Chromosomen und DNA | Was ist ein Chromsom?

Hey Leute,

Mich verwirrt der Zusammenhang zwischen Chromosomen und DNA.
Ein Chromosom soll die geradlinige, oder sagen wir besser fadenförmige Form des DNA-Doppelhelix-Moleküls sein, mit noch zusätzlichen Proteinen.

Ein Chromosom scheint also einfach ein DNA-Doppelhelix-Molekül zu sein, welche sich in der molekularischen Form geändert hat -> eben zu einer Fadenform. Stimmt das? oder bin ich da falsch?

Und das verwirrt mich auch: Es gibt 23 verschiedene Arten von Chromosomen beim Menschen. Wo sind diese Chromosomen zu finden? Es gibt doch nur EINE DNA für jeden Menschen. Für mich bedeutet das, dass ein Chromosom einfach eine bestimmte Sequenz der DNA ist, aber ich hab keine Ahnung ob das stimmt.

Kann jemand Licht ins dunkel bringen??

Danke.

Hallo!

DNA ist die Bezeichnung für den chemischen Stoff, aus dem die Chromosomen bestehen. (Allerdings kommen noch Proteine hinzu, die jedoch keine Erbinformation enthalten und nur der Struktur dienen).

Ein Chromosom scheint also einfach ein DNA-Doppelhelix-Molekül
zu sein, welche sich in der molekularischen Form geändert hat
-> eben zu einer Fadenform. Stimmt das? oder bin ich da
falsch?

Nein. DNA hat diese typische Dopelhelix-Struktur, egal ob es sich um ein Chromosom handelt oder nicht. Chromosomen bestehen auch nicht immer nur aus einem DNA-Molekül. Kurz vor der Zellteilung sind es pro Chromosom 2 DNA-Moleküle, die während der Zellteilung dann auf die beiden Tochterzellen verteilt werden. Bei bestimmten Fliegen gibt es „Riesenchromosomen“, die aus hunderten von DNA-Molekülen bestehen - aber das führt hier wohl zu weit.

Und das verwirrt mich auch: Es gibt 23 verschiedene Arten von
Chromosomen beim Menschen. Wo sind diese Chromosomen zu
finden?

Im Zellkern jeder Zelle. Es sind auch nicht 23 sondern in Wirklichkeit 46 Chromosomen. Sie gehören paarweise zusammen, weil jeder Mensch jedes Chromosom einmal von seiner Mutter und eimal von seinem Vater geerbt hat.

Es gibt doch nur EINE DNA für jeden Menschen. Für mich
bedeutet das, dass ein Chromosom einfach eine bestimmte
Sequenz der DNA ist, aber ich hab keine Ahnung ob das stimmt.

Ja, so ähnlich. Das Erbgut des Menschen ist auf diese 2*23=46 Chromosomen verteilt, also besteht es aus 46 DNA-Molekülen.

Manchmal wird das Erbgut des Menschen als Bibliothek dargestellt. Jedes Chromosom wäre ein Buch in dieser Bibliothek. Sie besitzt von 23 verschiedenen Werken jeweils zwei Bände. In diesen Büchern stehen die Erbinformationen. Jedes Kapitel ist also ein Gen. Jedes Gen setzt sich aus hunderten oder tausenden von so genannenten Basen zusammen, die die gleiche Funktion wie die Buchstaben in einem Buch haben.

Michael

Hey Leute,

Hallo,

Mich verwirrt der Zusammenhang zwischen Chromosomen und DNA.
Ein Chromosom soll die geradlinige, oder sagen wir besser
fadenförmige Form des DNA-Doppelhelix-Moleküls sein, mit noch
zusätzlichen Proteinen.

Chromosomen und DNA sind eigentlich beide dasselbe. Ich gehe mal davon aus, dass du den Wiki Artikel dazu schon kennst (sonst: http://de.wikipedia.org/wiki/Chromoso…)
Ein Chromosom besteht also aus „aufgewickelter“ DNA. (http://de.wikipedia.org/wiki/Desoxyribonukleins%C3%A…)

Ein Chromosom scheint also einfach ein DNA-Doppelhelix-Molekül
zu sein, welche sich in der molekularischen Form geändert hat
-> eben zu einer Fadenform. Stimmt das? oder bin ich da
falsch?

