Hallo Fragewurm,
Woher kommt es, dsss der Wert manchmal bei 220 - und andresmal
bei 300 liegt
Grundsätzlich ist im Körper kein Wert konstant!
Im Körper gibt es hunderte Uhren und tausende Regelkreise, welche irgend etwas steuern.
Deine Körpertemperatur ist schon mal nicht Konstant, sondern verändert sich laufend über einen Tag. Im Schlaf ist sie normalerweise am niedrigsten, weil dann auch der Energieverbrach gering ist.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Koerpertemper…
Wenn du Sport machst oder körperlich arbeitest steigt sie nochmals etwas an.
Du wenn du krank bist, steigt sie noch weiter, kennt man als Fieber.
Desweiteren sind auch nicht alle Menschen genau gleich, viele fühlen sich bei einer Körpertemperatur von 37.0°C pudelwohl, andere frösteln dabei eher und andere fühlen sich dabei schon leicht fiebrig.
Als der Mensch erschaffen wurde, gabs halt noch keine DIN-Normen und do hat jeder seine ganz persönlichen Wohlfühlparameter.
Hinzu kommt, dass Stress sowieso die Regelkreise durcheinander bringt!
Fett und Zucker, als Energieträger, gehen hauptsächlich im Darm ins Blut über. Logischerweise hat man nach der Nahrungsaufnahme höhere Blutwerte, bis das alles verdaut ist. So ganz grob hat man etwa 3h nach dem Essen die höchsten Werte, aber das ist sehr Unterschiedlich. Einerseits hängt das davon ab, wie leicht oder schwer etwas verdaulich ist und andererseits vom augenblicklichen Zustand des Körpers ab.
Neben dem täglichen auf und ab, gibt es auch noch eines übers ganze Jahr. Da funktionieren wir immer noch wie die Tiere, welche sich im Sommer/Herbst den Winterspeck anfressen um den Winter zu überstehen.
Dann haben wir auch noch unterschiedliche „Betriebsmodi“. Bei kurzen Anstrengungen wird hauptsächlich Zucker verwertet und erst bei länger dauernder Anstrengung wird dann Fett. zur Energieverwertung, „verbrannt“.
Das bringt natürlich dauernd unterschiedliche Blutwerte hervor.
Hinzu kommt noch, dass manche Regelmechanismen sehr schnell sind, im Bereich von Sekunden, und adere sehr träge, im Bereich von Stunden und Tagen.
Und das mit der Tagesform, ist nicht nur ein Spruch, teilweise kann man das über die Blutwerte sogar messen.
Und die Psyche beeinflusst das ganze auch noch.
Am bekanntesten dürfte der „Weisskittel-Effekt“ beim Blutdruck sein. Wenn die beim Doc nervös sind, ist deren Blutdruck auch höher und er verschreibt ihnen dann Blutdrucksenker obwohl deren Blutdruck ohne Doc eigentlich OK wäre …
Heute versucht man mit einer 24h Blutdruckmessung das ganze etwas zu entschärfen und so alle 1/4h automatische eine Messung in der *normalen Umgebung" zu machen, also weit weg vom Doc. Allerdings erschrecken manche Personen jedesmal, wenn die Manschette aufgepumpt wird, was dann wiederum zu falschen Messwerten (zu hoch) führt. 
Und zu guter Letzt hat auch das Labor noch so seine Probleme.
Jede Messung hat, technisch bedingt, auch noch einen Fehler, welcher im ein- bis zweistelligen Prozentbereich liegen kann! Genauer geht’s heute teilweise (noch) nicht, bzw. nur mit sehr zeitaufwändigen und teuren Verfahren.
Hinzu kommt noch, dass unterschiedliche Labore auch unterschiedliche Verfahren zur Bestimmung von Werten verwenden, manchmal liegt der Unterschied sogar nur in Unterschiedliche Herstellern der Reagenzien.
Man kann also Werte aus unterschiedlichen Laboren nicht immer direkt vergleichen!
Um also den Verlauf, einer Therapie bestimmen zu können, sollt man bei manchen Werten unbedingt beim selben Labor bleiben.
Die Unterschiede entscheiden nicht gerade über Leben und Tot, aber 10% Abweichung können einen beginnenden Erfolg einer Therapie vortäuschen, welcher gar nicht vorhanden ist.
Zudem ist es noch so, dass man eine Krankheit nicht auf Grund eines einzelnen abweichenden Wertes stellt. Jede Krankheit beeinflusst immer mehrere Werte in eine typische Richtung.
MfG Peter(TOO)