Chin. Begriff gesucht /Roman/Literatur

Frage an Sinologen: Wie nenne ich in einem Roman am besten auf chinesisch (deutsche Schrift, natürlich) eine Dame, die Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts in einer Langzeitbeziehung, einem Konkubinat nicht unähnlich, mit einem unverheirateten europäischem Mann lebt? Gefunde habe ich die Begriffe Ernai, Qingfù und Qiè?

Gefunde habe ich die Begriffe Ernai,
Qingfù und Qiè?

Hallole,

der chinesische Roman ist nicht wirklich mein Gebiet - aber zu den gefundenen Wörtern kann ich etwas sagen:

Ernai ist ein Wort für eine Zweite (er = 2), es ist Umgangssprache.

Qingfu oder Qingren bedeutet etwa das, was du sagen willst, ohne jedoch zu unterscheiden, ob es eine Beziehung zu einem Ausländer ist. In dem Fall könnte der Begriff wahrscheinlich weniger schmeichelhaft ausfallen.

Qie passt wieder nicht. Hier ist die zweite … dritte Ehefrau gemeint.

Schöne Grüße

vV

Hi

Wie genau soll man im Konkubinat zu einem unverheirateten Mann stehen? Weißt du, was Konkubinat bedeutet? Oder hat der unverheiratete einen ganzen Harem unverbindlicher Freundinnen?

Soll das ganze mehr oder weniger herablassend sein, 姬 ji (auch ein Wort für „Unterhalterin“, also mehr Dienstleistungsebene)

二房 erfang ist Umgangssprache und impliziert eine mehr oder wenige offizielle Konkubine.

姘妇 pinfu impliziert eine Konkubine in Form einer angenommenen Frau oder Geliebten
Daselbe gilt für xiao taitai 小太太
Eine Liebhaberin eines verheirateten Mannes ist 情妇 qingfu.

Wie erwähnt, ist die Frau Chinesin und liebt einen Europäer sind die Worte weitaus unflätiger.
Wenn sie im Süden lebt z.B. Shuishangren (was auch für die Tanka/Bootsmenschen benutzt wird, weil viele von ihnen freiwillig oder unfreiwillig mit europäischen Männern verkehrten, da die chinesischen Prostituierten (!) sich weigerten Westler zu bedienen), wenn die Damen auf Schiff gingen um ihrem Liebhaber beizuwohnen.
Es gibt noch schlimmere Wörter die ich aber jetzt auswendig nicht zur Hand habe.

Es war jedenfalls nicht schicklich sich als reinblütige Han-Chinesin mit diesen widerlichen, langnasigen und das Reich zerstörenden Ausländern einzulassen. Sowas machte eine Frau sehr schnell zur Ausgestoßenen, denn wie so oft in der Geschichte wird es strenger bewertet wenn eine Frau außerhalb ihres zugeschriebenen Wahlkreises wählt, als wenn ein Mann es tut.
Wenn es passierte, dann eher in niedrigeren sozialen Bereichen, denn da konnte man nicht so tief Fallen (das sind natürlich nur generelle Aussagen, Ausnahmen gibt es immer).

lg
Kate

Ah, die Antworten helfen mir schon ein Stück weiter, vielen Dank!