Nicht auf Molekularebene, sondern in der Strukturebene. Normalerweise liegt die DNA als eben jener Doppelstrang vor, nur in der Metaphase der Zellteilung werden daraus diese Pakete gepackt, in dem sich die ganze Information besser trennen lässt.

Und das verwirrt mich auch: Es gibt 23 verschiedene Arten von
Chromosomen beim Menschen.

Genau. Allerdings von jedem Elternteil einmal (also 46)

Wo sind diese Chromosomen zu finden?

In jeder Zelle mit Zellkern.

Es gibt doch nur EINE DNA für jeden Menschen. Für mich
bedeutet das, dass ein Chromosom einfach eine bestimmte
Sequenz der DNA ist, aber ich hab keine Ahnung ob das stimmt.

Da hast du Recht. Ein Chromosom ist ein sechundvierzigstel der DNA. Wie ich weiter oben ja schon vermutet habe, einfach nur aus Platzgründen…

Kann jemand Licht ins dunkel bringen??

Ich hoffe ich konnte (wenigsten ein bisschen)

Danke.

Bitte :wink:

Gruß,

Bernd

Also ich fasse das mal kurz zusammen:

In der Zelle ist ein DNA-Molekül auf allen homologen Chromosomenpaaren verteilt und das deshalb damit im Zellkern genug Raum bleibt.

Wenn sich also Chromosomenpaare gebildet haben, liegt die DNA nicht mehr als ein einzelner Doppelstrang vor, sondern dieser einzelne DNA Doppelstrang wird zu verschiedenen Chromosomen aufgeteilt (=Pakete). Man reisst die DNA also sozusagen auseinander, aus Platzgründen, und somit formen sich dann die sogenannten Chromosomen und die Teil-DNA Stücke lägen natürlich trotzdem immer noch als Doppelstrang in der molekularen Ebene in diesen Chromosomen vor.

Ist das soweit korrekt?

Hallo!

In der Zelle ist ein DNA-Molekül auf allen homologen
Chromosomenpaaren verteilt und das deshalb damit im Zellkern
genug Raum bleibt.

Nein. Es gibt 46 DNA-Moleküle im Zellkern. Warum es genau 46 sein müssen… nun, dafür gibt es keinen Grund. Das ist halt bei Menschen so. Andere Tier- und Pflanzenarten haben mehr oder weniger Chromosomen.

Wenn sich also Chromosomenpaare gebildet haben, liegt die DNA
nicht mehr als ein einzelner Doppelstrang vor, sondern
dieser einzelne DNA Doppelstrang wird zu verschiedenen
Chromosomen aufgeteilt (=Pakete).

Nein. Von Anfang an sind es 46 Chromosomen. Wenn das Spermium des Vaters mit der Eizelle der Mutter verschmelzen, kommen 23 Chromosomen vom Vater und 23 Chromosomen von der Mutter. Die beefruchtete Eizelle hat also schon 46 Chromosomen.

Michael

Zur Veranschaulichung
Hi

Ich fand zur Veranschaulichung dieses Video absolut hilfreich, es erläutert auch gleichzeitig noch die DNA-Replikation, also das, was vor jeder Zellteilung passiert.

In dem Zusammenhang finde ich am „spektakulärsten“ die Geschwindigkeit, mit dem das vonstatten geht. Es ist eigentlich fast unvorstellbar, aber das Video ist quasi noch Super-Zeitlupe :wink:

Grüße

Laralinda

Also DNA ist das die Doppelhelix die sich aus A-T und G-C Paaren als Doppelhelix zusammenbaut.

Chromatiden davon haben die meisen Menschen 46 manche auch eins mehr oder einen Teil von einem mehr das ist dann eine Trisomie :wink:) ist auch O.K.; Knapp 50% der Weltbevölkerung plagt sich ja mit einem kaputten X rum :wink:)

Wenn man Chromosom also als Chromatidenpaar definieren will stimmt die 23.

