Chronisch krank und zurueck aus dem Ausland (GKV?)

Hallihallo,

Mein Problem ist folgendes, aber leider muss ich dazu etwas ausholen:

Wegen meiner Doktorarbeit war ich fuer die letzten 4 Jahre im Ausland (Australien). Dort war/bin ich bei der fuer auslaendische Studenten vorgeschriebenen Krankenversicherung versichert (OSHC: Overseas Student Health Cover).
Vorher und waehrend meines Studiums in Deutschland war ich bei meiner Mutter in einer gesetzlichen Krankenkasse mitversichert. Ich war somit nie eigenstaendig krankenversichert.

Nun, da sich mein Studium hier in Australien dem Ende zuneigt, und ich nach Deutschland (Europa) zurueckkehren moechte, bereitet mir dies einige Sorgenfalten.
Denn ich wurde in Australien mit der chronischen Krankheit Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert.

Nun meine Fragen:
-Wer wird mich versichern? Wird mich eine Krankenkasse (egal welche) bei sich Mitglied werden lassen, wissend, dass die Behandlung fuer MS sehr viel kosten wird? Muss mich meine alte KV wieder aufnehmen? Werde ich am Ende ohne Versicherungsschutz stehen? Was sagt das Gesetz in dieser Sache? (Info: ich bin deutscher Staatsbuerger)
-Wuerde eine Krankenkasse ueberhaupt fuer eine MS-Behandlung zahlen? Ich frage, weil (zumindest hier in Australien) immer nach vorher bekannten/existierenden Krankheiten gefragt wird und es heisst, das solche ‚pre-existing conditions‘ nicht bezahlt werden. Wie sieht die Situation in Deutschland aus? Wer kennt sich mit der Lage in Australien aus? Dort kann ich mich nur privat krankenversichern lassen. Aber was wuerde das nutzen, wenn die exorbitanten Kosten fuer die Medikamente nicht bezahlt werden? Droht mir ein aehnliches Schicksal in Deutschland?
-Wegen des langen Auslandsaufenthaltes bin ich leider nicht mehr auf dem Laufenden, was die Vorgaenge in Deutschland angeht, daher diese Frage: Wieviel werden mich die MS-Medikamente in D kosten? Wieviel zahlt die KV?
-Wie sieht es in dem Fall aus, dass ich bei meiner Rueckkehr keinen Job gefunden habe? Wird mich das Sozialsystem wieder aufnehmen, auch wenn ich, bedingt durch das lange Studium, noch nie Beitraege gezahlt habe? Mit anderen Worten: Wuerde ich Arbeitslosengeld/Sozialhilfe bekommen? (Ich war bei der Bundeswehr und habe somit vielleicht einige Beitraege gezahlt)
-Und eine letzte Frage: Wie sieht die ganze Situation aus, wenn ich einen Job im Vereinigten Koenigreich (VK) annehmen wuerde? Als ein Buerger der EU darf man ja ueberall in der EU arbeiten. Aber wie sieht es da fuer mich aus? Muss ich erst in einer deutschen Krankenversicherung versichert sein? Oder zahlen die englischen Krankenkassen? Das grosse Dilemma ist halt MS, weswegen mich ja eine Krankenkasse ueberhaupt nicht will.

Ich bedanke mich ganz herzlich fuer Eure Aufmerksamkeit.

Hallo,

ich hoffe du hast bei deiner Doktorarbeit die richtigen Fußnoten gesetzt :wink:

Jetzt zu deiner Frage:

Wende dich an die Krankenversicherung bei der du zuletzt in Deutschland (familien)versichert warst. Diese wird dich wieder aufnehmen. Hier spielt es keine Rolle ob du krank bist oder nicht.

Die Kosten der Krankheit werden im notwendigen Rahmen von der GKV getragen, sprich alles was medizinisch notwendig ist. Hierbei hast du lediglich den Eigenanteil von 1% deines Bruttoeinkommens zu tragen (1% weil MS eine chronische Erkrankung ist, ansonsten 2%).

Wie es mit UK aussieht kann ich dir leider nicht sagen.

Grüße

Lars Grimm

Hallo,

schade, soviel Text und keine Antwort weil FAQ. 1129 nicht beachtet wurde - bevor es gelöscht wird - die alte Kasse muss dich aufnehmen.
Gruss
Czauderna

Viel zu viel geschrieben.

in der Zwischenzeit wurde in Deutschland die allgemeine Versicherungspflicht eingeführt (offenbar nur mit Doktorarbeit beschäftigt und sonst nichts mitgekriegt ?).

Daher muss eine GKV, am einfachsten die von früher wiederaufnehmen und da gibt auch keine Leistungsausschlüsse oder Wartezeiten. Allerdings gibt es nicht immer die neuesten Arzneimittel und auch keinen Chefarzt. Und eine Zusatzversicherung kann man in der Tat vergessen.

In UK ist es im Ergebnis ähnlich: mit Wohnsitz dort ist der NHS zuständig (wer UK sagt, muß auch NHS kennen). Die Leistungen dürften allerdings deutlich schlechter sein.

NHS und deutsche GKV gelten auch gegenseitig als Vorversicherung, Versicherungslosigkeit droht also nicht.

schade, soviel Text und keine Antwort weil FAQ. 1129 nicht
beachtet wurde - bevor es gelöscht wird - die alte Kasse muss dich aufnehmen.

Wo siehst Du hier eine Rechtsberatung ?

schade, soviel Text und keine Antwort weil FAQ. 1129 nicht
beachtet wurde - bevor es gelöscht wird - die alte Kasse muss dich aufnehmen.

Wo siehst Du hier eine Rechtsberatung ?

Hallo,
na ja, so wie die Frage gestellt wurde, auch in Verbindung mit dem Job in England kann eine sachgerechte Antwort nur unter Nennung der
rechtlichen Grundlage bzw. unter Hnweis auf die Gesetzgebung erfolgen
und da es ihn persönlich betrifft als Chroniker,verbunden mit seinem Recht auf Krankenversicherung wäre es schon eine Rechtsberatung.
Aber wenn Du keine siehst, ja dann will ich da auch kein Spielverderber sein - er hat ja auch schon die passende Antwort bekommen.
Gruss
Guenter

Hallo

-Wer wird mich versichern? Werde ich am Ende ohne
Versicherungsschutz stehen?

Wie du schon gelesen hast besteht in Deutschland Versicherungspflicht, was in deinem Fall ein Glücksfall ist. Der Gag ist, dass zwichen den Krankenkassen eine Form des Risikoausgleich erfolgt. D.h. für einen chronisch kranken Patienten erhält die Kasse größere Beiträge aus dem Gesundheitsfond.
Weiterhin ist es so, dass die deutschen gesetzlichen Krankenkassen die teure Basistherapie bezahlen.

Nirgedwo dürftest du als MS-Patient so gut dastehen, wie in Deutschland.

Gruß
Carlos

Hallo,

Vielen herzlichen Dank fuer all die hilfreichen Antworten. Da ist mir teilweise ein grosser Brocken vom Herz gefallen. Sieht doch nicht alles so duester aus.

Und ja, ich habe meine Fussnoten richtig gesetzt. :smiley: