paprika und evtl. Kartoffelwürfel rein.
Selbstverständlich werde ich in der vegetarischen Chili-Version dann auch keine Fleischbrühe o.ä. verwenden - Ehrensache! Das würde ich selber auch als Zumutung empfinden, wenn ich etwas als vegetarisches Essen angeboten bekomme und hinterher erfahre (oder rausschmecke), dass doch „was fleischiges“ drin ist.
weiter oben hat ja Renate Grünkern vorgeschlagen. […] Was hältst du :denn davon?
Ich kenne eigentlich wenig Menschen, die Grünkern mal vorurteilsfrei probiert und nicht gemocht haben. Ich liebe Grünkern, allerdings habe ich ihn noch nie im Chili verwendet. Einen Versuch ist das aber in jedem Fall wert.
Oder ich
werfe in die vegetarische Version mehr Bohnen, evtl. Mais,
mehr Paprika und evtl. Kartoffelwürfel rein.
Das kommt bestimmt gut an. Ich würde - wenn die Zeit noch reicht - mal die Grünkernvariante testkochen und ansonsten bei Gemüse und Bohnen bleiben.
Selbstverständlich werde ich in der vegetarischen
Chili-Version dann auch keine Fleischbrühe o.ä. verwenden -
Ehrensache!
Ja, ich nehme die gleichen Zutaten wie bei der Fleischversion.
Wieviel pro Person? Da bin ich jetzt etwas überfragt Ich glaube,ca.
100 g pro Person.
Ich röste das Grünkern in Öl an, bis es anfängt aromatisch zu riechen und gieße dann erst mit Wasser auf. Dann schmeckt das Ganze herzhafter.
Danke euch allen!
Die Einladung am Samstag war ein voller Erfolg - ich habe das Chili mit Grünkern, Paprika und mehr Bohnen gekocht und nicht nur der Vegetarier hat es gelobt, auch von den „Fleisch(fr)essern“ haben einige noch das vegetarische Chili probiert und gemocht.