Die Chromosomen/Chromatidenpaare sind DNA-Helixes die um Proteinen gewickelt sind z.B. Histone, kannste googlen :wink:) und diese DNA unterteilt sich dann in codierende und nicht codierende Abschnitte die die Erbinformaton enthalten. Zusätzlich muß man natürlich auch diverse Modulierungen der DNA z.B. Methylierungen uvm. zum Chromosom zählen, die verantwortlich sind ob die Gene ausgelesen werden können oder nicht.

Wobei auch nackte DNA z.B. methyliert sein könnte aber meist ist dies aber der funktionellen Form zuzuordnen.

Im groben gesagt kommt nur RNA in der Zelle nakend vor als t-RNA, oder m-RNA das sind dann die Abschriften der codierenden Teile die später dann in Proteine überstzt werden.

Ich glaub nun kenn ich mein Problem. Du Sagtest, es gibt 46 DNA-Moleküle in einer Zelle. Dann bedeutet das doch, dass es eben nicht nur ein einziges DNA-Molekül gibt, sondern, dass es eben 23 verschiedenartige DNA-Moleküle gibt, welche alle andere Erbinformationen beinhalten (!), welche eben in zwei Versionen vorliegen (die eine vom Vater die andere von der Mutter).

Yup so kann man es im Groben sagen die DNA-Doppelhelix ist sozusagen der Grundbaustein/ die Hauptzutat von Chromatiden.

Wobei schlag mich Tod, ich wüsste jetzt nicht wie das genau ist mit einem Ringchromosom, wie sich das da mit der DNA- Doppelhelix verhält. ob die da z.B. wirklich ebenfalls kein Ende hat. Oder sich das Ring nur auf dei „sekundärstruktur,…“ bezieht.

Hallo Fragewurm,

Mich verwirrt der Zusammenhang zwischen Chromosomen und DNA.
Ein Chromosom soll die geradlinige, oder sagen wir besser
fadenförmige Form des DNA-Doppelhelix-Moleküls sein, mit noch
zusätzlichen Proteinen.

Die DNA ist ein Riesenmolekül, eigentlich ein recht langer Faden.
Beim Menschen ist dieser Faden knapp 1 Meter lang hat aber nur um 2nm Durchmesser.
Eine Zelle hat eine Grösse von etwa 0.1mm.

Dieser Faden muss also irgendwie zusammengeknäuelt werden um in die Zelle rein zu passen.

Die Natur hat sich nun eine bestimmte Technik erschaffen um diesen Faden vernünftig und nach einem bestimmten System zusammen zu Knäueln. Die dabei entstehenden Knäuel sind die Chromosomen.

Hinzu kommt noch, dass ein Lichtmikroskop nur Strukturen in der Grösse der Wellenlänge des benutzten Lichtes und grösser abbilden kann. Das sind um die 500nm. Der DNS-Faden selbst hat aber nur 2nm Durchmesser und ist deshalb im Lichtmikroskop nicht sichtbar. Die Chromosomen sind aber wesentlich grösser und gut im Mikroskop sichtbar, weshalb sie auch zuerst entdeckt wurden.

Verhält sich also wie Garnrolle zu Garn.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

GANZ GENAU genommen haben Menschen natürlich viel mehr DNA Moleküle pro Zelle als 46.
Jedes Chromosom enthält ja viel mehr DNA Moleküle als eins.
Erstmal sind es ja genaugenommen zwei pro Doppelstrang.
Aber durch die Topoisomerasen, Strangbrüche und Reperaturenzyme erhöht sich die Zahl natürlich deutlich.
Jede Zelle enthält also sicherlich WEIT mehr als 100 DNA Moleküle.
Das ist sicherlich etwas spitzfindig. Ist mir klar :wink:

Viele Grüße,
Stefan

Also, soweit ich das jetzt verstanden habe:

Es gibt viele DNA-Doppelhelices (=Riesenmoleküle) in einer Zelle, die, wenn sie als Fadenformen vorliegen, geknäuelt werden müssen, damit sie in die Zelle passen. Im zuge der Zellteilung verdichten sich diese DNA-Fäden bzw. die DNA-Doppelhelices dann in dem sie sich kondensieren, zB. durch die Aufwickelung um Histonen, bis dann die endgültige Form der verschiedenen Chromosomen entstanden sind.

