Hallo und guten Abend,
Meine konkrete Frage lautet daher wie folgt:
Welche Benachteiligung und Probleme gab es,in der
Öffentlichkeit, für bekennde Christen?
Da der DDR-Staat bekanntlich atheistisch war, aber in seiner Verfassung die Religionsfreiheit garantierte, waren alle Repressionen eigentlich nie offen, sondern immer hintergründig oder im Stillen zu spüren. Nie wurden Gesetze gegen Christen erlassen oder ähnliches.
Vorgegangen wurde nur gegen Oppositionelle als Personen, die oft in Kirchenkreisen zu finden waren, nie aber gegen die Kirche als solche. Christen wurden gerne von kleineren Parteigenossen öffentlich belächelt, und als einfältig und mittelalterlich dargestellt, oder auch Schulinder schon mal vor der Klasse ins Lächerliche gezogen. Aber wie schon gesagt, nie von „ganz oben“.
Ich gebe mal ein paar Beispiele von mir persönlich
erlebt, zum Besten:
Ich war ca. in der 3. Klasse, es fand ein Pioniernachmittag statt. Als ich zur (hauptamtlichen) Pionierleiterin um ca. 15.00 Uhr bemerkte, dass ich nun gehen müßte um rechtzeitig zu meinem Religionsunterricht zu kommen, bekam ich zur Antwort: „Zu deinem Pfaff´ wirst du schon noch rechtzeitig kommen“. Für ein Kind schon harter Tobak, wenn man es von einem Erwachsenen zu hören bekommt.
Später mit ca. 14 Jahren trug ich immer ein sog. Kugelkreuz als Anstecknadel. Ich wurde von verschieden Lehrern aufgefordert, es in der Schule abzulegen, „was ich draußen herum machen würde, wäre meine Sache“
Man spürte immer, dass es ihnen nicht passte.
So in der Art waren das viele kleine Dinge, die sich summierten.
Mir sind Dinge über Abiturverbot, Studiumverbot bekannt,
Verbote gab es nicht offiziell, aber man bekam halt einfach keinen EOS- oder Studienplatz, vielleicht noch mit der Begründung, dass diese an Personen vergeben würden, die sich auch sehr für den Staat engagieren.
jedoch keine Aussagen auf die ich mich beziehen kann. Da
größtenteils dieses Thema sehr schwammig beschrieben wurde und
keine Tiefen antworten vorweisen konnte.
Ich bedanke mich im Vorraus für die ihre Hilfe bei dieser
Frage.Und bin sehr gespannt auf ihre hoffentlich
hilfebringende Antwort.
Mit freundlichen Grüßen J.B.