Hallo,

unten stehen ja schon viele, teil verwirrende, teils widersprüchliche Antworten. Darum will ich versuchen, die Sache nochmal auf den Punkt zu bringen:

Der Begriff Chromosom stammt aus den frühen Tagen der Mikroskopie, wo man in sich teilenden Zellen kleine Körperchen (so Dinger eben) gefunden hat, die sich mit verschiedenen Farbstoffen recht gut färben ließen. Daher hat man sie „färbbare Körperchen“ genannt, auf griechisch-schlau nach χρῶμα = chroma = die Farbe und σῶμα = soma = Körper -> chromo-soma -> Chromosom.

Dieser Begriff stammt aus einer Zeit, als noch nicht klar war, dass das irgendwas mit Vererbung und Genetik zu tun hatte. Auch kannte man natürlich den stofflichen Träger der Erbinformation (die DNA) noch nicht.

Die DNA hingegen fand man später erst als eigenartige, hochmolekulare saure Verbindung, und zwar vor allem im Zellkern. Da fand man auch Proteine, aber die kannte man von anderen Gelegenheiten schon. Somit stand im Raum, dass DNA wahrscheinlich wenigstens ein Bestandteil dieser ominösen Chromosomen sein könnte. Tatsächlich konnte man DNA neben Proteinen als Bestandteil von Chromosomen nachweisen. Inzwischen hat man auch zeigen können, dass nicht etwa die Proteine im Zellkern, sondern offensichtlich diese DNA der stoffliche Träger der genetischen Information ist.

Watson und Crick haben schließlich die Struktur der DNA aufgeklärt. Seither ist klar, dass DNA-Moleküle riesig lange, zu einer Doppelhelix verdrillte Stränge sind. Diese irrsinnig langen dünnen Doppelhelix-Stränge werden auch als DNA-Fäden bezeichnet. Man konnte auch zeigen, dass sich in jedem Chromosom genau zwei solche Moleküle befinden. Interessanterweise werden diese Chromosomen währen der Zellteilung in ihrer Mitte auseinander gerissen, so dass jede Tochterzelle die Hälfte eines jeden Chromosoms erhält. Diese „halben Chromosomen“, die auf die Tochterzellen verteilt werden, sind ihrer Art nach aber auch nichts anderes als „färbbare Körperchen“, also Chromosomen. Begrifflich ist klar, dass es keine „halben Körperchen“ gibt. Ein Körperchen ist ein Körperchen. Die Hälfte davon ist halb so groß, aber immer noch ein Körperchen. Um mit den „ganzen“ und den „halben“ Chromosomen nicht durcheinander zu kommen, hatt man die Chromosomen-Hälften als Chromatiden bezeichnet und spricht ganz genau von den Zwei-Chromatid-Chromosomen, die bei der Zellteilung in je zwei Ein-Chromatid-Chromosomen getrennt werden.

Nun ist klar: Die Anzahl der DNA-Moleküle in einem Chromatid ist immer eins. Die DNA in einem Chromatid ist immer mit Proteinen „verbunden“. Sie liegt niemals „nackt“ im Zellkern herum. Normalerweise ist dieser recht große Komplex aus DNA und Protein locker verknäuelt und wird im Mikroskop nicht als körperliches, abgrenzbares Ding gesehen (sondern eher als höchstens griselige Masse). Wenn die Zelle sich teilt, muss sie dieses Chaos jedoch entwirren und gesittet auf zwei Tochterzellen verteilen. Das schafft sie, indem sie zuerst mal diese riesigen Moleküle ganz stark aufwickelt, sie sozusagen in eine Transportform bringt. In dieser Form ist die Packung so dicht und die Strukturen so groß, dass man sie im Mikroskop sehen kann (genau: als Chromosomen).

Weil (Ein-Chromatid-Chromosomen) immer genau ein DNA-Molekül enthalten, wurde „Chromosom“ zu einem Synonym für „ein individuelles DNA-Molekül“. Somit spricht man heute einfach von „Chromosomen“, nicht nur wenn man mit den färbbaren Körperchen zu tun hat, sondern auch wenn man die DNA-Moleküle meint, welche während der Zellteilung zu diesen färbbaren Körperchen kompaktiert (kondensiert ist hierfür der Fachausdruck) werden können.

So findet man während der Zellteilung einer normalen menschlichen Zelle zB. 46 Chromosomen, die aus je 2 Chromatiden bestehen. Wie oben schon gesagt, besteht jedes Chromatid aus vielen Proteinen und genau einem DNA-Molekül. Diese DNA-Moleküle waren schon im Zellkern, bevor die Chromosomen im Mikroskop sichtbar werden. Der Zellkern enthält also normalerweise 92 DNA-Moleküle. Heute wissen wir, dass es sich dabei um zwei Sätze von DNA-Molekülen mit identischen Sequenzen handelt: Zu jedem DNA-Molekül gibt es eine (recht) genaue Kopie. Diese beiden Kopien finden sich in den Zwei-Chromatid-Chromosomen zusammen. Diese beiden DNA-Moleküle nenne ich mal Zwillings-Moleküle.

Die DNA-Moleküle in der Zelle sind nicht alle gleich groß. Natürlich sind die Zwillings-Moleküle immer gleich lang, aber die verschiedenen Zwillingspaare haben unterschiedliche Längen. Je nach Länge der DNA in einem Chromatid ist das Chromosom größer oder kleiner. Die Chromatiden eines Zwei-Chromatid-Chromosoms sind daher schonmal immer gleich groß. Man findet nun aber auch immer Paare von Zwei-Chromatid-Chromosomen, die gleich groß sind. Zudem zeigen sie die gleichen Substrukturen (die man mit besseren Färbetechniken und Mikroskopen erkennen kann). Die Chromosomen dieser Paare sind sich sehr ähnlich, aber nicht identisch. Sie sind die beiden elterlichen Beiträge: von diesen sog. homologen Partnern stammt einer von der Mutter, der andere vom Vater. Somit kommen wir auf 23 Paare homologer (Zwei-Chromatid-)Chromosomen in der Zelle. Auf den homologen DNA-Molekülen sind die selben Gene, allerdings können sie in anderer Ausführung vorhanden sein. Beispiel Blutguppe: Auf dem Chromosom 9 (man hat die 23 Paare ihrer Größe nach durchnummeriert) befindet sich das Gen für die Blutgruppe. Während das (Zwei-Chromatid-)Chromosom von der Mutter zB. zur Ausbildung der Blutgruppe „A“ führen kann, kann das homologe Chromosom vom Vater zur Ausbildung der Blutgruppe „B“ führen (wenn das der Fall ist, hat das Kind die Blutgruppe AB). Das Gen für die Blutgruppe befindet sich immer auf dem „Chromosom Nr. 9“ (wovon es in jeder Zelle zwei homologe Versionen gibt). So hat jedes homologe Chromosomenpaar seinen ganz eigenen, individuellen Satz von Genen.

Nochmal konkret:

Mich verwirrt der Zusammenhang zwischen Chromosomen und DNA.
Ein Chromosom soll die geradlinige, oder sagen wir besser
fadenförmige Form des DNA-Doppelhelix-Moleküls sein, mit noch
zusätzlichen Proteinen.

Chromosomen sind die färbbaren, Lichtmikroskopisch sichtbaren Körperchen. Sie enthalten DNA und Protein.

DNA ist eine Stoffklasse, so wie Protein, Kohlenhydrat und Fett. Hämoglobin-Protein ist ein anderes Protein wie Kollagen-Protein. Sie unterscheiden sich in ihren (Aminosäure-)Sequenz. Eine Lösung von Hämoglobin enthält viele Hämoglobin-Moleküle. Wie bei Protein gibt es auch bei DNA verschiedenartige Typen, deren Moleküle sich in ihrer (Nukleotid- oder Base-)Sequenz unterscheiden. Leider haben diese DNA-Typen keine unterschiedlichen Namen (so wie „Hämoglobin“, „Kollagen“, „Actin“ bei Proteinen oder „Stärke“, „Amylopektin“, „Cellulose“ bei Kohlenhydraten usw).

Begrifflich identifiziert man ganz bestimmte, natürlich vorkommende Typen von DNA-Molekülen als „Chromosom“. So ist klar, dass das DNA-Molekül „Chromosom Nr. 9“ meiner Zellen im Wesentlichen dieselbe Sequenz hat wie das DNA-Molekül „Chromosom Nr. 9“ in deinen Zellen.

Ein Chromosom scheint also einfach ein DNA-Doppelhelix-Molekül
zu sein, welche sich in der molekularischen Form geändert hat
-> eben zu einer Fadenform. Stimmt das? oder bin ich da
falsch?

Entweder man versteht „Chromosom“ als Synonym für ein DNA-Molekül mit einer bestimmten Sequenz, oder als färbbares Körperchen. Im letzteren Falle ist das Gegenteil deiner Vermutung richtig: das Chromosom ist die kondensierte Form der DNA (wobei - beachte! - das darin verpackte, aufgewickelte DNA-Molekül im Grunde immer noch ein langer Faden ist, so wie der Wollfaden ein faden bleibt, auch wenn ich ihn zum Wollknäuel aufwickele).

Und das verwirrt mich auch: Es gibt 23 verschiedene Arten von
Chromosomen beim Menschen. Wo sind diese Chromosomen zu
finden?

Im Zellkern.

Es gibt doch nur EINE DNA für jeden Menschen.

Begriffsverwirrung: „DNA“ bezeichnet eine Stoffklasse, kein spezifisches Molekül. Wenn man von der „DNA des Menschen“ spricht, meint man all die DNA-Moleküle mit Nukleotid-Sequenzen, wie sie für das menschliche Genom typisch sind (das ist molekular übrigens gar nicht so einfach festzumachen!).

Für mich
bedeutet das, dass ein Chromosom einfach eine bestimmte
Sequenz der DNA ist, aber ich hab keine Ahnung ob das stimmt.

Doch, im Wesentlichen stimmt das. Wenn man von „Chromosom Nr. 9“ und vom „Chromosom Nr. 5“ spricht, so meint man zwei Sorten DNA-Moleküle mit unterschiedlichen Sequenzen (und eben unterschiedlichen Sätzen an Genen). Wenn ich von meinen Chromosom Nr. 9 spreche, so habe ich dabei auch im Hinterkopf, dass ich ja zwei homologe Partner dieses Chromosoms habe (eins von der Mutter, eins vom Vater), die zwar die selben Gene beherbergen, aber diese in unterschiedlichen Ausführungen haben können. Und dann weiß ich auch, dass ich sowohl das mütterliche als auch das väterliche DNA-Molekül in je doppelter Ausfertigung vorliegen habe. Somit sehe ich vor meinem geistigen Auge 4 einzelne Moleküle, von denen sich je fast identisch sind und diese beiden Paare sich sehr ähnlich sind. Diese 4 Moleküle fasse ich unter „Chromosom 9“ zusammen. Ich kann es wenn nötig genauer spezifizieren, wenn ich zB. von dem „linken“, väterlichen Ein-Chromatid-Chromosom spreche.

Kann jemand Licht ins dunkel bringen??

Da, wo’s noch dunkel ist, bitte nochmal nachhaken.

LG
Jochen

Danke, du hast mir schon sehr geholfen und meine urpsürnglich Frage auch schon beantwortet. Aus all den Posts der anderen haben sich nun neue Fragen entwickelt:

Wenn ein

Hallo,

Danke, du hast mir schon sehr geholfen und meine urpsürnglich
Frage auch schon beantwortet.

Fein.

Aus all den Posts der anderen
haben sich nun neue Fragen entwickelt:

Dann wohl auf, wohl an, zum nächsten Gang…

Wenn ein

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